Passives Einkommen: Tipps für Unternehmen im Ausland

Zu Gast: Roman Kmenta

Jeden Tag zu arbeiten, um ein Einkommen zu erzielen, gehört für die meisten von uns zum Alltag. Doch immer mehr Menschen träumen davon, ein so genanntes Passives Einkommen aufzubauen. Für ein Passives Einkommen muss man anfangs zwar viel Aufwand einplanen, erhält aber langfristig regelmäßig Geld, ohne aktiv dafür arbeiten zu müssen. Doch wie genau funktioniert das? 

Gerade in der heutigen Zeit ist es möglich, ein Passives Einkommen aufzubauen. Ihr Unternehmen zu digitalisieren oder Ihr bestehendes Online-Business bieten hierfür z.B. einige gute Möglichkeiten.

Erhalten Sie in unserem aktuellen Podcast von Keynote-Speaker, Buchautor, Business-Experte und -Coach Roman Kmenta wertvolle Tipps, wie Sie Ihr Unternehmen digitalisieren und ins Ausland verlegen, wie Sie ein Passives Einkommen aufbauen und wann es sinnvoll ist, einen Business-Coach zu Rate zu ziehen. 

Die Folge ist auch auf allen gängigen Podcast Plattformen zu finden:

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3 Schritte zum Erfolg Ihr Unternehmen ins Ausland zu verlegen

  • Kennen Sie Ihr Unternehmensziel 
    Bevor Sie Ihr Unternehmen digitalisieren und ins Ausland verlagern, sollten Sie sich zunächst Gedanken über die Grundlagen Ihres Unternehmens machen, d. h. über seine Positionierung, sein Geschäftsmodell, seine Zielgruppe und die Art der Produkte und Dienstleistungen, die Sie anbieten wollen. Für viele Berufe, wie z. B. Rechtsanwalt, Steuerberater oder Arzt, gibt es in jedem Land unterschiedliche Bestimmungen. Das bringt Hindernisse, aber auch neue Möglichkeiten mit sich. Wollen Sie a) Ihr Geschäftsmodell umstrukturieren (deutsche Anwälte können z. B. im Ausland als Rechtsberater arbeiten), b) Ihr Unternehmen digital weiterführen oder c) einen ganz anderen Beruf ausüben?

  • Digitale Hürden meistern
    Wie groß die digitale Hürde ist, kann von Alter, Beruf und Erfahrung abhängen. Allerdings ist der Widerstand gegen die Digitalisierung oft eine Ausrede. Schon während der Pandemie mussten viele Selbständige und Unternehmen umdenken und lernen im Homeoffice, also ortsunabhängig, zu arbeiten. Heutzutage sollte der Kontakt mit Kunden über Zoom und andere Medien kein Problem mehr sein. Tipp: Bauen Sie das Unternehmen zunächst vor Ort möglichst digital auf und verlagern Sie es dann ins Ausland.

  • Von Anfang an Mitarbeiter einstellen
    Einer der größten Fehler, den Unternehmen und insbesondere Selbständige machen, ist, sich zu wenig oder gar keine Unterstützung von außen zu holen. Viele Unternehmer setzen die falschen Prioritäten und verschwenden wertvolle Zeit mit Aufgaben, die jemand anderer übernehmen könnte, anstatt ihr Unternehmen strategisch aufzubauen. Wer behauptet, sich anfangs keine Mitarbeiter leisten zu können, kann einen Freelancer für nur einen Tag im Monat einstellen.

Informationen, falls Sie eine Firma in Irland gründen wollen, finden Sie hier.

Arten von Passiven Einkommen

  • Immobilien (Mieteinnahmen)

  • Online-Dienstleistungen (Einnahmen durch Webseiten, Apps, Musikproduktionen, etc.)

  • Geldanlagen (Aktien, ETFs, etc.)

  • Zinsen (Kredite vergeben)

  • Werbung und Affiliate-Marketing

  • Selbst hergestellte Produkte verkaufen

  • Glücksspiel (Sportwetten, Poker, etc.)

Kriterien um ein Passives Einkommen aufzubauen

  1. Gibt es einen positiven Cashflow? 
    Um ein Passives Einkommen zu erzielen, muss es einen positiven Cashflow geben. Sprich: Sie müssen mehr Einnahmen als Ausgaben haben.

  2. Wie passiv ist mein positiver Cashflow?
    Wägen Sie ab, wie passiv Ihr positiver Cashflow ist. Wenn Sie eine Wohnung vermieten oder einen bereits fertigen Online-Kurs verkaufen und dafür eine monatliche Zahlung erhalten, ohne sich um irgendetwas kümmern zu müssen, ist das ein sehr passiver positiver Cashflow. Wenn Sie Bücher über einen Verlag verkaufen, ist das nur bis zu einem gewissen Grad ein Passives Einkommen, da Sie z.B. die Werbung für die Bücher aktiv optimieren müssen.

  3. Wie lange ist der positive Cashflow passiv?
    Eine Wohnung kann jahrelang Passives Einkommen generieren, aber auch schnell wieder aktiv werden, wenn z.B. der Mieter auszieht. Typischerweise hat man beim Passiven Einkommen immer eine Aufbauphase, die sehr aktiv beginnt, dann hoffentlich passiv wird und möglichst lange passiv bleibt.  

  4. Wieviel Aufwand muss ich tätigen, um Passives Einkommen aufzubauen?
    Eine Immobilie zu kaufen und zu vermieten, erfordert minimalen Aufwand, ein Buch zu Schreiben erfordert mehr Aufwand, und ein internationales Handelsgeschäfts wie Amazon (FBA) aufzubauen, erfordert noch mehr Aufwand und ständige Arbeit und ist daher letztlich nicht sehr passiv.

  5. Rechtfertigt das Passive Einkommen meinen Aufwand?
    Ihr Passives Einkommen sollte ein vorhersehbares Einkommenspotenzial generieren, damit sich Ihr Aufwand auch auszahlt.

  6. Passt das Passive Einkommen zu meinem Geschäftsmodell?
    Der einfachste Weg, Passives Einkommen zu generieren, ist das eigene Know-how in digitale Produkte und Dienstleistungen zu verpacken. Beispiel: Fotografen sollten eher einen Fotografie-Online-Kurs anbieten als ein Buch über Gartenarbeit schreiben.

Vorteile der Beratung durch einen Business Coach

  • Mit Experten-Feedback treffen Sie früh die richtigen Entscheidungen, vermeiden es Fehler zu machen, und erreichen so schneller Ihr Ziel.

  • Selbständige und Unternehmen scheitern oft an der Umsetzung. Ein Business-Coach sorgt daher dafür, dass seine Kunden die Dinge zwischen den Sessions sicher erledigen.

  • Business Coaches bringen wertvolle Ideen von außen ein. Wenn ein Unternehmen nicht weiterkommt, schütteln Business-Experten wie Roman Kmenta "locker Ideen aus dem Ärmel, bei denen sich manche Leute schwer tun”.

