Rumänien für Unternehmer und Freiberufler

Zu Gast: Christian Weident

Unser heutiger Gast, der Rechtsanwalt Christian Weident, der als Managing Partner bei der Kanzlei Stalfort - Legal Tax Audit in Bukarest, einem der drei Büros der Wirtschaftskanzlei, arbeitet, hat aufgrund seines deutschen sowohl als auch rumänischen Backgrounds Zugang zu beiden Kulturen und Rechtskreisen und ist mittlerweile bereits seit 16 Jahren in Rumänien. Die Kanzlei betreut mit ihren mehr als 30 Mitarbeitern bereits seit 20 Jahren Unternehmen aller Größe, Unternehmen, die schon lange in Rumänien sind und eine dementsprechende Größe haben, aber auch neue, kleine und mittelständische.

Die Großen sind schon lange dort

Oftmals scheint es so, als wäre Osteuropa wie auch Firmengründung in Rümänien das bestgehütete Geheimnis, aber viele der Global Players sind bereits seit vielen Jahren dort ansässig. Interessant ist, dass in den letzten Jahren kleine und mittelständische Unternehmen, vor allem aus neueren Bereichen wie IT sich in Rumänien niederlassen wollen, weil die Bedingungen dort relativ günstig sind.

IT Hotspots und bestes Internet in Rumänien

Nicht nur Bukarest ist heiß begehrt, auch Städte wie Kluž, gerade im IT Bereich ein mittlerweile weltweit anerkannter Ort, Timisoara und Brașov sind mittlerweile wirkliche Hotspots geworden, was die Wirtschaft anbetrifft. Rumänien hat eines der schnellsten Internet-Netze weltweit (Glasfaser ist dort überall). Einige Städte haben relativ früh verstanden, wie man Investoren heranzieht, und mittlerweile entwickelt sich Rumänien als guter Kandidat für Nearshoring, Outsourcing, etc. Das Land ist daran interessiert, auf internationalem Gebiet als konkurrenzfähiger Partner da zu stehen.

Das Mikrounternehmen – eine vorteilhafte, steuerliche Betrachtungsweise

Ein Mikrounternehmen ist kein eigenes Unternehmen, also keine Rechtsform wie GmbH oder AG, sondern eine rein steuerliche Betrachtungsweise. Wenn der Jahresumsatz eines Unternehmens geringer als 1.000.000 € ist, wird dieser mit 3% besteuert, wenn das Unternehmen keine Mitarbeiter hat. Beschäftigt es jedoch Mitarbeiter, trifft der Steuersatz von 1% zu. Es können keine Ausgaben abgesetzt werden, der Umsatz wird besteuert, wobei es natürlich Unterschiede und Voraussetzungen und Nuancen gibt, aber im Großen und Ganzen kann man die Sache so sehen.

Um die Körperschaftsbesteuerung zu erzielen, muss man ein relativ hohes Stammkapital haben und bestimmte Voraussetzungen erfüllen, aber im Großen und Ganzen ist die Mikrounternehmenseigenschaft automatisch mit der Gründung verbunden, so lange man unterhalb der 1.000.000 € Jahresumsatz bleibt. Für Unternehmen mit hohen Kosten für Produktionsmaterial, Personal und Maschinen ist dieses Konzept, nichts absetzen zu können, nicht so interessant, eher aber schon für Dienstleister mit einem geringeren Kostenaufwand. Die Unternehmen bezahlen dieses Mikrounternehmenssteuer als Alternative zur Körperschaftsteuer, aber eine zusätzliche Gewerbesteuer wie in Deutschland gibt es in Rumänien nicht.

Internationale Versteuerung

Es gibt auf Jahresbasis zu bezahlende lokale Steuern auf Fahrzeuge, Grundstücke, etc., aber da Herr Weident Jurist und kein Steuerberater ist, hält er sich mit detaillierter Information bezüglich der Versteuerung in Rumänien im internationalen Bereich etwas zurück und verweist auf seine Kollegen, aber im Groben könne man sagen, dass die Ermittlung von Steuern und die Erfassung von Einkünften aus dem Ausland auf EU-Recht angepassten Regelungen.

Die Repräsentanz in Rumänien – eine interessante Möglichkeit

Die Form der Repräsentanz mit einer Flat-Tax von 4.000 € in Rumänien ist relativ einmalig, obwohl für die allermeisten Unternehmer nicht von Interesse, denn die Repräsentanz hat eine große Hürde, sie darf keine Handelstätigkeiten durchführen. Sie darf an sich nur repräsentieren, was bedeutet, sie kann Messen besuchen, Marktstudien machen und ähnliches, was interessant sein kann, um sich umzuschauen und den Markt zu testen. Es kann dazu dienen, das Risiko einer steuerlichen Betriebsstätte zu minimieren, wenn man aber tatsächlich in Rumänien geschäftlich tätig werden will, ist die Repräsentanz an sich nicht das Richtige.

Einkommensteuer

Die Einkommensteuer in Rumänien ist nicht progressiv wie in Deutschland, sondern beträgt 10%, unabhängig von der Einkommensgrenze, aber man diskutiert schon lange, ob die früher geltende Grenze von 16% für Besserverdiener wieder eingeführt wird. Zudem ist interessant, dass bestimmte Gruppen von Arbeitnehmern von der Einkommensteuer befreit sind, wie z.B. Softwareentwickler und damit verwandte Berufe und Mitarbeiter im Bereich R&D (Forschung und Entwicklung). Seit fast zwei Jahren gibt es eine Regelung, wonach Vergünstigungen, damit auch eine Steuerbefreiung für Mitarbeiter im Baubereich gilt, womit auch der Bausektor in Rumänien recht attraktiv sein kann. Inwieweit dieses für Unternehmen aus Deutschland oder anderen Ländern wie Irland oder Österreich zutrifft, muss man sehen, aber o.g. Steuervorteile gibt es.

Der Tätigkeiten Katalog (CAEN-Codes/NACE-Codes)

In Rumänien gibt es für sämtliche Tätigkeiten einen Katalog an Codes (CAEN-Codes), und für jede Tätigkeit, die man grundsätzlich durchführen kann und durchführt, muss der entsprechende Code angegeben werden. Auf Grundlage dieser Angaben erfolgt auch die Genehmigung des Betriebes. Es gibt bestimmte Codes, die das Steuergesetzbuch als "zum Bausektor gehörend" definiert. Der Arbeitgeber muss einen bestimmten Anteil des Jahres- oder Monatsumsatzes aus diesen Tätigkeiten heraus erzielt haben, was zwar nicht einfach, aber dennoch nachprüfbar ist. Wenn dem so ist, dann sind die Mitarbeiter zu etwas höherem Grundgehalt berechtigt, und dazu aber auch zu Steuerfreiheit. Diese Codes gibt es auch auf europäischer Ebene, die sogenannten NACE-Codes, werden aber von den meisten europäischen Staaten nicht so verwendet.

Dividendenbesteuerung

Bezüglich der Dividendenbesteuerung gibt es bei ansässigen natürlichen Personen eine Steuer von 5%, und die wird als Quellensteuer einbehalten. Bei der Besteuerung von Dividendenausschüttungen im internationalen Bereich gibt es natürlich mit fast jedem Staat ein Doppelbesteuerungsabkommen. Sobald man in Rumänien ein steuerliches Ansässigkeitszertifikat aus dem Heimatstaat vorlegen kann, wird das Doppelbesteuerungsabkommen auch ohne Probleme angewendet, und da kann es zu Reduzierungen, sogar bis auf null kommen. Natürlich gibt es die Mutter-Tochter-Richtlinie, wenn die Haltefrist und der Anteil vorhanden und erfüllt sind, gibt es da keine Steuer auf die Gewinne, die von der Tochter zur Mutter fließen.

