US Sales Tax: Das musst du wissen, wenn du Produkte in den USA verkaufst
In den USA gibt es, anders als oft in Europa, keine bundeseinheitliche Umsatzsteuer. Vielmehr wird diese auf staatlicher und teilweise auch lokaler Ebene erhoben, was zu einer Vielzahl an Steuersätzen führt. Als Kunde zahlt man den angegebenen Nettobetrag plus Umsatzsteuer erst beim Bezahlvorgang, was bedeutet, dass der Endpreis für Waren oder Dienstleistungen beim Check-out höher ist als das, was auf dem Preisschild steht. Anbieter werben deshalb immer mit Nettopreisen, da die Steuer zum Zeitpunkt des Kaufs hinzukommt, unabhängig davon, ob online oder im stationären Handel eingekauft wird. Doch wie funktioniert die Umsatzsteuer? Welche Unterschiede gibt es, und was bedeutet das für den E-Commerce?
Als Unternehmer stellt sich zuerst die Frage, ob der Großhandel Umsatzsteuer zahlen muss, was in den USA nicht der Fall ist – nur der Endkunde ist zahlungspflichtig. Händler können sich mittels sogenannter Reseller Certificates von der Steuer ausschließen lassen, was für Einkäufe zu geschäftlichen Zwecken relevant ist. Im Einzelhandel ist die Abwicklung der Umsatzsteuer einfach: Sie wird im Bundesstaat des Geschäftsstandorts registriert, kalkuliert und abgeführt. Doch Online-Geschäfte und der Versandhandel sind vielschichtiger, denn hier entscheidet die wirtschaftliche Verbindung zum Staat des Kunden über die Steuerpflicht.
Schlüsselerkenntnisse
Die Umsatzsteuer wird in den USA auf staatlicher und lokaler Ebene erhoben und nicht bundesweit.
Unternehmen können als Wiederverkäufer Umsatzsteuerbefreiungen geltend machen und müssen die Umsatzsteuer nur vom Endkunden einziehen.
Online-Händler müssen Umsatzsteuer abführen, basierend auf der wirtschaftlichen Verbindung zum Kundenstaat, nicht nur auf einer physischen Präsenz.
Grundzüge der Verkaufssteuern in den Vereinigten Staaten
In den USA wird die Verkaufssteuer auf bundesstaatlicher Ebene festgesetzt, wobei jeder Staat seinen eigenen Satz bestimmen kann und es keine einheitliche Bundessteuer gibt. Während einige Staaten wie Kalifornien, Indiana und Mississippi eine relativ hohe Verkaufssteuer von 7 % erheben, haben Colorado, Alabama und Georgia eine deutlich niedrigere Steuer von 2 bis 4 %. Fünf Staaten – Alaska, Delaware, Montana, New Hampshire und Oregon – verzichten gänzlich auf die Erhebung einer solchen Steuer.
Verkaufssteuer im Einzelhandel:
Endverbraucher zahlen die Verkaufssteuer beim Kauf an der Kasse.
Nettopreise ohne Steuer werden ausgewiesen, die Verkaufssteuer wird beim Bezahlen hinzugerechnet.
Unternehmen werben stets mit Nettopreisen, da die Endverbraucher wissen, dass die Steuer beim Kauf hinzukommt.
Steuerbefreiung für Wiederverkäufer:
Wiederverkäufer sind in den USA von der Zahlung der Verkaufssteuer ausgenommen.
Ein Wiederverkaufszertifikat ist erforderlich, um steuerfrei bei Zulieferern einzukaufen.
Es gibt zwei Haupttypen von Zertifikaten: das Uniform Sales & Use Tax Certificate und das Streamlined Sales Tax Exemption Certificate, die je nach Staat benötigt werden.
Vorsteuer kann von Unternehmen nicht geltend gemacht werden, es sei denn bei für den Wiederverkauf bestimmten Waren.
Nexus-Konzept und Online-Handel:
Der Nexus bestimmt, in welchem Staat Verkaufssteuer fällig wird und bezieht sich auf die physische oder wirtschaftliche Präsenz des Verkäufers.
Wirtschaftlicher Nexus wird anhand von Umsatz- oder Transaktionsschwellenwerten in einem Staat definiert.
