Euro Pacific Bank: Muss man jetzt den Finanzamt - Besuch erwarten?

Die Liquidation der Euro Pacific Bank, einer einst renommierten Offshore-Bank in Puerto Rico, zieht weiterhin viel Aufmerksamkeit auf sich. Nach Untersuchungen durch internationale Finanzbehörden aufgrund des Verdachts auf Unterstützung von Steuerbetrug und Geldwäsche, stehen nun auch deutsche Kunden im Fokus. Fragen um die Sicherheit der Einlagen sowie die Ratschläge für Betroffene sind aktueller denn je. Für deutsche Anleger und Unternehmer ergeben sich nun kritische Themen. Es ist von beträchtlichem Interesse, das Zusammenspiel zwischen den deutschen Behörden und ihren internationalen Partnern zu verstehen, um abzuschätzen, welche Schritte jetzt notwendig sein könnten.

Die Einlagen und Konten vieler internationaler Kunden wurden von der Euro Pacific Bank verwaltet, die sich selbst durch Diskretion und die Fähigkeit, in schwierigen offshore-Rechtsräumen Konten zu eröffnen, positionierte. Dieses Versprechen einer anscheinend sicheren und regulierungsfreien Bankumgebung zog insbesondere libertäre Investoren an. Der Gründer und Eigentümer der Bank, Peter Schiff, ein bekannter US-Investor und Kritiker des konventionellen Bankensystems, hat dieses Image der Bank immer wieder unterstrichen. Die Schließung der Bank hinterlässt jedoch viele Kunden in Unsicherheit über ihren rechtlichen Standpunkt sowie über die Erreichbarkeit ihrer Gelder.

Key Takeaways

  • Die Euro Pacific Bank befindet sich nach Betrugsvorwürfen in der Liquidation.

  • Deutsche Behörden könnten versuchen, Daten deutscher Bankkunden zu erlangen.

  • Kunden der Bank sollten umgehend rechtlichen Rat einholen.

Die Auflösung der Euro Pacific Bank

Untersuchungsauslöser

Aufgrund von Vorwürfen, die Steuerhinterziehung und Geldwäsche betreffen, begannen im Jahr 2020 die Steuerbehörden verschiedener Länder, darunter die USA, das Vereinigte Königreich, Kanada, Australien und die Niederlande, Ermittlungen gegen die Euro Pacific Bank (EPB). Die Bank, die Offshore-Dienstleistungen anbot und früher oft von Personen gewählt wurde, die ihre Vermögenswerte außerhalb ihres Heimatlandes halten wollten, sah sich mit ernsthaften Compliance-Problemen konfrontiert. Im Juni 2022 beendeten Behörden in Puerto Rico den Betrieb der Bank, da sie feststellten, dass die EPB gegen geltende Vorschriften verstoßen hatte.

Auswirkungen auf deutsche Kunden

Die deutsche Steuerbehörde zeigt Interesse an Informationen über Bürger, die möglicherweise Konten bei der EPB führten. Obwohl es keine bestätigten Angaben gibt, deuten Berichte von Rechtsanwälten, die britische Kunden der Bank vertreten, darauf hin, dass Deutschland Daten über steuerpflichtige Personen erhält. Die EPB wurde auf diversen deutschen Offshore-Dienstleistungsplattformen beworben. Diese Plattformen versprachen, dass es keinen Informationsaustausch geben würde und dass die Kundendaten absolut vertraulich behandelt würden. Deutsche, die Konten bei der EPB besaßen, könnten sich daher mit potenziellen Steuerhinterziehungsvorwürfen konfrontiert sehen und sollten umgehend eine rechtliche Beratung in Anspruch nehmen.

Kunden und Einlagen der EPB

Kundenanzahl

Die EPB hatte laut Berichterstattung etwa 8000 Kunden. Die Gesamtheit der Einlagen belief sich auf 140 Millionen US-Dollar.

Marketingaktivitäten und Neukundengewinnung

Die Werbekampagnen der EPB waren aggressiv und zielten darauf ab, die Bank als attraktive Möglichkeit für Offshore-Konten zu positionieren. Sie hoben hervor, dass vertrauliche Kundendaten durch fehlenden Informationsaustausch geschützt seien. Die Bank galt ferner als Anlaufstelle für Firmenstrukturen, die Schwierigkeiten bei der Eröffnung von Konten hatten.