Sich in Rumänien niederlassen

Sich als EU-Staatsbürger in Rumänien niederzulassen bringt keine besonderen Hindernisse mit sich. Wenn man länger als die bekannten 90 Tage bleiben und ein Business betreiben möchte, muss man einen der gesetzlichen Gründe angeben, und in einem relativ unbürokratischen Verfahren hat man dann auch relativ kurzfristig ein sogenanntes Eintragungszertifikat (Nachweis für dauerhaften Aufenthalt), und man bekommt damit seine rumänische Personenkennzahl, die zugleich die Einkommensteuernummer ist. Wie man sich aufstellt, ob man ein Unternehmen gründet oder sich als Kaufmann oder Freelancer niederlässt, sollte man sich vorher überlegen und kann dieses vom Ausland aus erledigen, ohne nach Rumänien reisen zu müssen. Das kann von Herrn Weident, bzw. der Kanzlei Stalfort übernommen werden.

Das notwendige Eintragungszertifikat erhält man normalerweise innerhalb einer Woche, wenn man nachweisen kann, dass alle Voraussetzungen erfüllt sind (Wohnung und entsprechende Nachweise, Unternehmen existiert oder ist eingetragen). Das bezieht sich auf EU-Bürger, bei Dritt-Staaten muss man sich auf einen längeren Zeitraum einstellen.

Wo soll ich mich in Rumänien niederlassen?

Die meisten Leute, die nach Rumänien ziehen, gehen in die größeren Städte, vor allem, wenn sie dorthin entsandt werden. Bukarest hat eine sehr schöne Altstadt, ein großes Angebot and Ausgehvierteln, und auch das Kulturangebot erweist sich einer europäischen Hauptstadt als würdig. In den kleineren Städten ist davon weniger zu finden, aber dennoch haben sie alles, was man zum Leben braucht. So z.B. Kluž, ein IT-Hotspot, in dem sich sehr viele niedergelassen haben, die speziell IT-Leistungen erbringen. In Städten wie Timișoara, Sibiu oder Brașov ist sehr viel (auch deutsche) Wirtschaft ansässig.

Da die Arbeitslosigkeit in Rumänien recht gering ist, sollte man, wenn viel Arbeitskraft benötigt wird, bei seiner Standortwahl für sein Unternehmen darauf achten, dass in Städten, wo z.B. bereits Continental mit 5.000 Ingenieuren sitzt, es schwierig sein kann, dort noch gute zu finden. Selbstverständlich gibt es noch weitere große Unternehmen, die Konkurrenz zwischen den Arbeitgebern ist vorhanden.

Rumänische Gehälter

Bei den Durchschnittslöhnen kommt es selbstverständlich darauf an, um welchen Bereich es sich handelt, aber um es einfach zu machen, kann man sagen, dass eine kaufmännische, studierte Kraft mit Deutsch oder weiteren Fremdsprachen einen monatlichen Nettolohn von ca. 1.000 € bis 1.200 € erhält, was für den Arbeitgeber ca. 1.900 € bedeutet.

Mietpreise in Rumänien

Die Mietkosten für eine Zweizimmerwohnung auf deutschem Niveau belaufen sich auf ca. 500 € bis 800 € (nach oben sind auch in Rumänien keine Grenzen gesetzt), und auch Büros sind gut anzumieten, wobei da die Mieten nicht sehr stark von deutschen Preisen entfernt sind.

Die deutschsprachige Community

In Siebenbürgen gibt es immer noch eine deutsche Minderheit, die früher extrem stark war. Es waren sehr viele Leute in Rumänien, die Jahrhunderte Traditionen in der deutschen Sprache und Denkweise hatten, auch wenn sie ursprünglich Österreich-Ungarn waren. Die deutsche, bzw. die deutschsprechende Community in Rumänien kennt sich und ist gut verlinkt. In den meisten Städten gibt es auch einen deutschsprachigen Wirtschaftsclub, der Veranstaltungen durchführt und recht aktiv ist, ein sehr aktives Netzwerk.

Digitale Nomaden in Siebenbürgen

Zwischen Stadt und Land gibt es ein ziemlich starkes Gefälle. Während man in den Städten selbstverständlich mit Englisch zurechtkommt, sieht auf dem Land noch vieles wie vor 70-100 Jahren aus – für die meisten ein recht ungewohntes Leben. Allerdings zeigt das vergangene Jahr, seitdem die Pandemie unsere Leben verändert hat, dass eine Welle von Leuten nach Rumänien gekommen ist und sich gerade in den abgelegen Siebenbürgischen Dörfer in Pensionen und ähnlichem niedergelassen hat, um von dort aus zu arbeiten.

Die Gastfreundschaft der Rumänen

In Rumänien ist man grundsätzlich immer willkommen, die Rumänen haben eine sehr große Gastfreundschaft, und auch wenn man die Sprache nicht gut spricht, braucht man sich nicht zu schämen, sie dennoch zu sprechen, denn man wird nicht ausgelacht werden. Die Rumänen kennen keine Schadenfreude.

Bei telefonischer Kontaktaufnahme mit der Kanzlei wird man in deutscher Sprache begrüßt und dann an Herrn Weident oder einen anderen der 20 Anwälte weitergeleitet, und ein deutschsprachiger Newsletter zu Rumänien kann über die Webseite angefordert werden.

Kontaktdaten und Links:

Christian Weident

Homepage: www.stalfort.ro

E-Mail:        bukarest@stalfort.ro

Telefon:       +40 21 301 03 53

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Timestamps

00:18   -   Begrüßung und Einleitung – Herr Weident stellt sich vor

01:34   -   Für wen ist Rumänien interessant?

08:32   -   Das Mikrounternehmen

12:53   -   Die Repräsentanz

14:55   -   Einkommensteuer in Rumänien

18:03   -   Dividendenbesteuerung

19:58   -   Was ist zu beachten, wenn ich mich in Rumänien niederlassen möchte?

22:47   -   Lifestyle in Rumänien und deutsche Communities

30:10   -   Durchschnittslöhne in Rumänien mit Rechenbeispiel

34:27   -   Make a long Story short - Kurze Fragen, kurze Antworten

37:54   -   Kontaktdaten Christian Weident, Verabschiedung und Abspann

Mitschrift zur Folge 8 von Perspektive Ausland

Perspektive Ausland – Der Podcast aus London für alle Unternehmer, die es ins Ausland zieht. Ermöglicht durch freundliche Unterstützung der Steuerkanzlei St Matthew aus London.

00:18 - Begrüßung und Einleitung – Herr Weident stellt sich vor

Magnus: Herzlich Willkommen bei Perspektive Ausland, der Podcast für alle Unternehmer, die es ins Ausland zieht. Mein Name ist Magnus Sauerborn, außerdem ist mit dabei Sebastian Sauerborn als Gastgeber und Inhaber der Steuerkanzlei St Matthew in London. Heute sprechen wir mit dem Anwalt Christian Weident. Er stellt sich uns gleich einmal vor und erzählt uns, was ihn nach Rumänien geführt hat.

