Naturkatastrophen und Wetterextreme in Kroatien

Was deutschsprachige Auswanderer wissen müssen

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Kroatien lockt jährlich viele deutschsprachige Auswanderer mit seiner atemberaubenden Küste und dem mediterranen Lebensstil an. Eine deutsche Familie, die kürzlich diesen Schritt wagte, unterstreicht die Notwendigkeit gründlicher Vorbereitung - nicht nur finanziell, sondern auch hinsichtlich lokaler Umweltbedingungen.

Auswanderer sollten sich vor ihrer Entscheidung umfassend über die spezifischen Naturgefahren in Kroatien informieren, da die Adriaküste zwar mild, aber nicht frei von Wetterextremen ist. Der Klimawandel verstärkt dabei bestehende Risiken wie Waldbrände im Sommer und plötzliche Starkregenfälle, besonders in den Küstenregionen, die bei vielen Auswanderern beliebt sind.

Die Anpassung an diese Umweltbedingungen stellt einen wichtigen Teil der Integrationsleistung dar. Während die Herausforderungen beachtlich sein können, berichten viele Auswanderer, dass die Lebensqualität und die natürliche Schönheit Kroatiens diese Risiken mehr als aufwiegen, sofern man gut vorbereitet ist.

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Grundlagen zu Naturkatastrophen und Wetterextremen in Kroatien

Kroatien ist aufgrund seiner geografischen Lage und topografischen Vielfalt verschiedenen Naturgefahren ausgesetzt. Das adriatische Küstengebiet und das kontinentale Binnenland weisen unterschiedliche Risikoprofile auf.

Im Küstenbereich stellen besonders starke Winde wie die Bora mit Geschwindigkeiten von über 200 km/h eine Gefahr dar. Diese können vor allem in den Wintermonaten zwischen Oktober und April auftreten und erhebliche Schäden verursachen.

Überschwemmungen treten hauptsächlich in den Flusstälern von Save, Drau und Donau im kontinentalen Teil Kroatiens auf. Besonders während der Schneeschmelze im Frühjahr oder nach längeren Regenperioden steigt das Risiko.

Häufigste Naturgefahren in Kroatien:

  • Überschwemmungen

  • Waldbrände (besonders in Dalmatien)

  • Starke Winde (Bora an der Küste)

  • Erdbeben

  • Dürreperioden

Das seismische Risiko ist nicht zu unterschätzen. Zagreb und die Küstenregionen liegen in erdbebengefährdeten Zonen, wie das Erdbeben in Zagreb 2020 mit einer Stärke von 5,3 deutlich zeigte.

Klimawandelbedingte Auswirkungen verstärken die Häufigkeit und Intensität von Wetterextremen in Kroatien. Dies führt zu längeren Trockenperioden, intensiveren Regenfällen und erhöhter Waldbrandgefahr, besonders in den Sommermonaten.

Die kroatische Regierung hat in den letzten Jahren ihr Katastrophenschutzsystem ausgebaut. Frühwarnsysteme informieren die Bevölkerung rechtzeitig über bevorstehende Extremwetterereignisse durch SMS, Radio und Internet.

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Risikobewertung von Naturgefahren

Kroatien ist verschiedenen Naturgefahren ausgesetzt, deren Intensität und Häufigkeit regional unterschiedlich ausfallen. Die Bewertung dieser Risiken ist für Auswanderer entscheidend, um entsprechende Vorsorgemaßnahmen treffen zu können.

Seismische Aktivitäten und Erdbebenrisiko

Kroatien liegt in einer seismisch aktiven Zone, besonders die Küstenregionen Dalmatiens und das Gebiet um Zagreb weisen erhöhte Erdbebenrisiken auf. Das verheerende Beben in Zagreb im März 2020 mit einer Stärke von 5,3 und die Erschütterungen in Petrinja im Dezember 2020 mit 6,4 auf der Richterskala verdeutlichen dieses Risiko.

In den adriatischen Küstenregionen können kleinere Erdbeben regelmäßig auftreten. Auswanderer sollten beim Immobilienkauf auf erdbebengerechte Bauweise achten und sich über lokale Bauvorschriften informieren.

Die kroatischen Behörden haben in den letzten Jahren die Frühwarnsysteme verbessert. Es empfiehlt sich, Notfallpläne für den Erdbebenfall vorzubereiten und Versicherungen abzuschließen, die Erdbebenschäden abdecken.