  • Informationen, die Sie in Büchern von Roman Kmenta und anderen Business-Experten lesen können, sind kein Ersatz für ein persönliches Gespräch mit jemandem, der bereits mit vielen anderen Kunden Erfahrungen gesammelt hat und diese praktisch auf Ihr Unternehmen anwenden kann. 

Falls Sie jetzt interessiert sind, Ihr Unternehmen ins Ausland zu verlegen oder ein Passives Einkommen aufbauen wollen und wissen möchten wie man dieses versteuert, finden Sie weitere Informationen auf unserem Podcast Perspektive Ausland und unseren Websites Wohnsitz Ausland, Auslandsunternehmen, St. Matthew, und auf LinkedIn.

Hier können Sie ein Beratungsgespräch mit Business-Coach Roman Kmenta buchen:

Kontaktdaten und Links:

Roman Kmenta

Homepage: www.romankmenta.com

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Timestamps

00:00:19  -  Begrüßung, Einleitung und Vorstellung Roman Kmenta

00:04:31 - Wie nehme ich mein Dienstleistungsunternehmen oder meine Beratungstätigkeit mit ins Ausland?

00:07:29 - Welche Tipps gibt es für Unternehmer ihr Business zu digitalisieren und ins Ausland zu verlegen?

00:11:59 - Was sind die Schritte zum Erfolg für Unternehmen, die ins Ausland gehen wollen? Was muss man beachten?

00:17:39 - Wann zieht man sich am besten einen Business Experten und Coach, wie Roman Kmenta, zu Rate?

00:22:33 - In welcher Phase befinden sich Unternehmen, wenn sie Kontakt mit Business Coach und Berater Roman Kmenta aufnehmen? Und wie arbeitet er mit Unternehmen zusammen?

00:28:16 - Was sind die 6 wichtigsten Kriterien um ein Passives Einkommen aufzubauen?

00:33:42 - Was ist der größte Fehler, den Selbständige und Unternehmer machen?

00:40:30 - Das Top-Ziel eines jeden Unternehmers: Selbst keinen Computer und kein Handy für das Unternehmen mehr zu brauchen

00:42:37 - Der Schritt vom Unternehmer zum Großunternehmer

00:47:18 - Wie kann man als Online Business ein Passives Einkommen generieren? 

00:49:18 - Kontaktdaten Roman Kmenta

Mitschrift zum Podcast Perspektive Ausland Episode 53 - Passives Einkommen: Tipps für Unternehmen im Ausland

Perspektive Ausland – Perspektive Ausland der Podcast für Unternehmer und Freiberufler die es ins Ausland zieht. Egal ob Steuerplanung, Auslandsfirmengründung, oder Lifestyle-Fragen: Hier geht's jede Woche zur Sache und hier sind deine Gastgeber Daniel Taborek und Sebastian Sauerborn.

00:19 - Begrüßung, Einleitung und Vorstellung Roman Kmenta

Daniel Heute bei uns zu Gast: Roman Kmenta. Herzlich willkommen, wir freuen uns Roman, dass du heute bei uns bist und auf das spannende Gespräch. Bevor wir dir gleich die Möglichkeit geben, dich unseren Zuschauern selbst vorzustellen, wollte ich nochmal ganz kurz das Thema umreißen, worüber wir heute sprechen. Immer mehr Menschen wollen ihre Zukunft selbst neu definieren und gestalten, gerade nach den letzten zweieinhalb Jahren Pandemie. Viele Eltern sind damit konfrontiert worden, ihre Kinder von zu Hause aus zu unterrichten; manche sind damit gut klar gekommen, manche sind damit weniger gut klar gekommen. Man hat gesehen, dass es Möglichkeiten gibt. Viele haben im Home Office gearbeitet und haben dadurch die Vorteile, aber auch vielleicht die Nachteile, davon entdeckt. Jedenfalls denken viele jetzt nochmal nach, weil sich die Lebensbedingungen und auch verschiedene andere Dinge verändert haben.

Manche fragen sich, ob sie ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen können um einen Plan B zu verfolgen, so wie es auch Sebastian auf der Seite Wohnsitz Ausland so schön sagt. Wir reden jetzt speziell über Deutschland, Österreich, Schweiz, ganz speziell Deutschland und Österreich. Menschen, die sich jetzt fragen, ob sie eigentlich noch in Deutschland wohnen und bleiben wollen. Wir stellen dafür auf unseren eigenen Webseiten, wie Wohnsitz Ausland, eine ganze Reihe interessanter Länder vor. Aber damit jemand wirklich auswandern und in sein Wunschland ziehen kann, braucht er dort natürlich auch Einkünfte.

Es gibt 3 Klassen von Personen: Die einen haben bereits ihre Einkünfte und das Geld und suchen sich jetzt nur mehr ein Land, wo sie es ausgeben wollen. Dann gibt es andere, die umziehen wollen und ihr Leben in ihrem Wunschland verändern wollen und jetzt plötzlich damit konfrontiert sind dort ein Einkommen zu generieren, oder ein Business zu gründen. Was kann jetzt, zum Beispiel, ein Angestellter im Steuerbüro oder in einer Rechtsanwaltskanzlei machen? Kann der jetzt einfach in ein anderes Land ziehen und sich dann dort plötzlich wieder einstellen lassen? Da fehlen doch dann vielleicht auch die Zulassungen, oder die Sprache etc. Also wie kann ich mein Business oder meinen Beruf digitalisieren?

Dann gibt es auch noch diejenigen, die meinen, dass es noch besser wäre ein Passives Einkommen zu haben. Das heißt, man geht in ein anderes Land und während man da lebt, schüttet eine Investition, oder ein Business, was man aufgebaut hat, monatlich Dividenden aus. Das wären die Grundbedürfnisse unserer Mandanten und Kunden, die immer wieder an uns herantreten. Deswegen freuen wir uns heute, einen Spezialisten eingeladen zu haben, nämlich dich Roman. Stell dich doch jetzt mal selbst unseren Zuschauern und Zuhörern vor.

Roman Hallo, mein Name ist Roman Kmenta. Ich bin Österreicher, wie man vermutlich hört, wohne südlich von Wien und beschäftige mich täglich mit dem Thema Geld im unternehmerischen Sinne. Das heißt, ich unterstütze meine Klienten, das sind einzelne Personen oder Konzerne, dabei besser, mehr, schneller, und einfacher Geld zu verdienen. Ich mache das einerseits als Berater, als Trainer, als Coach, oder als Vortragender, wenn die Bühnen wieder größer werden. In den letzten Jahren auch als Buchautor. Wer mehr wissen möchte, findet mich auf www.romankmenta.com

Daniel Klasse, vielen Dank. Sebastian, du hast ja auch sehr viel mit Mandanten zu tun, die gerade jetzt ins Ausland ziehen wollen. Mit welchen Fragen oder Problemstellungen wirst du konfrontiert? Welche Sicht hast du auf das ganze Thema?

