Steuergünstiger Non-Dom-Status in Italien: Verlockend, aber trügerisch

Immer wieder wenden sich Mandanten mit Fragen zum italienischen Flat-Tax-Regime an uns. Dieses System ermöglicht es Personen, die nach Italien ziehen, eine Pauschalsteuer von 100.000 € pro Jahr zu zahlen, um sämtliche ausländische Einkünfte abzudecken. Die Regelung bietet somit eine attraktive steuerliche Lösung für jene, die ihre Einkünfte im Ausland erzielen und in Italien leben möchten. Interessanterweise wurde das britische Non-Dom-Status-Regime abgeschafft, was das Interesse an der italienischen Pauschalsteuer neu entfacht hat.

Dieses Regime lässt sich für 15 Jahre nutzen und unterscheidet sich deutlich von den Steuerregelungen in anderen Ländern. Eine Person kann ausländische Einkünfte nicht nur nach Italien transferieren, sondern auch dort ausgeben. Bisher gibt es jedoch vergleichsweise wenige Nutzer dieses Modells, was Anlass zu weiteren Überlegungen gibt. Ein bekanntes Beispiel für die Nutzung des Modells ist der Fußballspieler Cristiano Ronaldo, der von den steuerlichen Vorteilen in signifikanter Weise profitierte.

Key Takeaways

  • Italienisches Flat-Tax-Regime ermöglicht Pauschalsteuer auf ausländische Einkünfte.

  • Interessantes Modell für Personen mit hohen Auslandseinkünften.

  • Vergleichsweise geringe Nutzerzahlen im Gegensatz zum früheren britischen Regime.

Überblick über das Italienische Flat-Tax-Regime

Das italienische Flat-Tax-Regime ermöglicht es, dass alle im Ausland erzielten Einkünfte durch die Zahlung einer Pauschalsteuer von 100.000 € abgegolten werden. Diese Regelung gilt für Personen, die nach Italien umziehen und den sogenannten Non-Dom-Status erhalten. Der Status kann für bis zu 15 Jahre genutzt werden.

Ein entscheidender Vorteil dieser Regelung ist, dass ausländische Einkünfte nach Italien überwiesen und dort ausgegeben werden dürfen. Das bedeutet, dass man seine ausländischen Einnahmen in Italien verbrauchen kann, was einen erheblichen finanziellen Freiraum bietet. Trotz dieser attraktiven Bedingungen wird der Status derzeit nur von etwa 500 Personen genutzt.

Die Restriktionen des Flat-Tax-Regimes sind ebenfalls zu berücksichtigen. In den ersten fünf Jahren dürfen keine Beteiligungen von mehr als 1 % an einem Unternehmen verkauft werden, da diese zu den regulären Kapitalertragsteuern in Italien versteuert werden müssen. Diese Einschränkung soll verhindern, dass Personen nach Italien ziehen, ihr Unternehmen verkaufen und das Land sofort wieder verlassen.

Ein prominenter Nutzer dieses Steuermodells war der bekannte Fußballspieler Cristiano Ronaldo während seiner Zeit in Mailand. Seine ausländischen Einnahmen, beispielsweise aus Werbeverträgen, wurden lediglich mit der Pauschalsteuer von 100.000 € belegt. Dadurch wurden seine internationalen Einkünfte erheblich steuerlich entlastet, während sein in Italien erzieltes Gehalt regulär besteuert wurde.

Ein Vergleich mit anderen Staaten zeigt die Unterschiede in der Nutzung und Umsetzung solcher Steuerregelungen. Während die Schweiz ähnliche Modelle anbietet, sind die steuerlichen Anforderungen dort oft höher und komplexer. Auch der britische Non-Dom-Status, der inzwischen abgeschafft wurde, hatte eine weitaus höhere Anzahl an Nutzern.

Zu den weiteren Einschränkungen gehört, dass ausländische Steuern nicht mit der Pauschalsteuer verrechnet werden können. Dies kann ein Problem darstellen, wenn Einkünfte aus Ländern mit hohen Quellensteuern wie Deutschland oder der Schweiz nach Italien transferiert werden. In solchen Fällen kann die effektive Steuerlast deutlich ansteigen.

Das italienische Flat-Tax-Regime ist besonders attraktiv für Personen mit hohen internationalen Einkünften ohne signifikante Quellensteuerverpflichtungen. Eine strategische Planung und gegebenenfalls eine Umstrukturierung der Vermögenswerte sind jedoch erforderlich, um die vollen Vorteile dieses Modells zu nutzen.