Überschwemmungen und Sturzfluten

Überschwemmungen stellen besonders in den kontinentalen Regionen Kroatiens an den Flüssen Save, Drau und Donau ein ernstzunehmendes Risiko dar. In den Küstengebieten können nach starken Regenfällen Sturzfluten auftreten, vor allem in bergigen Regionen Istriens und Dalmatiens.

Die Klimaveränderungen haben in den letzten Jahren zu einer Zunahme extremer Niederschlagsereignisse geführt. Besonders gefährdet sind tiefer gelegene Ortschaften und Gebiete mit unzureichender Abwasserinfrastruktur.

Vor dem Immobilienkauf ist die Prüfung von Hochwasserrisikokarten ratsam. Kroatische Behörden haben Risikozonen kartiert und Schutzmaßnahmen verstärkt, doch viele ältere Gebäude verfügen nicht über ausreichenden Hochwasserschutz.

Waldbrände

Waldbrände stellen in den heißen Sommermonaten besonders in Dalmatien, auf den Inseln und in Istrien ein erhebliches Risiko dar. Die Kombination aus mediterranem Klima, trockener Vegetation und starken Winden (Bora) begünstigt die schnelle Ausbreitung von Feuern.

Die Brandsaison erstreckt sich typischerweise von Juni bis September. In diesen Monaten gelten oft Einschränkungen für Aktivitäten im Freien, wie Grillverbote oder Zugangsbeschränkungen zu Wäldern.

Immobilien in Waldnähe sollten über ausreichende Brandschutzmaßnahmen verfügen. Empfehlenswert ist die Schaffung einer vegetationsfreien Zone um das Haus und die Installation von Rauchmeldern.

Stürme und orkanartige Böen

Die kroatische Küste wird regelmäßig von starken Winden heimgesucht, insbesondere der Bora, einem kalten Fallwind aus nordöstlicher Richtung, der Geschwindigkeiten von über 200 km/h erreichen kann. Auch der Jugo, ein warmer Südwind, kann zu gefährlichen Seebedingungen führen.

Die Sturmgefahr ist saisonal unterschiedlich ausgeprägt, mit Häufungen im Winter und Frühjahr. Die Inseln und exponierte Küstenabschnitte Norddalmatiens sind besonders betroffen.

Gebäude an der Küste sollten sturmsicher konstruiert sein. Bootseigner müssen die Wettervorhersagen genau verfolgen und ihre Wasserfahrzeuge entsprechend sichern. Das kroatische Wetterzentrum (DHMZ) bietet zuverlässige Sturmwarnungen für alle Regionen.

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Klimatische Bedingungen und Wetterphänomene

Kroatien weist durch seine geografische Lage zwischen Mittelmeer und Pannonischer Tiefebene unterschiedliche Klimazonen auf. Die klimatischen Bedingungen variieren stark zwischen der Küstenregion mit mediterranem Klima und dem kontinental geprägten Inland.

Sommerhitze und Dürreperioden

An der kroatischen Adriaküste können die Sommertemperaturen regelmäßig über 35°C steigen, besonders in den Monaten Juli und August. Die Hitzeperioden dauern oft mehrere Wochen an und werden von Meteorologen mit zunehmender Häufigkeit und Intensität in Verbindung mit dem Klimawandel beobachtet.

In den letzten Jahren haben Dürreperioden die Wasserversorgung in einigen Regionen, besonders auf den Inseln, beeinträchtigt. Für Auswanderer ist es wichtig, Häuser mit guter Isolierung zu wählen und auf ausreichende Wasserreserven zu achten.

Die Waldbrandgefahr steigt in den trockenen Sommermonaten erheblich an. Besonders gefährdet sind die Küstenregionen und die dalmatinischen Inseln, wo die Kombination aus hohen Temperaturen, trockener Vegetation und starken Winden ideale Bedingungen für Brände schafft.

Extreme Winter und Kälteeinbrüche

Im kontinentalen Teil Kroatiens können die Winter streng sein, mit Temperaturen, die regelmäßig unter den Gefrierpunkt fallen. Besonders im Gebirge wie der Lika und dem Gorski Kotar sind Schneefälle von über einem Meter keine Seltenheit.