00:04:31 - Wie nehme ich mein Dienstleistungsunternehmen oder meine Beratungstätigkeit mit ins Ausland?

Sebastian Das ist eine sehr gute Frage. Wir sind natürlich laufend hier mit Mandanten konfrontiert, die oftmals auch nicht genau wissen, wie sie das konkret anstellen. Ich habe erst heute ein Beratungsgespräch gehabt, da war die Mandantin eine Beraterin für Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit und sie wollte nach Paraguay umziehen. Da meinte ich, ob sie denn von Paraguay die Beratung über Zoom oder anderweitigen Medien oder über Telefon machen kann. Da meinte sie, dass sie das leider nicht machen kann, da sie das mit den Unternehmen immer vor Ort macht und dass somit ihr Business, wenn sie nach Paraguay geht, beendet ist. Das fand sie natürlich schade, weil sie eigentlich gerne von Paraguay aus weiterarbeiten würde. Aber sie weiß natürlich nicht, wie das konkret funktioniert und was sie da jetzt konkret machen muss, damit sie ihre Beratungstätigkeit auch in Zukunft remote machen kann. Gerade in Deutschland und Österreich sind die Mandanten sehr anspruchsvoll und würden Beratung über Zoom vielleicht nicht akzeptieren. Wie man gerade bei Dienstleistungsunternehmen oder einer Beratungstätigkeit, den Beruf mit ins Ausland nimmt, ist bei unseren Mandaten laufend Thema. Manche haben das bereits natürlich herausgefunden und wissen wie das geht, aber für viele ist das tatsächlich eine Herausforderung und oftmals ein unlösbares Problem.

Daniel Wie siehst du das Roman?

Roman Ja, es hängt natürlich davon ab, was man tut, wobei ich sage gerade mit der Beratung ist es ja noch relativ leicht, das digital aus der Ferne zu machen. Wobei als Autospengler oder Fotograf, ja, der kann natürlich schon vor Ort auch fotografieren, aber über Zoom zu fotografieren stelle ich mir dann schon schwieriger vor. Ich glaube, dass das Problem sehr oft noch in den Köpfen der einzelnen Personen ist. Die Beraterin, meint, dass ihre Kunden das über Zoom nicht akzeptieren würden. Vor 3 Jahren hätte ich sie verstanden, aber inzwischen, behaupte ich eimal, ist das gar kein Thema mehr. Also heutzutage ist das überhaupt kein Thema mehr, Gespräche, aber auch Erstkontakte mit Kunden über einen Zoom-Termin zu vereinbaren. Das wird mittlerweile von jedem, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, akzeptiert. Ich glaube, gerade bei den Berufen, wo es um Beratung geht, da geht es noch relativ einfach.

Daniel Muss man da jetzt eher ein Unternehmer-Typ für sowas sein? Du hast ja ganz viel Erfahrung und kennst eine ganze Reihe von Leuten: Gibt es da etwas, wo du jetzt sagst, das muss jemand mitbringen, wenn er vorhat sein Business oder seinen Beruf zu digitalisieren, damit er ihn von überall ausüben kann? Gibt es auch aussichtslosen Fälle, wo man lieber die Finger davon lassen soll?

00:04:31 - Welche Tipps gibt es für Unternehmer ihr Business zu digitalisieren und ins Ausland zu verlegen?

Roman Es gibt, abseits vom Beruf, natürlich immer Leute, die für etwas besser oder schlechter geeignet sind. Wenn es um jemanden geht, der noch gar kein Unternehmer oder selbständig ist, dann ist das, glaube ich, eine größere Hürde. Dann gibt es die kleinere Hürde, wenn jemand schon selbständig oder schon Unternehmer ist, der aber noch sehr analog unterwegs ist und die digitale Hürde noch meistern muss. Wie groß die Hürde dann ist, ist natürlich vom Alter und von den Erfahrungen abhängig. Oft gibt es da einen prinzipiellen Widerstand. Leute, die eher gegen Social Media und die Digitalisierung sind. Das wird dann als Ausrede vorgeschoben. Die große Hürde ist dennoch, glaube ich, überhaupt ein Unternehmen zu gründen.

Wenn man das jetzt kombiniert, also ins Ausland gehen und gleichzeitig ein Unternehmen gründen will, dann ist die Herausforderung natürlich größer. Man kann natürlich in dem Fall zuerst das Unternehmen vor Ort gründen und möglichst digital aufsetzen, damit anschließend der Umzug ins Ausland nur noch, sage ich jetzt mal, eine private und steuerrechtliche Geschichte ist. Weil, ob wir jetzt hier in Österreich sitzen oder in Portugal, oder woanders, ist recht egal. Also ich glaube, wenn jemand noch nicht Unternehmer ist, dann sollte er wahrscheinlich versuchen, das in zwei Schritten zu machen. Zuerst das Unternehmen gründen und dann auswandern. Das ist leichter.

Sebastian Da stimmen ich dir zu. Wenn man heute ein Unternehmen gründet, zwangsläufig auch während der Pandemie und den ganzen Lockdowns, muss man sein Unternehmen umstrukturieren, da ja jeder von zu Hause aus arbeitet. Und mit Arbeitskräften arbeitet, die gar nicht mehr zusammen in einem Büro sitzen, und die physische Nähe durch Tools wie Zoom oder anderen Chat-Plattform ersetzt. Und man kann das erfolgreich machen. Was viele Mandanten natürlich können. Außerdem kommt bei der Pandemie noch das Problem dazu, dass man die Ressourcen für ein Büro gar nicht hat. Wie du schon gesagt hast, ist es dann ja letztlich egal, ob man jetzt in einem Land oder in einem anderen Land sitzt, oder auf verschiedene Länder verteilt ist. Also die Pandemie hat auf jeden Fall geholfen, dass sie es erzwungen hat, dass wir alle letztlich keine andere Wahl hatten. Es hat schon ein Umdenken stattgefunden und viele haben eingesehen, dass das eigentlich ganz gut geht. Es gibt natürlich Personen, die sind absolut nicht dafür geeignet, die wollen gar nicht von zu Hause arbeiten, die sind ganz gerne im Büro. Viele finden das Home Office natürlich aber auch angenehm. Gerade wenn man in einer Großstadt wie London ist, muss man nicht jeden Tag eineinhalb Stunden in die Arbeit fahren. Man spart jede Menge Zeit.

00:11:59 - Was sind die Schritte zum Erfolg für Unternehmen, die ins Ausland gehen wollen? Was muss man beachten?

Daniel Stellen wir uns einmal vor ich wäre ein Klient von dir und habe vor nach Thailand oder ein anderes Land auszuwandern und arbeite z.B. als Ernährungsberater, Steuerberater, oder Rechtsanwalts-Assistent. Was wären die 5 oder 7 Schritte zum Erfolg?