Überschreitet ein Unternehmen diese Schwellen, muss es sich für die Verkaufssteuer registrieren lassen.
Steuerpflicht für Marktplatzverkäufer:
Verkäufer auf Plattformen wie Amazon müssen die Verkaufssteuer an den jeweiligen Staat abführen.
Amazon kümmert sich für seine Verkäufer um die gesamte Verkaufssteuerabwicklung in den USA.
Ausländische Unternehmen:
Auch ausländische Firmen sind von den gleichen Verkaufssteuerregeln betroffen wie US-amerikanische Unternehmen.
Es gelten dieselben Nexus-Regeln und Schwellenwerte.
Steuerbare Produkte und Dienstleistungen:
Physische Produkte unterliegen in der Regel der Verkaufssteuer, mit Ausnahmen wie Lebensmitteln.
Bei digitalen Produkten variiert die Besteuerung von Staat zu Staat, ebenso bei Dienstleistungen.
Inzwischen muss für die meisten Arten von Dienstleistungen Verkaufssteuer gezahlt werden, wobei dies je nach Staat unterschiedlich gehandhabt wird.
Staatliche Umsatzsteuersätze
In den USA gibt es keine bundeseinheitliche Umsatzsteuer, wie wir sie in Europa kennen. Stattdessen verfügen alle Bundesstaaten – und teilweise auch Bezirke – über eigene Umsatzsteuersätze, die beim Kaufabschluss vom Kunden gezahlt werden. Die Auszeichnung der Preise erfolgt netto, sodass beispielsweise ein Schokoriegel, der im Regal mit 99 Cent ausgezeichnet ist, an der Kasse über einen Dollar kostet. Unternehmen bewerben ihre Produkte folglich stets zum Nettopreis.
Die Höhe der Umsatzsteuer variiert stark: Staaten wie Kalifornien, Indiana und Mississippi verfügen über eine Umsatzsteuer von 7 %. Colorado, Alabama und Georgia haben hingegen mit 2 bis 4 % deutlich niedrigere Sätze. Alaska, Delaware, Montana, New Hampshire und Oregon erheben keine Umsatzsteuer. Zusätzlich ist es in 38 Staaten möglich, dass Bezirke eigene lokale Umsatzsteuern erheben, die bis zu 7 % betragen können.
Für Wiederverkäufer ist es möglich, sich als solche zu registrieren und Waren steuerfrei zu erwerben, indem sie ein Wiederverkäuferzertifikat vorlegen. Dabei gibt es zwei Hauptarten von Zertifikaten: das Uniform Sales & Use Tax Certificate der Multistate Tax Commission, welches in 38 Staaten akzeptiert wird, und das Streamlined Sales Tax Exemption Certificate, welches in 24 Staaten Gültigkeit hat.
Im Einzelhandel vor Ort ist die Handhabung der Umsatzsteuer relativ einfach. Komplexer wird es jedoch im Online-Handel oder Versandhandel in den USA. Hier ist der sogenannte Nexus entscheidend, der eine wirtschaftliche Präsenz im Verkaufsstaat beschreibt. Seit 2018 wird nicht mehr die physische, sondern die ökonomische Präsenz herangezogen, um die Umsatzsteuerpflicht auszulösen. Ein ökonomischer Nexus wird durch bestimmte Umsatzschwellen oder Transaktionen in einem Staat definiert, die jeder Staat individuell festlegt.
Marktplatzverkäufer, die auf Plattformen wie Amazon oder Etsy verkaufen, müssen ebenfalls Umsatzsteuer beachten. Glücklicherweise übernimmt Amazon für seine Verkäufer die Abwicklung der Umsatzsteuer, was jedoch nicht für andere Marktplätze gelten muss.
Auch ausländische Unternehmen müssen Umsatzsteuer zahlen, wenn sie in die USA verkaufen. Die gleichen Schwellenwerte und Vorschriften gelten unabhängig vom Unternehmensstandort.
Nicht alle Produkte und Dienstleistungen sind umsatzsteuerpflichtig. Körperliche Produkte unterliegen normalerweise der Umsatzsteuer, wobei Lebensmittel in den meisten Staaten davon ausgenommen sind. Bei digitalen Produkten, Dienstleistungen und Software müssen Unternehmen individuell prüfen, ob eine Umsatzsteuerpflicht besteht, da die Vorschriften je nach Staat variieren.