Vorteile des Italienischen Flat-Tax-Regimes

Das italienische Flat-Tax-Regime bietet einige bedeutende Vorteile für wohlhabende Einzelpersonen, die in Italien leben möchten. Die Regelung erlaubt es Steuerzahlern, jährlich eine Pauschalsteuer von 100.000 € zu bezahlen. Diese Steuer deckt alle Einkünfte aus dem Ausland ab, unabhängig von deren Höhe.

Hauptvorteile:

  1. Einfache Steuerstruktur: Die Pauschalsteuer von 100.000 € vereinfacht die Steuererklärung erheblich. Komplizierte Steuerberechnungen für ausländische Einkünfte entfallen.

  2. Keine Beschränkungen für ausländische Einkünfte: Anders als in vielen anderen Ländern können die ausländischen Einkünfte nach Italien übertragen und dort ausgegeben werden, ohne zusätzliche Steuern zu zahlen. Dies wird sogar gefördert.

  3. Lange Laufzeit: Der Non-Dom-Status kann bis zu 15 Jahre genutzt werden, was eine langfristige Planung ermöglicht.

  4. Bekannte Persönlichkeiten als Nutzer: Prominente wie Cristiano Ronaldo haben diesen Status genutzt, was die Attraktivität des Regimes unterstreicht.

Vergleich zu anderen Ländern:

Land Steuerstatus Typische Anzahl der Nutzer Pauschalsteuer Italien Italian Flat Tax Rund 500 100.000 € Vereinigtes Königreich Non-Dom Zehntausende Variabel, oft höher Schweiz Pauschalversteuerung Mehrere Tausend Oft weit höher als 100.000 €

Flexibilität und Nutzung:

Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität des Regimes. Das Regime ist auch für Personen sinnvoll, die bereits eine internationale Struktur, wie eine Offshore-Gesellschaft besitzen, die keine Quellensteuern beinhaltet.

Wichtiges Detail:

Es gibt einige Einschränkungen, wie z.B. das Verbot des Verkaufs von qualifizierten Beteiligungen in den ersten fünf Jahren. Dies verhindert, dass Personen nach Italien ziehen, um ihre Unternehmen zu verkaufen und danach sofort das Land wieder verlassen.

Insgesamt ist das italienische Flat-Tax-Regime eine attraktive Option für wohlhabende Einzelpersonen, die eine unkomplizierte und langfristige Lösung für ihre Steuerpflicht auf internationale Einkünfte suchen.

Nachteile und Einschränkungen

Das italienische Flat Tax Regime bietet zwar erhebliche Steuervorteile, kommt jedoch nicht ohne Nachteile und Einschränkungen daher.

Zunächst dürfen in den ersten fünf Jahren keine qualifizierten Beteiligungen verkauft werden. Eine qualifizierte Beteiligung umfasst jede Beteiligung ab 1% an einem Unternehmen und muss zu den regulären Kapitalertragsteuern in Italien versteuert werden. Das verhindert, dass jemand nach Italien zieht, sein Unternehmen verkauft und dann wieder das Land verlässt.

Ein erheblicher Nachteil besteht darin, dass keine ausländischen Steuern mit der Pauschalsteuer verrechnet werden können. Ein Beispiel zeigt, dass deutsche Unternehmer, die nach Italien ziehen und Gewinnausschüttungen aus einer deutschen GmbH erhalten, in Deutschland Quellensteuer zahlen müssen. Normalerweise könnte diese Quellensteuer in Deutschland mit der Kapitalertragsteuer verrechnet werden, in Italien jedoch nicht. Zusätzlich zur Quellensteuer müssen dann noch die 100.000 € Pauschalsteuer in Italien bezahlt werden.

Eine bedeutende Einschränkung betrifft die Quellensteuer. Beispielsweise beträgt die Quellensteuer der Schweiz 35%. Dies führt dazu, dass deutsche Unternehmer, die nach Italien ziehen, diese hohe Quellensteuer zahlen müssen und zusätzlich die 100.000 € Pauschalsteuer in Italien.

Ein weiterer Nachteil ist, dass das Nondom-Status-Regime nur für ausländische Einkünfte gilt, während alle Einkünfte, die in Italien erzeugt werden, nach den normalen italienischen Steuervorschriften versteuert werden müssen.

