6 Vorteile eines Auslandskontos außerhalb der Eurozone

Viele unserer Kunden fragen uns nach Konten im Ausland, ein Thema, das in der heutigen Zeit großes Interesse weckt. Es herrscht eine gewisse Sorge bezüglich der Sicherheit von Geldern auf deutschen Banken oder denen der Eurozone. Daher stellen sich viele die Frage: Ist es möglich, ein Konto außerhalb der Eurozone zu eröffnen? Welchen rechtlichen und steuerlichen Überlegungen muss dabei Beachtung geschenkt werden und welche Vorzüge bietet ein solches Konto? Wir wollen in diesem Artikel die sechs Hauptvorteile eines ausländischen Kontos außerhalb der EU betrachten.

Es ist völlig legal, ein Konto im Ausland zu besitzen; man muss sich lediglich an die korrekte Berichterstattung halten. Jeder EU-Bürger kann beispielsweise bei PostFinance in der Schweiz einfach ein Konto eröffnen – dafür ist nur ein Besuch mit Ausweis in der Schweiz notwendig. Abseits der Europäischen Union gibt es sicherere Banken und höhere Einlagensicherungen, die durch ein Fremdwährungskonto eine Diversifizierung des Währungsrisikos ermöglichen. Ferner bietet ein ausländisches Konto Schutz vor Kontenpfändungen im Steuerrecht und vor Kapitalkontrollen, was vor allem bei größeren, globalen Krisen von Vorteil sein kann.

Key Takeaways

  • Ausländische Konten bieten eine legale Diversifizierung des Währungsrisikos.

  • Mit einem Konto außerhalb der EU lässt sich die Privatsphäre vor heimischen Steuerbehörden erhöhen.

  • Ein ausländisches Konto kann Schutz vor gesetzlichen Regelungen innerhalb der EU, wie dem SAG-Gesetz und Kapitalkontrollen bieten.

Rechtliche Grundlagen und Steuertransparenz

Automatische Datenübermittlung und Richtlinien der OECD

Die internationale Vernetzung der Finanzbehörden erfolgt über die automatische Datenübertragung gemäß den OECD-Standardbestimmungen. Wie diese Regelung greift, zeigt sich daran, dass Bankinformationen jährlich mit den heimischen Steuerämtern abgeglichen werden. In diesem Prozess steht außer den USA die Mehrzahl der wichtigen Staaten im Austausch. Absolute Vertraulichkeit gegenüber inländischen Finanzbehörden ist somit nicht gegeben.

Deklarationspflichten und Abgabe von Steuererklärungen

Steuerpflichtige sind angehalten, Transaktionen über 12.500 Euro, die über nationale Grenzen hinausgehen, zu melden. Diese Regularien fallen unter das Außenwirtschaftsgesetz. Zudem sind sämtliche Kapitalerträge in der Steuererklärung anzugeben. Nicht nur stellen solche Vorgänge eine legale Pflicht dar, sie bekräftigen auch, dass keine steuermindernden Vorzüge durch ausländische Konten entstehen.

Zulässigkeit ausländischer Kontenführung

Es ist rechtlich zulässig, Bankkonten außerhalb des Euro-Währungsraums zu unterhalten. Dabei müssen Bürger jedoch stets die korrekten steuerrechtlichen Meldungen vornehmen. Ein Ausweichen vor steuerlichen Pflichten ist nicht möglich. Privatsphäre gegenüber dem heimischen Fiskus mag gewährt sein, doch Anonymität ist durch die internationale Zusammenarbeit der Finanzämter ausgeschlossen.

Kontoeröffnung im Ausland

Kontenerstellung in der Schweiz

Um ein Konto in der Schweiz zu eröffnen, kann jeder EU-Bürger beispielsweise ein Konto bei PostFinance beantragen. Der Vorgang erfordert persönliches Erscheinen in der Schweiz, das Vorzeigen des Personalausweises und anschließend wird das Konto eingerichtet. Ein solches Konto wird dann in Schweizer Franken geführt und bietet eine direkte Möglichkeit, Finanzen außerhalb der EU zu diversifizieren.

Digitale Bankdienste und weitere Möglichkeiten

Verschiedene Online-Banken bieten die Option, Konten außerhalb der EU zu eröffnen. Einige von ihnen ermöglichen die Kontoeröffnung ohne notwendige physische Präsenz im Ausland. Auch in Ländern wie Georgien besteht die Option auf ein Auslandskonto, welches oftmals einfach zu handhaben ist.