Lokaler Umsatzsteuerbetrag
Im Gegensatz zu Europa verfügen die Vereinigten Staaten nicht über eine landesweite Mehrwertsteuer. Stattdessen besteht in jedem Bundesstaat – und teilweise auch in den Bezirken – eine lokale Umsatzsteuer, die beim Checkout vom Kunden bezahlt wird. Die ausgezeichneten Preise in Geschäften und Online beinhalten nicht diese Steuer, wodurch der Endpreis am Kassensystem häufig höher ist als das auf dem Preisschild angezeigte.
Staatliche Umsatzsteuersätze:
Hoch: Kalifornien, Indiana, Mississippi (7%)
Niedrig: Colorado, Alabama, Georgia (2-4%)
Keine Steuer: Alaska, Delaware, Montana, New Hampshire, Oregon
Zudem kann jeder Bezirk zusätzlich zur staatlichen Umsatzsteuer eigene Steuern erheben, was die Kosten für den Verbraucher weiter in die Höhe treiben kann.
Umsatzsteuer für Wiederverkäufer:
Wiederverkäufer müssen diese Steuer nicht entrichten.
Kauf von Waren ohne Umsatzsteuer mittels eines Wiederverkaufszertifikats möglich.
Zwei Arten von Wiederverkaufszertifikaten entscheidend:
Einheitliches Umsatz- & Verbrauchsteuerzertifikat des Multistate Tax Commission (in 38 Staaten akzeptiert)
Streamlined Sales Tax Exemption Certificate (in 24 Staaten akzeptiert)
Unternehmer können die bezahlte Umsatzsteuer auf Geschäftskäufe nicht wie in anderen Ländern zurückfordern. Nur bei Waren, die weiterverkauft werden, entfällt die Umsatzsteuerpflicht für Wiederverkäufer.
E-Commerce und Umsatzsteuer:
Einzelhandelsgeschäfte verlangen einfach die Umsatzsteuer des Staates, in dem sie sich befinden.
Bei Online-Shops und Versandhandel wichtiger Aspekt: Nexus – bezieht sich auf die wirtschaftliche Präsenz und nicht nur physische Präsenz im Staat.
Seit 2018 müssen Unternehmen dort Umsatzsteuer abführen, wo ihre Kunden ansässig sind.
Jeder Bundesstaat legt einen Schwellenwert für Umsatz oder Transaktionen fest, der über die Umsatzsteuerpflicht entscheidet.
Beispiel: Unternehmen aus Texas muss in Kalifornien Umsatzsteuer abführen, wenn mehr als $500,000 Umsatz erreicht wird.
Marktplatzverkäufer und Umsatzsteuer:
Abhängig von verschiedenen Kriterien.
Bei Verkäufen auf Amazon in den USA übernimmt das Unternehmen die Abführung der Umsatzsteuer für den Verkäufer.
Internationale Unternehmen:
Gleiche Regeln wie für US-Unternehmen bezüglich des Schwellenwertes für Umsatzsteuer.
Keine Besteuerung des amerikanischen Gewinns ohne ständige Einrichtung in den USA, jedoch Anwendung der lokalen Umsatzsteuer nach Nexus-Regeln.
Bemessungsgrundlage der Umsatzsteuer:
Die meisten physischen Produkte sind umsatzsteuerpflichtig.
Ausnahmen: Lebensmittel in den meisten Staaten.
Digitale Produkte und Dienstleistungen können umsatzsteuerpflichtig sein.
Steuerverpflichtung für Dienstleistungen variiert je nach Bundesstaat.
Mehrwertsteuerregelungen für Händler
Zertifikat zum Weiterverkauf
Beim Handel innerhalb der Vereinigten Staaten können Händler von der Zahlung der Umsatzsteuer freigestellt werden. Dies wird erreicht durch den Besitz eines sogenannten Weiterverkaufszertifikats. Das Zertifikat bescheinigt, dass der Kauf von Waren zum Zweck des Weiterverkaufs und nicht zur persönlichen Nutzung erfolgt. Hierdurch wird die Umsatzsteuer erst beim finalen Verkauf an den Endkunden fällig.
