Die Expansion der BRICS: Neue Mitglieder und die Entstehung der BRICS-Plus-Länder

Die BRICS-Gruppe erweitert sich und gewinnt an globaler Bedeutung. Ursprünglich aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika bestehend, hat sich das Bündnis zu Beginn des Jahres 2024 um fünf neue Mitglieder vergrößert: Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Mit nun insgesamt zehn Mitgliedsstaaten repräsentiert BRICS Plus 45,77 Prozent der Weltbevölkerung und strebt eine stärkere Position in der globalen Wirtschaft an. Diese Erweiterung signalisiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer multipolaren Weltordnung und könnte das wirtschaftliche Gleichgewicht verschieben.

Die BRICS Plus-Länder zielen darauf ab, ihre Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen zu intensivieren, darunter Handel, Technologie und nachhaltige Entwicklung. Diese Kooperation könnte neue Chancen für wirtschaftliches Wachstum und geopolitischen Einfluss eröffnen, während sie gleichzeitig die bestehenden globalen Strukturen herausfordert.

Konzept der BRICS+ Länder

Die BRICS+ Gruppe repräsentiert eine Erweiterung des ursprünglichen BRICS-Bündnisses, mit dem Ziel, die Zusammenarbeit zwischen aufstrebenden Volkswirtschaften zu stärken und globale Herausforderungen gemeinsam anzugehen.

Historischer Kontext von BRICS

BRICS wurde 2006 als Zusammenschluss von Brasilien, Russland, Indien und China gegründet. 2010 trat Südafrika bei, wodurch das Akronym BRICS entstand. Diese Länder zeichneten sich durch ihr schnelles Wirtschaftswachstum und ihren zunehmenden Einfluss in der Weltwirtschaft aus.

Die Gruppe zielte darauf ab, die Interessen der Schwellenländer zu vertreten und eine Alternative zu westlich dominierten Institutionen zu bieten. Regelmäßige Gipfeltreffen und Kooperationen in Bereichen wie Wirtschaft, Finanzen und Technologie prägten die Zusammenarbeit.

Erweiterung auf BRICS+

Am 1. Januar 2024 erfolgte eine signifikante Erweiterung der BRICS-Gruppe. Iran, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und Äthiopien traten dem Bündnis bei. Diese Erweiterung führte zur Bezeichnung "BRICS+".

Die neuen Mitglieder bringen zusätzliche Ressourcen und geopolitisches Gewicht ein. Der BRICS-Anteil an der weltweiten Ölproduktion stieg von 18% auf 40%. Die Gruppe kontrolliert nun 72% der globalen seltenen Erden und bedeutende Anteile anderer wichtiger Rohstoffe.

Grundsätze und Ziele

BRICS+ strebt nach einer multipolaren Weltordnung und einer Stärkung des Globalen Südens. Die Gruppe setzt sich für innovative Lösungen und nachhaltige Entwicklung ein.

Zentrale Ziele sind:

  • Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit

  • Stärkung der Position in internationalen Organisationen

  • Entwicklung alternativer Finanzstrukturen

  • Förderung von Technologietransfer und Innovation

Die Mitglieder betonen die Bedeutung von Souveränität und gegenseitigem Respekt. Sie streben nach einer gerechteren globalen Wirtschaftsordnung und mehr Mitsprache in internationalen Angelegenheiten.

Wirtschaftliche Perspektiven

Die BRICS-Plus-Länder streben eine Neugestaltung der globalen Wirtschaftsordnung an. Ihre Zusammenarbeit verspricht verstärkte Handelsbeziehungen und ein alternatives Finanzsystem.

Handelsbeziehungen und Investitionen

Die BRICS-Plus-Staaten forcieren den gegenseitigen Handel und Investitionen. China, als größte Volkswirtschaft der Gruppe, spielt dabei eine Schlüsselrolle. Die New Development Bank fördert Infrastrukturprojekte in den Mitgliedsländern.

Handelserleichterungen und Zollsenkungen stehen im Fokus. Gemeinsame Wirtschaftszonen und Freihandelsabkommen sind geplant. Investoren aus BRICS-Plus-Ländern erhalten verbesserten Marktzugang.

