Sicherheit und Lebensqualität in Kroatien

Ein Leitfaden für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz 2025

Sicherheit im Ausland: Ein Leitfaden für Auswanderer > Europa > Kroatien

Kroatien gilt generell als sicheres Land für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern. Die Straßenkriminalität ist sehr gering und Gewaltdelikte sind selten, wie offizielle Reisehinweise bestätigen. Für deutsche, österreichische und schweizerische Staatsbürger ist die Auswanderung durch Kroatiens EU-Mitgliedschaft seit 2013 besonders unkompliziert, da die Personenfreizügigkeit gilt und keine spezielle Aufenthaltserlaubnis beantragt werden muss.

Der Alltag in Kroatien bietet für Auswanderer aus dem DACH-Raum viele Vorteile, darunter ein entspanntes Lebensgefühl, niedrigere Lebenshaltungskosten und die attraktive Adriaküste. Trotz der grundsätzlichen Sicherheit empfiehlt es sich, wie in jedem Land, in Touristenzentren auf persönliche Gegenstände zu achten, da Kleinkriminalität wie Taschendiebstähle vorkommen kann.

Besonders für EU-Bürger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gestaltet sich der Auswanderungsprozess relativ einfach. Im Vergleich zu Nicht-EU-Bürgern müssen deutlich weniger bürokratische Hürden überwunden werden, was Kroatien zu einem attraktiven Ziel für Auswanderer und Menschen macht, die ihren Ruhestand im Ausland verbringen möchten.

RELATED Sicherheit in Serbien

Allgemeine Sicherheit in Kroatien

Kroatien gilt als eines der sichersten Länder in Europa mit einer geringen Kriminalitätsrate und stabilen politischen Verhältnissen. Die allgemeine Sicherheitslage ist für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern positiv zu bewerten.

Kriminalitätsrate und öffentliche Ordnung

Die Straßenkriminalität in Kroatien ist sehr gering, und Gewaltdelikte kommen selten vor. Laut aktuellen Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amtes beschränkt sich die Kleinkriminalität hauptsächlich auf Taschendiebstähle und Eigentumsdelikte in touristischen Gebieten.

Der allgemeine Sicherheitsstandard wird von offiziellen Stellen als gut eingestuft. Das österreichische Außenministerium ordnet Kroatien der Sicherheitsstufe 1 zu, was einen guten Sicherheitsstandard bestätigt.

In ehemals umkämpften Gebieten (bis 1995) sollten Auswanderer allerdings Vorsicht walten lassen, da dort noch Landminen liegen können. Minenwarnschilder sind zu beachten.

Die Polizeipräsenz ist angemessen, und Beamte reagieren in der Regel professionell auf Vorfälle mit ausländischen Staatsangehörigen.

Politische Stabilität

Kroatien ist seit 2013 Mitglied der Europäischen Union, was die politische Stabilität des Landes unterstreicht. Die EU-Mitgliedschaft bringt für deutsche, österreichische und schweizerische Auswanderer wichtige Vorteile mit sich.

Durch die Personenfreizügigkeit steht es EU-Bürgern frei, sich in Kroatien niederzulassen. Dies vereinfacht den Auswanderungsprozess für Deutsche und Österreicher erheblich.

Die demokratischen Strukturen sind gefestigt, und es gibt keine nennenswerten politischen Unruhen. Allerdings weisen die Behörden darauf hin, dass das Risiko terroristischer Anschläge, wie in anderen europäischen Ländern, nicht vollständig ausgeschlossen werden kann.

Die Integration in europäische Sicherheitsstrukturen und die Zusammenarbeit mit anderen EU-Staaten verstärken zusätzlich die Stabilität des Landes.

RELATED Geopolitische Stabilität Kroatien

Lebensqualität und Lebenshaltungskosten

Kroatien bietet Auswanderern eine attraktive Kombination aus angenehmer Lebensqualität und vergleichsweise niedrigen Lebenshaltungskosten. Die Differenz zu den deutschsprachigen Ländern ist besonders bei Alltagsausgaben deutlich spürbar.