Die Komplexität der Steuerstrukturen bedeutet, dass eine vorteilhafte Nutzung des Flat Tax Regimes oft nur dann möglich ist, wenn bereits eine steuerfreundliche Auslandsstruktur existiert. Firmengewinne aus Ländern ohne oder mit niedriger Quellensteuer können erheblich profitieren, während Einkünfte aus Ländern mit hohen Quellensteuern weniger vorteilhaft sind.

Vergleich mit dem britischen Non-Dom-Status

Das italienische Flattax-Regime erlaubt es Personen, nach Italien zu ziehen und für 15 Jahre eine Pauschalsteuer von 100.000 € pro Jahr auf alle ausländischen Einkünfte zu zahlen. Im Gegensatz zum ehemaligen System in Großbritannien können diese Einkünfte auch nach Italien überwiesen und dort ausgegeben werden. Dies hat den öffentlich bekannten Fall von Cristiano Ronaldo eingeschlossen, der diesen steuerlichen Status nutzte, als er für Mailand spielte.

Wesentliche Unterschiede

Faktor Italien (Flattax-Regime) Großbritannien (ehemaliges Non-Dom-Regime) Steuerliche Verpflichtung 100.000 € Pauschalsteuer für ausländische Einkünfte Keine weitreichende einheitliche Pauschalsteuer Ausländische Einkünfte Können nach Italien überwiesen und ausgegeben werden Steuerlich behandelt, wenn nach Großbritannien überwiesen Gültigkeitsdauer 15 Jahre Variierte, oft unbegrenzt bei Nachweis von Nicht-Domizilstatus Anzahl der Nutzer Ca. 500 Zehntausende (nahezu 100.000) Einschränkungen Keine qualifizierten Beteiligungsverkäufe in den ersten 5 Jahren Unterschiede je nach Dauer des Non-Dom-Status

Nutzung des Flattax-Regimes

Der Flattax-Status ist insbesondere für wohlhabende Einzelpersonen interessant, die erhebliche ausländische Einkünfte haben. Eine erhebliche Einschränkung dieses Regimes in Italien ist jedoch die Unmöglichkeit, ausländische Quellensteuern mit der Pauschalsteuer zu verrechnen. Beispielsweise muss ein deutscher Unternehmer, der nach Italien umzieht, Quellensteuern in Deutschland bezahlen, ohne diese in Italien geltend machen zu können.

Das britische Non-Dom-Regime bot mehr Flexibilität hinsichtlich der Behandlung ausländischer Quellensteuern. Nach der Abschaffung des britischen Non-Dom-Status betrachten viele Mandanten das italienische Modell als attraktive Alternative, besonders aufgrund der Möglichkeit, Einkünfte im Inland auszugeben.

Wirtschaftliche Integration

Ein weiteres relevantes Modell in Italien ist das „Impatriati Regime“. Abweichend vom Non-Dom-Status zielt dieses Modell auf Freiberufler und Unternehmer ab, die in Italien Einnahmen erzielen. Seit 2024 sind 50% der in Italien erwirtschafteten Einnahmen steuerfrei, während die verbleibenden 50% normal versteuert werden. Im Gegensatz zum Non-Dom-Status konzentriert sich dieses Modell auf Einkommen aus italienischen Quellen und ist daher für ausländische Kapitalerträge weniger geeignet.

In der Schweiz gibt es ähnliche Regelungen, jedoch mit strengeren Anforderungen und höheren Pauschalsteuern, die in vielen Kantonen fällig werden.

Statistiken und Nutzerzahlen

Im Rahmen des italienischen Flat Tax-Regimes zahlen Steuerpflichtige jährlich eine Pauschalsteuer von 100.000 Euro auf alle ausländischen Einkünfte. Anfangs nutzten etwa 500 Personen dieses Steuerregime. Zum Vergleich: Im Vereinigten Königreich gibt es zehntausende Non-Dom-Steuerzahler, fast 100.000.

Ein prominentes Beispiel für die Nutzung dieser Regelung ist Cristiano Ronaldo. Während seiner Zeit in Mailand wurden seine ausländischen Einnahmen, wie Lizenzgebühren und Werbeeinnahmen, lediglich mit der italienischen Pauschalsteuer von 100.000 Euro belastet. Italienische Einnahmen hingegen mussten regulär versteuert werden.

In der Schweiz gibt es ein ähnliches System der Pauschalversteuerung, allerdings sind die Auflagen dort strenger und die nötigen Beträge oft höher als die 100.000 Euro in Italien. Eine wichtige Einschränkung im italienischen System: In den ersten fünf Jahren dürfen keine qualifizierten Beteiligungen, also Anteile über 1% an einem Unternehmen, verkauft werden, ohne dass sie regulär versteuert werden.