Typen der Bescheinigungen
Es gibt grundlegend zwei Dokumentenarten für die Umsatzsteuerbefreiung, die Händler kennen sollten:
Uniform Sales & Use Tax Certificate: Anerkannt in 38 Bundesstaaten und herausgegeben von der Multistate Tax Commission.
Streamlined Sales Tax Exemption Certificate: Gültig in 24 Bundesstaaten und orientiert sich an der vereinfachten Umsatzsteuer-Initiative.
Händler müssen entsprechend ihres Standortes die relevanten Dokumente einholen, um von der Umsatzsteuer bei Einkäufen für den Weiterverkauf befreit zu sein. Es ist wichtig, dass die Umsatzsteuer aus geschäftlichen Ausgaben für Betriebsmittel nicht geltend gemacht werden kann, sondern ausschließlich für weiterverkaufte Waren geltend gemacht wird.
Umsatzsteuerpflicht als Unternehmer
Umsatzsteuervergütung
Allgemeines: In den Vereinigten Staaten entfällt die Notwendigkeit für Zwischenhändler, Umsatzsteuer zu zahlen. Unternehmen können Waren als Wiederverkäufer erwerben, ohne Umsatzsteuer an ihre Lieferanten abführen zu müssen.
Reseller Certificate:
Multistate Tax Commission's Uniform Sales & Use Tax Certificate: Wird in 38 Staaten anerkannt.
Streamlined Sales Tax Exemption Certificate: Gültigkeit in 24 Staaten.
Unternehmen müssen prüfen, welche Bescheinigungen für ihren Staat erforderlich sind.
Unmöglichkeit des Vorsteuerabzugs: Ein Vorsteuerabzug für Geschäftsausgaben oder Anschaffungen ist nicht möglich. Nur Waren, die weiterverkauft werden, sind von der Umsatzsteuer für Wiederverkäufer befreit.
Steuerliche Behandlung von Geschäftsausgaben
Standortspezifische Umsatzsteuersätze: Die Umsatzsteuersätze variieren je nach Bundesstaat und können zusätzliche lokale Steuern umfassen. Dies führt zu unterschiedlichen Endbeträgen an der Kasse.
Umsatzsteuer auf Anschaffungen: Anschaffungen wie Bürogeräte oder Laptops unterliegen der Umsatzsteuer, die ein Unternehmen nicht zurückfordern kann.
Anwendungsfälle:
Einzelhandel: Einfache Handhabung der Umsatzsteuer, da alle Geschäfte innerhalb eines Standorts und Bundesstaates abgewickelt werden.
E-Commerce: Komplexere Situation durch die Notwendigkeit, Kundenumsatzsteuer zu berechnen, basierend auf dem Verkaufsort der Kunden.
Nexus-Konzept:
Physischer Nexus: Frühere Anforderung einer physischen Präsenz im Bundesstaat, um eine Umsatzsteuerpflicht auszulösen.
Ökonomischer Nexus: Seit 2018 maßgeblich; bezieht sich auf Verkaufs- oder Transaktionsschwellen in einem Bundesstaat, die die Registrierung für die Umsatzsteuer erfordern.
Mehrwertsteuer im Detailhandel
In den Vereinigten Staaten gibt es im Gegensatz zu Europa keine bundeseinheitliche Mehrwertsteuer. Stattdessen wird in jedem Bundesstaat und zuweilen auch in einzelnen Bezirken eine lokale Umsatzsteuer erhoben. Die Endkunden entrichten die Umsatzsteuer erst beim Bezahlen an der Kasse. Ausgezeichnet werden die Produkte zu Nettopreisen, so kostet beispielsweise ein Riegel, der als 99 Cent gekennzeichnet ist, tatsächlich über einen Dollar mit Steuer.
Die Umsatzsteuerraten variieren von Staat zu Staat ohne eine feste Regelung. Kalifornien, Indiana und Mississippi verfügen über eine hohe Steuer von 7 %, während Colorado, Alabama und Georgia mit 2 bis 4 % vergleichsweise niedrige Steuersätze aufweisen. Fünf Staaten – Alaska, Delaware, Montana, New Hampshire und Oregon – erheben keine Umsatzsteuer.
