Alarmierender Wirtschaftstrend: Deutsche Firmenflucht in die USA
Immer mehr deutsche Industrieunternehmen verlegen ihre Produktion und investieren in den Vereinigten Staaten. Die wachsenden Investitionen sind vor allem auf die Unsicherheiten der deutschen Energiepolitik zurückzuführen. Insbesondere seit dem Ende der deutschen Kernenergie und der damit einhergehenden Abhängigkeit von russischem Gas, steigen die Energiepreise und stellen Unternehmen vor große Herausforderungen. Die BASF dient hier als prominentes Beispiel, zeigt sie doch den Weg vieler deutscher Firmen in Richtung Amerikas Markt, getrieben von sicherer Energieversorgung und wirtschaftlichen Anreizprogrammen der US-Regierung.
Die politische Führung in Deutschland steht in der Kritik, nicht nur wegen der Abhängigkeit von russischer Energie, sondern auch aufgrund fehlender Energiekonzepte und langwieriger bürokratischer Prozesse. Investitionsentscheidungen außerhalb Deutschlands, vor allem in den USA, wo attraktive Rahmenbedingungen locken, sind die Folge. Derweil rückt Amerika als wichtiger Handelspartner immer mehr in den Fokus, während die Herausforderungen für den Produktionsstandort Deutschland und seine Zukunft als Industrienation weiter bestehen bleiben.
Key Takeaways
Deutsche Industrieunternehmen verlagern Aktivitäten in die USA aufgrund von Energieunsicherheiten.
Kritische Auseinandersetzung mit der deutschen Energiepolitik und der damit verbundenen Abhängigkeit.
USA bieten wachsende Handelsbeziehungen und Investitionsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen.
Gründe für die Umsiedlung deutscher Industriebetriebe in die Vereinigten Staaten
In jüngster Zeit ist zu beobachten, dass bedeutende deutsche Industrieunternehmen verstärkt in die Vereinigten Staaten übersiedeln. Die zugrunde liegenden Motive sind vielschichtig. Ein entscheidender Faktor ist die Ungewissheit in der Energiepolitik Deutschlands, insbesondere nach dem Rückzug aus der Kernenergie und der steigenden Abhängigkeit von russischem Erdgas, welche nach dem Konflikt in der Ukraine und den damit verbundenen Sanktionen als problematisch gesehen wird.
Energieunsicherheit: Die deutsche Industrie wurde durch den Ausfall russischen Gases stark getroffen. Dies führte zu enormen Steigerungen der Energiepreise und beeinträchtigte die Wettbewerbsfähigkeit der produzierenden Betriebe, da Deutschland über Jahrzehnte hinweg durch günstiges russisches Gas als Zentrum der Schwerindustrie und Fertigung galt.
Attraktivität des US-Marktes: Laut Michael Heinz, dem CEO von BASF in Nordamerika, machen die Größe des Marktes, die Wachstumsperspektiven und die staatlichen Anreizprogramme Amerika für Investoren besonders anziehend. BASF plant, in den nächsten Jahren 3,7 Milliarden Euro in Nordamerika zu investieren, was die Verlagerungstendenzen unterstreicht.
Überregulierung und bürokratische Hindernisse: In Europa und besonders in Deutschland klagt die Industrie über langwierige und komplizierte Genehmigungsverfahren sowie hohe Kosten, die die Produktion weiter verteuern.
Wachstumsperspektiven: In einer Studie wurde festgestellt, dass fast ein Drittel der deutschen Industriebetriebe plant, die Produktion eher im Ausland als im Inland zu steigern – ein Anteil, der sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt hat.
Strategischer Wandel: Deutsche Unternehmen wie BASF erweitern auch ihre Investitionen in China, wo umfangreiche Kapitalaufwendungen und der Bau moderner petrochemischer Anlagen geplant sind, obwohl Bedenken wegen zu starker Abhängigkeit von autokratischen Staaten bestehen.