Roman Bei mir sind es 8 Steps, aber das kommt natürlich darauf an, wie man es strukturiert. Ich würde dir nichts anderes sagen als einem Klienten, der in Deutschland sitzt und auch da bleiben möchte. Wenn es darum geht, ein Business aufzustellen, brauche ich erstmal, wie beim Hausbau, ein Fundament, dann kann ich die Wände aufstellen und dann das Dach draufsetzen. Der Fehler, der oft gemacht wird, ist, dass zuerst über das Dach nachgedacht wird und über die Art der Dachziegel, bevor noch das Fundament steht. Zum Fundament gehören, ohne jetzt alle 8 Schritte aufzuzählen, vor allem Dingen wie mein Geschäftsmodell oder meine Zielgruppe. Nehmen wir an, ich bin Rechtsanwalt oder Steuerberater, was natürlich nicht so einfach ist. Warum? Weil es in jedem Land unterschiedliche Bestimmungen gibt, und die sind in Thailand wahrscheinlich anders als in Deutschland oder in Österreich. Aber das birgt natürlich auch Möglichkeiten. Denn ich kann mich ja genau auf das spezialisieren und mich mit Menschen verbinden, die in Thailand und in Deutschland miteinander Geschäfte machen wollen. Wenn sich ein deutsches Unternehmen in Thailand niederlassen will, oder Leute, die nach Thailand ausgewandert sind und Beratung brauchen. Dann macht eine Kooperation mit einem Thailändischen Steuerberater Sinn. Also es gibt jede Menge spezielle Möglichkeiten. Zunächst braucht man eine ordentliche Positionierung, eine Zielgruppe, ein Geschäftsmodell und dann auch welche Art von Produkten ich anbieten möchte. Unter Produkt verstehe ich eine Dienstleistung oder ein physisches Produkt. Oder ich könnte natürlich auch so tun, als ob ich gar nicht in Thailand wäre, also wenn ich wirklich Rechtsanwalt bin, dann mache ich eben alles über Zoom. Das würde bei einem Anwalt ja wunderbar gehen, aus meiner Sicht. Wer sich mit dem deutschen Recht gut auskennt und nicht in Deutschland ist, kann mich ja trotzdem aus Thailand beraten. Aber so würde ich auch mit jedem anderen Klienten vorgehen: Positionierung, Geschäftsmodell, Zielgruppe und dann Produkte - das sind alles wichtige Teile vom Fundament.

Sebastian Bei Steuerberatern ist es ja das gleiche wie beim Arzt, wo man ein bisschen vorsichtig sein muss, weil natürlich die Zulassungen immer auch vom Wohnsitz abhängen. Aber wir kennen natürlich deutsche Anwälte, die dann im Ausland nicht mehr als Rechtsanwalt praktizieren, sondern eben als Rechtsberater und auch offen sagen, dass sie zwar deutscher Jurist sind, und das studiert haben, und in Deutschland zugelassen waren, aber dann im Ausland keine Zulassung mehr hatten und nun nur mehr Rechtsberater sind. Oftmals ist die eigene Story dann sehr wichtig und wie selbstbewusst und glaubwürdig man das auch nach außen vertritt. Das kann durchaus auch positiv sein, weil man dafür z.B. seine Rates um 15% günstiger anbieten kann als ein Anwalt, der dann auch noch die Versicherung und alles bezahlen muss.

Roman Ja, genau. Die Situation zwingt dann dazu, umzudenken und man könnte vielleicht Produkte entwickeln, die schon was mit Recht zu tun haben, z.B. Vorlagen für AGBs für jede Branche. Kunden von mir haben z.B. ein nettes Produkt-Paket mit fertigen AGBs für Druckereien gemacht. Was sehr speziell ist und das könnte man natürlich für alle möglichen Branchen machen und dann einfach verkaufen, was uns dann ein bisschen in die Richtung Passives Einkommen bringt. Oder man schlägt eine komplett andere Richtung ein, hängt den Job als Jurist an den Nagel und mach was ganz anderes.

00:17:39 - Wann zieht man sich am besten einen Business Experten und Coach, wie Roman Kmenta, zu Rate?

Daniel Du hast von 8 Schritten gesprochen, die man jetzt gehen kann bis man sein Business erfolgreich digitalisiert und etabliert hat. Wir haben gerade von AGBs und Verträgen gesprochen: Es gibt Leute, die sich keinen Anwalt nehmen und sich was im Internet zusammensuchen und dann einfach ihren Firmennamen hineinsetzten. Also diese Selbstmach-Mentalität ist vor allem in Deutschland sehr verbreitet. Aus deiner Erfahrung als Experte, in welchem Bereich siehst du denn gerade deine Hilfestellung als Coach essentiell? Wenn jemand dich als Experte zu Rate zieht, wo hat er denn Garantie, erfolgreicher zu sein? Was sind deine Kernkompetenzen, wo greifst du ein, wo bietest du Hilfestellung?

Roman Es geht hier nicht um das Know-How. Informationen gibt es endlos, rund um die Uhr, 24/7 online auf Videos, als Podcast. Ich habe selbst viel geschrieben und man kann fast alles, was ich so von mir gebe, in meinen Büchern lesen und die kosten ein paar Euro, das ist keine große Investition. An Informationen mangelt es nicht. Es geht um die Umsetzung, an der die Leute scheitern. Und je länger ich coache, umso mehr komme ich darauf, dass ich noch mehr Formate anbieten sollte, wo ich die Leute, im besten Sinne des Wortes, zur Umsetzung zwinge. Ein Buch zu schreiben und ein Buch zu haben, wo ich als Autor draufstehe ist erstens einmal ein Lebenstraum von vielen Menschen, aber macht auch unternehmerisch viel Sinn. Denn, wenn ich jetzt als Steuerberater ein Buch geschrieben habe, ist das natürlich eine wahnsinnig tolle Visitenkarte und erhöht meinen Marktwert deutlich. Jetzt kenne ich sehr viele Leute, die das machen wollen, aber das schon über Jahre vor sich herschieben. Ich würde empfehlen einen Coach zu nehmen, wenn es schneller gehen soll und nicht so sehr wegen des Know-Hows. Schon auch, man kann natürlich alles Mögliche über Positionierung auch in meinen Büchern nachlesen. Es braucht dann aber oft jemanden, der Feedback gibt und sagt, ob die Positionierung passt oder nicht. Also man braucht manchmal einen Sparring Partner von außen und ich glaube dafür ist ein Coach oder Berater gut. Und auch, um schneller zu sein, um nicht alle Fehler selbst machen zu müssen. Ob es Leute gibt, die alles selbst schaffen? Natürlich! Die sind sehr eifrig und selbstmotiviert. Die lesen und hören sich in alles rein, und treffen die richtigen Entscheidungen. Mit einem Coach geht es aber mit weniger Fehlern und schneller zum Ziel, wenn man sich von außen beraten lässt. Mache ich ja auch, wenn ich ein neues Thema angehe. Zum Beispiel wollten wir auch TikTok machen und die meisten dachten jetzt: Um Gottes Willen, TikTok, da wird gesungen und getanzt, da sind die ganzen Kids - stimmt nicht. Ich habe jetzt den ersten Firmenauftrag über TikTok erhalten und muss sagen, dass es sich durchaus zu einer Business-Plattform entwickelt. Ich wollte das aber gleich von Anfang an ordentlich machen und habe mir einen Coach für ein paar Stunden genommen. Habe dann TikTok aufgestellt das funktioniert seit ein paar Monaten wunderbar. Und das wäre nicht so gut und so schnell gegangen, wenn ich da selber herumgedoktert hätte. Ich habe nicht zu viele Fehler selber machen müssen, das ist, glaube ich, der wichtige Punkt.