Christian Weident: Guten Tag erstmal in die Runde und auch an alle Zuseher und Zuhörer. Mein Name ist Christian Weident, ich bin Managing Partner bei der Kanzlei Stalfort - Legal Tax Audit, wie der Name schon sagt, etwas mehr als nur eine Anwaltskanzlei, mit Sitz in Rumänien. Wir haben drei Büros in Rumänien, das Hauptbüro, was die Tätigkeit dann betrifft ist in Bukarest, da sitze ich auch, mittlerweile seit 16 Jahren. Das ganze liegt daran, dass ich zwar Deutscher bin, aber auch etwas Background in Rumänien habe, also zu Kulturen und auch zu beiden Rechtskreisen Zugang habe, die, wie das Leben manchmal so spielt, hat's mich irgendwann nach Bukarest verschlagen, um zu sehen, ob es nicht Möglichkeiten gibt, sich im internationalen Wirtschafts-Beratungsumfeld eben in Rumänien zu betätigen, und das hat sich als relativ erfolgreich herausgestellt.

01:34 - Für wen ist Rumänien interessant?

Magnus: Das hört sich auf jeden Fall schon mal interessant an. Ähm, wir haben ja jetzt schon in den letzten Folgen zum Beispiel über Bulgarien gesprochen, haben gehört, okay, Osteuropa ist ja interessant, besonders seit eben 2008, wo auch Rumänien ja der EU beigetreten ist. Können Sie uns vielleicht mal so skizzieren, für welche Unternehmer ist denn Rumänien grundsätzlich interessant? Wer macht sich Gedanken darüber? Was sind das für Menschen, die Sie kontaktieren?

Christian Weident: Zunächst mal kontaktieren uns als Wirtschaftskanzlei, die ja mittlerweile auch schon seit fast 25 Jahren in Rumänien ist, Unternehmen aller Größe. Wir haben auch ein relativ großes Portfolio an Unternehmen, die schon lange hier sind und die auch entsprechend groß sind, aber es kommen immer wieder auch neue, ich sage jetzt mal kleine und auch mittelständische Unternehmen dazu. Also, wir haben zu tun mit relativ vielen Personen, die hier Unternehmen gründen wollen, wir haben zu tun mit Unternehmensgruppen, unser größter Mandant hat hier 22.000 Mitarbeiter in Rumänien sitzen. Es ist eigentlich alles vorhanden. Natürlich muss man sagen, dass die großen, die Global Players, schon lange hier sind, das ist nichts Neues, und da gibt's auch immer relativ wenige neue hinzukommende Unternehmen. Was ich in letzter Zeit immer öfter feststelle ist, dass sich kleine und mittelständische Unternehmen, vor allem aus so neueren Bereichen wie IT hier in Rumänien niederlassen wollen, weil die Bedingungen relativ günstig sind. Es gibt also einige Bereiche, die das relativ spannend und interessant sind.

Magnus: Gibt's da eine Schnittmenge zu Dir, Sebastian, zu Deinen Mandanten, wo Du siehst, okay, das sind auch ähnliche Interessen, die da dahinterstehen?

Sebastian: Ja, absolut, also, ich meine, wir haben jetzt schon eine Reihe von Mandanten gehabt, die schon vor einiger Zeit, oder sagen wir mal, seit 2018, besser gesagt, nach Rumänien umgezogen sind. Gerade in dem IT-Bereich, wie es Herr Weident schon angesprochen hat, es ist eben oftmals so, meiner Meinung nach, dass Osteuropa so das bestgehütete Geheimnis ist, gerade wenn es jetzt auch um steuergünstige Strukturen geht. Natürlich sind Steuern alleine nie das alleinige Kriterium, ist ja völlig klar, aber man hat eben, wenn man nach Rumänien geht, gerade in einer Stadt wie Bukarest, ja tatsächlich alles geboten: gute Lebensqualität, relativ günstige Lebenshaltungskosten, gut, jetzt sind wir, waren wir alle hier im Lockdown, aber grundsätzlich natürlich, Restaurants, Unterhaltung und so weiter, Unternehmen, eben dann auch hochqualifizierte Mitarbeiter, ist ja gerade für jemanden, der jetzt in der IT-Branche ist, zum Beispiel, und der jetzt sowieso dynamisch und flexibel ist, der jetzt nicht notwendigerweise in München oder Berlin wohnen muss, sondern der auch absolut in Bukarest zum Beispiel wohnen kann, sehr interessante Kombination.

Magnus: Also alles, was das Leben schön macht, kann ich auch in Bukarest finden.

Sebastian: Auch was die Mandanten mir so wiedergeben, ja, also, eben, die sind da sehr glücklich, die sind da sehr zufrieden, auch die Familie ist dort sehr glücklich, also deswegen, und natürlich, man ist also relativ schnell auch mit dem Auto dann natürlich in Deutschland und anderen Ländern, also relativ schnell, ist ja klar, ist kein Katzensprung, aber Deutschland und Österreich und so, alles sehr interessant.

Christian Weident: Da hätte ich noch eine Anmerkung, erstens spielt sich nicht das gesamte Leben in Bukarest ab, wir haben hier einige Hotspots, was die Wirtschaft anbetrifft, ich nenne zum Beispiel Kluž, gerade im IT Bereich ein mittlerweile weltweit anerkannter Ort. Wir haben Orte wie Timisoara, wie Brașov, die mitten, zumindest Brașov, mitten im Land liegen und mittlerweile wirkliche Hotspots geworden sind.

Magnus: Kommt das durch die Infrastruktur, dass dort, was weiß ich, Glasfaser so gut die Anbindung ist, oder ist es grundsätzlich in Rumänien überall so?

Christian Weident: Ähm, ich würde das gar nicht so sehr auf IT beziehen, was die Glasfaser anbetrifft, ist die überall in Rumänien, wir haben eins der schnellsten Internetnetze weltweit, ...

Magnus: Vorsprung zu Deutschland auf jeden Fall gegeben.

Christian Weident: Mit Abstand, das kann ich aus persönlicher Erfahrung absolut berichten. Also, wir sind hier wirklich gut aufgestellt, was das anbetrifft, aber das ist nicht alles. Die, einige Städte haben sich, ich sag' mal, herausgeputzt, haben auch relativ früh verstanden, wie man Investoren heranzieht, und mittlerweile ist ganz Rumänien dabei, das war das zweite, was ich vorher noch anmerken wollte, sich so ein bisschen als guter Kandidat für Nearshoring, Outsourcing, allerlei solcher Dinge, ich sag' mal, herauszuputzen. Man möchte hier auch Investoren heranziehen, es gibt zur Zeit einen ganzen Maßnahmenplan, den Rumänien mit der EU zur Zeit abspricht, natürlich auch zum Stichwort Fördermittel, denn nach Covid bekommt ja jedes Land relativ viel Mittel, und da ist Rumänien relativ stark dran interessiert, sozusagen, kürzere Lieferketten aufbauen zu können, und als international, auf internationalem Gebiet, konkurrenzfähiger Partner da zu stehen.

Sebastian: Vielleicht noch eine Sache, die, ähm die vielleicht noch interessant ist, zum Thema Rumänien, da können Sie noch ganz kurz drauf eingehen - ich hab zum Beispiel mehrere persönliche Freunde, die leben dann in Moldawien. Ähm, und soweit ich von denen weiß, obwohl die sich als eigenes Volk sehen, haben die ja alle auch rumänische Pässe, ja, wenn ich das richtig verstanden habe, vielleicht können Sie die Situation und die Zusammenhänge mit Moldawien nochmal kurz erläutern, weil es oftmals vielen außerhalb, sagen wir mal, dieses Ortes, oder dieser Gegend, nicht ganz klar ist.