Geschäftspraktiken der EPB

Kontoerstellung für Unternehmensstrukturen

Bei der Euro Pacific Bank wurden trotz der zunehmenden Komplexität im Offshore-Bereich zahlreiche Konten für vielfältige Unternehmenskonstrukte geöffnet. Die Bank hat sich dadurch als ein Institut positioniert, das bereit ist, auch dort zu agieren, wo andere Banken zurückhaltender sind.

  • Geschätzte Kundenzahl: Etwa 8000

  • Einlagen: Circa 140 Millionen US-Dollar

  • Werbeslogan: Versprechen auf Nichtteilnahme am automatischen Informationsaustausch und garantierte Geheimhaltung der Kundendaten

Die EPB genoss im Marketing den Ruf eines sicheren Hafens für Einlagen ohne risikoreiche Investitionen.

Herausforderungen im täglichen Geschäft

Im operativen Geschäft zeigten sich die Abwicklungen als aufwendig und umständlich. Kunden berichteten von Schwierigkeiten:

  • Transaktionen erforderlich über mehrere Korrespondenzbanken

  • Mangelnde Kooperationsbereitschaft einiger Banken bei Transfers zur EPB

Bankgründer:

  • Name: Peter Schiff

  • Positionierung: Kritische Haltung gegenüber staatlichen Regulierungen und dem Bankensystem

Die Bank stand zudem im Fokus der sogenannten J5-Ermittlungen aufgrund des Verdachts der systematischen Begünstigung von Steuerhinterziehung und Geldwäsche. Im Jahr 2022 wurde die EPB geschlossen, obwohl keine direkten Hinweise auf eine Gefährdung von Kundeneinlagen vorlagen.

Gründer und Verwaltung der Finanzinstitution

Die Rolle und Überzeugungen von Peter Schiff

Peter Schiff, ein renommierter US-Investor, gründete 2011 die Finanzinstitution und ist weiterhin einer der Hauptanteilseigner. Er zeichnet sich durch seine libertären Ansichten aus, favorisiert geringe staatliche Regulierung und steht dem Zentralbanksystem kritisch gegenüber. Schiff, der für seine Vorhersage des Finanzcrashs im Jahr 2008 bekannt ist, befürwortet einen Währungsstandard basierend auf Gold und positioniert sich gegen Kryptowährungen. Bei der Gründung seiner Bank legte er Wert darauf, dass die Einlagen der Kunden nicht für riskante Investitionen genutzt, sondern sicher verwahrt werden.

Merkmal Beschreibung Gründungsjahr 2011 Gründer Peter Schiff Philosophie Gegen staatliche Regulierung, für den Goldstandard Kundenversprechen Sicherheit der Kundeneinlagen

Die Verlagerung der Bank nach Puerto Rico

Puerto Rico, als lose assoziierter Staat mit den USA, vereint US-Bürgerschaft für seine Bewohner mit einer laxeren Finanzregulierung und niedrigeren Steuern. Dies hat der Bank Glaubwürdigkeit im US-Raum verschafft und gleichzeitig gewisse Vorteile in punkto Vertraulichkeit geboten. Anfänglich auf St. Vincent etabliert, zog die Bank schließlich nach Puerto Rico, um von der strategischen Position und den regulatorischen Vorteilen zu profitieren, die das Gebiet für Finanzdienstleistungen bietet.

Standort Vorteil St. Vincent Ursprünglicher Standort der Bank Puerto Rico Vertraulichkeit, Glaubwürdigkeit, laxere Finanzregulierung

Ursachen des Untergangs der Euro Pacific Bank

Es ist allgemein bekannt, dass die Euro Pacific Bank, eine Offshore-Bank in Puerto Rico, sich im Verfahren der Liquidation befindet. Dieser Schritt folgte zwei Jahre nach dem Beginn von Ermittlungen durch die amerikanische Steuerbehörde IRS und ihre internationalen Partner. Diese Ermittlungen bezogen sich auf mögliche Vergehen in Bezug auf Steuerhinterziehung und Geldwäsche. Besorgniserregend für deutsche Kunden ist, dass unbestätigte Informationen von Anwälten, die Klienten der Bank vertreten, darauf hindeuten, dass deutsche Behörden Gespräche mit dem britischen Finanzamt HMRC führen, um an Daten von in Deutschland steuerpflichtigen Kunden zu kommen.