Sebastian Ja natürlich, und deine Mandanten oder deine Kunden profitieren ja auch von allen Erfahrungen, die du bereits mit vielen anderen Klienten gemacht hast. Du hast ja ein geballtes Know-How über viele Unternehmen. Und das ist ja auch das, was man mit seinem Coach besprechen kann. Weil man sitzt ja oft da, ist ganz alleine und spekuliert. Und der Coach, der hatte schon 5 andere Klienten und weiß was funktioniert und was absolut nicht funktioniert.

Roman Man braucht ja auch oft eine Ideen-Quelle von außen. Und da bin ich sehr gut. Ich schüttele Ideen wirklich so locker aus dem Ärmel, wo sich manche doch schwertun.

00:22:33 - In welcher Phase befinden sich Unternehmen, wenn sie Kontakt mit Business Coach und Berater Roman Kmenta aufnehmen? Und wie arbeitet Roman Kmenta mit Unternehmen zusammen?

Daniel Wann, oder in welcher Phase, nehmen Klienten üblicherweise mit dir Kontakt auf?

Roman Bei mir kommt es interessanterweise selten vor, dass sich Klienten melden, die sich neu selbständig machen wollen. Es sind eher immer bereits bestehende Unternehmen, die sich weiterentwickeln wollen. Aber natürlich arbeite ich auch mit ganz neuen Unternehmen zusammen. Die melden sich dann, weil sie was gelesen oder gehört haben, oder vielleicht das Interview gesehen haben und schicken mir eine E-Mail, und nehmen Kontakt auf. Es geht natürlich manchmal um sehr spezifische Themen, wie um Neupositionierung. Ich arbeite gerade mit einem Klienten aus Deutschland zusammen, die haben ein mittelständisches Planungsbüro mit 15 Mitarbeitern, sowas in der Größenordnung. Die haben bisher davon gelebt, dass sie empfohlen wurden und aus der Tradition heraus, dass es sie schon länger gibt. So ging es schon lange und irgendwie kam immer ein Kunde daher. Die wollten sich jetzt aber einfach nicht mehr darüber darauf verlassen und da haben wir jetzt über ein paar Monate hinweg einen aktiven Zugang auf den Markt gemeinsam erarbeitet. Es gibt heutzutage unglaublich viele Möglichkeiten, sprich wir haben die Zufälligkeit aus der Kundengewinnung herausgenommen. Das sind so typische Situationen und wir arbeiten dann auch wieder zusammen, je nachdem, worum es geht. Aber in solchen Beziehungen, nehmen wir uns meistens gewisse Zeitblöcke und dazwischen wird umgesetzt. Man halt Halbtages- oder Ganztages-Sessions, je nachdem. Dann wird umgesetzt und dann machen wir die nächste Session. Oder, was ich jetzt Ende August zum ersten Mal aus der Überlegung heraus mache, ist, dass ich die Leute mehr zu ihrem Glück zwingen will, damit sie endlich das tun, was sie wollen. Und da mache ich jetzt zum Thema "Buch schreiben" ein dreitägiges Retreat. Da werden nicht nur Information geliefert, sondern ich garantiere, dass meine Klienten am Ende dieser 3 Tage eine ganze lange Liste von Punkten fertig erledigt haben werden, wozu sie sonst wahrscheinlich Monate brauchen würden. Nicht, weil es so viel Arbeit ist, sondern, weil sie es immer aufschieben. Und da gibt es 3 Tage nichts anderes als sich auf das Buchschreiben zu konzentrieren.

Sebastian Klingt spannend.

00:22:33 - Welche Rolle spielt Passives Einkommen für Roman Kmenta?

Daniel "Buch schreiben", da bewegen wir uns jetzt schon fast ein bisschen in den Themenbereich Passives Einkommen. Welche Rolle spielt das jetzt für dich selbst oder in deiner Beratungstätigkeit? Wie häufig erhältst du Fragen zum Passiven Einkommen?

Roman Es passiert ganz selten, dass jemand auf mich zukommt und sich ein Passives Einkommen aufbauen will. Es spielt natürlich auch eine Rolle, aber nicht so sehr, nicht so oft. Für mich selber spielt es eine relativ wichtige Rolle. Je erfahrener und je älter ich werde, umso wichtiger scheint mir dieser Punkt zu sein.

Daniel Außer ein Buch zu schreiben und zum Verkauf anzubieten, was würdest du jemandem empfehlen, der sich ein Passives Einkommen aufbauen will?

Roman Ich habe da für mich einmal so ein Paket erarbeitet. Das Wort Passives Einkommen ist sehr abgegriffen und wird sehr schlampig verwendet. Was da alles an Passiven Einkommen jeden Tag über Social Media und so erzählt wird, vieles davon ist weder Einkommen noch passiv. Für ein Passives Einkommen muss es einen positiven Cashflow geben. Sprich: Ich muss mehr rausbekommen, als ich reinstecke. Beispiel Immobilien: Ich bin selber im Immobilien-Bereich recht erfahren, und habe immer noch einige laufende Investitionen und eine Wohnung. Jetzt kann man sagen, dass eine Wohnung Passives Einkommen ist. Ja, möglicherweise. Ich hatte schon Wohnungen, die waren aber alles andere als passiv. Der Mieter ist nach einer Woche wieder ausgezogen, weil er draufgekommen ist, dass er sich die Wohnung doch nicht leisten kann. Dann hat man auch manchmal Katastrophen-Mieter drin, die nicht zahlen und so, dann wird es zum extrem aktiven Einkommen. Wenn ich eine Wohnung kaufe und zu 80% fremdfinanziere, geht es sich mit den aktuellen Mietrenditen normalerweise nicht aus, dass ein positiver Cashflow entsteht, weil die Preise in den meisten Orten gestiegen sind. Was nicht heißt, dass es kein gutes Investment sein kann. Das schon, aber es ist nicht unbedingt ein Passives Einkommen.