Die Gruppe strebt eine Reduzierung der Abhängigkeit vom US-Dollar an. Alternative Zahlungssysteme und eine stärkere Nutzung nationaler Währungen im Handel werden gefördert.

Währungswettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftswachstum

Die BRICS-Plus-Länder repräsentieren einen wachsenden Anteil am globalen BIP. Goldman Sachs prognostiziert ein starkes Wirtschaftswachstum für diese Staaten.

Die Internationalisierung des chinesischen Yuan schreitet voran. Er gewinnt als Reservewährung an Bedeutung. Andere BRICS-Währungen streben ebenfalls nach mehr globaler Relevanz.

Das BIP nach Kaufkraftparität (PPP) der BRICS-Plus-Staaten übertrifft bereits jenes der G7-Länder. Dieses Wachstum stärkt ihre Position in der Weltwirtschaft.

Herausforderungen bleiben bestehen: Unterschiedliche Wirtschaftsstrukturen und Entwicklungsniveaus erfordern flexible Kooperationsmodelle. Die Gruppe arbeitet an Lösungen für diese Disparitäten.

Politische und Strategische Aspekte

Die BRICS-Plus-Erweiterung bringt bedeutende Veränderungen in der globalen Machtdynamik mit sich. Sie stärkt die Position der Gruppe gegenüber westlichen Institutionen und fördert neue Formen der Zusammenarbeit.

Staatsoberhäupter und Regierungspolitik

Die Führungspersönlichkeiten der BRICS-Plus-Länder spielen eine zentrale Rolle. Präsident Xi Jinping setzt sich für eine multipolare Weltordnung ein. Wladimir Putin nutzt die Gruppe als Plattform für Russlands globale Ambitionen.

Narendra Modi positioniert Indien als aufstrebende Wirtschaftsmacht. Die neuen Mitglieder bringen ihre eigenen Agenden ein. Saudi-Arabien und die VAE streben nach mehr Einfluss im Nahen Osten.

Der Iran sieht die Mitgliedschaft als Chance, internationale Isolation zu überwinden. Ägypten und Äthiopien hoffen auf wirtschaftliche Vorteile und regionale Führungsrollen.

Internationale Beziehungen und strategische Partnerschaften

BRICS-Plus verstärkt die Süd-Süd-Kooperation. Die Gruppe strebt nach einer Reform globaler Institutionen wie der Vereinten Nationen, der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds.

China und Russland nutzen BRICS-Plus als Gegengewicht zum westlichen Einfluss. Indien balanciert zwischen BRICS und seinen Beziehungen zum Westen. Die neuen Mitglieder diversifizieren ihre außenpolitischen Partnerschaften.

BRICS-Plus fördert den Handel zwischen den Mitgliedern und reduziert die Abhängigkeit vom US-Dollar. Die Gruppe plant eine gemeinsame Währung für den internationalen Handel.

Soziale Verantwortung und Entwicklung

Die BRICS-Plus-Länder stehen vor der Herausforderung, wirtschaftliches Wachstum mit sozialer Verantwortung zu verbinden. Sie streben nach Verbesserungen in der Lebensqualität ihrer Bürger und setzen sich für nachhaltige Entwicklung ein.

Qualität des Lebens und Infrastruktur

Die BRICS-Plus-Staaten investieren verstärkt in die Verbesserung der Lebensqualität. Städtische Infrastrukturprojekte wie der Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel und die Modernisierung von Wassersystemen stehen im Fokus.

In Indien werden innovative Lösungen für bezahlbaren Wohnraum entwickelt. China setzt auf Smart-City-Konzepte zur Effizienzsteigerung urbaner Räume.

Bildung und Gesundheitsversorgung erhalten in vielen BRICS-Plus-Ländern Priorität. Brasilien hat sein Programm "Bolsa Família" ausgeweitet, um Armut zu bekämpfen und Bildungschancen zu verbessern.

Nachhaltigkeit und Klimawandel

Die BRICS-Plus-Gruppe erkennt zunehmend die Bedeutung von Nachhaltigkeit an. China ist weltweit führend bei Investitionen in erneuerbare Energien und treibt die Entwicklung von Elektrofahrzeugen voran.

Indien hat ambitionierte Ziele für Solarenergie gesetzt und fördert umweltfreundliche Technologien. Südafrika implementiert Programme zur Wasserkonservierung angesichts zunehmender Dürren.