Die Komplexität steigt, da in 38 Staaten Bezirksabgaben hinzukommen können, die bis zu 7 % betragen. Daraus resultiert eine Intransparenz der zu erwartenden Kosten bis zum Moment des Bezahlvorgangs. Als Zwischenhändler müssen Unternehmen dabei keine Umsatzsteuer entrichten. Sie können sich mit einer Wiederverkaufszertifizierung von der Steuer befreien.
Es gibt zwei Arten von Zertifikaten: das "Uniform Sales & Use Tax Certificate" der Multistate Tax Commission, gültig in 38 Staaten, und das "Streamlined Sales Tax Exemption Certificate" für 24 Staaten. Die gezahlte Umsatzsteuer für betriebliche Anschaffungen kann von Unternehmen nicht zurückgefordert werden.
Der Knotenpunkt der Steuerpflicht, auch Nexus genannt, definiert die lokale Verbindung des Verkäufers zum Staat des Verkaufs. Seit 2018 gilt dabei nicht mehr die physische Präsenz, sondern die wirtschaftliche Präsenz als maßgebend. Umsatzschwellen, die für die Steuerpflicht ausschlaggebend sind, variieren staatlich. In Kalifornien liegt diese beispielsweise bei $500,000.
Marktplatzverkäufer auf Plattformen wie Amazon sind auch steuerpflichtig. Abhängig von der physischen und der wirtschaftlichen Präsenz müssen sie sich gegebenenfalls registrieren lassen. Allerdings übernimmt Amazon für seine Verkäufer die Abwicklung der Umsatzsteuer.
Ausländische Unternehmen, etwa aus Deutschland, unterliegen den gleichen Regeln. Sie müssen keine amerikanische Firma gründen, um auf dem US-Markt tätig zu sein, fallen jedoch unter die Nexus-Regelungen und sind somit umsatzsteuerpflichtig.
Nicht alle Produkte und Dienstleistungen sind umsatzsteuerpflichtig. Körperliche Produkte sind in der Regel steuerpflichtig, außer einige Ausnahmen wie Lebensmittel. Digitale Produkte und Dienstleistungen werden je nach Bundesstaat unterschiedlich besteuert. Bei Dienstleistungen hat sich die Gesetzeslage geändert, und gegenwärtig sind viele Arten von Dienstleistungen steuerpflichtig. Die Steuersätze und Kategorien variieren nach Bundesstaat.
Umsatzsteuer im E-Commerce
Konzept der Steueransässigkeit
In den Vereinigten Staaten gibt es keine einheitliche Verkaufssteuer auf Bundesebene, sondern lokale Verkaufssteuern, die je nach Bundesstaat und teilweise nach Gemeinde variieren. Unternehmen werben mit Nettopreisen, denn die Verkaufssteuer wird beim Bezahlen hinzugefügt, nicht im angezeigten Preis. Händler müssen diese Steuer nur an den Endverbraucher weiterberechnen und nicht beim Wiederverkauf von Waren entrichten. Wiederkaufszertifikate ermöglichen den Kauf von Waren ohne Verkaufssteuer, aber die gezahlte Steuer auf Unternehmenskäufe kann nicht vom Unternehmen geltend gemacht werden.
Ökonomische Präsenz
Mit dem ökonomischen Präsenzbegriff, oder ökonomischem Nexus, bezeichnet man die Verpflichtung, Umsatzsteuer dort zu entrichten, wo Kunden ansässig sind. Seit 2018 ist es nicht mehr die physische Präsenz, die zählt – wie ein Warenlager im Staat –, sondern die ökonomische Aktivität. Dies betrifft Umsatzschwellen oder Transaktionszahlen, die von jedem Bundesstaat individuell festgelegt werden. Beispielsweise muss sich ein Unternehmen aus Texas für die Verkaufssteuer in Kalifornien registrieren, wenn es dort Waren im Wert von über 500.000 Dollar verkauft. Dies liegt deutlich über der in vielen Staaten üblichen Schwelle von etwa 100.000 Dollar oder 200 Verkäufen jährlich. Auch für Marktplatzverkäufer, wie beispielsweise auf Amazon, gelten diese Regeln, wobei Amazon die Umsatzsteuerbearbeitung übernimmt – dies kann sich bei anderen Marktplätzen jedoch unterscheiden.