00:28:16 - Was sind, laut Roman Kmenta, die 6 wichtigsten Kriterien, um ein Passives Einkommen aufzubauen?

Roman Erstens gibt es einen Cashflow? Und zweitens wie passiv ist das? Das muss ich schon abwägen und eine Wohnung kann sehr passiv sein. Ich hab eine Wohnung in Wien, die ist super passiv, da habe ich auch einen Hausverwalter, der die Wohnung verwaltet. Ich brauche mich nicht um den Mieterwechsel kümmern, ich bekomme einfach nur einen monatlichen Betrag überwiesen. Wenn man Ackerland hat und das verpachtet, ist das, glaube ich, eines der Passivsten Einkommen überhaupt, weil was kann passieren? Okay, der Landwirt kann aufhören zu zahlen. Oder man hat einfach Lizenzen die man verrechnet, aufgrund eines Patents, das kann durchaus passiv sein. Bücher zum Beispiel: Ich habe einen Verlag gegründet für meine eigenen Bücher, ja, das ist bis zu einem gewissen Grad passiv. Aber auch nicht so extrem passiv, wie man glauben könnte. Denn man muss auch immer wieder die Werbung optimieren, was ich zu wenig mache aktuell, weil sonst frisst das das Geld auf, aber ich könnte mich, so wie es jetzt läuft, im Monat gar nicht darum kümmern. Das erwirtschaftete Einkommen, so gesehen ist passiv und ein positiver Cashflow.

Drittens, wie lange ist die passive Lebensdauer, sprich wie lange ist es das Einkommen denn passiv? Eine Wohnung könnte zum Beispiel 3 Jahre lang passiv sein und dann wieder aktiv werden, mit einem Wechsel des Mieters z.B. und dann ist es vielleicht wieder eine Zeit lang passiv. Typischerweise, habe ich bei Passiven Einkommensquellen immer eine Aufbauphase. Zuerst ist es sehr aktiv, dann wird es hoffentlich passiv und bleibt passiv für eine Zeit lang, Monate, Jahre und kann dann wieder aktiv werden. Beim Aufbau muss man schauen, wieviel Aufwand man tätigen muss um das Passive Einkommen aufzubauen? Wenn ich jetzt um 100.00 Euro Ackerland kaufe und es verpachte, dann ist der Aufwand minimal: Ich brauche einfach nur ein Grundstück finden, es kaufen und einen Pächter finden - überschaubar. Ein Buch zu schreiben, das ist schon mehr Aufwand. Ein ganzes Business aufzubauen, wie es gemacht wird mit Amazon (FBA) - ich importiere irgendetwas aus China und schicke es zu Amazon und verkaufen es dort - ist für viele kein Einkommen, weil sie draufzahlen. Außerdem ist der Aufwand enorm hoch und nicht sehr passiv, man hat ständig irgendwas zu tun. Man hat ein internationales Handelsgeschäft aufgebaut und hat dann Rechnungen aus der halben Welt und mit Steuerberatung ist das alles recht komplex. Ich durchschaue das nicht. Gestern habe ich eine Rechnung aus Schweden gesehen und mir gedacht: Was mache ich damit? Keine Ahnung. Also bei mir sind das Peanuts und so nicht so wichtig, aber Aufbau-Aufwand.

Das Ertrags-Potential ist der nächste Punkt: Wieviel Einkommen kann ich denn tatsächlich damit verdienen? Was ist denn die Rendite, wenn ich da was reingesteckt habe? Ein Buch, zum Beispiel, muss dann ja auch genug abwerfen, dass es den Aufbau-Aufwand rechtfertigt und dass ich auch irgendwo dann davon leben oder teilweise leben kann.

Und last but not least: Ich empfehle immer, dass es zum eigenen Geschäftsmodell passend sein sollte. Bleiben wir beim Beispiel des Steuerberaters der nach Thailand geht und Steuerberater bleiben will. Dann wäre es der einfachste Weg, er schreibt ein Buch über Steuer und Steuerberatung und nicht, über Mango-Zucht. Nicht, weil das Buch über die Mango-Zucht nicht gut funktionieren könnte, sondern weil es ein ganz anderes Ziel-Publikum ist und er sich da erst reinlesen und einarbeiten muss. Somit ist da der Aufwand viel größer. Aber wenn ich als Steuerberater jetzt ein Buch über "Unternehmensgründung in Thailand für Deutsche" schreibe, dann passt das zu meinen Klienten, die ich schon habe und die vielleicht Fuß in Thailand fassen wollen. Also die eigene Dienstleistung und das eigene Know-How, nicht unbedingt, aber sehr oft, in digitale Produkte und Leistungen zu verpacken, das ist der einfachste Weg.

Ein Freund von mir arbeitet mit einem Fotografen zusammen, die haben inzwischen eine Vielzahl von Kursen zum Thema fotografieren lernen gemacht. Hochgradig erfolgreich, Passives Einkommen für mehrere Menschen. Die machen das von hier aus, aber das wäre vollkommen egal wo die das machen. Wenn ein Fotograf einen Kurs macht wie man lernt Portraits zu fotografieren, dann ist das naheliegend. Wenn ein Fotograf einen Kurs über Mango-Zucht macht, klar kann man das, ist aber viel mehr Aufwand, weil er dann 2 Zielgruppen hat und das macht es viel komplizierter. Das wären die 6 wichtigen Kriterien, die man bedenken sollte, wenn man ein Passives Einkommen aufbauen möchte.

00:33:42 - Was ist der größte Fehler, den Selbständige und Unternehmer machen?

Sebastian Viele Unternehmer können vom Passiven Einkommen nur träumen. Denn viele Unternehmen haben das Problem, dass sie so sehr in das Tagesgeschäft ihres Unternehmens involviert sind, dass sie, um einen höher qualitativen Lebensstandard im Ausland oder im Inland zu haben, im Grunde erst einmal einen Schritt zurück machen. Viele Unternehmer verbringen ihre Zeit damit irgendwelche 15€ Jobs zu machen, irgendwelchen Belegen hinterherzurennen, Einkauf zu machen, Rechnungen nachzujagen. Sie beschäftigen sich nicht mit dem strategischen Unternehmensaufbau, sondern machen im Grunde irgendwelche Aufgaben, weil sie es nicht schaffen zu delegieren, oder, weil sie nicht das richtige Personal haben, oder, weil sie nicht wissen, wie sie diese ganzen Dinge organisieren können. Und dann passiert ein Unfall oder Krankheit und dann ist das Unternehmen pleite, weil man nicht einmal 2 Wochen krank sein kann, geschweige denn in den Urlaub gehen kann, oder mal in ins Ausland umziehen kann. Würdest du diese Erfahrung teilen?