Vergleich mit Deutschland, Österreich und der Schweiz

Die Lebenshaltungskosten in Kroatien liegen durchschnittlich 30-40% unter denen in Deutschland und Österreich. Im Vergleich zur Schweiz sind sie sogar bis zu 60% niedriger. Diese Differenz macht Kroatien besonders für Rentner und ortsunabhängige Arbeitende attraktiv.

Der Wohnsitz in Kroatien bedeutet jedoch ein niedrigeres Lohnniveau. Das durchschnittliche Monatsgehalt beträgt etwa 1.000 Euro, während es in Deutschland bei 3.900 Euro, in Österreich bei 3.700 Euro und in der Schweiz bei etwa 6.500 Euro liegt.

Die Lebensqualität überzeugt durch das milde Mittelmeerklima, eine geringe Kriminalitätsrate und das entspannte Lebenstempo. Die medizinische Versorgung ist besonders in größeren Städten gut, erreicht aber nicht durchgängig den Standard der deutschsprachigen Länder.

Preise für Lebensmittel und Dienstleistungen

Die alltäglichen Kosten fallen in Kroatien deutlich niedriger aus. Ein Restaurantbesuch kostet durchschnittlich 10-15 Euro pro Person, in Deutschland etwa 20-25 Euro und in der Schweiz 30-40 Euro.

Preisbeispiele im Vergleich:

Produkt/DienstleistungKroatienDeutschlandSchweizBrot (500g)1,00 €2,00 €3,50 €Milch (1L)0,80 €1,20 €1,80 €Mittagessen8-12 €15-20 €25-35 €Monatsmiete (2-Zimmer)350-500 €700-1.200 €1.500-2.500 €

Dienstleistungen wie Friseurbesuche, Reinigung oder Handwerkerarbeiten sind in Kroatien bis zu 70% günstiger als in der Schweiz. Diese Einsparungen ermöglichen vielen Auswanderern, ihren Lebensmittelpunkt nach Kroatien zu verlegen und dennoch einen höheren Lebensstandard zu genießen.

RELATED Sicherheit in Slowenien

Gesundheitssystem und Krankenversicherung

Das kroatische Gesundheitssystem bietet Auswanderern aus deutschsprachigen Ländern solide medizinische Versorgung, jedoch mit einigen Besonderheiten im Vergleich zum Heimatland. Die Krankenversicherung und der Zugang zu medizinischen Leistungen sind durch internationale Abkommen und lokale Regelungen klar strukturiert.

Zugang für Auswanderer

Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben mehrere Möglichkeiten, sich in Kroatien krankenversichern zu lassen. Besonders vorteilhaft kann die Versicherung über die gesetzliche kroatische Krankenkasse HZZO sein, vor allem wenn im Heimatland hohe Beiträge anfallen würden.

Die ausländische staatliche Krankenversicherung deckt in Kroatien meist nur dringende Behandlungen ab. Für Personen mit Wohnsitz in Kroatien, die dort arbeiten, sind Beitragszahlungen zur HZZO verpflichtend.

Zwischen den deutschsprachigen Ländern und Kroatien bestehen Sozialversicherungsabkommen, die den Versicherungsschutz regeln. Diese sichern grundlegende Rechte zur sozialen Sicherheit und vermeiden Doppelversicherungen.

Für Rentner aus deutschsprachigen Ländern gelten besondere Regelungen, die oft die Beibehaltung der heimischen Krankenversicherung ermöglichen.

Qualität der medizinischen Versorgung

Die medizinische Versorgung in Kroatien ist besonders in größeren Städten wie Zagreb, Split und Rijeka auf gutem Niveau. In touristischen Regionen sind häufig mehrsprachige Ärzte zu finden, was die Kommunikation erheblich erleichtert.

Die technische Ausstattung der Krankenhäuser entspricht in den Ballungsräumen weitgehend mitteleuropäischen Standards. In ländlichen Gebieten kann die Versorgung jedoch eingeschränkter sein, sowohl in Bezug auf Fachärzte als auch auf moderne Geräte.

Viele Auswanderer schätzen die persönlichere Betreuung im kroatischen Gesundheitssystem. Die Wartezeiten für nicht-dringende Behandlungen können allerdings länger sein als in den Herkunftsländern.

