Blaue Zonen entlarvt: Wenn 100-Jährige scheinbar nur auf dem Papier existieren

Die sogenannten "Blauen Zonen" haben in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erregt. Diese Regionen weltweit sollen für ihre außergewöhnlich hohe Lebenserwartung bekannt sein, mit vielen Einwohnern über 100 Jahren. Doch neue wissenschaftliche Erkenntnisse stellen die Existenz dieser Langlebigkeits-Hotspots in Frage.

Untersuchungen deuten darauf hin, dass die vermeintlich hohe Zahl an Hochbetagten in den "Blauen Zonen" andere Ursachen haben könnte. Mögliche Erklärungen reichen von ungenauen Aufzeichnungen bis hin zu Sozialbetrug. Es zeigt sich, dass viele dieser Regionen eher durch Armut, Kriminalität und schlechte Gesundheitsversorgung gekennzeichnet sind.

Wichtigste Erkenntnisse

  • Wissenschaftliche Analysen zweifeln die Existenz der "Blauen Zonen" an

  • Viele vermeintliche Langlebigkeitsregionen sind von Armut und schlechter Gesundheitsversorgung geprägt

  • Ungenauigkeiten bei Geburts- und Sterberegistern könnten die hohen Alterszahlen erklären

Die Magie der Blauen Zonen

Die sogenannten Blauen Zonen haben in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erregt. Es handelt sich dabei um Gebiete, in denen angeblich überdurchschnittlich viele Menschen ein Alter von über 100 Jahren erreichen. Doch bei näherer Betrachtung ergeben sich Zweifel an diesem Phänomen.

Paradoxerweise befinden sich die Blauen Zonen oft in Regionen mit hoher Armut, Analphabetismus und Kriminalität. Der Wissenschaftler Saul Newman von der Universität Oxford vermutet, dass es sich eher um Sozialbetrug, Identitätsdiebstahl und Missbrauch von Rentensystemen handelt.

In Griechenland stellte das Arbeitsministerium nach der Finanzkrise fest, dass 200.000 Renten an betrügerische Empfänger gezahlt wurden. Die meisten der angeblich 9.000 über 100-Jährigen waren längst verstorben. Ähnliches geschah 2010 in Japan, wo 238.000 als über 100-jährig gelistete Personen nicht mehr auffindbar waren.

Die Netflix-Serie über die Blauen Zonen hat einen regelrechten Kult um das Thema ausgelöst. Der Gründer von Blue Zones LLC, Dan Buettner, hat bereits 80 Städte in den USA für hohe Summen als potenzielle Blaue Zonen zertifiziert.

Kritisch zu betrachten sind auch die in der Serie porträtierten Regionen:

  • Okinawa hat die höchste Armuts- und Arbeitslosenquote in Japan

  • Das sardische Ogliastra weist die höchste Mordrate und Arbeitslosigkeit in Italien auf

  • In Nicoya, Costa Rica, zeigen neue Daten eine überdurchschnittlich hohe Sterblichkeit

Buettners Empfehlungen für ein gesundes Leben sind zwar nicht falsch, aber letztlich Allgemeinplätze. Die vermeintliche Langlebigkeit in den Blauen Zonen lässt sich wohl eher durch mangelhafte Geburtsregister und Identitätsbetrug erklären als durch besondere Ernährung oder Lebensstil.

Mythen und Realitäten der Blauen Zonen

Die sogenannten Blauen Zonen haben in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erregt. Diese Regionen, in denen angeblich überdurchschnittlich viele Menschen über 100 Jahre alt werden, wecken bei vielen die Hoffnung auf ein langes, gesundes Leben.

Neue Untersuchungen werfen jedoch Zweifel an der Existenz dieser Langlebigkeits-Hotspots auf. Wissenschaftler wie Saul Newman von der Universität Oxford weisen darauf hin, dass viele der vermeintlichen Blauen Zonen in Gebieten mit hoher Armut, Kriminalität und schlechter Gesundheitsversorgung liegen.

