Das BRICS-Parlament: Eine neue Ära der globalen Zusammenarbeit

Die BRICS-Gruppe, bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, gewinnt zunehmend an Bedeutung auf der globalen Bühne. Diese aufstrebenden Volkswirtschaften streben danach, ihre Rolle in der internationalen Politik und Wirtschaft zu stärken. Die jüngste Erweiterung der BRICS-Gruppe um sechs neue Mitglieder zum 1. Januar 2024 unterstreicht ihren wachsenden Einfluss und das Bestreben, ein Gegengewicht zum Westen zu bilden.

Die Parlamente der BRICS-Staaten spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe. Sie diskutieren und ratifizieren wichtige Abkommen, die die Kooperation in Bereichen wie Handel, Technologie und Klimaschutz vorantreiben. Die parlamentarische Dimension der BRICS-Kooperation trägt dazu bei, die Interessen der einzelnen Mitgliedsstaaten zu vertreten und gleichzeitig gemeinsame Ziele zu verfolgen.

Die Entwicklung der BRICS-Gruppe wird von vielen Beobachtern als Verschiebung der globalen Machtverhältnisse wahrgenommen. Während einige Experten die Gruppe als geopolitischen Papiertiger bezeichnen, sehen andere in ihr ein ernstzunehmendes Bündnis mit wachsendem Einfluss. Die Rolle der Parlamente in diesem Prozess bleibt ein spannendes Thema für die Zukunft der internationalen Beziehungen.

BRICS-Parlamentsstruktur

Die BRICS-Staaten haben Schritte unternommen, um ihre parlamentarische Zusammenarbeit zu stärken und eine formelle Struktur für den interparlamentarischen Dialog zu schaffen. Diese Bemühungen zielen darauf ab, die politische Koordination zwischen den Mitgliedsländern zu verbessern.

Gründung und Mitglieder

Die parlamentarische Dimension der BRICS-Gruppe entwickelte sich parallel zur wachsenden wirtschaftlichen und politischen Bedeutung dieser Staaten. Ursprünglich umfasste sie die Parlamente von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Mit der Erweiterung der BRICS-Gruppe im August 2023 wurde auch die parlamentarische Struktur angepasst.

Neue Mitglieder wie Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate wurden in die parlamentarische Zusammenarbeit einbezogen. Diese Erweiterung erhöhte die Diversität und das politische Gewicht der Gruppe erheblich.

Parlamentarisches Forum der BRICS

Das BRICS Parliamentary Forum bildet die Hauptplattform für den interparlamentarischen Austausch. Es tagt jährlich und bringt Delegierte aus allen Mitgliedsländern zusammen. Das 9. BRICS Parliamentary Forum 2023 versammelte etwa 250 Delegierte aus rund 15 Ländern.

Themen des Forums umfassen:

  • Multilaterale Zusammenarbeit

  • Gesetzgebungserfahrungen

  • Nachhaltige Entwicklung

  • Globale Herausforderungen

Das Forum dient als wichtiges Instrument zur Stärkung der politischen Bindungen zwischen den BRICS-Staaten.

Parlamentarische Kooperation

Die parlamentarische Kooperation der BRICS-Staaten geht über formelle Treffen hinaus. Sie beinhaltet regelmäßigen Informationsaustausch, gemeinsame Gesetzesinitiativen und die Harmonisierung von Rechtsvorschriften in Bereichen von gemeinsamem Interesse.

Wichtige Aspekte der Zusammenarbeit sind:

  • Austausch von Best Practices in der Gesetzgebung

  • Koordination bei internationalen parlamentarischen Foren

  • Gemeinsame Stellungnahmen zu globalen Themen

Diese Kooperation stärkt die Rolle der BRICS-Parlamente in der globalen Governance und fördert eine engere Abstimmung der Außenpolitik der Mitgliedsländer.

Geopolitische und Wirtschaftliche Initiativen

Die BRICS-Staaten setzen sich für weitreichende geopolitische und wirtschaftliche Initiativen ein. Diese zielen darauf ab, ihre globale Position zu stärken und die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen zu intensivieren.

Globale Sicherheit

Die BRICS-Staaten streben eine aktivere Rolle in globalen Sicherheitsfragen an. Sie setzen sich für multilaterale Lösungen und eine Reform des UN-Sicherheitsrats ein.

Gemeinsame Militärübungen und Austausch von Sicherheitsinformationen stärken die Zusammenarbeit. Die Gruppe betont die Wichtigkeit der Terrorismusbekämpfung und der Cybersicherheit.