Bundesstaat Notwendige ökonomische Präsenz Kalifornien Verkäufe über 500.000 Dollar Texas Umsatz-/Transaktionsschwellen Allgemein Um die 100.000 Dollar oder 200 Verkäufe jährlich
Lebensmittel und manche Dienstleistungen können von der Verkaufssteuer ausgenommen sein, während digitale Produkte unterschiedlich besteuert werden. Unternehmen müssen sich informieren, welche Produkte besteuert werden und wie hoch die jeweilige Steuer ist.
Umsatzsteuerverpflichtungen für Händler auf Online-Marktplätzen
In den USA gibt es keine bundeseinheitliche Umsatzsteuer wie in Europa. Stattdessen erheben die einzelnen Bundesstaaten sowie manchmal auch Kreise bzw. Countys eigene Steuern, die unter dem Begriff Sales Tax zusammengefasst sind. Beim Verkauf wird dieser Betrag auf Produkte aufgeschlagen; die Auszeichnung der Waren erfolgt jedoch stets netto. Das heißt, Verbraucher zahlen effektiv mehr als den ausgewiesenen Betrag.
Unternehmen bewerben ihre Produkte entsprechend ohne Steuer. Die Sales Tax wird erst an der Kasse hinzugerechnet und variiert je nach Bundesstaat. Während Kalifornien, Indiana und Mississippi beispielsweise 7% Sales Tax erheben, liegt diese in Colorado, Alabama und Georgia zwischen 2 und 4%. In Alaska, Delaware, Montana, New Hampshire und Oregon wird keine Sales Tax erhoben.
Interessant für Zwischenhändler in den USA: Diese müssen keine Sales Tax bezahlen. Nur der Endkunde ist zahlungspflichtig. Beim Erwerb von Waren zur Weiterveräußerung kann ein Geschäft eine Befreiung von der Sales Tax erwirken, indem es sich als Reseller registriert und ein entsprechendes Zertifikat vorlegt. Es gibt zwei wichtige Zertifikate: das Uniform Sales & Use Tax Certificate der Multistate Tax Commission und das Streamlined Sales Tax Exemption Certificate.
Bezahlte Umsatzsteuern auf Geschäftsausgaben können von Unternehmen nicht geltend gemacht werden – nur Waren für den Weiterverkauf sind von der Sales Tax befreit. Die Bestimmung der Sales Tax bei Onlinegeschäften hängt mit dem Begriff Nexus zusammen, der die wirtschaftliche Präsenz eines Unternehmens in einem Staat bezeichnet. Seit 2018 basiert die Verpflichtung zur Umsatzsteuer nicht mehr auf der physischen, sondern auf der wirtschaftlichen Präsenz im jeweiligen Bundesstaat.
Für Händler auf Online-Marktplätzen wie Amazon gilt: Amazon übernimmt in der Regel die Umsatzsteuerverwaltung innerhalb der USA unter Zugrundelegung von Vereinbarungen mit den Bundesstaaten. Andere Marktplätze benötigen separate Recherchen.
Auch ausländische Unternehmen müssen bei Überschreiten bestimmter Umsatzzahlen oder Transaktionsvolumina Umsatzsteuer abführen – die gleichen Schwellenwerte wie für US-Unternehmen gelten. Nicht jedes Produkt oder jede Dienstleistung ist allerdings sales-tax-pflichtig. Während physische Produkte generell besteuert werden, können Ausnahmen wie Lebensmittel existieren. Digitale Produkte erfordern eine gesonderte Betrachtung der Umsatzsteuerpflicht. Auch für Dienstleistungen wurde früher häufig keine Sales Tax erhoben, heute ist dies jedoch in den meisten Fällen erforderlich, allerdings variiert die Besteuerung je nach Dienstleistung und Bundesstaat.
Umsatzsteuer-Vorschriften für internationale Geschäfte
Im Bereich des Einzelhandels in den USA ist die Umsatzsteuer auf staatlicher Ebene angesiedelt, wobei jeder Staat seinen eigenen Steuersatz festlegt. Die Kunden zahlen diese Steuer erst beim Bezahlvorgang, was bedeutet, dass auf den Preisetiketten nur der Nettopreis angezeigt wird.