Christian Weident: Also, es gibt in Rumänien einen Landstrich, der heißt Moldau, das meinen Sie aber nicht, sondern Sie meinen den Staat Moldawien, der ist im Nord-Osten, oder ich sag' mal im Norden Rumäniens, ähm, hat als Amtssprache auch Rumänisch, hat eine starke und große rumänische Minderheit, ist aber nicht Rumänien, ist nicht EU, und ist sehr stark von Russland und von dortigen, ich sag' jetzt mal, Kräften auch kontrolliert. Also, da gibt es vieles, was man in Rumänien so hört, und so wie das sich hier darstellt, ist Moldawien so ein bisschen ein Hotspot, wo sich auch die Interessen der EU/Nato und Russland auf der anderen Seite so ein bisschen bekämpfen. Ist sicher nicht unsicher, um dort zu leben, aber es ist ein ganz anderes Kapitel, wenn man dort Business machen will, als wenn man das in Rumänien, und damit in der EU macht. Keine Frage.

Magnus: Also für Rumänien würde der große Sicherheitsfaktor in dem Moment dann sprechen.

Christian Weident: Ähm, der tatsächliche Sicherheitsfaktor, und vor allem auch der Rechtssicherheitsfaktor, wir haben hier EU Recht seit 2007, und da kann man sich im Zweifel auch drauf verlassen. Richtig.

08:32 - Das Mikrounternehmen

Magnus: Für Unternehmer, die es ins Ausland zieht, spielen neben dem Lifestyle im jeweiligen Land auch steuerliche Rahmenbedingung eine bedeutende Rolle. Seit 2018 hat sich da im Bereich der Mikrounternehmen einiges verändert. Herr Weident erklärt uns, warum gerade Rumänien deshalb recht interessant ist und wie die steuerlichen Bedingungen dort ausgestaltet sind.

Christian Weident: Es ist so, dass in Rumänien vor einiger Zeit schon die, das Konzept des Mikrounternehmens eingeführt hat, und das ist kein eigenes Unternehmen, das ist also keine Rechtsform, wie z.B. GmbH oder Aktiengesellschaft oder ähnliches, sondern das ist eine rein steuerliche Betrachtungsweise. Ein Unternehmen, das frisch gegründet ist, aber auch ein Unternehmen, das schon längere Zeit existiert, ist von Haus aus ein Mikrounternehmen, wenn sein Umsatz geringer ist als 1.000.000 Euro pro Jahr, und wenn es Mitarbeiter hat, kann es besonders günstige Steuerbedingungen haben, genießen. Das heißt, die Steuer wird berechnet auf den Umsatz, ich sag' jetzt einfach mal grob, die Einnahmen, ich habe also keine Möglichkeit, Ausgaben abzusetzen und damit nur einen Gewinn, also die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben darstellend zu besteuern, sondern es wird praktisch der Umsatz besteuert. Dafür, mit sehr geringen Sätzen, 3%, wenn das Unternehmen keine Mitarbeiter hat, und 1% wenn Mitarbeiter existieren. Natürlich gibt's da Unterschiede und Voraussetzungen und Nuancen, aber das ist im Großen und Ganzen das, der Hintergrund.

Magnus: Ist aber eine Besteuerung auf Ebene der Körperschaft, also, ja, ...

Christian Weident: Richtig, ja, das ist die Unternehmenssteuer, das ist praktisch wie die Alternative zu der normalen Körperschaftsteuer, die das Unternehmen, wenn es kein Mikrounternehmen wäre im steuerlichen Sinn, bezahlen müsste.

Magnus: Und nochmal, das gilt für alle Unternehmer, die einen Umsatz unter 1.000.000 Euro haben.

Christian Weident: Genau, es gibt Möglichkeiten, auch die Körperschaftsbesteuerung zu erzielen, dafür muss man relativ hohes Stammkapital haben und bestimmte Voraussetzungen erfüllen, aber im Großen und Ganzen ist die Mikrounternehmenseigenschaft automatisch mit der Gründung verbunden, wenn man frisch auf dem Markt ist, und so lange man unterhalb der Million Euro bleibt, genauso. Sehr praktisch für bestimmte Unternehmen, nicht unbedingt besonders praktisch für andere Unternehmen.

Sebastian: Ja, ja, das macht absolut Sinn, ja, kann ich mir vorstellen, also wenn jemand hohe Unkosten hat, Produktionsmaterial und so was, dann ist es natürlich schwierig.

Christian Weident: Wenn ich jetzt eine Fabrik mit 500 Menschen und teuren Robotern hinstellen will, dann ist es nicht so interessant, nichts absetzen zu können. Wenn ich allerdings ein Dienstleister bin und im Grunde nur einen Schreibtisch und einige Rechner benötige, dann sieht die Sache wieder ganz anders aus.

Magnus: Also hört sich für mich schon wieder stark nach dem digitalen Nomaden an, für den das Ganze hier reizvoll sein könnte.

Christian Weident: Grundsätzlich ja, wir haben aber einige Bereiche, in denen das interessant sein kann. Wir haben ja auch bestimmte Steuervorteile auf der Ebene der natürlichen Person.

Magnus: Kommen wir gleich noch zu. Genau, es wäre vielleicht noch interessant, was neben diesen ein oder drei Prozent, je nachdem, ob ich Angestellte hab oder nicht, was noch zusätzlich für eine Steuerlast auf mich zukommt, auch was Einkünfte aus dem Ausland anbelangt, können Sie dazu noch was sagen?

Christian Weident: Also, die Unternehmen bezahlen natürlich diese Mikrounternehmenssteuer, als Alternative zur Körperschaftsteuer, zusätzlich gibt es keine Gewerbesteuer, wie man sie in Deutschland kennen würde, und es gibt lokale Steuern, die man auf Fahrzeuge, Grundstücke und ähnliches auf Jahresbasis bezahlt, die Ermittlung von Steuern und die Erfassung von Einkünften aus dem Ausland, die basieren auf, ich sage jetzt mal, im Groben auf EU-Recht angepassten Regelungen. Da muss ich jetzt auch sagen, dass mir persönlich Details dazu fehlen, wir haben Steuerberater im Haus, ich selbst bin Jurist und wage mich bis zu einer gewissen Entfernung aufs Eis, weiter möchte ich zu dem Steuerthema, gerade wenn es international wird, nicht persönlich beraten, sondern da kann ich auf meine Kollegen verweisen.

12:53 - Die Repräsentanz

Magnus: Okay, weil ich habe noch von der Besteuerung von der Repräsentanz gelesen, so eine Flat-Tax von 4.000 € pro Jahr, die fällig wird, ...

Christian Weident: Ja, das kann ich Ihnen jedenfalls beantworten, das ist interessant, aber die Repräsentanz ist für die allermeisten, für die allermeisten Unternehmer nicht von Interesse, denn die Repräsentanz hat eine große Hürde, sie darf keine Handelstätigkeiten durchführen. Darf an sich nur repräsentieren, das heißt, sie kann Messen besuchen, sie kann Marktstudien machen und ähnliches, so was kann interessant sein, wenn man sich mal umschauen will, ob man einen Markteinstieg eventuell im Vertriebsbereich oder so ähnlich planen möchte und vielleicht einen Mitarbeiter einstellen will oder zwei, um den Markt zu testen, und das kann dazu dienen, das Risiko einer steuerlichen Betriebsstätte zu minimieren, aber, wenn man tatsächlich hier in Rumänien Business betreiben will, ist die Repräsentanz an sich nicht das Richtige.

Magnus: Sebastian teilt mit uns daraufhin, ob zu Repräsentanz ein Pendant in einem anderen Land zu finden ist.