Für komplexe medizinische Eingriffe oder spezialisierte Behandlungen entscheiden sich manche Auswanderer dennoch für eine Behandlung in ihrem Heimatland oder schließen zusätzliche private Krankenversicherungen ab.

RELATED Sicher leben in der Türkei

Arbeitsmarkt und Beschäftigungsmöglichkeiten

Der kroatische Arbeitsmarkt hat sich seit dem EU-Beitritt des Landes deutlich gewandelt. Die Beschäftigtenquote lag 2023 bei 65,7 Prozent für 15- bis 64-jährige Kroaten, was die aktuelle Arbeitsmarktsituation widerspiegelt.

Arbeitslosenversicherung und Sozialversicherung

In Kroatien ist das Sozialversicherungssystem für Arbeitnehmer verpflichtend. Jeder legal Beschäftigte muss Beiträge zur Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung leisten. Die Höhe der Beiträge richtet sich nach dem Einkommen.

Die Arbeitslosenversicherung bietet finanzielle Unterstützung für maximal 450 Tage, abhängig von der vorherigen Beschäftigungsdauer. Auswanderer sollten beachten, dass die Leistungen deutlich niedriger als in deutschsprachigen Ländern ausfallen.

Für EU-Bürger gilt: Die in Deutschland, Österreich oder der Schweiz erworbenen Versicherungszeiten können in Kroatien angerechnet werden. Dies erleichtert den Übergang erheblich.

Karrierechancen für Deutsche, Österreicher und Schweizer

Deutschsprachige Fachkräfte sind in Kroatien besonders in touristischen Regionen gefragt. Die Hauptsaison bietet zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten in Hotels, Restaurants und bei Reiseveranstaltern.

Im IT-Sektor und internationalen Unternehmen werden zunehmend qualifizierte Arbeitskräfte gesucht. Deutsche, Österreicher und Schweizer haben hier gute Chancen, vor allem wenn sie Kroatisch-Kenntnisse mitbringen.

Remote-Arbeit für ausländische Arbeitgeber wird immer beliebter. Kroatien hat ein spezielles "Digital Nomad Visum" eingeführt, das ortsunabhängiges Arbeiten ermöglicht.

Selbständigkeit ist ebenfalls eine Option. Die Gründung eines Unternehmens in Kroatien erfordert jedoch gute Vorbereitung und Kenntnis der lokalen Vorschriften sowie meist die Unterstützung durch kroatische Fachleute.

RELATED Sicherheitslage in der Ukraine 2025

Immobilienmarkt und Wohnsituation

Der Immobilienmarkt in Kroatien bietet für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern attraktive Möglichkeiten. Seit dem EU-Beitritt Kroatiens im Jahr 2013 haben sich die Bedingungen für ausländische Käufer und Mieter deutlich vereinfacht.

Erwerb von Eigentum

Deutsche, Österreicher und Schweizer können als EU-Bürger ohne große Hürden Immobilien in Kroatien erwerben. Der Kaufprozess unterscheidet sich jedoch von dem in den Heimatländern. Es empfiehlt sich, einen spezialisierten Anwalt hinzuzuziehen, der die rechtlichen Aspekte prüft.

Die Preise variieren stark je nach Region. Küstenregionen sind deutlich teurer als das Landesinnere. Vor dem Kauf sollte man die Eigentumsverhältnisse gründlich prüfen lassen. Nicht selten gibt es unklare Besitzverhältnisse oder nicht eingetragene Grundstücksgrenzen.

Für die Anmeldung eines Hauptwohnsitzes in Kroatien ist der Immobilienerwerb vorteilhaft. Ein Zweitwohnsitz ist ebenfalls möglich und bei vielen Auswanderern beliebt, die nicht ganzjährig in Kroatien leben möchten.

Miete und Nebenkosten

Die Mietpreise in Kroatien sind im Vergleich zu Deutschland, Österreich und der Schweiz oft günstiger. In touristischen Regionen können die Mieten jedoch saisonal stark schwanken. Langzeitmieten sind außerhalb der Hauptsaison meist zu günstigeren Konditionen zu finden.