Handelsdynamik: Es wird erwartet, dass die Vereinigten Staaten China als wichtigsten Handelspartner Deutschlands bis spätestens 2025 ablösen werden.
Politische Führung: Es wird eine unzureichende politische Führung seitens Deutschlands bemängelt, insbesondere bezüglich der Energiesicherheit und dem Umgang mit grüner Energie.
Inflation Reduction Act: In den Vereinigten Staaten hat das Gesetz mit über 400 Milliarden US-Dollar an Steuergutschriften, Darlehen und Subventionen dazu beigetragen, Produktionsunternehmen anzulocken.
Kapitalinvestitionen: Deutsche Unternehmen haben im letzten Jahr Kapitalzusagen für US-Projekte in Höhe von 15,7 Milliarden Dollar bekanntgegeben – mehr als das Doppelte vom Vorjahr und deutlich mehr als in China.
Großprojekte: Zu den größten Ankündigungen zählte eine Investition von 2 Milliarden US-Dollar von Volkswagen in South Carolina für den Elektrofahrzeug-Ableger Scout Motors.
Es zeigt sich, dass die Planungssicherheit und pragmatischen Ansätze zur Energieversorgung in den Vereinigten Staaten deutsche Industrieunternehmen überzeugen, während gleichzeitig auf eine zuverlässige Entwicklung und Integration grüner Technologien geachtet wird. Diese Faktoren sind maßgeblich für die Entscheidungen deutscher Firmen, dedizierte Investitionen in den USA zu tätigen und dort zu expandieren.
Energiepolitische Irrtümer während Merkels Amtszeit
In den letzten Jahren haben vermehrt große deutsche Industrieunternehmen ihre Produktion in die USA verlagert. Der Grund dafür liegt in der Unsicherheit, die die deutsche Energiepolitik mit sich brachte. Insbesondere die Entscheidung der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel, nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima im Jahr 2011 auf günstiges Erdgas aus Russland zu setzen und die deutsche Kernenergie abzubauen, wird rückblickend kritisch beurteilt. Dies führte zu einer Abhängigkeit von russischen Energieimporten und vernachlässigte die Notwendigkeit, unabhängige und sichere Energiequellen im Land zu entwickeln.
Industrieabwanderung und die Folgen:
BASF als Beispiel: Der Chemiekonzern BASF plant Investitionen in Höhe von 3,7 Milliarden Euro in Nordamerika für die kommenden Jahre und hat bereits eine Verkleinerung seines Hauptsitzes in Ludwigshafen mit Stellenabbau und Werksschließungen angekündigt.
Einfluss auf die wirtschaftliche Stärke: Die Abhängigkeit von billigem russischen Gas hat Deutschlands Stellung als Schwerindustrie- und Produktionsstandort über Jahrzehnte begünstigt. Doch mit dem Wegfall dieser Energiequelle durch Russlands Krieg in der Ukraine wurden die energieintensiven Branchen hart getroffen.
Basierend auf Studienergebnissen:
Fast ein Drittel der deutschen Industrieunternehmen plant, die Produktion verstärkt ins Ausland zu verlegen, eine Quote, die sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt hat.
Kritik an der deutschen Energiepolitik:
Europa, insbesondere Deutschland, leidet unter einer Überregulierung und langwierigen, bürokratischen Genehmigungsverfahren.
Hohe Kosten für Produktionsfaktoren und das Fehlen einer angepassten Infrastruktur für Elektrizität und Wasserstoff sind wachstumshemmend.
Der Mangel an Wettbewerbsfähigkeit in der grünen Energieerzeugung führt zur Abwanderung von Unternehmen.
Investitionsziele und geänderte Märkte:
Neben den USA ist auch China ein wichtiger Investitionsstandort für deutsche Unternehmen, jedoch gibt es auch hier Risiken wie die wachsende Kritik wegen Menschenrechtsverletzungen.
Die USA werden voraussichtlich bis spätestens 2025 China als wichtigsten Handelspartner Deutschlands ablösen.
