Eine BRICS-Währung ist als Dollarersatz unrealistisch

In einem historischen Treffen im August 2023 kamen die politischen Führer der BRICS-StaatenBrasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – in Südafrika zusammen, um über eine Vertiefung ihrer Zusammenarbeit zu beraten. Die Diskussion einer gemeinsamen Währung stand erneut im Mittelpunkt, wobei der brasilianische Präsident Lula da Silva sich besonders dafür aussprach. Eine Währungsunion hätte weitreichende Konsequenzen für die Weltwirtschaft, insbesondere in Bezug auf die Herausforderung der Dominanz des US-Dollars. Trotz intensiver Debatten und breiter Medienberichterstattung bleibt die Einführung einer Gemeinschaftswährung innerhalb der BRICS-Staaten vorerst aus.

Die Vorherrschaft des US-Dollars als globale Reservewährung basiert auf rationalen Belegen, die die Vereinigten Staaten als führende Militär-, Energie-, Agrar-, Wirtschafts-, Finanzsystem-, Technologie-, Lehr- und Forschungsmacht auszeichnen. Die wirtschaftliche Diskrepanz gegenüber der Europäischen Union hat sich seit der Finanzkrise 2008 signifikant vergrößert. Zudem zeigt das Beispiel des Euros, dass eine einheitliche Währung für Länder mit unterschiedlichen Wirtschaftsstrukturen und Wachstumstrends praktisch unmöglich erscheint. Angesichts der Vielzahl der Herausforderungen ist bezüglich der BRICS-Staaten nicht mit einer baldigen Ablösung des US-Dollars als Reservewährung zu rechnen.

Key Takeaways

  • Die Bildung einer BRICS-Gemeinschaftswährung stellt aufgrund geopolitischer und ökonomischer Komplexität eine enorme Herausforderung dar.

  • Die globale Dominanz des US-Dollars als Reservewährung beruht auf der wirtschaftlichen und militärischen Stärke der USA.

  • Strukturelle Unterschiede und fehlende politische Harmonie unter den BRICS-Staaten erschweren die Schaffung einer einheitlichen Währung.

Grund der aktuellen BRICS-Thematik

Im August 2023 trafen sich die politischen Führer der BRICS-Staaten – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – in Südafrika, um ihre Kooperation zu vertiefen und als Gegengewicht zur G7 zu fungieren. Die Idee einer gemeinsamen Währung wurde verstärkt diskutiert, mit besonderer Unterstützung durch Brasiliens Präsidenten Lula da Silva. Trotz intensiver medialer Debatte über mögliche Folgen wurde entschieden, dass kurzfristig keine BRICS-Währung eingeführt wird. Die Diversifikation von Reservewährungen abseits des US-Dollars betrifft nicht nur die BRICS-Staaten, sondern könnte globale positive Effekte haben, einschließlich für die USA. Die anhaltenden enormen Defizite der USA stellen die Kehrseite ihrer Währungsdominanz dar.

Faktoren gegen eine BRICS-Währungsunion

  • Weltwirtschaftliche Stellung der USA: Die USA behält ihre Führungsposition in Militär, Energieversorgung, Landwirtschaft, Wirtschaftskraft, Finanzsystem, Technologie sowie Lehre und Forschung. Seit der Finanzkrise 2008 wuchs ihre Volkswirtschaft um 50%, während die Europäische Union zurückblieb. Die Vormachtstellung des Dollars gründet auf dieser wirtschaftlichen Überlegenheit, nicht auf Verschwörungstheorien.

  • Schwierigkeiten einer gemeinsamen Währung: Das Beispiel des Euros zeigt, dass eine einheitliche Währung mit realistischer Bewertung praktisch unmöglich ist. Die Eurozone besteht aus Demokratien mit gemeinsamen politischen und wirtschaftlichen Strukturen sowie langjähriger institutioneller Integration, trotzdem führten einheitliche Zinsen zu massiven Ungleichgewichten.

  • Unterschiede der BRICS-Staaten: Die BRICS-Staaten sind wesentlich heterogener als EU-Mitglieder. Sie unterscheiden sich in politischen Systemen, Wirtschaftsstrukturen und strategischen Interessen, was eine gemeinsame Währung äußerst kompliziert machen würde.

  • Chinesische Dominanz: Für die BRICS könnte ein gemeinsames Währungsprojekt faktisch eine Stärkung chinesischer Ambitionen bedeuten. Chinas Wunsch, die globale Hegemonie zu erreichen, ist in internen Strategiepapieren erkennbar.