Sebastian: Ähm, also normalerweise ist das mit der Repräsentanz, also, ich glaube, was hier jetzt in Rumänien relativ einmalig ist, dass da so ganz klar 4.000 € die Repräsentanz pro Jahr besteuert, das gibt es in den meisten anderen Ländern meines Wissens nicht, so eine klare Abgrenzung und Regelung, also wo wir ganz normal natürlich ermitteln, gibt's hier eine Betriebsstätte, oder nicht, im Inland, und wenn sich die inländische Betriebsstätte ergibt, dann würden die der Betriebsstätte zugewiesenen Gewinne dort eben dann besteuert werden, ja, das mit der Repräsentanz war mir jetzt eine neue Regelung, das war jetzt nochmal interessant, dass Sie das jetzt geklärt haben. Also, wie gesagt, auch aus meiner Sicht ist ja eine Repräsentanz eben keine Niederlassung, sondern eben eine Repräsentanz, und da darf im Grunde nur sehr wenig nur passieren. Also, im Grunde genommen, es darf ja genau keine Betriebsstätte sein, wie Sie schon richtig festgestellt haben, und insofern, ja, ist es gut, dass wir das geklärt haben, im Grunde ist für die meisten nicht relevant.

14:55 - Einkommensteuer in Rumänien

Magnus: Also, wir haben sozusagen steuerlich mal die Ebene des Unternehmens kann man einen Haken dahinter machen, Check sozusagen, aber dann ist ja doch auch immer, wenn ich ins Ausland ziehe auch meine persönliche Besteuerung als Person relevant. Wie ist denn dort die Regelung in Rumänien?

Christian Weident: Also, die derzeitige Höhe der Einkommensteuer beträgt 10%, sehr attraktiv aus meiner Sicht, ...

Magnus: Hört sich schon mal gut an, ja.

Christian Weident: Und das Beste kommt noch, sie ist auch nicht progressiv. Das heißt, die gilt unabhängig von der Einkommensgrenze, man diskutiert schon lange, ob man das leicht ändern sollte, aber das Ganze wird sich, orientiert sich mehr so daran, dass man die früher geltende Grenze von 16% wieder für Besserverdiener einführt, also immer noch weit davon entfernt, was wir als Deutsche so an hohen Steuersätzen gewohnt sind. Und, was besonders interessant ist, auch hier wiederum, unterstreiche ich mal die Attraktivität von Rumänien für den IT Bereich. Es gibt bestimmte Gruppen von Arbeitnehmern, die von der Einkommensteuer befreit sind. Dazu gehören zum einen Softwareentwickler und damit verwandte Berufe, bezahlen Null Einkommensteuer, Mitarbeiter im Bereich R&D, also Forschung und Entwicklung, und es gibt seit einiger Zeit, sein anderthalb bis zwei Jahren eine Regelung, wonach Vergünstigungen, damit auch eine Steuerbefreiung für Mitarbeiter im Bau Bereich gilt. Das heißt, dass unter Umständen auch der Bausektor hier in Rumänien recht attraktiv sein kann. Inwieweit das nun für ein Unternehmen aus Deutschland oder woanders der Fall ist, das muss man sehen, aber diese Steuervorteile gibt es.

Magnus: Und die muss ich gegenüber den rumänischen Finanzbehörden qualifizieren, oder wie weise ich das nach?

Christian Weident: Es gibt in Rumänien für sämtliche Tätigkeiten eine Regelung, einen Katalog an Codes, sogenannten CAEN-Codes, die gibt es aber auch auf europäischer Ebene, die sogenannten NACE-Codes, die werden nur von den meisten europäischen Staaten, die ich kenne, nicht so verwendet. Und in Rumänien muss für jede Tätigkeit, die man grundsätzlich durchführen kann und auch die man durchführt als Gesellschaft die Handelsregister der entsprechende Code angegeben werden. Auf Grundlage dieser Angaben erfolgt auch die Genehmigung des Betriebes an sich, also das Recht überhaupt zu handeln. So, und jetzt gibt es bestimmte Codes, die das Steuergesetzbuch als "zum Bausektor gehörend" definiert, und dann muss praktisch der Arbeitgeber einen bestimmten Anteil des Jahresumsatzes oder Monatsumsatzes, je nach dem, eben aus diesen Tätigkeiten heraus erzielt haben. Das ist also nachprüfbar, wenn gleich überhaupt nicht einfach, aber sollte das so sein, dann sind die Mitarbeiter berechtigt, zu etwas höherem Grundgehalt, und dazu aber auch zu Steuerfreiheit.

Magnus: Okay, hört sich sehr interessant an.

18:03 - Dividendenbesteuerung

Sebastian: Also, wir hatten vorhin jetzt mal gesprochen von der günstigen Unternehmensbesteuerung, es wäre vielleicht hier noch gut darüber zu sprechen, wie dann Dividenden besteuert werden, zum einen Mal im Rahmen der Quellensteuer vielleicht bei der Gesellschaft, die möglicherweise fällig werden, und dann noch weitere Steuern auf Dividenden, die vielleicht bezahlt werden müssen, beziehungsweise, wie das Ganze, ich mein, wir haben natürlich dann die EU Mutter-Tochter-Richtlinie, wenn Gesellschaften, wenn es eine Holding-Gesellschaft gibt im Ausland, aber da vielleicht nochmal die Frage interessant, wie sieht es aus mit Quellensteuern bei Nicht-EU-Gesellschaften, bei Muttergesellschaften, die nicht aus der EU sind, z.B. GBR, aber vielleicht können wir da nochmal was zu sagen.

Christian Weident: Also, was die Dividendenbesteuerung anbetrifft gibt es zunächst mal bei ansässigen natürlichen Personen eine Steuer von 5%, das ist mein Kenntnisstand zur Zeit, und der wird als Quellensteuer einbehalten. Was die Besteuerung von Dividendenausschüttungen im internationalen Bereich anbetrifft, haben wir natürlich mit fast jedem Staat, aus dem jetzt, sag' ich mal, interessierte Zuhörer kommen könnten, ein Doppelbesteuerungsabkommen, da gibt es Sonderregelungen. Sobald man in Rumänien ein steuerliches Ansässigkeitszertifikat aus dem Heimatstaat vorlegen kann, wird das Doppelbesteuerungsabkommen auch ohne Probleme angewendet. Und da kann es zu Reduzierungen, oder auch zur Reduzierung bis auf null kommen. Natürlich gibt es die Mutter-Tochter-Richtlinie, wenn eine, wenn die Haltefrist und der Anteil vorhanden sind und erfüllt sind, gibt es da keine Steuer auf die Gewinne, die von einem Unternehmen sozusagen, von der Mutter zur Tochter, äh, von der Tochter zur Mutter fließen, Entschuldigung.

19:58 - Was ist zu beachten, wenn ich mich in Rumänien niederlassen möchte?

Magnus: Kommen wir nun zu einem konkreten Ansatz. Herr Weident erläutert, was genau beachtet werden muss, wenn man sich in Rumänien niederlassen möchte.