Die Strategie der USA zeichnet sich durch eine pragmatische Herangehensweise und die Sicherstellung des Wirtschaftswachstums aus, ohne durch eine vorschnelle Energiewende die Industrie zu gefährden. Zusätzlich lockt die US-Wirtschaft mit attraktiven Steueranreizen und dem sogenannten Inflation Reduction Act, der Investitionen in Höhe von über 400 Milliarden Dollar in Aussicht stellt.
Befund der deutschen Energiepolitik:
Es besteht weitgehend Einigkeit, dass unter Merkels Führung strategische Fehlentscheidungen in Bezug auf die Energieversorgung und -sicherheit getroffen wurden. Die gegenwärtige Regierungskoalition wird als ineffektiv angesehen, um die nötigen Veränderungen herbeizuführen. Somit ist eine Fortsetzung der Investitionen deutscher Unternehmen im Ausland und die damit verbundene Schwächung des Produktionssektors in Deutschland zu beobachten.
BASF als Musterfall für die Standortverlagerung von Unternehmen
Seit einiger Zeit lässt sich beobachten, dass namhafte deutsche Industrieunternehmen verstärkt in den USA investieren. Diese Entwicklung begründet sich vor allem in der Energiepolitik Deutschlands, welche Unsicherheiten mit sich bringt. Die Entscheidung Angela Merkels im Jahr 2011, nach dem nuklearen Vorfall in Fukushima vorrangig auf russisches Erdgas zu setzen und den Ausstieg aus der Atomenergie zu verkünden, wirkt sich rückblickend als folgenschwere Fehlentscheidung aus. Die einst von günstigen Energiepreisen verwöhnte deutsche Industrie erlebt nun einen Realitätsschock, da der russische Gashahn geschlossen ist und Firmen wie BASF infolgedessen ihre Investitionen zunehmend nach Amerika verlagern.
Michael Heinz, der Vorstandsvorsitzende der BASF in Nordamerika, hebt die Größe des amerikanischen Marktes, Wachstumsperspektiven für das kommende Jahrzehnt sowie Anreizprogramme der Regierung als treibende Faktoren für Investitionen hervor. BASF beabsichtigt, in den nächsten Jahren 3,7 Milliarden Euro in Nordamerika zu investieren. Die Ankündigung, das Stammwerk in Ludwigshafen dauerhaft zu verkleinern, mehrere Tausend Stellen zu streichen und Werke zu schließen, war eine direkte Antwort auf gestiegene Energiepreise in Europa nach Russlands Invasion in der Ukraine.
Studien zeigen, dass fast ein Drittel der deutschen Industrieunternehmen plant, ihre Produktion eher im Ausland als im Inland zu erhöhen. Diese Zahl hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Die Probleme beschränken sich jedoch nicht nur auf Energiequellen, sondern umfassen auch andere Herausforderungen wie Überregulierung und zu langsame Genehmigungsverfahren in Europa.
Neben den USA ist BASF auch ein großer Investor in China und plant dort fast die Hälfte der weltweiten Investitionen bis 2027. So entsteht beispielsweise ein hochmodernes petrochemisches Werk in Guangdong für 10 Milliarden Euro, dass soweit möglich auf grüne Energie setzt. Dennoch zieht sich BASF zunehmend aus China zurück, auch aufgrund von Vorwürfen des Einsatzes von Zwangsarbeit. Die USA könnten schon bald zum bedeutendsten Handelspartner Deutschlands avancieren, und es ist offensichtlich, dass die politische Führung in Deutschland in Bezug auf die Abhängigkeit von Energieimporten und die Energieunsicherheit versagt hat.