Ein möglicher Erklärungsansatz für die hohe Zahl an Hundertjährigen in diesen Regionen sind Sozialbetrug und Identitätsdiebstahl. In Griechenland wurden nach der Finanzkrise 200.000 Renten an nicht existierende Personen gezahlt. In Japan stellte man 2010 fest, dass 238.000 angeblich über 100-Jährige nicht mehr auffindbar waren.

Ähnliche Anomalien traten in Großbritannien auf. Im Londoner Bezirk Tower Hamlets, einem der ärmsten Viertel der Stadt, gab es bis 2008 auffällig viele Supercentenarians. Nach behördlichen Untersuchungen verschwand dieses Phänomen.

Die Netflix-Serie über Blaue Zonen hat das öffentliche Interesse weiter angefacht. Der Gründer von Blue Zones LLC, Dan Buettner, vergibt inzwischen Zertifikate an US-Gemeinden - für bis zu 40 Millionen Dollar pro Zertifikat.

Bei genauerer Betrachtung der angeblichen Blauen Zonen zeigen sich Widersprüche:

  • In Costa Rica widerlegen neue Verwaltungsdaten die These einer überdurchschnittlichen Langlebigkeit in Nicoya.

  • Okinawa, angeblich Heimat vieler Hundertjähriger, hat Japans höchste Armuts- und Arbeitslosenquote sowie den schlechtesten Body-Mass-Index.

  • Die sardische "Blaue Zone" Ogliastra weist zwar viele sehr alte Menschen auf, hat aber auch die höchste Mordrate Italiens und die niedrigste Überlebensrate jenseits der 55.

Diese Erkenntnisse legen nahe, dass das Phänomen der Blauen Zonen kritisch hinterfragt werden sollte. Möglicherweise lässt sich die hohe Zahl an Hochbetagten eher durch statistische Anomalien und Betrug erklären als durch besondere Ernährungs- oder Lebensweisen.

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Ambrose Evans-Pritchards Ansichten zur Langlebigkeit

Ambrose Evans-Pritchard, ein britischer Journalist, hat sich kritisch mit dem Phänomen der sogenannten Blauen Zonen auseinandergesetzt. Diese Regionen, in denen angeblich überdurchschnittlich viele Menschen über 100 Jahre alt werden, scheinen paradoxerweise oft in Gebieten mit hoher Armut, Analphabetismus und Kriminalität zu liegen.

Evans-Pritchard vermutet, dass die scheinbar hohe Lebenserwartung in diesen Zonen eher auf Sozialbetrug, Identitätsdiebstahl und chaotische Geburts- und Sterberegister zurückzuführen ist als auf tatsächliche Langlebigkeit. Er stützt sich dabei auf Untersuchungen des Oxford-Wissenschaftlers Saul Newman.

Beispiele für solche Anomalien finden sich weltweit. In Griechenland wurden nach der Finanzkrise 200.000 betrügerische Rentenansprüche aufgedeckt. In Japan stellte man 2010 fest, dass 238.000 angeblich über 100-Jährige nicht mehr auffindbar waren.

Evans-Pritchard betrachtet den Kult um die Blauen Zonen kritisch. Er sieht darin eine Mischung aus Populärwissenschaft und -anthropologie, die trotz gegenteiliger Beweise fortbesteht. Die Kommerzialisierung dieses Konzepts, etwa durch Zertifizierungen von Städten als potenzielle Blaue Zonen, betrachtet er skeptisch.

Der Journalist hinterfragt auch die Datengrundlage der bekannten Blauen Zonen. In Okinawa wurden viele Geburtsurkunden im Krieg zerstört und ungenau rekonstruiert. Sardiniens angebliche Langlebigkeitsregion weist paradoxerweise die höchste Mordrate und niedrigste Überlebensrate über 55 Jahre in Italien auf.

Evans-Pritchard plädiert für eine nüchterne Betrachtung des Themas. Er erkennt an, dass gesunde Ernährung und Bewegung wichtig sind, warnt aber vor überzogenen Vorstellungen von Regionen mit außergewöhnlicher Langlebigkeit.

Die Ökonomie hinter den Blauen Zonen

Die sogenannten Blauen Zonen, Gebiete mit angeblich überdurchschnittlich vielen Hundertjährigen, stehen unter kritischer Beobachtung. Entgegen der idyllischen Darstellung in Medien und Populärkultur deuten Untersuchungen auf weniger romantische Erklärungen hin.