Christian Weident: Ja, zunächst muss ich mich als natürliche Person hier mal anmelden, und sobald ich hier bin, ist das erforderlich, da gibt es, zumindest für EU-Staatsbürger keine besonderen Hindernisse, Einreise ist problemlos, Aufenthalt von bis zu 90 Tagen ebenso, anschließend, wobei in der Praxis eigentlich eher zu Beginn, wenn man längerfristig dableiben möchte und auch Business betreiben will, muss man einen der gesetzlichen Gründe angeben, warum man den Aufenthalt über diese 90 Tage hinaus verlängert. In einem relativ unbürokratischen Verfahren hat man dann relativ kurzfristig ein sogenanntes Eintragungszertifikat, also ein bestimmtes, einen bestimmten Nachweis, der belegt, dass man hier dauerhaften Aufenthalt hat, man bekommt damit auch eine rumänische Personenkennzahl, die zugleich die Einkommensteuernummer ist. Dann hat man die Anmeldung im Großen und Ganzen erledigt. Zuvor wird man natürlich sich überlegen müssen, wie man sich aufstellt - gründe ich ein Unternehmen oder lasse ich mich als Kaufmann, als Freelancer im Handelsregister eintragen? Das sollte natürlich vorher geklärt werden, und das kann man aber auch vom Ausland aus machen, also z.B. können wir das erledigen, ohne dass jemand nach Rumänien anreist. Unternehmensgründung ist da nicht das große Problem.

Magnus: Auf welchen zeitlichen Ablauf muss ich mich da einstellen? Ich hatte neulich wieder einen Freund, der hat, konnte zwar online, man höre und staune, beim deutschen Finanzamt eine Steuernummer beantragen, aber ich habe glaube ich vor sieben Wochen mit ihm gesprochen, habe ihn das erste Mal gestern wieder getroffen, und der hatte immer noch keine Steuernummer. Also, ich weiß nicht, ob es an Corona lag, aber muss ich mich auch in Rumänien auf ähnliche Zeitabläufe einstellen, oder wie ist das?

Christian Weident: Also, wenn die Voraussetzungen geschaffen sind, also praktisch das Unternehmen existiert oder die Eintragung ist durchgeführt worden und man kommt hierher und kann praktisch nachweisen, dass die Voraussetzungen erfüllt sind. Man hat also einen Ort, an dem man wohnt, man hat ein oder zwei Dokumente, die diese Voraussetzungen nachweisen, dann stellt man am gleichen Tag den Antrag bei der Behörde, und als natürliche Person hat man normalerweise innerhalb von einer Woche dieses Eintragungszertifikat. Aber wie gesagt, das betrifft nur die Registrierung des Aufenthalts, und wir reden hier von EU-Mitgliedsstaaten-Bewohnern, und nicht bei Dritt-Staaten. Bei Dritt-Staaten muss man sich auf mehrere Monate einstellen, das ist keine Frage.

22:47 - Lifestyle in Rumänien und deutsche Communities

Magnus: Ja, da sind andere Themen nochmal relevant. Also, jetzt habe ich den bürokratischen Teil hinter mich gebracht, jetzt wollen wir mal konkret über den Lifestyle in Rumänien sprechen. Sie haben vorhin ja schon paar Orte angesprochen. Für die Menschen, die Sie jetzt betreut haben, die nach Rumänien kommen, gehen die meisten dort tatsächlich nach Bukarest, also in die Hauptstadt, und vielleicht im zweiten Schritt, wohin geht man, und wie ist der Lifestyle?

Christian Weident: Das ist eine spannende Frage. Die meisten gehen mit Sicherheit in die größeren Städte, das ist so, zunächst mal machen das viele, weil sie hierher entsandt werden, als Expats unterwegs sind und hier schlicht und ergreifend arbeiten, da kann man es sich ja auch nicht aussuchen. Wer jetzt als Unternehmer oder als Nomade, oder wie man es auch nennen will, hierherkommt, der hat natürlich die Wahl. Die großen Städte sind sehr interessant, weil die erstens urban sind, von der Infrastruktur her grundsätzlich in Ordnung sind, natürlich nicht ganz so perfekt funktionierend und nicht immer auch so aufgeräumt, wie man es aus Deutschland kennt, aber die meisten gehen ja gerade deswegen aus Deutschland weg, ...

(Sebastian und Magnus lachen)

Christian Weident: Allerdings ist ansonsten da, was man braucht. Also, ich kann jetzt z.B. von Bukarest berichten, es gibt hier eine sehr schöne Altstadt, es gibt eine Fußgängerzone mit extrem vielen Kneipen und Weggehvierteln, es gibt eine U-Bahn, es gibt viele Straßen, die zugegebenermaßen ziemlich befahren sind, es gibt Weltklasse Internet, und Sie haben ein Kulturangebot, das sich einer europäischen Hauptstadt absolut als würdig erweist. Das ist nicht das Problem. Die kleineren Städte haben davon etwas weniger, sie haben aber trotzdem alles, was man zum Leben an sich braucht, es gibt speziell als Beispiel Kluž, das ist ein IT-Hotspot, in dem sich sehr viele niedergelassen haben, die speziell eben IT-Leistungen erbringen, und sie haben andere Städte, in denen sehr viel Wirtschaft, auch sehr viel deutsche Wirtschaft ansässig ist, z.B. Timișoara oder Sibiu oder auch Brașov im Zentrum des Landes.

Magnus: Dabei bilden sich auf verschiedene Arten deutsche Communities, wo man sich mit Gleichgesinnten treffen und austauschen kann.

Christian Weident: In Siebenbürgen ist es ja grundsätzlich so, dass immer noch eine deutsche Minderheit existiert, die ja früher extrem stark war, es waren sehr viele Leute hier in Rumänien auch zu Kommunismus-Zeiten, die Jahrhunderte Traditionen in der deutschen Sprache und deutschen Denkweise hatten, auch wenn sie eigentlich Österreich-Ungarn waren ursprünglich, diese Zahl hat sich natürlich etwas verringert, aber es kommen relativ viele neue Deutsche hinzu, und mir ist aufgefallen, dass hier relativ viel verlinkt ist, also die deutsche, oder die deutschsprechende Community in Rumänien kennt sich irgendwie, und der Bekanntheitsgrad und auch die Verlinkung ist natürlich größer, wenn man auf lokale Ebene geht, denn da sieht man sich öfter mal, es gibt in den meisten von den Städten, wie ich erzählt habe, auch einen deutschsprachigen Wirtschaftsclub, der Veranstaltungen durchführt, und der natürlich auch als Austauschplattform vorhanden ist. Es gibt in Rumänien landesweit eine gut funktionierende AHK, also eine Deutsch-Rumänische-Industrie- und Handelskammer, die auch relativ aktiv ist, was die Wirtschaft anbetrifft, und ...

Magnus: Also sehr aktives Netzwerk, kann man sagen.

Christian Weident: Würde ich sagen, richtig. Generell gibt es auch in größeren Städten zumindest auch bestimmte Viertel oder Gegenden, in denen vermehrt Expats wohnen.

Magnus: Und dort wird auch vermehrt Englisch gesprochen?

Christian Weident: Richtig, genau.

Magnus: Ist Englisch allgemein eine Sprache, mit der ich in Rumänien gut durchkomme?

Christian Weident: Ja, das ist richtig, würde ich so sagen, jedenfalls in den Städten. Ich wollte vorhin noch ein wenig abschweifen, und zwar mit dem Land. Es gibt ein ziemlich starkes Gefälle zwischen Städten und dem Land, vieles sieht auf dem Land noch aus wie vor 50, 70 oder wie vor 100 Jahren, teilweise natürlich, was nicht unbedingt ein großes Problem darstellt, sondern halt ein anderes Leben ist. Es gibt gerade, seit die Pandemie aufgekommen ist, eine Welle von Menschen, die nach Rumänien kommen, und die sich speziell ganz weit abgelegen in kleine Siebenbürgische Dörfer niederlassen, in kleinen Pensionen und ähnlichen, und schlicht und ergreifend von dort arbeiten. „Work from anywhere“ ist das Stichwort, das ist ja mittlerweile in aller Munde, und das geht hier auch sozusagen aus dem Gemüsegarten.