Bei der Anmietung einer Wohnung ist zu beachten, dass Mietverträge in Kroatien oft weniger formalisiert sind als in den deutschsprachigen Ländern. Ein schriftlicher Vertrag ist dennoch dringend zu empfehlen.

Die Nebenkosten für Strom, Wasser und Internet sind vergleichbar mit denen in Mitteleuropa. Die Heizkosten können im Winter überraschend hoch ausfallen, da viele ältere Gebäude schlecht isoliert sind.

Für die Anmeldung eines Wohnsitzes benötigen Mieter eine Bestätigung des Vermieters. Bei der Abmeldung aus Deutschland sollte beachtet werden, dass ein dauerhafter Umzug steuerliche Konsequenzen haben kann.

RELATED Sicheres Auswandern nach Griechenland

Steuerliche Aspekte

Das Steuersystem in Kroatien unterscheidet sich in einigen Punkten von dem in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Auswanderer sollten sich mit den wichtigsten steuerlichen Regelungen vertraut machen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Steuerpflicht in Kroatien

In Kroatien gilt als steuerlich ansässig, wer seinen ständigen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt (mehr als 183 Tage im Jahr) im Land hat. Als Steuerresident müssen Sie Ihr weltweites Einkommen in Kroatien versteuern.

Die Einkommensteuer in Kroatien ist mit Sätzen von 20% und 30% vergleichsweise moderat. Rentner profitieren von besonderen Freibeträgen, was Kroatien für Ruheständler attraktiv macht.

Die Grundsteuer fällt niedriger aus als in vielen deutschsprachigen Ländern. Immobilienbesitzer zahlen zusätzlich eine kommunale Gebühr ("komunalna naknada").

Unternehmer können von einer Körperschaftsteuer von 18% profitieren, für Kleinunternehmen gilt ein reduzierter Satz von 10%.

Doppelbesteuerungsabkommen

Zwischen Kroatien und Deutschland besteht seit 2006 ein Doppelbesteuerungsabkommen (DBA), das verhindert, dass Einkünfte zweimal besteuert werden. Ähnliche Abkommen existieren mit Österreich und der Schweiz.

Das DBA regelt, welcher Staat das Besteuerungsrecht für verschiedene Einkommensarten hat. Bei Arbeitseinkommen ist meist der Tätigkeitsstaat zuständig, während bei Renten der Wohnsitzstaat besteuern darf.

Besonders wichtig für Auswanderer: Die Anrechnung bereits gezahlter Steuern im Heimatland ist möglich. So wird sichergestellt, dass keine doppelte Steuerbelastung entsteht.

Für Immobilieneinkünfte gilt in der Regel das Belegenheitsprinzip - besteuert wird dort, wo die Immobilie liegt.

RELATED Auswandern nach Spanien

Sozialversicherung und Rentenansprüche

Die Absicherung im Alter gehört zu den wichtigsten Aspekten bei einer Auswanderung nach Kroatien. Zwischen Deutschland, Österreich, der Schweiz und Kroatien bestehen Abkommen, die den Transfer und die Auszahlung von Renten regeln.

Transfer von Rentenansprüchen

Rentner aus Deutschland können ihre in der deutschen Rentenversicherung erworbenen Ansprüche nach Kroatien mitnehmen. Die volle Rente wird auch bei dauerhaftem Wohnsitz in Kroatien ausgezahlt, da es als EU-Mitgliedstaat unter die entsprechenden Regelungen fällt.

Für Österreicher gelten ähnliche Bestimmungen aufgrund der EU-Sozialversicherungsabkommen. Die erworbenen Rentenansprüche bleiben vollständig erhalten und werden ohne Abzüge nach Kroatien überwiesen.

Schweizer Rentner mit AHV/IV-Ansprüchen können ihre Leistungen ebenfalls in Kroatien beziehen. Dies ist durch bilaterale Abkommen zwischen der Schweiz und der EU geregelt.

Voraussetzungen für Rentner

Rentner müssen sich bei der kroatischen Steuerbehörde registrieren, da ausländische Renten in Kroatien der Einkommensteuer unterliegen. Dies ist ein wichtiger Punkt, der oft übersehen wird.