Auffällig ist, dass viele dieser Regionen durch Armut, Analphabetismus und mangelhafte öffentliche Gesundheitsversorgung gekennzeichnet sind. Wissenschaftler wie Saul Newman von der Universität Oxford vermuten, dass Sozialbetrug, Identitätsdiebstahl und chaotische Geburts- und Sterberegister die wahren Gründe für die scheinbar hohe Lebenserwartung sein könnten.

In Griechenland wurden nach der Finanzkrise 200.000 Renten an nicht existierende Personen gezahlt. In Japan stellte man 2010 fest, dass 238.000 vermeintlich über 100-Jährige nicht mehr auffindbar waren. Ähnliche Fälle traten in ärmeren Stadtteilen Londons, Manchesters und Liverpools auf.

Die Kommerzialisierung des Blue-Zone-Konzepts wirft weitere Fragen auf. Städte in den USA zahlen hohe Summen für "Blue Zone"-Zertifikate, vermutlich in der Hoffnung, wohlhabende Rentner anzulocken.

Genauere Untersuchungen der bekannten Blauen Zonen zeigen Widersprüche. In Nicoya, Costa Rica, ergaben neue Daten eine überdurchschnittliche Sterblichkeit. Okinawa, Japan, weist entgegen der Darstellung die höchsten Armuts- und Arbeitslosenraten des Landes auf.

Diese Erkenntnisse stellen die Validität des Blue-Zone-Konzepts in Frage und unterstreichen die Notwendigkeit einer kritischen Betrachtung solcher Phänomene.

Saul Newmans wissenschaftliche Untersuchung

Saul Newman, ein Wissenschaftler der Universität Oxford, hat die Behauptungen über die sogenannten "Blauen Zonen" kritisch untersucht. Seine Forschung zeigt, dass diese Gebiete mit angeblich überdurchschnittlicher Langlebigkeit oft in Regionen mit hoher Armut, Analphabetismus und schlechter öffentlicher Gesundheit liegen.

Newman argumentiert, dass das Phänomen der Blauen Zonen hauptsächlich auf Sozialbetrug, Identitätsdiebstahl und Missbrauch des Rentensystems zurückzuführen ist. Er weist darauf hin, dass die Zahl der Hundertjährigen drastisch sinkt, wenn Staaten ihre Rentendatenbanken bereinigen.

Ein Beispiel dafür ist Griechenland nach der Finanzkrise. Das griechische Arbeitsministerium stellte fest, dass 200.000 Renten an betrügerische Antragsteller gezahlt wurden. Die meisten der angeblich 9.000 über 100-Jährigen waren längst verstorben.

In Japan kam es 2010 zu einem ähnlichen Fall. Nach der Entdeckung der mumifizierten Leiche des ältesten Mannes Tokios ergab eine Untersuchung, dass 238.000 als über 100-jährig geführte Personen nicht mehr auffindbar waren.

Newman entdeckte auch Anomalien in Großbritannien. Bis 2008 verzeichneten die ärmsten Stadtteile Londons die höchste Lebenserwartung. Tower Hamlets, der ärmste Bezirk Londons, meldete 15 Supercentenarians, während ganz Schottland und Nordirland zusammen nur drei hatten.

Seine Forschung stellt die Gültigkeit der Blauen Zonen in Frage und legt nahe, dass statistische Ungenauigkeiten und Betrug eine größere Rolle spielen als bisher angenommen.

Soziale Probleme in vermeintlichen Blauen Zonen

Die sogenannten Blauen Zonen, die als Orte außergewöhnlicher Langlebigkeit gelten, weisen oft überraschende soziale Probleme auf. In vielen dieser Regionen herrschen Armut, Analphabetismus und Kriminalität vor.

Die griechische Regierung deckte nach der Finanzkrise auf, dass 200.000 Renten an nicht existierende Personen gezahlt wurden. In Japan stellte sich heraus, dass 238.000 angeblich über 100-Jährige nicht auffindbar waren.