Es scheint, als böten die Vereinigten Staaten eine Planungssicherheit, die Unternehmen in Deutschland derzeit vermissen. Dabei werden die USA nicht allein durch ihre ökonomische Stärke und attraktive steuerliche Anreize als Geschäftsstandort interessant, sondern auch durch einen pragmatischen Ansatz hinsichtlich der Energieversorgung, der die Wirtschaft nicht für ökologische Ziele gefährdet. In 2023 wurden beispielsweise 185 Kapitalprojekte von deutschen Unternehmen in den USA angekündigt, darunter die größte Investition von der Volkswagen Tochtergesellschaft Scout Motors von 2 Milliarden Dollar in South Carolina.
Zusammengefasst stehen deutsche Industrieunternehmen vor der Herausforderung, wettbewerbsfähig zu bleiben, und suchen nach Standorten, die sowohl planbare Rahmenbedingungen als auch kostengünstige Produktionsfaktoren bieten.
Einfluss russischer Energie auf die deutsche Wirtschaft
In den letzten Jahren haben vermehrt große deutsche Industrieunternehmen den Schritt in die USA gewagt. Die treibende Kraft hinter dieser Entwicklung ist die Energiepolitik. Der Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie und die damit einhergehende Abhängigkeit von russischem Erdgas, gefördert durch kostengünstige Lieferungen, prägten lange Zeit die industrielle Fertigung und Schwerindustrie.
Der Zugang zu günstigem russischen Gas verschaffte Deutschland einen Wettbewerbsvorteil. Doch mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine kam das abrupte Ende dieser Ära. Das hat zu einer Energiepreiskrise und einer Umorientierung der Unternehmen geführt.
BASF, ein Vorreiter der Chemieindustrie, hat seinen Hauptsitz in Ludwigshafen verkleinert, was einen erheblichen Stellenabbau nach sich zog. Zusätzliche Investitionen in Höhe von 3,7 Milliarden Euro sind in den nächsten Jahren in Nordamerika geplant, was die Attraktivität des amerikanischen Marktes und die erwarteten Wachstumschancen unterstreicht. Dennoch bleibt die Furcht vor einer schleichenden Deindustrialisierung Deutschlands bestehen.
Unternehmenswanderung: Eine Studie ergab, dass fast ein Drittel der deutschen Industrieunternehmen plant, die Produktion ins Ausland zu verlagern. Diese Quote hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.
Energieproblematik: Die Abhängigkeit von russischem Erdgas und die ungelöste Energieversorgungssicherheit drängen Unternehmen zur Verlagerung ihrer Investitionen.
Standortwettbewerb: Die USA locken mit ihrer starken Wirtschaft, Wachstumschancen und lukrativen Steueranreizen.
Investitionshöhepunkt: Deutsche Firmen haben im Vorjahr Kapitalzusagen für Projekte in den USA in Höhe von 15,7 Milliarden Dollar bekanntgegeben, während die Zusagen in China lediglich 5,9 Milliarden Dollar betrugen.
Energieübergang: Während Europa sich mit Überregulierung und langsamen Genehmigungsprozessen auseinandersetzt, verfolgen die USA einen praktischeren Ansatz im Hinblick auf den Übergang zu erneuerbaren Energien, ohne dabei die Wirtschaft zu gefährden.
BASF investiert auch beträchtlich in China und betreibt den Bau einer hochmodernen petrochemischen Anlage in Guangdong für 10 Milliarden Euro, unter Verwendung von möglichst viel grüner Energie. Derweil wendet sich das Unternehmen von Investitionen ab, die mit Menschenrechtsverletzungen in Verbindung stehen könnten, wie die Situation in Xiangyang aufzeigt.
All diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass die USA bis spätestens 2025 China als wichtigsten Handelspartner Deutschlands ablösen könnten. Das spiegelt die energiewirtschaftlichen Herausforderungen und politischen Fehltritte Deutschlands wider, die letztendlich zur Verlagerung von Schlüsselindustrien führen könnten.