Roman Ja, definitiv. Das ist wahrscheinlich einer der Top 3 größten Fehler den Unternehmen und vor allem Selbständige machen. Ich empfehle immer ab Beginn sofort Mitarbeiter zu haben. Jetzt sagen die meisten Leute, dass sie sich das nicht leisten können. Das verstehe ich ja, aber es geht nicht darum eine Vollzeitkraft einzustellen, sondern einen Freelancer zu finden, der jede Woche 2 Stunden für mich arbeitet. Das ist immerhin ein ganzer Arbeitstag im Monat, an dem ich an meinem Unternehmen arbeiten kann. Es wird zu viel IM Unternehmen gearbeitet, gerade von Selbständigen, und zu wenig AN Unternehmen. Die Fotografen fotografieren, die Masseure massieren, die Grafiker zeichnen oder designen und kümmern sich wenig um ihr Unternehmen. Sprich wir sind im Hamsterrad drinnen, das manchmal auch sehr schnell und sehr gut läuft, aber eben nur, solange sie darin laufen. Sobald sie mal krank sind, wie du sagst, dann steht alles still. Ein Grafiker, mit dem ich hin und wieder arbeite, der seit ein paar Jahren einen guten Job macht, hat, glaube ich, selber immer noch keine Website. Der wird zugeschüttet mit Aufträgen und das funktioniert und der lebt gut davon, aber da ist nichts aufgebaut und das ist ein schwerer Fehler. Deswegen sage ich den Leuten immer, dass sie sofort damit beginnen sollen, sich Unterstützung zu suchen und, dass sie klein anfangen sollen. Das wisst ihr sicher besser als ich, aber 3-5 Stunden Arbeitskraft pro Woche kostet mich rund 250-300€ im Monat, also überschaubar. Und 5 Stunden die Woche, ist richtig viel Zeit, in der ich wertschöpfendere Tätigkeiten machen könnte als irgendetwas von A nach B zu schicken, oder irgendetwas abzuschreiben. Sprich, die Regel lautet ich sollte mir bewusst sein, was mir meine Zeit wert ist. Das kann ich mir ohne Steuerberater ausrechnen. Man kann ein Ziel bemessen, und zum Beispiel, 100.000€ Umsatz im Jahr machen wollen. Dann breche ich das runter auf meine Arbeitsstunden und habe dann meinen Stundensatz.

Ich könnte auch sagen, ich will 50.000€ Gewinn machen, und breche das runter und dann weiß ich was ich nach dem Gewinn gerechnet pro Stunde wert bin. Dann kommen, sagen wir, 50€ raus, dann müsste ich, streng genommen, das ist die Regel, alles was jemand anderer um weniger als 50€ für mich erledigen kann, auslagern. Dass das nicht 1:1 beinhart durchziehbar ist, ist mir schon klar. Aber der Richtwert ist klar: Wenn ich mich mit Jobs die 10€ oder 15€ pro Stunde bezahlen dicht mache, werde ich nie 50.000€ Gewinn oder 100.000€ Umsatz machen.

Sebastian Ich habe früher mit einem amerikanischen Coach zusammengearbeitet und der hat immer gesagt, dass man sich als Unternehmer auf die Tätigkeiten konzentrieren sollte die 10.000€ oder sogar 100.000€ pro Stunde wert sind, der Wert ist nur ein Beispiel. Also wer gut schreiben kann, der kann z.B. 3 Tage mal nur ins Schreiben für seine eigene Webseite investieren, mit dem Wissen, dass sich daraus viele Kunden und Umsätze generieren. Sagen wir das sind 30 Stunden Aufwand, die ich mit konzentriertem Schreiben verbringe, die dann, sagen wir 30.0000€ Umsatz in den nächsten drei Jahren generieren. So habe ich dann einen Richtwert wie ich die Zeit bemessen kann. Dann macht es überhaupt keinen Sinn irgendwelche Belege selbst zu sortieren, wenn das auch ein Buchhalter machen kann. Also meiner Erfahrung nach, ist das Setzen von Prioritäten bei vielen Unternehmen ein Riesenproblem.

Roman Ja, absolut. Wenn mein Stundenwert bei 100€, könnte ich mir für die Website Texte, ja auch einen Freelancer nehmen, der das für 50€ vielleicht nicht ganz so gut wie ich, aber definitiv gut genug machen kann. Dann habe ich Zeit gespart und kann mit meiner Zeit hoffentlich eine wertschöpfendere Tätigkeit für das Unternehmen anfangen. Und wenn jemand keine Idee hat, wie er seine Zeit besser organisieren kann, dafür gibt es dann Menschen wie mich oder andere Berater und Coaches, die da immer Ideen haben, was man da Vernünftigeres machen kann.

Sebastian Und dann wird es interessant. Denn man kann wenig Zeit auch so sinnvoll nutzen, dass man dann sehr große Türen schwingen kann.

Roman Ja, absolut. Und ich behaupte, wir machen alle, und damit meine ich wirklich alle, die ich so kenne, alle zu viel selber. Das hat unterschiedliche Gründe, aber wir machen alle zu viel selbst.

00:40:30 - Das Top-Ziel eines jeden Unternehmers: Selbst keinen Computer und kein Handy für das Unternehmen mehr zu brauchen

Daniel Das erinnert mich daran, als ich als Consultant beschäftigt war bei einem der größten Baukonzerne in Deutschland, den Namen nenne ich jetzt mal nicht. Da wurde ich einmal zum obersten Vorstand gerufen, in ein riesiges Zimmer. Das war 300 Quadratmeter groß, so in meiner Erinnerung zumindest. Und als ich das Zimmer betreten hatte, kam mir irgendwas merkwürdig vor.

Und dann fiel mir auf, dass auf dem Tisch dieses Vorstandsvorsitzenden eigentlich kein Computer stand. Überall, in jedem Büro stand ein Computer, aber bei ihm gab es keinen Computer. Und da habe ich nachgefragt und da meinte er, dass er nie einen Computer brauche. Da wurde mir bewusst, dass das der wahre Luxus ist. Wenn ich kein Handy oder keinen Computer mehr habe, dann habe ich es als Unternehmer geschafft. Das muss eigentlich das Ziel sein. Auch wenn ein Schreibtisch ohne Computer ein schöner Traum ist, da haben wir vielleicht doch noch einiges vor uns. Kommen wir wieder zurück auf unsere Zielgruppe.

Roman Genau wie du sagst, das ist dann wirklich der Schritt vom Geschäftsführer des eigenen Unternehmens zum echten Unternehmer. Der echter Unternehmer braucht keinen Computer oder Handy für das Unternehmen. Der echte Unternehmer kann auch ein paar Monaten oder ein Jahr weg sein, und der Laden läuft sogar besser als vorher, weil er vorher die richtigen Entscheidungen getroffen hat.