Tower Hamlets in London galt zeitweise als Hotspot für Hochbetagte, obwohl es zu den ärmsten Stadtteilen zählt. Nach genaueren Untersuchungen verschwand diese statistische Anomalie.

In Okinawa wurden viele Geburtsurkunden im Krieg zerstört und später ungenau rekonstruiert. Die Region hat hohe Armuts- und Arbeitslosenzahlen sowie die schlechtesten BMI-Werte Japans.

Die sardische "Blaue Zone" Ogliastra weist zwar viele Hochbetagte auf, hat aber auch die höchste Mordrate Italiens und die niedrigste Überlebensrate ab 55 Jahren.

Diese Widersprüche legen nahe, dass die außergewöhnliche Langlebigkeit in manchen Regionen eher auf statistische Fehler und Sozialbetrug zurückzuführen sein könnte als auf einen besonders gesunden Lebensstil.

Wohlfahrtsbetrug und vermeintliche Langlebigkeitszonen

Die sogenannten "Blauen Zonen" haben in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erregt. Diese Regionen, in denen angeblich überdurchschnittlich viele Menschen über 100 Jahre alt werden, sind Gegenstand von Dokumentationen und Büchern geworden. Doch kritische Stimmen hinterfragen die Gültigkeit dieser Behauptungen.

Saul Newman, ein Wissenschaftler aus Oxford, weist darauf hin, dass viele dieser Zonen in Gebieten mit hoher Armut, Analphabetismus und mangelhafter öffentlicher Gesundheitsversorgung liegen. Er vermutet, dass Wohlfahrtsbetrug und fehlerhafte Aufzeichnungen eine Rolle spielen könnten.

In Griechenland wurden nach der Finanzkrise 200.000 betrügerische Rentenansprüche aufgedeckt. Japan entdeckte 2010, dass 238.000 als über 100-jährig registrierte Personen nicht auffindbar waren. Ähnliche Fälle traten in Großbritannien auf, wo Gebiete mit hoher Armut plötzlich die höchste Lebenserwartung aufwiesen.

Die Netflix-Serie über Blaue Zonen präsentiert fünf Hotspots: Sardinien, Okinawa, Ikaria, Loma Linda und Nicoya. Doch bei näherer Betrachtung zeigen sich Unstimmigkeiten. In Okinawa wurden viele Geburtsurkunden im Krieg zerstört und ungenau rekonstruiert. Die Region weist die höchste Armutsrate und den schlechtesten Body-Mass-Index in Japan auf.

Sardiniens angebliche Blaue Zone Ogliastra hat zwar eine hohe Rate an Hundertjährigen, aber auch die höchste Mordrate und niedrigste Überlebensrate ab 55 Jahren in Italien.

Diese Erkenntnisse legen nahe, dass die Blauen Zonen möglicherweise mehr Mythos als Realität sind. Stattdessen könnten sozioökonomische Faktoren und fehlerhafte Datenerfassung die wahren Gründe für die scheinbar hohe Lebenserwartung in diesen Gebieten sein.

Beispiele weltweiter Langlebigkeitsansprüche

Die sogenannten "Blauen Zonen" haben in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erregt. Diese Regionen, in denen angeblich überdurchschnittlich viele Menschen über 100 Jahre alt werden, finden sich oft in Gebieten mit hoher Armut und schlechter Gesundheitsversorgung.

In Griechenland wurden nach der Finanzkrise 200.000 unrechtmäßig gezahlte Renten aufgedeckt. Die meisten der 9.000 über 100-Jährigen waren längst verstorben. In Japan stellte man 2010 fest, dass 238.000 angeblich über 100-Jährige nicht mehr auffindbar waren.

Interessanterweise gab es bis 2008 in Tower Hamlets, dem ärmsten Londoner Stadtbezirk, 15 "Supercentenarians" - mehr als in ganz Schottland und Nordirland zusammen. Nach Untersuchungen der Behörden verschwand diese Anomalie.

In Costa Rica zeigte sich, dass die Sterblichkeitsraten in der angeblichen "Blauen Zone" Nicoya tatsächlich höher als im Landesdurchschnitt lagen.

