Nach Bolivien auswandern: Ein unterschätztes Land in den Anden

Christoph Brocks sitzt zufrieden lächelnd in seinem Garten, im Hintergrund bellt der Hund: In unserer heutigen Podcast-Folge sprechen wir mit ihm über seine Heimat, ein faszinierendes, aber oft übersehenes Land: Bolivien.

Inmitten der Anden, in der "Stadt des ewigen Frühlings" Cochabamba, genießt Christoph ein Leben, das sich viele Deutsche kaum vorstellen können. Täglich angenehme Temperaturen zwischen 23 und 32 Grad, eine reiche Natur und Kultur – und dennoch ist Bolivien für die meisten ein unbekanntes Pflaster. Warum?

Er erzählt vom Leben mit seiner Familie, teilt amüsante Anekdoten über die politische Situation des Landes und erklärt die Herausforderungen bei der Beantragung von Aufenthaltsgenehmigungen und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Unternehmer.

Ein Land der Extreme und Möglichkeiten

Bolivien, dreimal so groß wie Deutschland, bietet eine beeindruckende Vielfalt: Vom Amazonasgebiet über 6.000 Meter hohe Vulkane bis hin zum weltgrößten Salzsee Salar de Uyuni. “Hier kann man richtig schön Urlaub machen und auch richtig schön leben”, sagt Christoph. Doch er glaubt, dass das Land oft mit Klischees behaftet ist. Drogenprobleme und politische Instabilität schrecken viele ab – obwohl diese im Alltag kaum spürbar sind.

„Politik existiert hier irgendwie neben dem normalen Leben“, sagt Christoph. Er fühlt sich in Bolivien sicherer als auf Teneriffa, wo er davor lebte. Dort wurde er fünfmal ausgeraubt, in Bolivien bisher kein einziges Mal. 

Leben in Bolivien 

Natur & Kultur pur

Bolivien bietet Abenteuer für Natur- und Kulturbegeisterte: von Skigebieten über den Titicacasee bis hin zur Inkakultur und spanischen Kolonialgeschichte. Die Hauptstadt La Paz ist bekannt für ihre atemberaubende Höhenlage und das bunte Stadtleben. In Cochabamba findet man den größten Markt Südamerikas – ein wahres Shopping-Paradies mit über 8 Kilometer langen Einkaufsstraßen.  

Die bolivianische Küche ist der deutschen nicht unähnlich 

Die Küche erinnert an deutsche Klassiker: Wiener Schnitzel, Hähnchen, Pommes und Salat stehen häufig auf der Speisekarte. Aber auch frisch gepresster Orangensaft und lokale Spezialitäten sind überall erhältlich – oft zu unschlagbaren Preisen.

Lebenshaltungskosten in Bolivien

Mit rund 600 Euro im Monat können zwei Personen gut leben – inklusive Essen, Mobilität und Freizeit. Ein großes Haus mit Garten und Pool kostet zwischen 500 und 1.000 US-Dollar. Lokale Verkehrsmittel wie die “Trufis” – kleine VW-Busse – bringen einen für nur 30 Cent in die Stadt.

Sprache und Integration

Ohne Spanisch kommt man nicht weit. Expats gibt es kaum – nur etwa 600 Deutsche leben in Bolivien. Christoph hat die Sprache in einem Crashkurs auf den Kanaren gelernt und empfiehlt jedem, sich darauf einzustellen. Die Offenheit der Menschen macht es leicht, sich einzuleben.

Arbeiten als Ausländer in Bolivien

Christoph arbeitet online und hat zwei LLCs in den USA. Das Steuerrecht in Bolivien folgt dem territorialen Prinzip: Auslandseinkommen wird nicht besteuert. Allerdings ist der Finanzsektor unterentwickelt, und die Administration erfordert Geduld. Für Selbstständige ist es leicht, ein Gewerbe anzumelden – innerhalb weniger Stunden ist der Schein da. Von der Gründung einer Kapitalgesellschaft ist abzuraten: Sie ist teuer, man braucht einen Anwalt und es kann 1-2 Jahre dauern, bis die Gesellschaft rechtsfähig ist. Von der Unternehmenssteuer her ist Bolivien ein sehr interessantes Land:
Die Körperschaftssteuer beträgt 15%.

Aufenthaltsgenehmigung und Visa in Bolivien

Touristen können maximal 90 Tage pro Jahr bleiben. Wer länger bleiben will, braucht eine permanente Aufenthaltsgenehmigung, die es für 1, 2 und 3 Jahre gibt. Gründe dafür können ein Studium, Ruhestand, Familienzusammenführung, Arbeit oder Selbstständigkeit sein. Wer in Bolivien ein Unternehmen gründet und unternehmerisch tätig ist, erhält eine Aufenthaltsgenehmigung. Der Prozess ist penibel und erfordert Dokumente wie Einkommensnachweise, Gesundheitszeugnisse und notariell beglaubigte Unterlagen. 

Christoph hat gelernt, dass Bolivianer in der Bürokratie sehr genau sind – Bestechung ist keine Option. Doch wer geduldig ist, kann innerhalb einer Woche alles erledigen. Kosten: etwa 400 Euro für drei Jahre.

Für ein Plan-B Projekt ist Bolivien jedoch ungeeignet: Wer eingebürgert werden will, muss sich tatsächlich in Bolivien über 3 Jahre lang aufhalten - die maximal-90-Tage-im-Ausland-Regel darf dabei nicht überschritten werden. 

Lies auch unseren interessanten Artikel Neue Regelungen für die Aufenthaltsgenehmigung in Bolivien überraschen Einwanderer.

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Rat von Christoph

Christoph vermisst nichts an seinem Leben in Bolivien. Auf die Frage seiner Söhne, wann er denn endlich wieder zu Besuch nach München komme, antwortet er nur, dass er keine Lust mehr auf Deutschland habe. Bolivien sei ein Geheimtipp für alle, die das Leben in Deutschland satt haben und Abenteuer und Abwechslung suchen. Allerdings sollte man auf jeden Fall Spanisch lernen, was seiner Meinung nach gar nicht so schwer ist. Christophs größter Tipp: Einfach ausprobieren!

Wer Fragen zu Bolivien hat und Unterstützung beim Auswandern nach Bolivien sucht, dem hilft Christoph gerne weiter! 

Kontaktdaten

Christoph Brocks

Oficina de Representación Empresarial Boliviana Alemana - Deutsche Wirtschaftsrepräsentanz Bolivien https://oreboa.com 

+49 2166 3995508 (VoIP)

Whatsapp +591 67495525

Skype virelin@outlook.com

Signal +34 674939149

LinkedIn @virelin 

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