Für Bezieher einer schweizerischen Rente mit Wohnsitz in Kroatien besteht grundsätzlich Versicherungspflicht in der Schweiz. Die genauen Bedingungen sollten vor dem Umzug mit der AHV-Ausgleichskasse geklärt werden.

Deutsche und österreichische Rentner benötigen keine gesonderte Genehmigung für den Rentenbezug in Kroatien. Es empfiehlt sich jedoch, die jeweilige Rentenversicherung rechtzeitig über den Wohnsitzwechsel zu informieren und eine internationale Bankverbindung einzurichten.

RELATED Sicher Leben in Irland

Integrationsprozess und soziale Eingliederung

Der Integrationsprozess in Kroatien erfordert Anpassungsbereitschaft und Verständnis für die lokale Kultur. Die soziale Eingliederung wird durch formelle Anmeldeverfahren und den Aufbau von Netzwerken unterstützt.

Sprache und kulturelle Anpassung

Die kroatische Sprache zu erlernen ist ein wesentlicher Schritt für eine erfolgreiche Integration. Obwohl in touristischen Gebieten Englisch und Deutsch verbreitet sind, öffnet die Beherrschung der Landessprache viele Türen im Alltag.

Sprachkurse werden in größeren Städten wie Zagreb, Split und Rijeka angeboten. Viele Auswanderer beginnen mit einem Intensivkurs und verbessern ihre Kenntnisse dann durch regelmäßige Interaktion mit Einheimischen.

Die kulturelle Anpassung geht über die Sprache hinaus. Kroaten schätzen zwischenmenschliche Beziehungen und legen Wert auf gemeinsame Mahlzeiten und Feiertage. Das Verständnis für die lokale Etikette und Traditionen fördert die Akzeptanz.

Die behördliche Anmeldung ist ein formeller Teil der Integration. Nach der Einreise müssen sich Auswanderer bei der lokalen Polizeistation melden und ihre Aufenthaltserlaubnis beantragen.

Gemeinschaften von Auswanderern

In Kroatien existieren etablierte Gemeinschaften deutschsprachiger Auswanderer, besonders in Istrien, an der Adriaküste und in Zagreb. Diese Netzwerke bieten Unterstützung bei praktischen Fragen zur Integration.

Soziale Medien und Foren wie "Deutsche in Kroatien" oder "Schweizer in Dalmatien" erleichtern den Austausch von Erfahrungen. Regelmäßige Treffen und Veranstaltungen helfen, Kontakte zu knüpfen und Informationen über lokale Gepflogenheiten zu sammeln.

Die meisten Auswanderer berichten, dass Kroaten sehr gastfreundlich sind und Neuankömmlinge willkommen heißen. Dennoch kann es einige Zeit dauern, bis tiefere Freundschaften entstehen.

Für die formelle Abmeldung in der Heimat ist eine Abmeldebescheinigung erforderlich. Diese sollte vor der Auswanderung beantragt werden, um spätere bürokratische Komplikationen zu vermeiden.

RELATED Sicherheit in Serbien

Rechtliche Rahmenbedingungen und Formalitäten

Die rechtlichen Grundlagen für einen Umzug nach Kroatien unterscheiden sich je nach Herkunftsland und geplantem Aufenthaltsstatus. Als EU-Mitgliedstaat und Teil des Schengen-Raums bietet Kroatien deutschen, österreichischen und schweizerischen Staatsangehörigen vergleichsweise unkomplizierte Einreise- und Aufenthaltsbedingungen.

Aufenthaltsbewilligungen und Visa

EU-Bürger aus Deutschland und Österreich können mit einem gültigen Personalausweis oder Reisepass für bis zu 90 Tage ohne Aufenthaltsgenehmigung in Kroatien bleiben. Für längerfristige Aufenthalte ist eine Anmeldung beim zuständigen Polizeipräsidium erforderlich.

Nach der Einreise haben EU-Bürger acht Tage Zeit, ihren Aufenthalt zu registrieren. Für eine temporäre Aufenthaltsbewilligung benötigen Antragsteller einen Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel sowie eine Krankenversicherung.