Im Gegensatz zum italienischen Non-Dom-Regime gibt es das Impatriati-Regime, das sich vor allem an Freiberufler und Gewerbetreibende richtet. Ab 2024 können diese mindestens 50% ihrer in Italien erzielten Einnahmen steuerfrei vereinnahmen. Italienische Steuern und Sozialabgaben fallen nur auf die verbleibenden 50% an.

Das italienische Non-Dom-Regime bietet vor allem für ausländische Einkünfte Vorteile. Italienische Einkünfte müssen regulär versteuert werden. Wichtig ist auch, dass ausländische Steuern nicht mit der Pauschalsteuer verrechnet werden können, was für einige Unternehmer eine Herausforderung darstellt.

Steuerpflichtige, die bereits in einem Steuerparadies wie Dubai leben und quellensteuerfreie Dividenden erhalten, profitieren besonders von dieser Regelung.

Interview mit italienischem Steuerberater

Herr Dr. Gassa beschreibt detailliert das flatte Regime in Italien, bei dem Steuerpflichtige, die nach Italien ziehen, jährlich eine Pauschalsteuer von 100.000 € zahlen. Diese Pauschale deckt sämtliche Steuern auf ausländische Einkünfte ab. Ein bedeutender Aspekt ist, dass anders als z.B. in Großbritannien, die ausländischen Einkünfte nach Italien transferiert und dort verwendet werden können.

Dr. Gassa hebt hervor, dass es sich hierbei um eine attraktive Regelung handelt, insbesondere da ähnliche Systeme in anderen Ländern, wie der Schweiz, oft deutlich höhere Steuerlasten und strengere Auflagen beinhalten. Trotzdem gibt es bedeutende Einschränkungen: In den ersten fünf Jahren dürfen keine qualifizierten Beteiligungen (Beteiligungen ab 1% an einem Unternehmen) verkauft werden.

Der bekannte Fußballspieler Cristiano Ronaldo hat diesen steuerlichen Status genutzt, während er in Mailand spielte. Seine in Italien erzielten Einkünfte wurden regulär besteuert, während er auf seine ausländischen Lizenzeinnahmen die Pauschalsteuer anwendete. Dieses Beispiel verdeutlicht das Prinzip der steuerlichen Regelung.

Ein Problem für deutsche Unternehmer, die nach Italien ziehen, umfasst die Verrechnung von Quellensteuern. In Deutschland erhobene Quellensteuern können in Italien nicht mit der Pauschalsteuer verrechnet werden. Dies stellt einen erheblichen Nachteil dar und reduziert die Attraktivität des Regimes für viele im Ausland lebende Unternehmer.

Trotz dieser Einschränkungen bietet der Non-Dom-Status in Italien für die richtigen Umstände und Einkommensstrukturen eine bemerkenswerte Steuererleichterung, wenn die Lebensumstände und Einkünfte optimal auf das Regime angepasst sind.

Einschränkungen beim Verkauf von Beteiligungen

Beim italienischen Flat-Tax-Regime gibt es eine wesentliche Einschränkung: In den ersten fünf Jahren darf keine qualifizierte Beteiligung verkauft werden.

Eine qualifizierte Beteiligung definiert sich als jede Beteiligung an einem Unternehmen ab 1%. Diese Verkäufe müssen zu den üblichen Kapitalertragsteuern in Italien versteuert werden und können nicht über das Sonderstatus-Regime abgedeckt werden.

Diese Regelung soll verhindern, dass jemand nach Italien zieht, sofort sein Unternehmen verkauft und dann das Land wieder verlässt. Trotzdem bietet das Regime im Vergleich zu anderen Ländern vergleichsweise hochwertige Steuervergünstigungen.

Beispiel Cristiano Ronaldos

Cristiano Ronaldo nutzte das italienische "Flat Tax"-Regime während seiner Zeit bei Juventus Turin. Innerhalb dieser Regelung zahlte er eine Pauschalsteuer von 100.000 € pro Jahr auf seine ausländischen Einkünfte.

Wichtige Fakten:

  • Italienische Einkünfte: Einkünfte, die Ronaldo durch seinen Verein in Italien erzielte, wurden nach den regulären Steuersätzen versteuert.