  • Historische Entwicklung: Der vermeintliche Niedergang der USA war vor 15 Jahren eine diskutierbare These, erwies sich jedoch als Fehleinschätzung. China kämpft mit Produktivitätsstagnation und einer ideologiegetriebenen Wirtschaftspolitik. Brasilien und Russland haben nach dem Höhepunkt des Rohstoffzyklus stark an wirtschaftlicher Leistung eingebüßt. Im Gegensatz dazu erlebt die USA eine Renaissance als führende Energie- und Technologiemacht.

  • BRICS-Koalitionsbereitschaft: Es ist fraglich, welche Länder bereit wären, sich einer von China und Russland geführten Koalition gegen die G7-Staaten anzuschließen.

Durch diese Punkte wird klar, dass die Etablierung einer gemeinsamen BRICS-Währung zurzeit unwahrscheinlich ist und diverse Herausforderungen ungelöst bleiben.

Rationalität der Vorherrschaft des US-Dollars

Ökonomische Potenz der Vereinigten Staaten

Die Vereinigten Staaten stehen als einzige Supermacht weltweit an der Spitze in zahlreichen Schlüsselbereichen wie Militär, Energieversorgung, Landwirtschaft und Wissenschaft. In den Jahren seit der Finanzkrise 2008 verzeichnete die US-Wirtschaft ein Wachstum um 50%, wodurch sie die europäische Wirtschaft deutlich übertraf. Diese Dominanz ist kein Ergebnis von Verschwörungstheorien, sondern basiert auf der stark ausgeprägten Wirtschaftskraft der Vereinigten Staaten.

  • Militärische Führung

  • Primat in der Energieversorgung

  • Bedeutende Agrarproduktion

  • Starke Wirtschaftsleistung

  • Einflussreiches Finanzsystem

  • Vormachtstellung in Technologie

  • Führende Rolle in Lehre und Forschung

Gegenüberstellung mit der Wirtschaft der EU

Die Währungsunion in der EU zeigt die Herausforderungen einer gemeinsamen Währung mit realistischer Bewertung auf. Während alle wesentlichen EU-Staaten demokratisch sind und im Allgemeinen eine ähnliche Außenpolitik verfolgen, offenbarte die Einführung des Euros Defizite in der Wirtschaftsstruktur der Mitgliedstaaten. Unterschiedliche Wirtschaftsentwicklungen führten durch einheitliche Zinsen zu erheblichen Ungleichgewichten.

Wirtschaftliche Integration der EU-Mitgliedsstaaten:

Element der Integration Auswirkungen NATO-Mitgliedschaft Außenpolitische Ausrichtung Rechtliche Rahmenbedingungen Wirtschaftlicher Zusammenhalt Wirtschaftspolitische Interessen Interne Marktungleichheiten

Die Eurozone: Ungleichgewicht und Folgen:

  • Deutschland profitiert stark vom Euro.

  • Südliche EU-Länder in der Schuldenfalle.

  • Fortlaufende Krisen, die Europa spalten.

  • Investitionsstau und wirtschaftlich verlorenes Jahrzehnt.

Die Herausforderungen für eine stabil funktionierende Währungsunion sind beträchtlich und wurden im Laufe der Zeit innerhalb der EU greifbar.

Die Euro-Schwierigkeit

Unterschiede in den Wirtschaftssystemen der EU-Mitgliedsstaaten

Innerhalb der Europäischen Union existieren vielfältige Wirtschaftslandschaften. Jedes Land bringt seine eigenen Stärken, Herausforderungen und strukturellen Besonderheiten mit. Insbesondere die Kernökonomien der Eurozone stehen in starkem Kontrast zueinander, was oftmals zu ökonomischen Ungleichgewichten führt.

  • Deutschland: Nutznießer der Euro-Einführung, Exportstärke

  • Südeuropa: Schuldensituation verschärft

Auswirkungen einheitlicher Leitzinsen

Die Festlegung einheitlicher Zinssätze für die gesamte Eurozone bewirkt unterschiedliche Effekte auf die diversen Wirtschaften der Mitgliedsstaaten. Hier einige konkrete Folgen:

  • Investitionsrückstau: Einheitliche Zinssätze tragen nicht der unterschiedlichen Wirtschaftskraft der einzelnen Mitgliedsländer Rechnung, was zu Investitionshemmnissen führen kann.