Schweizer Staatsbürger genießen ähnliche Rechte wie EU-Bürger, müssen jedoch für längerfristige Aufenthalte eine entsprechende Aufenthaltsbewilligung beantragen. Die Bewilligung ist in der Regel für ein Jahr gültig und kann verlängert werden.

Antragsprozesse und Behördengänge

Der Antragsprozess für eine Aufenthaltsbewilligung beginnt bei der lokalen Polizeistation. Das Antragsformular muss persönlich eingereicht werden, zusammen mit dem Reisepass, Nachweis über Wohnraum (Mietvertrag oder Kaufurkunde), Krankenversicherungsnachweis und Belegen finanzieller Mittel.

Die Behördengänge in Kroatien können zeitaufwendig sein. Es empfiehlt sich, alle Dokumente bereits übersetzt und beglaubigt mitzubringen. Eine kroatische Steuernummer (OIB) ist für die meisten administrativen Vorgänge unerlässlich.

Bei längerfristigen Aufenthalten müssen sich Auswanderer auch mit Zollformalitäten für die Einfuhr persönlicher Gegenstände und Fahrzeuge auseinandersetzen. EU-Bürger können Hausrat ohne Einschränkungen einführen, allerdings gelten für Fahrzeuge besondere Bestimmungen bezüglich Steuern und Anmeldung.

RELATED Geopolitische Stabilität Kroatien

Besonderheiten für Auswanderer

Beim Auswandern nach Kroatien gibt es einige administrative und rechtliche Besonderheiten, die deutsche, österreichische und schweizerische Staatsbürger beachten sollten.

Führerschein und Verkehr

EU-Bürger können ihren gültigen Führerschein in Kroatien ohne Umschreibung nutzen. Nach Begründung eines festen Wohnsitzes haben Auswanderer jedoch 12 Monate Zeit, ihren Führerschein in ein kroatisches Dokument umzutauschen.

Der Umtauschprozess erfordert eine ärztliche Untersuchung bei einer zugelassenen medizinischen Einrichtung und die Vorlage verschiedener Dokumente beim kroatischen Verkehrsamt. Die Kosten belaufen sich auf etwa 30-50 Euro.

Im kroatischen Straßenverkehr gelten strenge Regeln. Die Promillegrenze liegt bei 0,5, für Fahranfänger bei 0,0. Auch die Nutzung von Mobiltelefonen am Steuer ist strikt verboten und wird mit hohen Bußgeldern geahndet.

Militär- und Zivildienstpflicht für Auswanderer

Kroatien hat die allgemeine Wehrpflicht im Jahr 2008 abgeschafft. Männliche Auswanderer aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz müssen daher keinen Militärdienst in Kroatien leisten.

Für Personen mit doppelter Staatsbürgerschaft gelten besondere Regelungen. Wenn Sie neben der kroatischen auch die deutsche, österreichische oder schweizerische Staatsbürgerschaft besitzen, sind Sie von der Registrierungspflicht für den Militärdienst befreit.

Es gibt in Kroatien keine verpflichtende Zivildienstpflicht. Stattdessen können Auswanderer freiwillig in verschiedenen sozialen Einrichtungen tätig werden. Diese Freiwilligenarbeit kann die Integration fördern und wertvolle Kontakte in der neuen Heimat schaffen.

RELATED Sicherheit in Slowenien

Familienangelegenheiten und Sozialleistungen

Für Auswanderer mit Kindern sind Familienleistungen und das Bildungssystem entscheidende Faktoren bei der Entscheidung für Kroatien als neue Heimat. Die Regelungen zu Kindergeld und Sozialleistungen unterscheiden sich deutlich von denen in deutschsprachigen Ländern, während das kroatische Bildungssystem eigene Stärken und Herausforderungen bietet.

Kindergeld und familienbezogene Leistungen

Bei einem Umzug nach Kroatien stellt sich für viele Familien die Frage nach dem Kindergeld. Deutsche, österreichische und schweizerische Staatsbürger sollten beachten, dass die Regelungen je nach Herkunftsland variieren.