Investitionsstrategien deutscher Wirtschaftsriesen in Fremdmärkten
Deutschlands industrielle Schwergewichte intensivieren ihr Engagement in den Vereinigten Staaten. Ausschlaggebend für diese Verlagerung ist die Unbeständigkeit in der deutschen Energiepolitik, die eine beständige Versorgung nicht mehr gewährleisten kann. Das abrupte Ende der Kernenergienutzung im Jahr 2011, nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima und die damit verbundene verstärkte Abhängigkeit von russischem Erdgas markierte einen Wendepunkt. Die heutige Industrie bezahlt für die diesbezüglichen Fehlkalkulationen, die mit dem Ausbleiben des russischen Gases und der Unterbrechung von Geschäften mit den Verantwortlichen des Krieges in der Ukraine einhergehen.
BASF-Expansionspläne in Nordamerika:
Geplante Investitionen in Höhe von 3,7 Milliarden Euro
Reduzierung der Präsenz am Hauptsitz Ludwigshafen mit Stellenabbau
Verlagerung von Produktionskapazitäten ins Ausland
Fast ein Drittel der industriellen Unternehmen in Deutschland plant, die Produktion verstärkt im Ausland anzukurbeln. Dies verdoppelt die Zahl der Vorjahre. Neben der Energieversorgung wird Europa, insbesondere Deutschland, von übermäßiger Regulierung, langsamen Genehmigungsprozessen und hohen Produktionskosten belastet.
Herausforderungen für die europäische Industrie:
Schrumpfende energieintensive Industrien
Notwendigkeit von wettbewerbsfähigem grünem Strom und Infrastrukturen
Verringerung von Bürokratie und Beschleunigung von Genehmigungsverfahren
Amerikanische Investitionen locken mit verschiedenen Anreizen, darunter ein großer Binnenmarkt und umfassende Wachstumsperspektiven für die kommende Dekade. Zusätzlich zu den USA stehen Investitionen in China im Fokus, wo BASF eine moderne Petrochemieanlage für 10 Milliarden Euro errichtet. Das Projekt setzt, wo möglich, auf grüne Energiequellen, was in Europa noch nicht in äquivalentem Ausmaß verfügbar ist.
Investitionsvolumen in den USA:
Ankündigung von Kapitalzusagen in Höhe von 15,7 Milliarden Dollar für US-Projekte im letzten Jahr
Investitionsanhebung im Vergleich zum Vorjahr
Der Inflation Reduction Act der USA, ein Investitionsanreiz mit über 400 Milliarden Dollar
Deutschland sieht sich mit dem Problem konfrontiert, dass die USA China als wichtigsten Handelspartner bis spätestens 2025 ablösen könnten. Die aktuellen politischen Führungskräfte müssen sich den Herausforderungen stellen und grundlegende Reformen anstreben, um Investitionen zurückzugewinnen und die Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen.
Herausforderungen und administrative Barrieren in Europa
In der europäischen Industrielandschaft sind immer mehr deutsche Großunternehmen dabei, ihre Produktion in die USA zu verlagern. Dies liegt vor allem an der Energiepolitik Deutschlands, die mit Unsicherheiten behaftet ist. Die ursprüngliche Entscheidung, nach dem Reaktorunfall in Fukushima verstärkt auf Energieimporte aus Russland zu setzen, erwies sich als Fehltritt. Die Abhängigkeit von russischem Erdgas bot zwar jahrelang günstige Preise, jedoch führten die Unterbrechungen der Gaslieferungen durch den Krieg in der Ukraine zu einem abrupten Realitätsschock und hohen Energiekosten in Europa.
Unternehmen wie BASF haben bereits auf die geänderten Umstände reagiert, indem sie ihre Investitionen erhöhten und Produktionsstätten in Nordamerika ausbauen. Dort erwartet man eine Größe des Marktes und Wachstumschancen, die durch staatliche Anreizprogramme zusätzlich unterstützt werden. BASF plant beispielsweise, in den nächsten Jahren 3,7 Milliarden Euro in Nordamerika zu investieren. Der Konzern steht symbolisch für eine Bewegung, die Sorgen um eine schleichende Deindustrialisierung Deutschlands aufkommen lässt.
Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft:
Viele Unternehmen senken ihre Kapazitäten in Deutschland.
Es kam zu Stellenabbau und Schließung von Anlagen.
Fast ein Drittel der deutschen Industrieunternehmen plant, die Produktion eher im Ausland zu steigern.
Zu den Schwierigkeiten gehören europäische Überregulierungen, langwierige Genehmigungsverfahren und hohe Kosten für Produktionsfaktoren. Diese Aspekte stellen Unternehmen vor Herausforderungen und beeinträchtigen das Wachstum der energieintensiven Industrien. Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, müsste Europa konkurrenzfähige grüne Energie liefern können, passende Infrastruktur für Elektrizität und Wasserstoff schaffen sowie bürokratische Prozesse verschlanken.
Investitionen in Nordamerika und Asien:
BASF investiert auch in China, etwa in ein hochmodernes petrochemisches Werk in Guangdong für 10 Milliarden Euro.
Nordamerika und China stehen in direkter Konkurrenz um deutsche Auslandsinvestitionen.
Trotz Kritik am Risiko zu großer Abhängigkeit von autoritären Staaten, wie zuvor von Russland, sind deutsche Unternehmen präsent in Märkten wie China und den USA. Zuletzt hat BASF allerdings aufgrund von Menschenrechtsbedenken Verkäufe ihrer Beteiligungen in China bekannt gegeben, als Reaktion auf verstärkte Kontrollen durch EU- und US-Behörden. Es zeichnet sich ab, dass die USA bis spätestens 2025 Chinas Platz als wichtigster Handelspartner Deutschlands einnehmen könnte.
So ist eine gewisse Führungsschwäche der deutschen Politik erkennbar – nicht nur bei der Abhängigkeit von russischen Energielieferungen, sondern auch bei der Energiesicherheit allgemein. Die aktuelle Koalition scheint zu uneins zu sein, um wirkungsvolle Änderungen zu bewirken. Diese Entwicklung wird wahrscheinlich dazu führen, dass die Bedeutung des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland abnimmt und stattdessen in anderen Ländern zunimmt.
Projekte deutscher Firmen in den USA:
Scouting von 185 Kapitalprojekten für 2023, davon 73 im Herstellungssektor.
Größtes Projekt: 2 Milliarden Dollar von Volkswagens Elektrofahrzeug-Tochter Scout Motors in South Carolina.
Trotz negativer demografischer Entwicklungen in Ländern wie China und Deutschland bietet gerade die Wirtschaftspolitik der USA deutsche Unternehmen momentan eine größere Planungssicherheit, während in Europa noch nach tragfähigen Konzepten für Energieversorgung und Industriepolitik gesucht wird.
Michael Heinz von BASF über die Aussichten der Industrie in Europa
In einem Gespräch mit der Financial Times äußerte sich Michael Heinz, CEO von BASF in Nordamerika, zu den Investitionsplänen des Unternehmens. Mit einer geplanten Investitionssumme von 3,7 Milliarden Euro in Nordamerika im Laufe der nächsten Jahre hebt er die Attraktivität des amerikanischen Marktes hervor. Die Größe des Marktes, die Wachstumserwartungen für das kommende Jahrzehnt und Anreizprogramme der Regierung sind ausschlaggebend für diese positive Bewertung.
Energiepolitische Unsicherheit und ihre Auswirkungen:
Deutsche Industrieunternehmen verlagern zunehmend Betriebe in die USA.
Der Verlust billigen russischen Gases schadet insbesondere Deutschlands schwerer Industrie.
Ein Drittel der deutschen Industrie plant, die Produktion eher ins Ausland zu verlegen.
Investitionen und Marktumstellung:
BASF verkürzt seinen Hauptsitz in Ludwigshafen permanent, tausende Arbeitsplätze werden abgebaut.