Auf Okinawa, Japans ärmstem Verwaltungsbezirk, wurden 90% der Geburtsurkunden im Krieg zerstört und später rekonstruiert. Studien ergaben, dass die Einwohner weniger gesunde Lebensmittel konsumieren als der Rest des Landes.

Die sardische "Blaue Zone" Ogliastra wies zwar viele Hochbetagte auf, hatte aber auch die höchste Mordrate und Arbeitslosigkeit Italiens sowie die niedrigste Überlebensrate über 55 Jahre.

Falsche Blaue Zonen in der Praxis

Die Realität hinter den sogenannten Blauen Zonen weicht oft stark von der romantisierten Darstellung ab. In vielen Fällen lassen sich die angeblichen Hotspots extremer Langlebigkeit eher durch Sozialbetrug, Identitätsdiebstahl und Missbrauch von Rentensystemen erklären.

Griechenland erlebte nach der Finanzkrise einen drastischen Rückgang der Zahl der Hundertjährigen. Das Arbeitsministerium deckte auf, dass 200.000 Renten an betrügerische Empfänger gezahlt wurden. Die meisten der angeblich 9.000 über 100-Jährigen waren längst verstorben.

In Japan führte 2010 die Entdeckung einer mumifizierten Leiche zu ähnlichen Erkenntnissen. Eine Untersuchung ergab, dass 238.000 als über 100-jährig registrierte Personen nicht mehr auffindbar waren. Einige waren sogar im Zweiten Weltkrieg gefallen.

Im Londoner Stadtteil Tower Hamlets, einem der ärmsten Bezirke der Stadt, wurden bis 2008 ungewöhnlich viele Supercentenarians verzeichnet. Nach Aufdeckung des Betrugs sank die Zahl rapide. Ähnliche Anomalien fanden sich in anderen benachteiligten Gebieten Großbritanniens.

Die vermeintliche Blaue Zone in Okinawa, Japans ärmster Präfektur, lässt sich teilweise durch die Zerstörung von Geburtsregistern im Krieg und fehlerhafte Rekonstruktionen erklären. Entgegen dem Mythos weist Okinawa hohe Armuts- und Übergewichtsraten auf.

Auch in der sardischen Region Ogliastra, angeblich Heimat vieler Hundertjähriger, zeigen sich Widersprüche. Trotz angeblich höchster Überlebensraten bis 110 Jahre hat das Gebiet die höchste Mordrate und niedrigste Lebenserwartung ab 55 Jahren in Italien.

Der Trugschluss der Superzentenarien in Okinawa

Die angebliche Langlebigkeit der Bewohner Okinawas wird oft als Beweis für die Existenz sogenannter "Blauer Zonen" angeführt. Bei näherer Betrachtung ergeben sich jedoch erhebliche Zweifel an dieser These.

Okinawa ist die ärmste Präfektur Japans mit den höchsten Armuts- und Arbeitslosenquoten des Landes. Entgegen der verbreiteten Annahme weisen Studien darauf hin, dass die Ernährung der Okinawaner keineswegs besonders gesund ist. Sie verzehren weniger Süßkartoffeln, Obst und Meeresfrüchte als der japanische Durchschnitt, dafür aber mehr stark verarbeitete Lebensmittel.

Ein entscheidender Faktor für die scheinbar hohe Zahl an Hundertjährigen könnte die Zerstörung von etwa 90% der Geburtsurkunden während des Zweiten Weltkriegs sein. Die Rekonstruktion der Daten durch US-Behörden, die kaum Japanisch sprachen, basierte auf handschriftlichen Familienregistern. Dies eröffnete Möglichkeiten für Fehler und Manipulation.

Japanische Ernährungsdaten seit den 1970er Jahren zeigen, dass Okinawa schon damals die höchste Fettleibigkeitsrate des Landes aufwies. Dies steht im Widerspruch zum Bild der gesunden, langlebigen Okinawaner.

Die vermeintliche Langlebigkeit in Okinawa scheint somit eher auf mangelhaften Daten und möglichem Sozialbetrug zu beruhen als auf tatsächlichen gesundheitlichen Vorteilen der Region.