Ein Schwerpunkt liegt auf der Förderung regionaler Stabilität, insbesondere in Afrika und dem Nahen Osten.

Wirtschaftliches Wachstum und Kooperation

Die BRICS-Staaten fördern den Handel untereinander und reduzieren ihre Abhängigkeit vom US-Dollar. Die Neue Entwicklungsbank (NDB) der BRICS finanziert Infrastrukturprojekte in Schwellenländern.

Gemeinsame Investitionsfonds und Handelsabkommen stärken die wirtschaftlichen Beziehungen. Die Gruppe setzt sich für eine Reform des globalen Finanzsystems ein.

Initiativen zur Armutsbekämpfung und nachhaltigen Entwicklung stehen ebenfalls im Fokus.

Technologie und Innovation

Die BRICS-Länder investieren stark in Forschung und Entwicklung. Sie fördern den Technologietransfer und die Zusammenarbeit in Zukunftsbranchen.

Gemeinsame Projekte in Bereichen wie künstliche Intelligenz, Raumfahrt und Biotechnologie werden vorangetrieben. Die Gruppe setzt sich für einen fairen Zugang zu Technologien ein.

Die Entwicklung digitaler Infrastrukturen und die Förderung von Start-ups sind weitere Schwerpunkte.

BRICS-Erweiterung und Globale Partnerschaften

Die BRICS-Gruppe wächst und stärkt ihre Position auf der Weltbühne. Neue Mitglieder und Partnerschaften im globalen Süden erweitern den Einfluss des Bündnisses.

Neuaufnahme von Mitgliedern

Zum 1. Januar 2024 werden sechs neue Länder in die BRICS-Gruppe aufgenommen: Iran, Vereinigte Arabische Emirate, Saudi-Arabien, Argentinien, Ägypten und Äthiopien. Diese Erweiterung erhöht die wirtschaftliche und politische Bedeutung des Bündnisses erheblich.

Mit der Aufnahme von Iran, VAE und Saudi-Arabien gewinnt die Gruppe an Einfluss im Energiesektor. Vier der zehn größten Ölförderländer werden nun Teil von BRICS sein.

Die Erweiterung stärkt auch die Position Chinas innerhalb der Gruppe. Mehrere der neuen Mitglieder gelten als wichtige Unterstützer Russlands.

Globale Südpartnerschaften

BRICS positioniert sich zunehmend als Stimme des Globalen Südens. Die Aufnahme von Ägypten und Äthiopien unterstreicht das Engagement in Afrika.

Die erweiterte Gruppe wird künftig bis zu 37 Prozent des globalen BIP zu Kaufkraftparitäten erwirtschaften. Sie repräsentiert 46 Prozent der Weltbevölkerung.

BRICS strebt an, ein Gegengewicht zu westlich dominierten Institutionen zu bilden. Die Erweiterung stärkt die Verhandlungsposition gegenüber etablierten Mächten.

Durch die neuen Mitglieder gewinnt das Bündnis an Diversität. Dies könnte jedoch auch zu internen Spannungen führen.

Multipolare Weltordnung und Entdollarisierung

Die BRICS-Staaten streben eine Neuordnung der globalen Machtverhältnisse an. Sie setzen sich für eine multipolare Weltordnung ein und treiben die Entdollarisierung voran.

Stärkung der Souveränität

Die BRICS-Länder fordern mehr Mitspracherecht in internationalen Angelegenheiten. Sie wollen die Dominanz westlicher Mächte, insbesondere der USA, reduzieren.

Russland und China propagieren aktiv das Konzept der Multipolarität. Es dient als Gegenentwurf zur derzeitigen, von den USA geprägten Weltordnung.

Die BRICS-Staaten sehen in der multipolaren Ordnung eine Chance, ihre eigenen Interessen besser durchzusetzen. Sie streben nach größerer Unabhängigkeit von westlichen Institutionen.

Durch verstärkte Zusammenarbeit untereinander wollen die BRICS-Länder ihre Position stärken. Gemeinsame Initiativen in Wirtschaft und Politik sollen ihre Souveränität festigen.

Förderung der Verwendung Nationaler Währungen

Ein zentrales Ziel der BRICS-Staaten ist die Verringerung der Abhängigkeit vom US-Dollar. Sie planen ein digitales Zahlungssystem für Transaktionen in ihren eigenen Währungen.

Die Entdollarisierung soll den Einfluss der USA auf den internationalen Handel schwächen. Gleichzeitig stärkt sie die Wirtschaftskraft der BRICS-Länder.