Investitionen von BASF nicht nur in den USA, but auch in China, insbesondere im Bau einer hochmodernen petrochemischen Anlage in Guangdong.
Herausforderungen und notwendige Entwicklungen:
Europa leidet unter zu viel Regulierung und langsamen Genehmigungsverfahren.
Die energieintensive Industrie Europas wird mittelfristig schrumpfen.
Notwendigkeit der Erzeugung von grünem Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen in Europa.
Zukünftige Richtungen und Investitionsstrategien:
BASF als wichtiger Investor in China nahezu die Hälfte der globalen Investitionen bis 2027 plant.
Deutschland muss den aktuellen Trend umkehren, indem es die richtige Energie- und Industriepolitik umsetzt.
Blick auf den Handel und geopolitische Entwicklungen:
USA könnten China als wichtigsten Handelspartner Deutschlands bis spätestens 2025 ablösen.
Kritik an der deutschen Politik wegen Überabhängigkeit von Energieimporten aus autokratischen Staaten.
Diese Entwicklungen spiegeln die sich wandelnden globalen Dynamiken und Prioritäten der deutschen Industrie wider.
Investitionen deutscher Unternehmen im Ausland
Große deutsche Industriekonzerne richten ihren Blick verstärkt auf internationale Märkte, insbesondere die Vereinigten Staaten. Die Energiepolitik in Deutschland, gekennzeichnet durch Unsicherheiten, treibt sie an. Zweifellos hat die Energiekrise, ausgelöst durch den Lieferstopp russischen Erdgases nach dem Einmarsch in die Ukraine, für einen Wendepunkt gesorgt. Deutschland, das zuvor von preisgünstigem Gas profitiert hatte, verliert an industrieller Stärke.
BASF: Das Chemieunternehmen BASF beispielsweise plant, innerhalb der nächsten Jahre rund 3,7 Milliarden Euro in Nordamerika zu investieren. Dies folgt auf eine Reduzierung der Betriebsgröße am Standort Ludwigshafen und den dortigen erheblichen Personalabbau.
Produktionsverlagerung: Eine Studie verdeutlichte, dass nahezu ein Drittel der deutschen Industrieunternehmen ihre Produktion zunehmend ins Ausland verlagern möchte – eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr.
Die Gründe für diese Verschiebung liegen nicht allein in der Abhängigkeit von russischem Gas, sondern auch in der Gesamtenergiepolitik:
Regulierung in Europa: Amerikanisches Engagement wird durch die Überregulierung und die langsamen Genehmigungsprozesse in Europa gestärkt, die in Verbindung mit hohen Kosten für Produktionsfaktoren stehen.
Energieversorgung: Es wird deutlich, dass Investoren Sicherheit und Perspektive suchen – wie eine zuverlässige Energieversorgung, was in den USA offensichtlich gewährleistet wird.
Grüne Energie: Zwar streben deutsche Unternehmungen auch nachhaltige Optionen an und investieren in grüne Energien, allerdings fehlen in Europa die passenden Infrastrukturen und eine konkurrenzfähige Preisgestaltung.
Nicht nur die USA sind von Interesse:
Investitionen in China: Trotz der Tendenz, in Amerika zu investieren, ist BASF ebenfalls in China aktiv, indem es eine moderne, 10 Milliarden Euro teure Petrochemieanlage in Guangdong errichtet.
Handelspartner: Prognosen der deutschen Handelskammer zufolge könnte die USA China als wichtigsten Handelspartner Deutschlands bis spätestens 2025 ablösen.
Zahlreiche deutsche Unternehmen kündigten im vergangenen Jahr umfassende Kapitalinvestitionen in den Vereinigten Staaten an:
Projekte: Im Jahr 2023 wurden 185 Investitionsprojekte in den USA angekündigt, davon 73 im produzierenden Gewerbe.
Beispielprojekt: Volkswagen's Tochterunternehmen Scout Motors investierte 2 Milliarden USD in South Carolina für die Produktion von Elektrofahrzeugen.