Die Bora (kroatisch: Bura) ist ein kalter, trockener Fallwind, der vor allem in den Wintermonaten von den Bergen zur Küste weht. Dieser Wind kann plötzlich auftreten und Geschwindigkeiten von über 200 km/h erreichen, was zu Verkehrsbehinderungen und manchmal zur Schließung von Brücken führt.

Im Binnenland können Überschwemmungen nach starken Regenfällen oder Schneeschmelze auftreten, besonders entlang der großen Flüsse wie Save und Drau. Die Infrastruktur ist allerdings inzwischen besser auf diese Wetterphänomene vorbereitet als noch vor einigen Jahren.

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Präventionsmaßnahmen und Vorbereitungen

Eine gute Vorbereitung auf mögliche Naturkatastrophen in Kroatien umfasst sowohl bauliche Maßnahmen als auch persönliche Notfallplanung und adäquaten Versicherungsschutz. Diese vorbeugenden Schritte können das Risiko von Schäden erheblich reduzieren.

Bauliche Vorsorge und Anpassung

In kroatischen Küstenregionen sollten Immobilien sturm- und erdbebensicher konstruiert werden. Die lokalen Bauvorschriften berücksichtigen bereits viele Risikofaktoren, jedoch empfiehlt sich für Auswanderer eine zusätzliche Prüfung der Gebäudestruktur vor dem Kauf.

Besonders in Waldbrandgebieten ist ein ausreichender Abstand zwischen Vegetation und Gebäuden einzuhalten. Experten empfehlen mindestens 10 Meter brandlastfreie Zone um Wohngebäude.

Bei Hanglagen sollte auf ausreichende Drainage geachtet werden, um Erdrutschrisiken zu minimieren. Stützmauern und durchdachte Wasserableitung können hier präventiv wirken.

In überschwemmungsgefährdeten Gebieten bieten erhöhte Fundamente oder wasserdichte Kellerwände zusätzlichen Schutz. Elektrische Installationen sollten stets über dem potenziellen Hochwasserpegel angebracht werden.

Notfallpläne und -ausrüstungen

Jeder Haushalt sollte einen schriftlichen Notfallplan erstellen, der Fluchtwege, Sammelpunkte und wichtige Kontaktnummern enthält. Die Notrufnummer 112 funktioniert in ganz Kroatien und ist mehrsprachig besetzt.

Eine Notfallausrüstung mit folgenden Elementen wird empfohlen:

  • Trinkwasser (3 Liter pro Person für 72 Stunden)

  • Haltbare Lebensmittel

  • Taschenlampe mit Ersatzbatterien

  • Erste-Hilfe-Set

  • Persönliche Medikamente

  • Wichtige Dokumente in wasserdichter Verpackung

Die kroatischen Behörden bieten über die App "112 Hrvatska" aktuelle Warnmeldungen an. Diese sollte auf jedem Mobiltelefon installiert sein.

Lokale Evakuierungsrouten sollten allen Haushaltsmitgliedern bekannt sein. Regelmäßige Übungen erhöhen die Handlungssicherheit im Ernstfall.

Versicherungsschutz

Deutsche, österreichische und schweizerische Auswanderer sollten prüfen, ob ihre Gebäude- und Hausratversicherungen Naturgefahren ausreichend abdecken. Standardpolicen kroatischer Versicherer schließen oft bestimmte Naturkatastrophen aus.

Für Gebiete mit erhöhtem Risiko für bestimmte Naturereignisse können Zusatzversicherungen notwendig sein. Dies gilt besonders für Erdbeben-, Überschwemmungs- und Sturmschäden.

Bei der Auswahl von Versicherungen ist auf die Deckungssumme zu achten. Diese sollte dem tatsächlichen Wert der Immobilie und des Inventars entsprechen, um eine Unterversicherung zu vermeiden.

Wichtige Dokumente wie Versicherungspolicen, Eigentumsnachweise und Pässe sollten digital gesichert und zusätzlich in wasserdichten Behältnissen aufbewahrt werden. So bleiben sie auch bei Extremwetterereignissen geschützt.

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Verhalten im Katastrophenfall

Im Katastrophenfall ist schnelles und besonnenes Handeln entscheidend. Die richtige Vorbereitung und Kenntnis der grundlegenden Verhaltensweisen können in Kroatien bei Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen, Waldbränden und extremen Wetterbedingungen lebensrettend sein.