Ernährung und Lebensstil in Okinawa

Die japanische Präfektur Okinawa wird oft als eine der sogenannten "Blauen Zonen" bezeichnet, in denen Menschen angeblich überdurchschnittlich alt werden. Bei genauerer Betrachtung ergibt sich jedoch ein differenzierteres Bild.

Okinawa gehört zu den ärmsten Regionen Japans. Die Präfektur weist die höchsten Armuts- und Arbeitslosenzahlen des Landes auf. Entgegen der verbreiteten Annahme, dass die Bewohner sich besonders gesund ernähren, zeigen Studien ein anderes Bild. Der durchschnittliche Body-Mass-Index ist hier der schlechteste in ganz Japan.

Untersuchungen zur Ernährung ergaben, dass Okinawaner weniger Süßkartoffeln, Obst und Meeresfrüchte konsumieren als der landesweite Durchschnitt. Stattdessen essen sie mehr stark verarbeitete Lebensmittel. Bereits in den 1970er Jahren hatte Okinawa die höchste Fettleibigkeitsrate Japans.

Die Datenlage zur Langlebigkeit in Okinawa ist problematisch. Etwa 90 Prozent der Geburtsurkunden aus der Vorkriegszeit wurden 1945 bei Bombardements und während der Besatzung zerstört. Die Rekonstruktion der Unterlagen erfolgte unter schwierigen Bedingungen.

Widersprüchliche Langlebigkeit in Sardinien

Die vermeintliche Langlebigkeit in der sardischen Region Ogliastra wirft Fragen auf. Während diese Gegend als eine der "Blauen Zonen" mit außergewöhnlich vielen Hundertjährigen gilt, zeigen sich auch beunruhigende Statistiken. Ogliastra weist die höchste Mordrate und Arbeitslosigkeit Italiens auf. Paradoxerweise hat die Region gleichzeitig die niedrigste Überlebensrate für Menschen über 55 Jahre.

Die Ernährungsgewohnheiten der Einwohner werden oft als Grund für ihre Langlebigkeit angeführt. Pasta fagioli, Mastixöl, Ziegenmilch und Rüben sollen auf dem Speiseplan stehen. Doch die tatsächlichen Ernährungsmuster sind nicht eindeutig belegt.

Experten zweifeln an der Verlässlichkeit der Daten zur Altersstruktur. Fehlerhafte Geburtsregister und möglicher Sozialbetrug könnten die hohe Zahl an Hundertjährigen erklären. In anderen Regionen führten Überprüfungen der Rentensysteme zu drastischen Korrekturen der Statistiken.

Die widersprüchlichen Fakten werfen ein kritisches Licht auf das Konzept der "Blauen Zonen". Es scheint, dass sozioökonomische Faktoren und administrative Ungenauigkeiten eine größere Rolle spielen als bisher angenommen.

Zusammenfassung und Erkenntnisse

Die Idee der "Blauen Zonen" als Orte außergewöhnlicher Langlebigkeit wird zunehmend kritisch hinterfragt. Daten zeigen, dass vermeintliche Hochburgen der Hundertjährigen oft in Regionen mit hoher Armut, Analphabetismus und schlechter Gesundheitsversorgung liegen.

Wissenschaftler wie Saul Newman vermuten stattdessen Sozialbetrug und mangelhafte Geburts- und Sterberegister als Ursachen. Bei Überprüfungen von Rentendatenbanken sinkt die Zahl der Hochbetagten häufig drastisch. In Griechenland wurden etwa 200.000 betrügerische Rentenansprüche aufgedeckt.

Die kommerziellen Interessen hinter dem "Blaue Zonen"-Konzept werden kritisiert. Städte zahlen hohe Summen für entsprechende Zertifikate. Wissenschaftliche Untersuchungen widersprechen zudem den Behauptungen über besonders gesunde Ernährung in den betroffenen Gebieten.

Experten warnen vor übertriebenen Erwartungen an ein extrem langes, gesundes Leben. Die Empfehlungen zu ausgewogener Ernährung und Bewegung sind zwar sinnvoll, aber wenig revolutionär. Eine nüchterne Betrachtung der Datenlage legt nahe, dass die "Blauen Zonen" eher Mythos als Realität sind.

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