Laut der Erklärung von Johannesburg wollen die BRICS-Staaten den Zahlungsverkehr in nationalen Währungen ausbauen. Sie arbeiten an der Stärkung ihrer Korrespondenzbankennetze.

Die Einführung einer gemeinsamen BRICS-Handelswährung wird diskutiert. Diese könnte den Dollar als globale Leitwährung herausfordern.

Experten erwarten bei erfolgreicher Umsetzung dieser Pläne einen Wertverlust des US-Dollars. Dies hätte weitreichende Folgen für die globale Finanzarchitektur.

BRICS im Kontext Globaler Angelegenheiten

Die BRICS-Staaten streben eine stärkere Rolle in globalen Angelegenheiten an. Ihre Zusammenarbeit zielt darauf ab, das internationale System zu beeinflussen und den Interessen des Globalen Südens mehr Gehör zu verschaffen.

Internationale Sanktionen

Die BRICS-Staaten positionieren sich kritisch gegenüber internationalen Sanktionen. Sie betrachten diese oft als Instrument westlicher Dominanz. Russland, als BRICS-Mitglied, steht unter umfangreichen Sanktionen der USA und der EU.

Die Gruppe sucht nach Wegen, die Auswirkungen solcher Maßnahmen abzumildern. Sie entwickeln alternative Finanzsysteme und Handelsrouten. Diese Bemühungen zielen darauf ab, die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Mitglieder zu stärken.

Die BRICS-Erweiterung um Länder wie Iran verstärkt diese Tendenz. Sie schafft neue Möglichkeiten für sanktionierte Staaten, wirtschaftlich zu interagieren.

BRICS als Globaler Kraft

Die BRICS-Staaten repräsentieren einen bedeutenden Teil der Weltbevölkerung und der globalen Wirtschaftsleistung. Mit der Aufnahme neuer Mitglieder wächst ihr Einfluss weiter.

Die Gruppe strebt eine Reform des internationalen Systems an. Sie fordert eine stärkere Vertretung in globalen Finanzinstitutionen. BRICS-Staaten setzen sich für eine multipolare Weltordnung ein.

Ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit intensiviert sich. Die Nutzung eigener Währungen im Handel nimmt zu. Dies könnte langfristig die Dominanz des US-Dollars herausfordern.

BRICS positioniert sich als Alternative zur westlich geprägten Weltordnung. Die Gruppe bietet anderen Entwicklungs- und Schwellenländern eine Plattform für Kooperation und Einfluss in globalen Angelegenheiten.

Führung und Vertretung

Die BRICS-Staaten werden auf höchster Ebene durch ihre Staats- und Regierungschefs vertreten. Zusätzlich gibt es Initiativen wie das Jugendparlament, um die junge Generation einzubinden.

Staats- und Regierungschefs

Die Führung der BRICS-Gruppe obliegt den Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsländer. Zu den prominenten Vertretern gehören der russische Präsident Wladimir Putin und der indische Premierminister Narendra Modi. Sie treffen sich regelmäßig zu Gipfeln, um wichtige Entscheidungen zu treffen und die Zusammenarbeit zu koordinieren.

Der Vorsitz rotiert jährlich zwischen den Mitgliedsstaaten. Das Gastgeberland ist für die Organisation des Gipfeltreffens und die Festlegung der Agenda verantwortlich. Diese Struktur gewährleistet eine gleichberechtigte Vertretung aller BRICS-Nationen.

Jugendparlament der BRICS

Das BRICS-Jugendparlament wurde ins Leben gerufen, um die Stimme der jungen Generation in den Mitgliedsländern zu stärken. Es bietet eine Plattform für junge Führungskräfte, um sich auszutauschen und Ideen zur Zukunft der BRICS-Kooperation zu entwickeln.

Die Delegierten des Jugendparlaments diskutieren Themen wie Bildung, Technologie und nachhaltige Entwicklung. Ihre Empfehlungen fließen in die Beratungen der Staats- und Regierungschefs ein. Dies fördert den generationenübergreifenden Dialog und sichert die langfristige Relevanz der BRICS-Gruppe.

Empowerment und Entwicklung

Die BRICS-Staaten setzen sich für die Stärkung und Förderung aufstrebender Volkswirtschaften ein. Ihr Fokus liegt auf Investitionen und technologischem Fortschritt, um nachhaltige Entwicklung in den Mitgliedsländern und darüber hinaus voranzutreiben.