Erste Schritte bei Erdbeben

Bei einem Erdbeben sollten Personen sofort Schutz suchen. Der beste Platz ist unter einem stabilen Tisch oder neben tragenden Wänden. Von Fenstern, Außenwänden und schweren Möbeln sollte man sich fernhalten.

Grundlegende Verhaltensregeln:

  • Ruhe bewahren und nicht ins Freie laufen

  • In Gebäuden: Schutzhaltung einnehmen, Kopf schützen

  • Im Freien: Abstand zu Gebäuden, Stromleitungen und Bäumen halten

  • Nach dem Beben: Gebäude vorsichtig verlassen, auf Nachbeben achten

Nach einem Erdbeben sollten Gas, Wasser und Strom abgestellt werden, um weitere Gefahren zu vermeiden. Die kroatische Notrufnummer 112 sollte nur für wirkliche Notfälle genutzt werden.

Wichtige Dokumente, eine Notfalltasche und ein Vorrat an Trinkwasser sollten griffbereit sein. Besonders in den seismisch aktiven Regionen Dalmatiens und um Zagreb ist eine gute Vorbereitung wichtig.

Handlungsanweisungen bei Überschwemmungen

Kroatien erlebt regelmäßig Überschwemmungen, besonders in den Flussgebieten der Save, Drau und Donau. Bei Hochwasserwarnungen sollten Anweisungen lokaler Behörden unbedingt befolgt werden.

Wichtige Maßnahmen:

  1. Wertgegenstände und Dokumente in höhere Stockwerke bringen

  2. Elektrische Geräte vom Netz nehmen

  3. Notrationen und Trinkwasser bereitstellen

  4. Fahrzeuge in höher gelegene Gebiete bringen

Bei unmittelbarer Gefahr sollte man das Gebiet sofort verlassen. Dafür sind offizielle Evakuierungsrouten zu nutzen, die in Kroatien gut ausgeschildert sind.

Überflutete Straßen sollten niemals durchquert werden – schon 15 cm Wasser können ein Auto mitreißen. Nach einer Überschwemmung besteht Kontaminationsgefahr durch verunreinigtes Wasser.

Sicherheitsmaßnahmen bei Waldbränden

Besonders in den heißen Sommermonaten besteht in Kroatiens Küstenregionen erhöhte Waldbrandgefahr. Bei Rauchentwicklung oder sichtbaren Flammen sollte sofort der Notruf 112 verständigt werden.

Bei akuter Gefahr:

  • Fluchtwege entgegen der Windrichtung nutzen

  • Tieferliegende Gebiete aufsuchen (Feuer steigt bergauf)

  • Atemwege mit feuchtem Tuch schützen

  • Leicht entzündliche Kleidung vermeiden

Touristen sollten die lokalen Waldbrandwarnungen beachten und keine offenen Feuer in Waldnähe entfachen. Während der Hauptsaison gelten in vielen Regionen Kroatiens strikte Verbote.

Die kroatischen Behörden haben ein effizientes Frühwarnsystem entwickelt. Informationen zu aktuellen Waldbränden werden über lokale Medien und die offizielle App "Civilna zaštita" verbreitet.

Umgang mit extremen Wetterbedingungen

Kroatien kann von heftigen Stürmen, Starkregen und Hitzewellen betroffen sein. An der Adriaküste können besonders im Winter starke Winde wie die Bora mit Geschwindigkeiten über 200 km/h auftreten.

Bei Sturmwarnungen:

  • Fenster und Türen schließen

  • Lose Gegenstände auf Balkonen sichern

  • Bootsfahrten vermeiden

  • Schutz in stabilen Gebäuden suchen

Bei Hitzewellen, die besonders in den Sommermonaten auftreten können, sollten körperliche Anstrengungen vermieden werden. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Aufenthalt in schattigen oder klimatisierten Räumen sind wichtig.

Der kroatische Wetterdienst (DHMZ) bietet aktuelle Wetterwarnungen an. Auswanderer sollten sich diese App installieren und regelmäßig die Wettervorhersagen verfolgen, besonders in gefährdeten Jahreszeiten.