Dienstleistungen für Großanleger und Vermögensverwaltung

Banken in Ländern wie der Schweiz und Liechtenstein bieten Großanlegern besondere Dienstleistungen an. Ein höheres Anlagevolumen führt in der Regel zu einer problemloseren Konteneröffnung und Verwaltung durch die Bank. Professionelle Vermögensverwaltung ist somit ein weiterer Aspekt, der insbesondere für vermögende Personen attraktiv ist.

Vorteile eines Auslandskontos

Minimierung des Währungsrisikos

Auslandskonten bieten die Möglichkeit, die Schwankungen und Unsicherheiten von Währungen zu mildern. Insbesondere für Anleger, die Bedenken hinsichtlich der Stabilität des Euro haben, ermöglicht ein Konto in einer nicht-europäischen Währung eine Diversifikation des Währungsportfolios.

Vertraulichkeit gegenüber Finanzbehörden

Ein Konto im Ausland gewährt einen gewissen Grad an Privatsphäre vor dem heimischen Finanzamt. Während die Finanzbehörden automatisch über Kontostände informiert werden, sind direkte Einblicke in die Kontenbewegungen erschwert.

Sicherheit vor Einlagensicherungs- und Abwicklungsgesetzen

Bei einer Bankenkrise sieht das EU-Recht vor, dass Einlagen über 100.000 Euro zur Rettung der Bank herangezogen werden könnten (Bail-in). Konten außerhalb der EU bieten hier eine Absicherung, da sie nicht unter dieses Gesetz fallen.

Sicherung gegen Kontenpfändungen

In Steuerangelegenheiten neigen deutsche Behörden zur schnellen Pfändung von Konten, oft auch präventiv. Ein Auslandskonto bietet einen Schutz davor, da Zugriff und Verfügungen durch das inländische Finanzamt komplizierter sind.

Abschirmung vor Kapitalkontrollen

In Krisenzeiten eingeführte Kapitalkontrollen beschränken den Zugriff auf Mittel und Transaktionen. Durch ein Konto außerhalb der Eurozone kann man solchen nationalen Eingriffen entgehen.

Nutzung von Geschäftskonten

Besonders für im Ausland lebende Unternehmer bieten Geschäftskonten Flexibilität und Unabhängigkeit. Beispielsweise kann eine US-amerikanische LLC nutzen, um ein Konto zu eröffnen, das geschäftliche als auch private Geldflüsse ohne steuerliche Nachteile ermöglicht.

Zusammenfassung der Vorteile

1. Risikostreuung durch Währungsdifferenzierung

Eines der Hauptargumente für ein ausländisches Konto ist die Möglichkeit, das Währungsrisiko zu verringern. Angesichts der finanziellen Instabilität einiger Eurozonen-Länder erscheint es klug, Vermögenswerte in unterschiedlichen Währungen zu halten und damit das eigene Portfolio zu diversifizieren.

2. Datenschutz gegenüber inländischen Behörden

Obwohl die automatische Informationsübermittlung an das heimische Finanzamt stattfindet, bietet ein ausländisches Konto einen höheren Grad an Privatsphäre. Deutsche Behörden können nicht ohne Weiteres auf diese Kontodaten zugreifen.

3. Bankensicherheit und Schutz vor Bail-ins

Konten in Nicht-EU-Staaten fallen nicht unter die Bail-in-Regelungen, die von der EU im SAG-Gesetz festgelegt wurden. Somit bleibt Anlegern der Zugriff auf ihr Kapital auch im Krisenfall erhalten, falls ihre Einlagen bei einer Bank außerhalb der EU-Grenzen liegen.

4. Schutz vor Kontopfändung

Konten im Ausland bieten einen erhöhten Schutz vor einer möglichen Kontopfändung durch das deutsche Finanzamt und können somit als präventive Maßnahme bei ungeklärten Steuerangelegenheiten dienen.

5. Schutz vor Kapitalkontrollen

In Krisenzeiten kann es zu Kapitalkontrollen kommen, welche die Verfügbarkeit von eigenen Mitteln einschränken. Ein Konto außerhalb der Eurozone kann diesbezüglich einen zusätzlichen Sicherheitspuffer darstellen.

6. Nutzung von Firmenkonten für den internationalen Zahlungsverkehr

Für im Ausland lebende Personen kann die Eröffnung eines Firmenkontos für den weltweiten Zahlungsverkehr nützlich sein. Beispielsweise können für eine amerikanische LLC Unternehmenskonten genutzt werden, was steuerliche Vorteile bringen sowie eine weitere Abschottung darstellen kann.

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