  • Ausländische Einkünfte: Einnahmen aus internationalen Werbedeals, z.B. mit Nike, fielen unter die Pauschalsteuer von 100.000 €, anstatt individuell versteuert zu werden. Dadurch ermöglichte es ihm, enorm hohe Summen an internationalen Einkünften steuerlich zu begünstigen.

Begrenzungen:

  • In den ersten fünf Jahren durfte Ronaldo keine qualifizierten Beteiligungen (mehr als 1% an einem Unternehmen) verkaufen, ohne auf die regulären Kapitalertragsteuern in Italien zu stoßen.

  • Es war erforderlich, dass seine Auslandseinkünfte keinen direkten Bezug zu Italien hatten. Einkünfte aus einer italienischen Betriebsstätte mussten normal versteuert werden.

Vorteile des Flat Tax-Regimes:

  • Transparenz und Planbarkeit: Die jährliche Zahlung von 100.000 € sorgte für finanzielle Planbarkeit.

  • Ermutigung zur Ausgabe in Italien: Ronaldo wurde dazu ermutigt, seine Einkünfte in Italien auszugeben, was auch zu einer Verbesserung seines persönlichen Lebensstils führte.

Obwohl nur etwa 500 Personen dieses Steuerregime genutzt haben, zeigt Ronaldos Fall exemplarisch die Möglichkeit, internationale Einkünfte steuerlich vorteilhaft zu behandeln, solange bestimmte Auflagen eingehalten werden.

Impatriati-Regime in Italien ab 2024

Ab 2024 gilt in Italien das Impatriati-Regime, das sich besonders an Freiberufler und Gewerbetreibende richtet. Durch diese Regelung können begünstigte Personen mindestens 50% ihrer in Italien erzielten Einnahmen steuerfrei vereinnahmen. Die andere Hälfte der Einnahmen unterliegt den italienischen Steuern und Sozialabgaben. Diese Erleichterung galt früher für bis zu 90% der Einnahmen, insbesondere für Personen, die im Süden Italiens tätig waren.

Voraussetzungen und Laufzeit

  • Das Regime gilt für 5 Jahre.

  • Die betroffenen Personen müssen einen Universitätsabschluss haben.

Details und Einschränkungen

Während der Impatriati-Status für inländische Betriebsstätteneinnahmen geeignet ist, ist er weniger geeignet für Kapitalerträge oder Krypto-Einkünfte. Dieses Regime richtet sich auf Personen, die in Italien tätig sind und ihre Einnahmen dort generieren. Damit bietet es eine interessante steuerliche Erleichterung für jene, die vorwiegend aus beruflichen Tätigkeiten in Italien Einkommen erzielen.

Verglichen mit dem Non-Dom-Regime, das über 15 Jahre eine Pauschalsteuer auf ausländische Einkünfte vorsieht, zielt der Impatriati-Status speziell darauf ab, die Steuerlast auf im Inland erzielte Einkünfte zu verringern und damit den beruflichen Standort Italien attraktiver zu gestalten.

Eignung des Non-Dom-Status für verschiedene Einkünfte

Der italienische Non-Dom-Status ist besonders attraktiv für Personen mit umfangreichen Auslandseinkünften, da sie mit einer Pauschalsteuer von 100.000 € jährlich ihre Steuerpflicht auf diese Einkünfte beglichen haben. Italienische Einkünfte hingegen, wie Gehälter oder Einkünfte aus italienischen Betrieben, müssen regulär in Italien versteuert werden.

Ein Beispiel für die praktische Anwendung war der portugiesische Fußballspieler Cristiano Ronaldo, der während seiner Zeit bei einem italienischen Verein diesen Status nutzte. Seine italienischen Gehaltseinnahmen waren in Italien steuerpflichtig, hingegen waren seine umfangreichen Werbeeinnahmen aus dem Ausland nicht direkt steuerpflichtig, sondern wurden nur mit der Pauschalsteuer von 100.000 € belegt.

Ein kritischer Aspekt des Non-Dom-Status liegt in der Einschränkung in den ersten fünf Jahren, keine qualifizierten Beteiligungen (ab 1%) zu verkaufen. Diese Regelung soll verhindern, dass jemand den Status für kurzfristige Steuervorteile nutzt.

Eine wichtige Überlegung für Unternehmer ist die Behandlung ausländischer Quellensteuern. Deutsche Unternehmer, die Gewinnausschüttungen von einer deutschen GmbH erhalten, können die dort erhobene Quellensteuer von bis zu 25% nicht mit der italienischen Pauschalsteuer verrechnen. Dadurch entstehen doppelte Steuerbelastungen, die den Non-Dom-Status für viele unattraktiv machen.