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Offizielle Informationsquellen und Warnsysteme in Kroatien

In Kroatien existieren verschiedene offizielle Informationssysteme, die Einwohner und Touristen über Naturkatastrophen und Wetterextreme informieren. Der kroatische Wetterdienst (Državni hidrometeorološki zavod - DHMZ) fungiert als zentrale Anlaufstelle für Wettervorhersagen und -warnungen.

Die staatliche Behörde für Katastrophenschutz (Ravnateljstvo civilne zaštite) koordiniert landesweite Notfallmaßnahmen und stellt aktuelle Informationen bereit. Bei Notfällen wird das europäische Notrufnummer 112 verwendet, die rund um die Uhr erreichbar ist.

Auswanderer sollten sich auch mit lokalen Warn-Apps vertraut machen. Die App "Mjerenja" des DHMZ bietet Echtzeitwetterdaten, während "112 Hrvatska" bei Notfällen wichtige Informationen liefert.

Für deutschsprachige Auswanderer bietet das Auswärtige Amt zusätzliche Sicherheitshinweise. Die Einreise für deutsche Staatsangehörige ist problemlos mit gültigen Dokumenten wie Reisepass oder Personalausweis möglich.

Besonders in Küstenregionen sollten Auswanderer die Sturmwarnleuchten beachten, die bei gefährlichen Wetterbedingungen aktiviert werden. Die Signale reichen von gelb (Vorsicht) bis rot (unmittelbare Gefahr).

Lokale Gemeinden verfügen über eigene Informationskanäle wie Webseiten und Social-Media-Präsenzen. Diese bieten häufig die aktuellsten regionalen Warnungen und sollten regelmäßig überprüft werden.

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Langfristige Klimaveränderungen und deren Einfluss auf die Risikolage

Kroatien spürt bereits deutliche Auswirkungen des Klimawandels, die für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern relevant sind. Die Mittelmeerregion gilt als Klimawandel-Hotspot mit einer Erwärmungsrate, die etwa 20% über dem globalen Durchschnitt liegt.

Die Sommertemperaturen steigen kontinuierlich an, wodurch Hitzewellen intensiver und häufiger auftreten. An der Adriaküste wurden in den letzten Jahren wiederholt Rekordtemperaturen von über 40°C gemessen, was besonders für ältere Menschen und Personen mit Vorerkrankungen ein gesundheitliches Risiko darstellt.

Parallel dazu nehmen Dürreperioden in Dauer und Intensität zu, was die Wasserversorgung in manchen Regionen beeinträchtigt. Besonders Inseln und küstenferne Gebiete können in den Sommermonaten von Wasserknappheit betroffen sein.

Veränderte Risikofaktoren:

  • Erhöhte Waldbrandgefahr (besonders Juli-September)

  • Zunehmende Starkniederschläge mit Überschwemmungsrisiko

  • Steigende Meeresspiegel (langfristige Bedrohung für Küstengebiete)

  • Häufigere Sturmfluten an der Adriaküste

Der Klimawandel beeinflusst auch indirekt die Lebensbedingungen durch mögliche Auswirkungen auf Landwirtschaft, Tourismus und Infrastruktur. Studien deuten darauf hin, dass die Anpassungsfähigkeit Kroatiens an den Klimawandel noch ausbaufähig ist.

Für Auswanderer empfiehlt sich daher eine sorgfältige Standortwahl unter Berücksichtigung lokaler Klimaprognosen. Küstennahe Regionen bieten zwar attraktive Lebensbedingungen, können aber langfristig stärker von extremen Wetterereignissen betroffen sein.

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Integration und Gemeinschaftsunterstützung im Katastrophenfall

In Kroatien spielt die Gemeinschaftsunterstützung bei Naturkatastrophen eine entscheidende Rolle. Auswanderer sollten sich frühzeitig mit lokalen Nachbarschaftsnetzwerken vertraut machen, um im Notfall auf Hilfe zählen zu können.

Die kroatische Bevölkerung zeigt traditionell eine starke Solidarität in Krisensituationen. Bei vergangenen Erdbeben und Überschwemmungen haben sich Gemeinschaften schnell organisiert, um Betroffenen zu helfen.