Die Vereinigten Arabischen Emirate investieren in nachhaltige Stadtentwicklung und grüne Technologien. Ägypten setzt verstärkt auf Windenergie entlang der Küstenregionen.

Trotz Fortschritten bleiben Herausforderungen wie Luftverschmutzung und Abfallmanagement bestehen. Die BRICS-Plus-Länder suchen nach Lösungen, die wirtschaftliches Wachstum mit Umweltschutz in Einklang bringen.

Technologischer und Innovativer Fortschritt

Die BRICS-Plus-Länder haben bemerkenswerte Fortschritte in Wissenschaft, Technologie und Innovation gemacht. Diese Entwicklungen haben ihre globale Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und neue Lösungen für komplexe Herausforderungen hervorgebracht.

Fortschritt in Wissenschaft und Technologie

Die BRICS-Plus-Staaten investieren zunehmend in Forschung und Entwicklung. China ist führend in Bereichen wie künstliche Intelligenz und 5G-Technologie. Indiens IT-Sektor expandiert rasant und treibt digitale Innovationen voran.

Russland erzielt Fortschritte in der Luft- und Raumfahrttechnik. Brasilien hat sich in der Agrarforschung hervorgetan. Südafrika leistet wichtige Beiträge zur medizinischen Forschung, insbesondere bei der Entwicklung von COVID-19-Impfstoffen.

Die neuen Mitglieder bringen zusätzliche Expertise ein. Saudi-Arabien und die VAE investieren stark in erneuerbare Energien und smarte Städte.

Innovationskultur und Kreativlösungen

Die BRICS-Plus-Länder fördern aktiv eine Kultur der Innovation. Start-up-Ökosysteme in Städten wie Bangalore, São Paulo und Moskau boomen. Diese Zentren ziehen Talente an und fördern kreative Lösungen für lokale und globale Herausforderungen.

Während der COVID-19-Pandemie zeigten diese Länder ihre Innovationskraft. Sie entwickelten schnell Technologien für Kontaktverfolgung, Telemedizin und Online-Bildung. Experten und Wissenschaftler arbeiteten länderübergreifend zusammen, um Impfstoffe und Behandlungen zu entwickeln.

Die BRICS-Plus-Staaten setzen verstärkt auf Technologietransfer und Zusammenarbeit. Gemeinsame Forschungsprojekte und Austauschprogramme fördern den Wissensaustausch und beschleunigen Innovationen in verschiedenen Bereichen.

Mitgliedsländer und Potenzielle Beitritte

Die BRICS+-Gruppierung hat sich durch neue Beitritte erweitert und zieht weitere Länder als potenzielle Mitglieder an. Diese Entwicklung stärkt den Einfluss des Bündnisses in der globalen Wirtschaft und Politik.

Aktuelle Mitglieder der BRICS+ Gruppierung

Zum 1. Januar 2024 umfasst die BRICS+-Gruppe zehn Mitgliedsstaaten. Die ursprünglichen Gründungsmitglieder sind Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika.

Neu hinzugekommen sind Iran, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und Äthiopien. Diese Erweiterung verstärkt die Präsenz der Gruppe im Nahen Osten und in Afrika.

Die BRICS+-Staaten repräsentieren zusammen einen bedeutenden Teil der Weltbevölkerung und der globalen Wirtschaftsleistung. China und Indien sind dabei die bevölkerungsreichsten Mitglieder.

Kandidaten und Beobachterstaaten

Mehrere Länder haben Interesse an einem BRICS+-Beitritt bekundet. Argentinien galt als aussichtsreicher Kandidat, hat seine Beitrittspläne jedoch vorerst zurückgestellt.

Zu den potenziellen Beitrittskandidaten zählen Algerien, Kasachstan, Indonesien, Bangladesch und Nigeria. Diese Staaten verfügen über wachsende Volkswirtschaften und strategische Bedeutung in ihren Regionen.

Beobachterstatus haben unter anderem Kuba, Pakistan, Syrien und Venezuela. Sie nehmen an BRICS+-Treffen teil, ohne Vollmitglieder zu sein.

Die Erweiterung der Gruppe könnte ihre geopolitische und wirtschaftliche Bedeutung weiter stärken.

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