Besonders geeignet ist der Non-Dom-Status für Personen, die bereits aus steueroptimierten Regionen wie Dubai oder Hongkong nach Italien ziehen und dort quellensteuerfreie Dividenden erhalten. In solchen Fällen können bedeutende Steuerersparnisse erzielt werden.

Um eine steuerliche Optimierung zu erreichen, empfiehlt es sich für viele Unternehmer, zunächst ihre Struktur und Lage der Einkünfte zu analysieren, bevor sie den Non-Dom-Status in Italien in Anspruch nehmen.

Steuerliche Konsequenzen für deutsche Unternehmer

Das italienische Flat Tax Regime bietet für deutsche Unternehmer interessante, aber auch komplexe steuerliche Möglichkeiten. Durch einen Umzug nach Italien und die Zahlung einer jährlichen Pauschalsteuer von 100.000 €, können sämtliche Steuern auf ausländische Einkünfte abgedeckt werden. Ein wesentlicher Vorteil ist, dass in Italien keine zusätzlichen Steuern auf ausländische Einkünfte erhoben werden, solange sie nicht aus Italien stammen. Dabei ist der Nutzer sogar motiviert, seine Einkünfte vor Ort auszugeben, was eigentlich eine vorteilhafte Regelung darstellen sollte.

Vorteile des italienischen Flat Tax Regimes

  1. Dauer: Das Regime gilt für bis zu 15 Jahre.

  2. Pauschalsteuer: Nur 100.000 € pro Jahr auf sämtliche ausländische Einkünfte.

  3. Nutzbarkeit der Einkünfte: Ausländische Einkünfte können nach Italien ausgezahlt und dort genutzt werden.

Einschränkungen und Nachteile

Ein bedeutender Nachteil besteht jedoch darin, dass während der ersten fünf Jahre keine qualifizierten Beteiligungen (ab 1% an einem Unternehmen) veräußert werden dürfen, ohne dass die üblichen Kapitalertragsteuern in Italien anfallen. Dies soll verhindern, dass Unternehmer sofort nach dem Umzug ihre Beteiligungen verkaufen und danach das Land verlassen. Ein Beispiel für die Nutzung dieses steuerlichen Status ist der Fußballspieler Cristiano Ronaldo, der während seiner Zeit in Mailand das Regime nutzte.

Ein weiterer Aspekt, den deutsche Unternehmer berücksichtigen müssen, ist die Situation der Quellensteuer. Einkünfte aus Dividenden deutscher GmbHs, die bereits in Deutschland versteuert wurden, können nicht mit der italienischen Pauschalsteuer verrechnet werden. Das führt zu einer Doppelbesteuerung, die insbesondere in Verbindung mit hohen Quellensteuersätzen in Deutschland oder der Schweiz problematisch wird.

Vergleich mit anderen Steuerregimen

Das italienische Non-Dom Regime unterscheidet sich vom Impatriati Regime, welches ab 2024 nur noch 50% der in Italien erwirtschafteten Einkünfte steuerfrei stellt. Dieses Regime richtet sich primär an Freiberufler und Gewerbetreibende. Darüber hinaus bietet die Schweiz ebenfalls Pauschalversteuerungen an, die jedoch oft höhere Anforderungen und Steuerbeträge mit sich bringen.

Fazit für deutsche Unternehmer

Für deutsche Unternehmer ohne bestehende internationale Holdingstrukturen kann das Regime zu einer finanziellen Belastung durch die fehlende Verrechnung der Quellensteuer führen. Unternehmer mit bereits etablierten, quellensteuerfreien strukturen in anderen Ländern könnten hingegen erheblich profitieren.

Wichtige Faktoren:

  • Höhe der ausländischen Einkünfte: Bei hohen Einkünften (>1 Million €) rentiert sich der Status wesentlich mehr.

  • Vorhandensein internationaler Holdingstrukturen: Ideal wären Strukturen in Ländern ohne Zusatzsteuern (z.B. Dubai, Singapur).

Insgesamt erfordert diese steuerliche Regelung eine genaue Abwägung der individuellen finanziellen und unternehmerischen Situation.

Zurück
Zurück

Die Wahrheit zur G20 Vermögensabgabe: Geht es wirklich nur um Milliardäre?

Weiter
Weiter

Doppelpass ab Juni 2024: Digital Nomads sollten deutschen Pass MEIDEN!