Die Anzahl deutscher Kunden bei der Euro Pacific Bank ist zwar nicht eindeutig bekannt, aber die Bank verfügte über ca. 8.000 Kunden mit Einlagen in Höhe von 140 Millionen US-Dollar. Die Bank wurde auf verschiedenen deutschen Offshore-Plattformen beworben, speziell mit dem Versprechen der Vertraulichkeit und des Ausschlusses vom internationalen Informationsaustausch.

Faktoren, die zur Vulnerabilität der Bank beitrugen, schließen ein:

  • Große Risikobereitschaft: Die Bank hat sich durch die Eröffnung vieler Konten für verschiedene Firmenkonstrukte, die sonst Schwierigkeiten hatten, Bankkonten zu bekommen, einem erhöhten Risiko ausgesetzt.

  • Komplizierte Abläufe: Mehrstufige Korrespondenzbankmethoden erschwerten die praktische Handhabe und machten Geldtransaktionen mühsam, was einige Kunden unzufrieden stellte.

Als Gründer der Bank ist der US-Investor Peter Schiff bekannt, der sich als Gegner von strenger staatlicher Regulierung und Befürworter des Goldstandards präsentiert. Trotzdem stand die EPB unter seiner Führung für die Prinzipien der Sicherheit und soliden Verwaltung der anvertrauten Gelder. Die Verlegung der Bank von St. Vincent nach Puerto Rico wurde durch das Image der Insel als glaubwürdiger Finanzort und gleichzeitig großzügige Steuergesetzgebung und lockere Regulierungen erleichtert.

Entscheidender Wendepunkt: Im Jahr 2020 startete die Gruppe "J5", bestehend aus fünf Steuerbehörden – USA, Großbritannien, Kanada, Australien und die Niederlande – intensive Untersuchungen gegen die Bank. Sie wurde im Juni 2022 von den Behörden in Puerto Rico geschlossen, da sie gegen bestimmte Bestimmungen und Vorschriften verstoßen hatte.

Während die Kundengelder nicht als gefährdet gelten, stehen Kunden, die ihre Konten nicht bei den lokalen Steuerbehörden gemeldet haben und somit der Steuerhinterziehung verdächtig sind, vor dem Risiko, rechtliche Konsequenzen zu tragen. Kunden, insbesondere aus den J5-Staaten, sind von Untersuchungen betroffen, und es wird dringend empfohlen, rechtlichen Rat einzuholen, um angemessen auf die mögliche Weitergabe ihrer Daten zu reagieren.

Folgen für die Kunden

Sicherstellung der Kundenguthaben

Die Guthaben der Kunden sind nach aktuellem Kenntnisstand nicht gefährdet. Die Bank ist in Liquidation, jedoch sind die Einlagen der Kunden anscheinend sicher. Es wird davon ausgegangen, dass Kunden ihre Gelder vollständig zurückerhalten werden.

  • Kundenanzahl: Ungefähr 8000

  • Gesamteinlagen: Etwa 140 Millionen US-Dollar

Steuerrechtliche Auswirkungen und Beratungsbedarf

Es besteht die Möglichkeit, dass deutsche Steuerbehörden mit ausländischen Behörden kommunizieren, um Informationen über steuerpflichtige Kunden in Deutschland zu erhalten. Kunden, die Konten nicht ordnungsgemäß bei den lokalen Steuerbehörden gemeldet haben, könnten Risiken wie Steuerhinterziehungsvorwürfe ausgesetzt sein.

Beratungsbedarf:

  • Steuerpflichtige Personen in J5-Ländern (USA, Kanada, Australien, Niederlande und Vereinigtes Königreich) könnten betroffen sein.

  • Kunden aus Deutschland und Österreich: Sollten sich ebenfalls anwaltlich beraten lassen, um zu klären, wie sie weiter vorgehen.

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