Magnus: Ist ja sehr interessant, cool.

Sebastian: Ähm, wenn ich jetzt, ich meine als Unternehmer umzuziehen ist ja dann immer auch ein wichtiger Punkt sozusagen, was ein guter Unternehmensstandort ist, im Sinne von wo gibt es Infrastruktur, wo bekomme ich Büros. Wir haben zum Beispiel schon erlebt, dass es ja, wobei das sich jetzt hier um Rumänien geht, aber es gibt ja so manche Städte, da gibt es nur große Büros und keine kleinen oder umgekehrt, ist die gleiche Situation, natürlich die Frage, wie sieht es mit Mitarbeitern aus, dann gibt es natürlich sicherlich auch ein Lohngefälle, sagen wir mal, von Bukarest zu kleineren Städten, aber möglicherweise dann weniger qualifizierte Kandidaten, vielleicht können Sie dazu noch ein bisschen was erzählen, also, jetzt, sagen wir mal als Unternehmer, Infrastruktur, Büro, Mitarbeiter, diese ganzen Themenkomplexe.

Christian Weident: Also hier kann ich im Grunde grob zusammenfassen und sagen, jeder Standort hat seine Vor- und Nachteile, völlig klar. Wir haben Bukarest, Timișoara, Sibiu, Brașov und andere Städte, die sich sehr stark herausgeputzt haben, wo schon sehr viel Industrie und Wirtschaft auch aus dem Ausland vorhanden ist, dort sind natürlich die Bedingungen für die Niederlassung an sich insofern gut, als dass das Verhältnis zu den Behörden problemlos klappt, man ist kein Neuankömmling mehr, man muss hier keine Pionierarbeit mehr leisten. Selbstverständlich ist es ein großes Problem, gerade im höherstelligen Bereich Mitarbeiter zu finden. Die Arbeitslosigkeit in Rumänien ist nicht gerade hoch, wer jetzt eine arbeitsintensive, oder menschenarbeitsintensive Tätigkeit starten will, der sollte sich nicht unbedingt dort niederlassen, wo es kaum noch Mitarbeiter gibt, diese Städte gibt es, das ist so. Ich kann zum Beispiel erwähnen, das ist auch nichts inoffizielles, dass z.B. Continental ein R&D Zentrum hat, in dem 5.000 Ingenieure sitzen. Bei dem Standort, bei dem die unterwegs sind, ist natürlich schwierig, einen guten Ingenieur zu finden, da brauchen wir uns die Frage nicht stellen. Da sind natürlich auch andere Unternehmen außer Continental. Die Konkurrenz zwischen den Arbeitgebern ist vorhanden.

30:10 - Durchschnittslöhne in Rumänien mit Rechenbeispiel

Magnus: Wie sind denn die Durchschnittslöhne in Rumänien?

Christian Weident: Das kommt stark drauf an, in welchem Bereich Sie sind. Sie sind natürlich niedriger als in Deutschland, sie sind aber in einigen Bereichen schon relativ weit vorangeschritten. Sie sind immer noch auf dem günstigen Niveau im Vergleich zu dem, was Sie in Deutschland machen würden. Wir haben immer noch Unternehmen, die Standorte nach Rumänien verlagern und hier auch produzieren. Was mir aber in letzter Zeit aufgefallen ist, mit in letzter Zeit meine ich so die letzten zehn Jahre, ist, dass sich Rumänien so ein bisschen von der verlängerten Werkbank für die deutschen Unternehmen gemausert hat, in einem Land, in dem auch Qualitätsstandorte existieren.

Magnus: Hierbei ist es interessant, einen konkreten Fall durchzuspielen. Ein digitaler Nomade möchte von der 1% Besteuerung profitieren und sucht nach einer kaufmännischen Fachkraft. Mit wieviel ist dabei für den Lohn, die Büroräume und seine Mietkosten zu rechnen?

Christian Weident: Gehen wir mal von z.B. Kluž aus oder Bukarest, da nimmt sich die Immobilienlage und auch die Gehaltslage inzwischen gar nicht mehr viel, also das ist praktisch das gleiche Niveau. Für eine, für ein Gehalt einer kaufmännischen Kraft, die vielleicht Deutsch kann, müsste man mit 1.000 € bis 1.200 € aus meiner Sicht netto im Monat rechnen, das ist, wenn man es von Netto auf die Komplettkosten rechnen will, ungefähr mal 1,6 oder 1,7 zu nehmen, ...

Magnus: Also 1.900 € roundabout ungefähr.

Christian Weident: Unter zwei, das ist dann aber eine kaufmännische Kraft, die studiert hat und die Fremdsprachen kann. Kann man im kleinen Bereich, und auch wenn man die Ansprüche vielleicht nicht extrem hoch setzt, auch deutlich günstiger. Eine Miete wird sich im geringeren dreistelligen Eurobereich aufhalten. Auch hier kann man natürlich ein Penthouse für 5.000 € im Monat und auch viel mehr haben, ich sag' mal, für vernünftigen Wohnraum, zwei Zimmer auf deutschem Niveau, wenn man das so als Beispiel her nimmt, hat man zwischen 500 € und 800 €, vielleicht auch mal 1.000 € rechnen müssen, wenn es sehr, sehr gut, luxuriös und mit allem Drum und Dran sein soll. Büroräume kriegen Sie hier auch in verschiedenen Größen, logischerweise seit Corona auch etwas günstiger und eher, das war früher durchaus ein Problem. Ganz konkreten Mietspiegel haben wir dazu leider nicht vorliegen, aber die Miete ist nicht sehr stark entfernt von deutschen Preisen, das ist zumindest meine Auffassung, also das ist bei uns relativ hoch. Allerdings haben Sie dafür auch Büros, die neu gebaut sind und gut funktionieren. Das kleinere ist, eben einfach ein Apartment zu benutzen, das machen ja auch nicht gerade wenige, bzw. Häuser, in denen Zimmer auch für solche Zwecke verfügbar sind. Hinzuweisen wäre noch auf die Tatsache, dass in einigen großen Städten, vor allem in Bukarest Shared-Office-Spaces mittlerweile existieren. Man kann sich also hier auch zusammen mit anderen in Großräumen, bzw. in sehr gemütlich gestalteten gemeinsamen Flächen aufhalten und von dort aus arbeiten.

Sebastian: Vorhin hatte ich es ja gesagt, dass Osteuropa das bestgehütete Geheimnis ist, also offensichtlich, ja, Rumänien ist gar kein Geheimnis mehr, der Arbeitsmarkt ist leergefegt, ja, also, es ist schon ziemlich schwierig. Ist schon positiv, dass es so gut läuft, ja, also, das hört man ja gerne, gerade so, ich finde immer noch gerade bei den neuen EU Mitgliedern, ja, wenn es dann so positiv läuft und so, das ist dann eine Bestätigung, dass man strategisch als Land die richtige Entscheidung getroffen hat.

Christian Weident: Natürlich kann ich Ihnen eine Stunde über negative Dinge erzählen, das ist ja nicht der Sinn der Sache.

Sebastian: Ja, ja, nein, natürlich, negative Dinge gibt es überall, ja, klar.

Christian Weident: Ich bin aber hundertpro überzeugt von dem, was ich gesagt habe, das kann ich Ihnen mitteilen.