  • Wirtschaftliche Disparität: Durch die Zinspolitik entsteht eine Kluft zwischen Kreditgeber- und Kreditnehmerländern.

  • Handelsungleichgewicht: Die gemeinsame Währung und die Zinspolitik führen zu einem unausgeglichenen Handel innerhalb der Union.

Die Eurozone hat durch diese internen Differenzen mehrere Krisen erlebt, welche die wirtschaftliche Integration Europas erschütterten und somit die Erfolgsgeschichte des Euros trübten.

Vielfalt innerhalb des BRICS-Bündnisses

Die Staaten des BRICS-Bündnisses trafen sich Ende August 2023, um ihre Zusammenarbeit zu vertiefen. Eine gemeinsame Währung stand zur Debatte, wobei der brasilianische Präsident eine solche besonders unterstützte. Eine Abkehr vom Dollar und dessen Ablösung als Reservewährung hätte weitreichende positive Auswirkungen auf die globale Wirtschaft. Allerdings ist derzeit kein Ersatz für den Dollar in Sicht.

Gründe gegen eine BRICS-Währung als Dollarersatz:

  • Die USA sind eine führende Wirtschaftsmacht und werden es vorerst bleiben. Ihre Überlegenheit in Militär, Energieversorgung, Landwirtschaft, Wirtschaftskraft, Finanzsystem, Technologiebildung und Forschung begründet die Vormachtstellung des Dollars.

  • Die Geschichte des Euros zeigt, dass eine gemeinsame Währung mit realistischer Bewertung nahezu unmöglich ist.

  • Die BRICS-Staaten sind sehr unterschiedlich hinsichtlich ihrer Wirtschaftsstrukturen, politischen Systeme und strategischen Interessen.

  • Chinas Ambitionen dominieren die BRICS-Initiative und werfen Bedenken hinsichtlich einer multipolaren Ausrichtung auf.

Wirtschaftliche Unterschiede der BRICS-Staaten:

Land Importeuer/Exporteur von Rohstoffen Politisches System Beziehung mit Demokratien Brasilien Rohstoffexporteur Demokratie Stabil Russland Rohstoffexporteur Autoritäres System Konfliktreich Indien Rohstoffimporteur Demokratie Stabil China Rohstoffexporteur Autoritäres System Konfliktreich Südafrika Rohstoffexporteur Demokratie Stabil

  • Die Bündnisse der einzelnen BRICS-Staaten und ihre Bereitschaft, sich einem kollektiven Rechtssystem unterzuordnen, variieren stark.

  • Eine BRICS-Währung würde primär China nutzen, dem Land, das US-amerikanische Vorherrschaft anstrebt.

Die Energieunabhängigkeit und digitale Dominanz der USA sind nur einige der Gründe für ihre anhaltende Stärke. Abgesehen von Indien stehen die BRICS-Staaten wirtschaftlich unter Druck. Der "BRICS-Prozess" wird nicht durch amerikanische Schwäche, sondern durch ihre Stärke und den Einfluss des US-Finanzsystems angetrieben. Abschließend lässt sich feststellen, dass derzeit keine Schlüsselstaaten vorhanden sind, die sich ernsthaft einer Koalition mit Russland und China zuwenden würden.

Chinas Bestreben nach Dominanz

Die Führungskräfte der BRICS-Staaten haben sich kürzlich getroffen, um ihre Zusammenarbeit zu vertiefen. Das diskutierte Thema einer gemeinsamen Währung wurde zwar erwogen, allerdings ist ein solcher Schritt in nächster Zeit nicht zu erwarten. Argumente betonen, dass die Dollarablösung eine bedeutungsvolle Thematik darstellt, da sie nicht nur für die BRICS-Staaten, sondern für die globale Wirtschaft große Vorteile bieten könnte.

Hauptgründe gegen eine BRICS-Währung als Dollarsubstitut:

  • Ökonomische Überlegenheit der USA: Die USA bleiben in Schlüsselbereichen wie Militär, Energieversorgung, Wirtschaftskraft und Technologie führend.

  • Komplexität einer Währungsunion: Erfahrungen aus der Eurozone legen die Schwierigkeiten einer gemeinsamen Währung dar und zeigen, dass unterschiedliche Wirtschaftsstrukturen zu Ungleichgewichten führen können.

  • Heterogenität der BRICS-Staaten: Eine solche Union würde Länder mit stark divergierenden politischen und wirtschaftlichen Systemen beinhalten.