Investition in Aufstrebende Nationen

Die BRICS-Gruppe fördert aktiv Investitionen in Schwellenländer. Sie nutzt die Neue Entwicklungsbank (NDB) als Instrument, um Infrastrukturprojekte und nachhaltige Entwicklungsinitiativen zu finanzieren.

Die NDB hat seit ihrer Gründung 2015 über 30 Milliarden US-Dollar in verschiedene Projekte investiert. Diese umfassen erneuerbare Energien, Verkehrsinfrastruktur und Wasserversorgung.

Zudem unterstützen die BRICS-Staaten den Wissensaustausch zwischen den Mitgliedern. Sie organisieren regelmäßig Wirtschaftsforen und Expertenkonferenzen, um Best Practices zu teilen und Kooperationen zu fördern.

Förderung von Technologischer Entwicklung

Die BRICS-Länder legen großen Wert auf technologische Innovation. Sie haben gemeinsame Forschungsprogramme in Bereichen wie künstliche Intelligenz, Biotechnologie und Raumfahrt initiiert.

China und Indien, als führende Technologienationen der Gruppe, treiben die Zusammenarbeit besonders voran. Sie unterstützen andere Mitglieder beim Aufbau digitaler Infrastrukturen und bei der Entwicklung von E-Government-Lösungen.

Die BRICS-Staaten fördern auch Start-ups und Technologieunternehmen durch spezielle Finanzierungsprogramme und Inkubatoren. Ziel ist es, eine dynamische Innovationslandschaft in allen Mitgliedsländern zu schaffen.

Interparlamentarische Dimension

Die interparlamentarische Dimension der BRICS-Staaten umfasst verschiedene Formen der Zusammenarbeit zwischen den Parlamenten der Mitgliedsländer. Diese Kooperation fördert den Austausch von Ideen und stärkt die gegenseitigen Beziehungen.

Gemeinsame Initiativen

BRICS-Parlamente entwickeln regelmäßig gemeinsame Initiativen zu globalen Themen. Sie organisieren Konferenzen zu Wirtschafts- und Sicherheitsfragen. Parlamentarische Arbeitsgruppen befassen sich mit nachhaltiger Entwicklung und Technologietransfer.

Die Parlamente erarbeiten Vorschläge zur Reform internationaler Organisationen. Sie setzen sich für eine gerechtere Weltordnung ein. Gemeinsame Erklärungen zu aktuellen Krisen werden verabschiedet.

Parlamentarische Interaktionen

Delegationen der BRICS-Parlamente treffen sich jährlich zu einem Forum. Dort diskutieren sie über legislative Erfahrungen und Best Practices. Bilaterale Besuche zwischen den Parlamenten finden regelmäßig statt.

Parlamentarische Freundschaftsgruppen fördern den interkulturellen Dialog. Videokonferenzen ermöglichen einen häufigeren Austausch. Gemeinsame Schulungsprogramme für Abgeordnete und Mitarbeiter werden durchgeführt.

Die Parlamente tauschen Informationen über Gesetzgebungsprozesse aus. Sie koordinieren ihre Positionen vor internationalen Parlamentarierversammlungen.

Finanzinstrumente und Entwicklungsfinanzierung

Die BRICS-Staaten nutzen verschiedene Finanzinstrumente, um ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit zu stärken und Entwicklungsprojekte zu fördern. Ein zentrales Element dabei ist die New Development Bank.

BRICS New Development Bank

Die New Development Bank (NDB) wurde 2014 von den BRICS-Staaten gegründet. Sie dient als Alternative zu bestehenden internationalen Finanzinstitutionen und konzentriert sich auf Infrastruktur- und Nachhaltigkeitsprojekte in Schwellen- und Entwicklungsländern.

Die NDB vergibt Kredite, emittiert Anleihen und bietet technische Unterstützung. Ein wichtiges Ziel ist die Reduzierung der Abhängigkeit vom US-Dollar. Die Bank fördert den Einsatz lokaler Währungen bei Finanzierungen.

Projekte der NDB umfassen erneuerbare Energien, Wasserversorgung und Verkehrsinfrastruktur. Die Bank hat bisher Milliarden Dollar in Entwicklungsprojekte investiert.

Die NDB arbeitet auch mit anderen multilateralen Entwicklungsbanken zusammen. Sie strebt eine Erweiterung ihrer Mitgliedschaft über die BRICS-Staaten hinaus an, um ihre globale Reichweite zu vergrößern.

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Die Expansion der BRICS: Neue Mitglieder und die Entstehung der BRICS-Plus-Länder

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BRICS Pay: Das neue Zahlungssystem der Schwellenländer