Die Herausforderungen für die Industrie sind klar sichtbar, und derzeit scheint es, als würden deutsche Unternehmen weiterhin in Länder mit sichereren Rahmenbedingungen investieren. Währenddem ist fraglich, ob in Deutschland notwendige Schritte für eine Kehrtwende eingeleitet werden können, gegeben der augenscheinlichen Handlungsunfähigkeit innerhalb der Regierungskoalition.
Kritische Betrachtung der Abhängigkeit deutscher Unternehmen von autoritären Regimen
Deutsche Industrieunternehmen verzeichnen einen steigenden Trend zur Verlagerung ihrer Produktion in die Vereinigten Staaten. Unsicherheiten in der Energiepolitik Deutschlands gelten als Hauptantrieb für diese Investitionsbewegung. Der abrupte Strategiewechsel im Jahr 2011, der Deutschland stärker von russischem Erdgas abhängig machte, erweist sich rückblickend als gravierender Fehler. Die Auswirkungen dieses Fehlers sind heutzutage spürbar, da Russlands Gasexporte eingestellt wurden und keine Geschäfte mit dem Land, das sich im Krieg befindet, getätigt werden.
Deutschlands größte Ökonomie hat besonders unter dem Verlust des kostengünstigen Gases gelitten, welches lange Zeit die Schwerindustrie subventionierte. Infolgedessen orientieren sich Unternehmen wie BASF, deren Führungskräfte in Nordamerika auf die Vorteile des US-Marktes, unter anderem die Marktdimension, Wachstumsprognosen und staatliche Anreize, hinweisen, umfangreiche Investitionen nach Amerika zu verlagern. Dieser Schritt deutet auf eine potenzielle Deindustrialisierung Deutschlands hin.
BASF, ein Paradebeispiel für die Reaktion auf die steigenden Energiekosten in Europa, verkündete die Reduzierung seines Hauptsitzes in Ludwigshafen, was tausende Arbeitsplätze und Fabrikschließungen zur Folge hatte. Die Verschiebung der Produktion ins Ausland betrifft nicht nur dieses Unternehmen - fast ein Drittel der deutschen Industrieunternehmen planten bereits im letzten Jahr, ihre Fertigung ins Ausland zu verlagern.
Auf der anderen Seite der Medaille steht die Bürokratie und die Regulierung, die laut Herrn Heinz, der BASF in Nordamerika leitet, in Europa überhand nimmt. Die hohen Kosten und langsamen Genehmigungsverfahren stellen weitere Stolpersteine dar. Die Notwendigkeit, genügend grünen Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen zu erzeugen und Infrastrukturen für Strom und Wasserstoff auszubauen, wird betont.
BASF zeigt auch Präsenz in China mit bedeutenden Investitionen, wobei die Hälfte der globalen Ausgaben bis 2027 geplant sind. Gleichzeitig wird kritisch beobachtet, ob deutsche Unternehmen wiederholt den Fehler begehen, sich auf autokratische Staaten zu verlassen.
Die deutsche Wirtschaftspolitik, speziell unter Merkel, wird als gescheitert angesehen, insbesondere in Bezug auf die Energieversorgungssicherheit. Gleichzeitig wird den USA ein pragmatischerer Ansatz bei der Energieversorgung zugeschrieben, der den wirtschaftlichen Auftrieb nicht für ökologische Ziele gefährdet. Angesichts der Verschlechterung der Bedingungen im deutschen Heimatmarkt und dem bisher wichtigsten Handelspartner China, gibt es einen signifikanten Anstieg der Kapitalverpflichtungen deutscher Unternehmen in US-Projekten.
Es bleibt die Frage, ob und wie Deutschland diesen Trend umkehren kann. Die aktuelle Koalition erscheint jedoch in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt, und es ist fraglich, ob die notwendigen Maßnahmen zur Stärkung des Industriestandortes Deutschland rechtzeitig umgesetzt werden können.