  • Chinas Absichten: Innerhalb der BRICS-Gruppe existiert die Wahrnehmung, dass es hauptsächlich um die Förderung chinesischer Dominanz geht.

Wirtschaftliche Realitäten der BRICS-Länder:

  • Stagnation in China: Chinas Wachstum könnte bis Ende der 2020er Jahre aufgrund von Parteipolitik und sozialer Kontrolle zurückgehen.

  • Wirtschaftlicher Abschwung in Brasilien und Russland: Nach dem Höhepunkt des Rohstoffsuperzyklus 2011 leiden diese Länder unter einer wirtschaftlichen Depression.

  • Ausnahme Indien: Während die anderen BRICS-Staaten kämpfen, scheint Indiens Wirtschaft robuster zu sein.

USA als wiedererstarkte Macht: Die USA haben sich erneut als führender Produzent von Öl und Gas etabliert und behaupten ihre Dominanz in der digitalen Welt. Der US-Dollar bleibt stark, was zum Teil durch Befürchtungen vor der Reichweite der US-Notenbank und dem westlichen Moralexport angetrieben wird.

Mögliche Folgen einer BRICS-Allianz: Eine engere Annäherung der BRICS-Staaten bietet wenig Anreiz für andere Länder, sich gegen die G7 zu stellen und eine Koalition einzugehen, die etwaige US-amerikanische und G7-Interessen konterkariert.

Die Verzögerung der BRICS-Initiative

Fehlinterpretationen historischer Prognosen

In den letzten Prognosen wurde erörtert, dass das BRICS-Bündnis eine eigene Währung etablieren könnte, was insbesondere vom brasilianischen Präsidenten befürwortet wurde. Allerdings verblieb es nach den jüngsten Diskussionen in Südafrika bei Spekulationen. Die Idee der "Dedollarisierung" ist durchaus ein wesentliches Thema, das über die BRICS-Staaten hinausgeht. Denn trotz aller Diskussionen bleibt Tatsache, dass eine Ablösung des Dollars nicht in Aussicht ist.

Die ökonomische Situation der BRICS-Staaten

Wirtschaftswachstum

Land Wachstum USA +50% EU Stagniert

Die Vereinigten Staaten haben ihre wirtschaftliche Stärke deutlich ausgebaut und spielen eine Führungsrolle in diversen Schlüsselsektoren. Im Gegensatz dazu konnte der Euro nicht die erhofften Ziele erfüllen, da eine Währungsunion ein äußerst komplexes Vorhaben darstellt und die EU-Mitgliedstaaten zwar eine Union bilden, aber wirtschaftliche Disparitäten aufweisen.

Unterschiede innerhalb der BRICS

  • Rohstoffimporteure gegenüber Exporteuren

  • Demokratien gegenüber Diktaturen

  • Geopolitische Divergenzen, z.B. zwischen China und Indien

Eine gemeinsame Währung würde aufgrund dieser Disparitäten auf erhebliche Probleme stoßen. Hinzu kommt, dass die BRICS-Staaten signifikante wirtschaftliche Rückgänge zu verzeichnen haben, insbesondere nach dem Ende des Rohstoffbooms.

US-Dominanz

Das Wachstum und die technologische Vorherrschaft der USA im Bereich der Öl- und Gasproduktion sowie im digitalen Sektor verdeutlichen die machtpolitische Stellung des Landes. Die Idee einer BRICS-geführten Ordnung scheitert vorerst an dieser amerikanischen Stärke.

Die Erneuerung der Stärke der Vereinigten Staaten

Energieerzeugung und digitale Vorherrschaft der Vereinigten Staaten

Die Vereinigten Staaten haben sich als unangefochtener Spitzenreiter in der weltweiten Energieversorgung und im digitalen Sektor etabliert. Während der letzten Dekade hat das Land seine Wirtschaft um 50% gesteigert und steht nun an der Spitze des globalen Energiemarktes.

  • Energieproduktion: Die USA sind der größte Produzent von Öl und Gas, was ihnen einen bedeutenden strategischen Vorteil verschafft.

  • Technologische Dominanz: Im digitalen Bereich sind die USA führend. Ihre Technologieunternehmen dominieren den Weltmarkt und setzen Standards in Innovation und Forschung.

Diese beiden Säulen tragen wesentlich zur wirtschaftlichen Dynamik des Landes bei und untermauern die Vormachtstellung des US-Dollars.