00:42:37 - Der Schritt vom Unternehmer zum Großunternehmer

Roman Ja, genau. Das ist natürlich mehrschichtig. Die 8 Steps, die ich zuerst erwähnt habe, da geht es eher darum, wie ich mir meine Selbständigkeit, mein Business aufbaue. Aber das ist nur ein Teil vom Ganzen. Wenn ich dann weiter gehen will und das Unternehmen wachsen lassen und vergrößern will, dann beginnt es erst richtig spannend zu werden. Dann muss ich beginnen noch sehr viel mehr zu delegieren, nämlich auch Führungsfunktionen zu delegieren. Am Anfang zeichne ich mir mein Unternehmen in verschiedenen Abteilungen auf, so wie es sein sollte. Da stehe ich anfangs in jeder Abteilung, in jedem dieser 20 Kästchen, selbst drinnen. Im Laufe der Zeit, beginne ich aber mich selbst mit anderen Namen zu ersetzen. Da hole ich mir jetzt jemanden, der für die Buchhaltung verantwortlich ist. Oder für die Umsetzung hole ich mir z.B. drei Fotografen an Bord und ich selber fotografiere immer weniger und irgendwann gar nicht mehr. Und irgendwann suche ich mir auch jemanden als Führungskraft usw. bis ich dann ganz am Ende mich selbst aus jedem Kästchen rausstreiche und dann nur mehr oberster Geschäftsführer bin. Das ist das große Spiel, die 8 Steps sind das kleine Spiel.

Daniel Und das fängt ja schon sehr früh an. Das fängt ja schon damit an, was für Produkte und Dienstleistungen ich anbiete. Gerade in den beratenden Berufen, lassen sich manche Dinge ja nicht oder nur sehr schwer delegieren, weil das Know-How schwer zu bekommen ist. Ich habe auch erfolgreiche Mandanten, die sich bewusst entscheiden, nur sehr vereinfachte Produkte und Dienstleistungen anzubieten, weil das ermöglicht, Multiplikation und Delegation. Wenn ich jetzt selbst der Superstar meiner Branche bin, macht es für mich gar keinen Sinn zu delegieren, weil dann hängt viel zu sehr alles an mir dran. Also, wenn ich jetzt der super Berater bin, kann das vielleicht sogar ein Hinderungsgrund sein mehr Einkommen zu erzielen, weil ich alles so vereinfachen muss, dass das auch andere machen können und ich zurücktreten kann.

Roman Oder ich hole mir ausreichend qualifizierte Leute an Bord, die das genauso gut machen können wie ich. Der Hinderungsgrund, und das merke ich bei mir selber auch, sind natürlich oft wir selbst. Im Bereich Training im Wirtschaftsbereich, Verkaufstraining, habe ich zum Beispiel vor Jahren, zu Beginn meiner Selbständigkeit, ein Franchise System mit aufgebaut und bin da auch selbst eingestiegen. Wir haben dafür Trainer an Bord geholt, ich habe die Trainer erfolgreich gemacht, ich habe Franchise Partner an Bord geholt, und auch die erfolgreich gemacht. Training ist an sich eine sehr personenbezogene Sache, ja so wie Beratung auch in vielen Bereichen. Die Partner haben die Trainings-Dienstleistung verkauft und die Trainer haben die Trainings durchgeführt. Wir haben "No-Name-Trainer" zur Umsetzung der Projekte verkauft, zu Preisen die eher im hohen Bereich waren. Warum hat das funktioniert? Weil wir daran geglaubt haben. Aber wenn ich selber im Mittelpunkt stehen möchte und nicht andere Trainer delegieren will, ist das ein anderes Geschäftsmodell. Bei mir selbst, zum Beispiel, merke ich schon, dass es schwer vorstellbar wäre, Trainer auszulagern. Nicht, weil ich es nicht könnte, das ist nur in meinem Kopf. Es gibt große Beratungsgesellschaften, wie Roland Berger und Partner, das sind nicht die Supergurus, sondern frisch gebackene Uni-Absolventen, die die Beratung machen.

Sebastian Ja, genau, stimmt. Ich war bei PWC damals auch frisch Gelernter.

Roman Es gibt eben diese beiden Zugänge. Wenn ich mich als Unternehmen auslagern will, muss ich mich eben mehr als Firma positionieren und wenn ich nicht auslagern will, stelle ich eben meine Person in den Vordergrund und mache mich eben selber einfach größer und kann höhere Honorare verlangen. Wachstum ist dann bis zu einem gewissen Grad möglich und dann wird es schwierig. Das ist auch eine Grundentscheidung, die man irgendwann treffen sollte oder muss.

00:47:18 - Wie kann man als Online Business ein Passives Einkommen generieren?

Daniel Kommen wir nochmal zu einem anderen Punkt, Roman. Viele haben die Idee sich ein Online Business aufzubauen. Da gibt es unterschiedliche Ansichten. Was denkst du als Berater und Experte zu diesem Thema?

Roman Der Begriff "Online Business" wird vielleicht, um das noch zu klären, aus meiner Sicht, oft gerne durcheinander gewürfelt. Es gibt tatsächlich das Online Business, das in Richtung Passivität geht: Ich schreibe ein Buch oder biete einen Online Kurs an, das wirklich das Potenzial hat, auch ohne mich zu laufen. Viele verstehen unter Online Business das, aber viele machen dann eigentlich nichts anderes als was sie offline machen würden. Das heißt, wenn ich jetzt über Zoom als Coach berate oder traine, dann ist das aus meiner Sicht nicht wirklich ein Online Business. Stimmt, ich kann es aus der Ferne und ortsunabhängig machen, aber es ist oft nicht das, was wirklich unter "Online Business" verstanden wird. Diese Begriffe werden oft vermischt und es gilt, glaube ich, für viele, darüber nachzudenken, ob sie selbst vorm Bildschirm sitzen wollen und Beratung machen wollen - da spricht gar nichts dagegen, man kann ja auch in Spanien sitzen und das in Deutschland machen - oder ob sie das Ganze wirklich noch digitaler und noch passiver gestalten möchten. Dann muss man noch einen Schritt weitergehen.

Daniel Vielen herzlichen Dank, wir haben viel dazugelernt. Wenn jetzt jemand mit dir persönlich Kontakt aufnehmen will, Roman, wie sollte er das am besten machen?

00:47:18 - Kontaktdaten Roman Kmenta

Roman Am besten meinen Namen Roman Kmenta googeln. Da kommt man relativ schnell auf meine Website und kann mir am besten über die Website eine E-Mail schicken, das ist der einfachste Zugang. Ansonsten bin ich auf allen möglichen Medien gut auffindbar.

Daniel Klasse, vielen herzlichen Dank für das Gespräch.

Sebastian Danke dir Roman. Tschüss!

Roman Danke, tschüss.

Bis zur nächsten Folge von Perspektive Ausland. Der Podcast für alle Unternehmer, die es ins Ausland zieht. Übrigens, wenn ihr keines unserer interessanten Videos mehr verpassen wollt, dann klickt doch jetzt gleich auf den Abonnieren-Button und auf die Glocke. Auch über Kommentare, Fragen, oder einen Daumen hoch freuen wir uns sehr.

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