Wichtige Integrationsschritte für Auswanderer:

  • Kontaktaufnahme zur lokalen Gemeinde und Nachbarschaft

  • Teilnahme an gemeinschaftlichen Aktivitäten

  • Erlernen grundlegender kroatischer Sprachkenntnisse für Notfallsituationen

  • Austausch von Kontaktdaten mit Nachbarn

Ähnlich wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) vertritt auch der kroatische Katastrophenschutz die Auffassung, dass Vorsorge vor dem Eintreten extremer Naturereignisse wesentlich ist. Präventive Maßnahmen werden daher zunehmend gefördert.

Lokale Behörden bieten in vielen Regionen Kroatiens Informationsveranstaltungen an, die auch in englischer Sprache zugänglich sind. Diese Veranstaltungen vermitteln wichtige Verhaltensregeln für verschiedene Katastrophenszenarien.

Die Integration in örtliche Hilfsnetzwerke erhöht nicht nur die persönliche Sicherheit, sondern fördert auch das Gemeinschaftsgefühl. Auswanderer, die aktiv an solchen Netzwerken teilnehmen, können im Ernstfall schneller Unterstützung erhalten und leisten.

Moderne Kommunikationstechnologien unterstützen diese Gemeinschaftsvernetzung. WhatsApp-Gruppen und lokale Facebook-Seiten dienen oft als wichtige Informationsquellen bei akuten Gefahrensituationen.

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Wirtschaftliche Aspekte und Immobilienmarkt in Hinblick auf Naturrisiken

Der kroatische Immobilienmarkt wird zunehmend durch Naturrisiken beeinflusst. Besonders Küstenimmobilien können durch steigende Meeresspiegel und Sturmrisiken langfristig an Wert verlieren, während sichere Lagen in mittlerer Höhe attraktiver werden.

Versicherungskosten variieren je nach Lage erheblich. In hochwasser- oder erdbebengefährdeten Gebieten müssen Auswanderer mit Prämienaufschlägen von 15-30% rechnen.

Wichtige wirtschaftliche Faktoren:

Die kroatische Regierung bietet Steuererleichterungen für erdbebensichere Nachrüstungen an. Diese können bis zu 25% der Investitionskosten betragen und sind auch für ausländische Immobilieneigentümer zugänglich.

Lokale Banken berücksichtigen bei der Kreditvergabe zunehmend Naturrisiken. In besonders gefährdeten Gebieten können höhere Zinssätze oder geringere Beleihungswerte die Folge sein.

Für Langzeitinvestitionen empfiehlt sich eine gründliche Risikoanalyse. Experten raten, potenzielle Wertsteigerungen gegen mögliche Schadensereignisse und Versicherungskosten abzuwägen.

Der kroatische Markt bietet spezielle Versicherungspakete für Auswanderer an. Diese decken typischerweise Sturm-, Feuer- und Wasserschäden ab, während Erdbebenversicherungen oft separat abgeschlossen werden müssen.

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Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen

Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern sollten sich vor einem Umzug nach Kroatien über die regionalen Naturkatastrophenrisiken informieren. Die Adriaküste ist besonders von Waldbränden im Sommer und gelegentlichen Sturmfluten betroffen, während Binnenregionen Überschwemmungsgefahren aufweisen können.

Ein fundierter Immobilienkauf erfordert die Prüfung lokaler Gefahrenkarten und historischer Ereignisse. Experten empfehlen, bei der Standortwahl topografische Gegebenheiten zu berücksichtigen und sich bei Einheimischen über regionale Risiken zu erkundigen.

Wetterextreme nehmen auch in Kroatien mit dem Klimawandel zu. Seit den 1960er Jahren verzeichnet die Region mehr Stürme, Hochwasser und Hitzewellen, wie Studien belegen.

Wichtige Vorsorgemaßnahmen:

  • Angemessene Versicherungspolicen für Naturgefahren abschließen

  • Notfallpläne für verschiedene Szenarien erstellen

  • Lokale Warnsysteme und Informationskanäle kennen

  • Wichtige Dokumente digitalisieren und sicher aufbewahren

Die kroatischen Behörden haben in den letzten Jahren ihre Katastrophenschutzmaßnahmen verbessert. Auswanderer sollten sich bei lokalen Gemeindebüros über spezifische Präventionsmaßnahmen und Evakuierungspläne informieren.

Mit der richtigen Vorbereitung und entsprechendem Risikobewusstsein lässt sich das Leben in Kroatien trotz potenzieller Naturgefahren sicher gestalten.

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