Konfrontation mit dem westlichen Wertesystem

Die Vereinigten Staaten sehen sich mit einer zunehmenden Ablehnung ihrer Werte und Moralvorstellungen durch einige andere Nationen konfrontiert. Die Diskussion um die Ausbreitung des westlichen Moralismus spiegelt sich in der internationalen Politik wider.

  • G7 versus BRICS: Während die G7-Nationen gemeinsame Werte teilen, distanzieren sich die BRICS-Länder zunehmend von westlichen Prinzipien und suchen nach alternativen Kooperationsformen.

  • Kulturelle und politische Differenzen: Die BRICS-Staaten selbst sind sehr heterogen, mit unterschiedlichen politischen Systemen und strategischen Zielen, was eine einheitliche Annahme westlicher Werte unmöglich macht.

Trotz diverser wirtschaftlicher Herausforderungen verbleiben die USA dank ihrer Innovationskraft und ihrer Rolle als Energiegigant an der Spitze des globalen Einflusses.

Mangelnde Unterstützung für eine Allianz der Schwellenmächte

Trotz hitziger Vorabinformationen über eine mögliche gemeinsame Währung fand das Treffen der politischen Führer der BRICS-Staaten in Südafrika zwar statt, doch blieb die Einführung einer solchen Währung aus. Der brasilianische Präsident, ein starker Befürworter des Projekts, musste diesen Punkt vorerst zurückstellen.

Die Entdollarisierung ist ein bedeutsames Thema, nicht nur für die BRICS-Staaten. Eine Alternative zum Dollar könnte vorteilhafte Auswirkungen auf die globale Wirtschaft haben und paradoxerweise auch Vorteile für die USA selbst bieten. Nichtsdestotrotz bleibt eine solche Währungsalternative fern von der Realisierung. Zu stark sind die rational begründeten Positionen, die den Dollar an der Spitze halten, erkennbar an der umfassenden Führungsrolle der USA in Militär, Energieversorgung, Wirtschaftsmacht und weiteren Schlüsselbereichen.

Die EU und ihre Währung, der Euro, geben ein Beispiel dafür, dass eine Währungsbewertung innerhalb eines so heterogenen Blocks problematisch ist. Dies lehrt uns nicht nur die schmerzhafte Erfahrung der Eurostaaten, sondern zeigt auch das Scheitern des Versuchs, eine funktionierende Währungsunion ohne eine tiefe und umfassende politische und wirtschaftliche Integration zu etablieren.

Zudem sind die Unterschiede zwischen den BRICS-Ländern beachtlich. Ihre Divergenzen in politischer Ausrichtung und ökonomischer Struktur, insbesondere zwischen Demokratien und autoritären Staaten, sind gravierend und lassen eine einheitliche Währungspolitik utopisch erscheinen. Die Idee einer gemeinsamen Währung scheint eher Chinas Bestrebungen zu stärken als eine echte multipolare Zusammenarbeit zu fördern.

Wichtige Gründe gegen eine BRICS-Währung:

  • Wirtschaftliche Dominanz der USA: Auch seit der Finanzkrise 2008 hat die Wirtschaft der USA verglichen mit der EU erheblich zugelegt.

  • Unmöglichkeit einer fairen gemeinsamen Währungsbewertung: Die Eurozone bietet ein deutliches Beispiel der Schwierigkeiten einer gemeinsamen Währung unterschiedlicher Wirtschaftsstrukturen.

  • Heterogenität der BRICS-Staaten: Die Unterschiede in Politik und Ökonomie sind zu stark, um eine gemeinsame Währung zu stützen.

  • Chinesische Hegemoniebestrebungen: Die BRICS-Währung dient möglicherweise eher Chinas Globalstrategie als der Idee einer gleichberechtigten Partnerschaft.

  • Veraltete Prämissen: Die Annahme einer absteigenden US-Wirtschaft und einer aufstrebenden BRICS-Dominanz hat sich nicht bewahrheitet.

  • Geringes Interesse an einem Bündnis mit autoritären Staaten: Andere Länder haben wenig Anreiz, sich gegen die G7 und die USA zu positionieren.

Zudem erscheint das Wiederaufgreifen der BRICS-Idee in einer Zeit geopolitischer Instabilität, insbesondere durch Russlands Aktionen in der Ukraine, als kaum durchdacht.

Kurzum, während die Idee einer von den BRICS-Staaten geführten Währung diskutiert wurde, bleibt sie in Anbetracht der vielfältigen Hindernisse und realpolitischen Gegebenheiten eine unrealisierte und in naher Zukunft unwahrscheinliche Alternative.

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