Für Deutsche besteht unter bestimmten Voraussetzungen weiterhin Anspruch auf deutsches Kindergeld, allerdings oft in angepasster Höhe. Der Wanderungssaldo aus Deutschland ist laut Daten seit 2005 negativ, was bedeutet, dass mehr Deutsche auswandern als zurückkehren.

Aus der Schweiz werden gemäß den Informationen des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV) Kinder- und Ausbildungszulagen für im Ausland wohnhafte Kinder exportiert, jedoch keine anderen Familienzulagen. Für Österreicher gelten spezifische Regelungen zum Export von Familienbeihilfen.

Das kroatische Sozialsystem bietet eigene familienbezogene Leistungen, die jedoch geringer ausfallen als in deutschsprachigen Ländern. Ansprüche sollten vor der Auswanderung sorgfältig geprüft werden.

Bildungssystem und Schulen

Das kroatische Bildungssystem unterscheidet sich strukturell von den Systemen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für Kinder von Auswanderern stehen verschiedene Optionen zur Verfügung.

In größeren Städten wie Zagreb, Split und Rijeka gibt es internationale Schulen mit Unterricht in deutscher oder englischer Sprache. Diese bieten einen leichteren Übergang, sind jedoch kostenpflichtig und können das Budget einer Familie erheblich belasten.

Die öffentlichen kroatischen Schulen sind kostenlos und bieten eine solide Grundbildung. Jüngere Kinder integrieren sich in der Regel schneller und lernen die Sprache leichter.

Eine besondere Herausforderung ist der Spracherwerb. Viele Schulen bieten zusätzliche Kroatisch-Kurse für ausländische Schüler an. Die Schulpflicht in Kroatien beginnt mit sechs Jahren und dauert acht Jahre (Grundschule), gefolgt von vier Jahren weiterführender Bildung.

RELATED Sicher leben in der Türkei

Vergleich mit anderen europäischen Ländern

Kroatien unterscheidet sich in vielen Aspekten von anderen beliebten Auswanderungszielen in Europa. Die Sicherheit ist dabei nur ein Faktor unter mehreren, die für Auswanderer aus dem deutschsprachigen Raum relevant sind.

Lebensstandard in Kroatien vs. Spanien, Frankreich und Italien

In Kroatien sind die Lebenshaltungskosten deutlich niedriger als in Westeuropa, was besonders für Rentner attraktiv ist. Die Immobilienpreise liegen unter denen in Spanien, Frankreich und Italien, besonders abseits der Touristenzentren.

Das Lohnniveau in Kroatien ist allerdings spürbar niedriger als in Westeuropa. Während in Frankreich oder Italien der Mindestlohn bei etwa 1.500 Euro liegt, müssen Arbeitnehmer in Kroatien oft mit weniger als 1.000 Euro auskommen.

Im Gesundheitswesen schneidet Kroatien solide ab, erreicht aber nicht den Standard von Frankreich oder Schweden. Die öffentliche Infrastruktur hat seit dem EU-Beitritt 2013 deutliche Fortschritte gemacht.

Das Bildungssystem ist gut, besonders in größeren Städten wie Zagreb und Split.

Auswanderungstrends in Europa

Deutsche, Österreicher und Schweizer wählen zunehmend Kroatien als Alternative zu den klassischen Auswanderungszielen wie Spanien oder Italien. Die EU-Mitgliedschaft Kroatiens seit 2013 hat die Personenfreizügigkeit ermöglicht und damit den Zuzug vereinfacht.

Im Vergleich zu nordeuropäischen Ländern wie Schweden oder Dänemark bietet Kroatien ein milderes Klima und niedrigere Steuern. Die Niederlande hingegen punkten mit besserer Infrastruktur, haben aber deutlich höhere Lebenshaltungskosten.

Die Auswanderungszahlen nach Kroatien steigen stetig, bleiben aber noch hinter denen nach Spanien zurück. Besonders beliebt sind die Küstenregionen Dalmatiens und Istriens, die mit mediterranem Flair und vergleichsweise günstigen Immobilienpreisen locken.

Die kroatische Diaspora selbst ist beachtlich – fast 4 Millionen Kroaten leben im Ausland.

Zurück
Zurück

Sicherheit in Liechtenstein

Weiter
Weiter

Sicherheit in Italien