Umsatzsteuerraten variieren deutlich:
Hohe Umsatzsteuerrate: Kalifornien, Indiana, Mississippi (rund 7%)
Niedrige Umsatzsteuerrate: Colorado, Alabama, Georgia (2-4%)
Keine Umsatzsteuer: Alaska, Delaware, Montana, New Hampshire, Oregon
Zusätzlich erheben 38 Staaten lokale Umsatzsteuern, die oberhalb der staatlichen Steuern liegen können.
Hendler ohne Endverbraucherstatus:
Müssen in der Regel keine Umsatzsteuer zahlen.
Können durch ein Wiederverkaufszertifikat ohne Umsatzsteuer einkaufen.
Es gibt zwei wichtige Zertifikatstypen: das Uniform Sales & Use Tax Certificate und das Streamlined Sales Tax Exemption Certificate.
Wichtig: Ein Unternehmen kann die bezahlte Umsatzsteuer für Betriebsausgaben nicht zurückfordern.
Berechnung der Umsatzsteuer im E-Commerce:
Die Verbindung (Nexus) zum Staat, in dem verkauft wird, ist entscheidend.
Seit 2018 wird nicht mehr die physische, sondern die wirtschaftliche Präsenz eines Unternehmens im jeweiligen Staat berücksichtigt.
Die sogenannte wirtschaftliche Verbindung (economic nexus) legt fest, ab welchem Umsatz- oder Transaktionsvolumen ein Unternehmen umsatzsteuerpflichtig wird.
Schwellenwerte für Umsatzsteuerpflicht:
Unterschiedlich je nach Bundesstaat, oft bei $100.000 Umsatz oder 200 Verkäufe jährlich.
Umsatzsteuer bei Marktplatzverkäufen:
Hängt von physischer Präsenz und wirtschaftlicher Aktivität ab.
Amazon erledigt die Umsatzsteuerabwicklung in den USA für Verkäufer.
Ausländische Unternehmen:
Müssen ebenfalls Umsatzsteuer zahlen, falls die wirtschaftliche Verbindungsschwelle überschritten wird.
Steuerliche Verpflichtungen gelten gleichermaßen für in- und ausländische Unternehmen.
Umsatzsteuerpflichtige Produkte und Dienstleistungen:
Physische Produkte sind in der Regel umsatzsteuerpflichtig, mit Ausnahmen wie Lebensmitteln.
Bei digitalen Produkten ist je nach Bundesstaat unterschiedlich geregelt, ob Umsatzsteuer anfällt.
Für Dienstleistungen wird heute oft Umsatzsteuer erhoben; die Besteuerung variiert je nach Staat und Dienstleistungstyp.
Besteuerbare Produkte und Dienstleistungen
Ausnahmen bei der Produktbesteuerung
In vielen US-Bundesstaaten sind grundsätzlich alle physischen Produkte steuerpflichtig. Allerdings gibt es Ausnahmen; beispielsweise sind Lebensmittel in den meisten Staaten von der Umsatzsteuer befreit.
Elektronische Produkte
Elektronische Produkte umfassen eine Vielzahl digitaler Güter, von Filmen und Videos bis hin zu Musik, Alben und E-Books. Die Besteuerung digitaler Produkte wird in den USA von Staat zu Staat unterschiedlich gehandhabt. Anbieter solcher Produkte müssen im Voraus klären, ob für ihre Produkte eine Umsatzsteuer anfällt. Dienste wie Hosting oder Software-as-a-Service fallen allgemein unter diese Besteuerung.
Dienstleistungsumsätze
Im Gegensatz zu früher, als Dienstleistungen häufig nicht besteuert wurden, müssen jetzt in vielen Staaten Umsatzsteuern für verschiedene Dienstleistungstypen entrichtet werden. Die Besteuerung ist von Bundesstaat zu Bundesstaat verschieden, wobei bestimmte professionelle Dienstleistungen wie medizinische, rechtliche, buchhalterische oder lehrende Tätigkeiten oftmals nicht besteuert werden.