Magnus: Sehr gut.

Sebastian: Klingt sehr gut, ja.

34:27 - Make a long story short - Kurze Fragen, kurze Antworten

Magnus: Kommen wir nun zu unserer Kategorie "Make a long Story short". Ich stelle eine Frage, die möglichst kurz und knackig beantwortet wird.

Magnus: Es geht los: Diesen Ort in Rumänien sollte ich auf jeden Fall besuchen.

Christian Weident: Das Donaudelta.

Magnus: Und wenn ich in Rumänien bin, welches Essen muss ich auf jeden Fall gegessen haben?

Christian Weident: Sarmale, das sind Krautwickel, unglaublich lecker.

Magnus: Okay. Worauf sind die Rumänen besonders stolz?

Christian Weident: Auf ihre Gastfreundschaft und auf die fehlende Schadenfreude, die gibt es hier nicht, Sie werden hier grundsätzlich willkommen sein.

Magnus: So kann ich als Deutscher einen Rumänen oder eine Rumänin beeindrucken?

Christian Weident: Ein paar Worte in rumänischer Sprache sagen, wie gesagt, es gibt keine Schadenfreude, man wird niemals ausgelacht werden.

Magnus: Können Sie vielleicht hier schon einen ganz kurzen Sprachkurs geben? Ein Satz, den ich vielleicht können sollte?

Christian Weident: Also Guten Tag heißt "Bună ziua", würde ich sagen, "Vrem să bem un suc?" - Wollen wir einen Saft zusammen trinken?

Magnus: Vrem să bem un suc. Ist die perfekte Überleitung zu meiner nächsten Frage: Rumänisches Bier und rumänischer Wein, wovon sollte ich besser die Finger lassen?

Christian Weident: Von keinem von beiden! Ich bin als Deutscher natürlich, äh, als Deutscher tu' ich mir schwer zu sagen, rumänisches Bier ist gut, aber es gibt hier mittlerweile gutes, und vor allem gibt es mittlerweile sehr gutes Craft Bier. Aber der Wein ist unschlagbar.

Magnus: Also vielleicht doch noch ein gehütetes Geheimnis.

Christian Weident: Mittlerweile ist Rumänien glaube ich Platz sechs oder sieben, was in der EU die Weinproduktion anbetrifft.

Magnus: Okay, Wahnsinn. Die Frage haben Sie vorhin schon beantwortet, ich stelle sie trotzdem nochmal: spricht man in Rumänien Englisch?

Christian Weident: Ja.

Magnus: Und, nächste Frage: Diesen Fehler sollte man in Rumänien auf jeden Fall vermeiden?

Christian Weident: In Rumänien sollte man nicht ankommen und deutsche Standards erwarten, und man sollte auch nicht versuchen, Rumänien zu Deutschland zu machen, sondern man sollte akzeptieren, dass hier Dinge anders laufen.

Magnus: Warum Rumänien und nicht Bulgarien?

Christian Weident: Rumänien ist näher an den westlichen Staaten als Bulgarien, allein schon wegen der Sprache, ist eine lateinische Sprache, was hier eine Seltenheit ist. Rumänien ist, was die Kultur anbetrifft, zu mehr als der Hälfte jahrhundertelang Österreich-Ungarn gewesen, was sich hier auch widerspiegelt, in allen möglichen Aspekten, und man spricht viel besser Fremdsprachen und ist viel aufgeschlossener.

Magnus: Gibt es in Rumänien noch Probleme mit Korruption?

Christian Weident: Es gibt sie, es gibt weniger. Unsere Erfahrung seit 20 Jahren in Rumänien ist, dass es auch ohne geht. Die Voraussetzung ist, dass man aber akribisch die Voraussetzungen dafür schafft, dass man schlicht und ergreifend in Ordnung ist.

Magnus: Okay. Sind ausländische Unternehmen in Rumänien akzeptiert?

Christian Weident: Ja, es gibt vor allem bei der Bevölkerung zum Großteil eine klare Akzeptanz. Es gibt immer auch gegenteilige Stimmen, es wurde auch von der Regierung, die zur Zeit nicht mehr an der Macht ist, eine Zeit lang versucht, dagegen zu schießen, bzw. verbal darauf aufmerksam zu machen, aber ohne großen Erfolg, denn die ausländische Wirtschaft hat hier sicher den Großteil sämtlicher Mitarbeiter und der Wirtschaft, ich sag' jetzt nicht kontrolliert, sondern macht den Großteil aus.

37:54 - Kontaktdaten Christian Weident, Verabschiedung und Abspann

Magnus: Ja, Herr Weident, von den Fragen, wer ist es gewesen, vielleicht können Sie noch einmal kurz sagen, wie man Sie erreichen könnte, wenn ich jetzt als Unternehmer nach Rumänien komme, oder auch als Privatperson, und dabei Ihre Dienstleistung in Anspruch nehmen will?

Christian Weident: Sehr gerne natürlich, als allererstes kann ich auf unsere Webseite verweisen: www.stalfort.ro. Bevor ich Ihnen meine Email-Adresse gebe, die ich buchstabieren müsste, wäre es sinnvoll zu sagen, die beste Adresse ist bukarest@stalfort.ro, die wird weitergeleitet. Sie können auch jederzeit bei uns anrufen, Sie werden von unserem Office in deutscher Sprache begrüßt und auch an mich oder an einen der anderen von unseren 20 Anwälten weitergeleitet. Wir können Ihnen da grundsätzlich helfen. Was ich auch anbieten kann, ist ein deutschsprachiger Newsletter zu Rumänien, den schicken wir sehr gerne heraus, dazu müssten wir aber entweder über unsere Website oder direkt auf Anfrage eine Zustimmung zur Aufnahme in den Verteiler bekommen.

Magnus: Wunderbar.

Sebastian: Eine Sache muss ich ja noch fragen, also Magnus, ich hatte ja schon gedacht, dass eine Deiner Fragen darauf abzielt, wie viele Ihrer Mandanten, Herr Weident, Sie auf Graf Dracula und Transsilvanien ansprechen?

Magnus: Ja, das stimmt natürlich.

Christian Weident: Also, ich muss sagen, die allermeisten, die absolut allermeisten Mandanten kommen zu uns, nachdem sie sich Rumänien schon mal ein bisschen angeschaut oder darüber gelesen haben. Es ist erstaunlich wenig, aber das Schloss steht hier, also die alte Burg steht hier nicht weit weg von Bukarest, die ist auch relativ interessant, die kann man besuchen, das ist nett, ansonsten ist aber Dracula nicht wirklich präsent, nein, kann man nicht sagen.

Sebastian: Interessant, na, sehen Sie mal.

Magnus: Gut, nachdem wir jetzt die tatsächlich wichtigste Frage auch geklärt haben, bleibt mir an der Stelle nicht viel mehr zu sagen als: Herr Weident, herzlichen Dank für die Zeit, die Sie sich genommen haben, es war sehr interessant, wir haben viel gelernt, ich bin besonders erstaunt über die Infrastruktur und wie positiv Rumänien sich entwickelt hat, und danke Ihnen herzlich für das Gespräch.

Christian Weident: Sehr gerne! Herzliche Grüße - bis dann!

Magnus: Das war Perspektive Ausland – Der Podcast für alle Unternehmer, die es ins Ausland zieht. Bis zur nächsten Folge.

Ressourcen:

Sebastian Sauerborn: LinkedIn

Christian Weident:

STALFORT Legal. Tax. Audit.

Bistrița, Bucharest und Sibiu (Rumänien)

stalfort.ro

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