Digitale Infrastruktur in Polen

Internet, Mobilfunk & Strom für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

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Polen hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte beim Ausbau seiner digitalen Infrastruktur gemacht. Das Land setzt verstärkt auf Glasfasertechnologie und hat das Ziel, eine Gigabit-Gesellschaft zu entwickeln, die den Zugang zu ultraschnellem Breitbandinternet für die Bevölkerung verbessert. Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern finden in Polen eine zunehmend moderne digitale Infrastruktur vor, die in städtischen Gebieten oft mit der in Deutschland, Österreich oder der Schweiz vergleichbar ist, während ländliche Regionen noch aufholen.

Die polnische Regierung fördert den Breitbandausbau durch Subventionen, um Glasfaser-Internet auch in dünn besiedelte Landesteile zu bringen. Orange Polska, einer der führenden Telekommunikationsanbieter des Landes, bietet eine Vielzahl von DSL- und Glasfaser-Optionen an. Besonders bemerkenswert sind zwei spezielle Glasfaserprojekte, die den digitalen Wandel in ländlichen Gebieten vorantreiben und gleichzeitig die regionale Wirtschaft fördern sollen.

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Überblick der digitalen Infrastruktur in Polen

Polen hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte beim Ausbau seiner digitalen Infrastruktur gemacht. Die Regierung setzt verstärkt auf Digitalisierung und hat verschiedene Initiativen gestartet, um landesweite Konnektivität zu gewährleisten.

Geschichte und Entwicklung

Polens digitale Infrastruktur hat seit dem EU-Beitritt 2004 einen bedeutenden Wandel durchlaufen. In den frühen 2000er Jahren war die Internetabdeckung noch lückenhaft, besonders in ländlichen Gebieten.

Mit der Nutzung von EU-Fördermitteln begann ab 2007 ein systematischer Ausbau des Breitbandnetzes. Die nationale Strategie für die Entwicklung der Informationsgesellschaft legte den Grundstein für die heutige digitale Landschaft.

Zwischen 2014 und 2020 investierte Polen erheblich in den Glasfaserausbau. Besonders der "Nationale Breitbandplan" trieb die Entwicklung voran, mit dem Ziel, bis 2020 allen Haushalten Zugang zu Internetgeschwindigkeiten von mindestens 30 Mbit/s zu ermöglichen.

Die Privatisierung des Telekommunikationssektors und der Eintritt internationaler Anbieter haben den Wettbewerb gefördert und zu sinkenden Preisen geführt.

Aktueller Stand

Polen verfügt heute über eine solide digitale Infrastruktur mit zunehmender Abdeckung durch Glasfasernetzwerke. Die Plattform internet.gov.pl bietet eine Datenbank mit Informationen zu Internetdiensten und digitaler Konnektivität im ganzen Land.

In urbanen Zentren wie Warschau, Krakau und Breslau ist die Versorgung mit Hochgeschwindigkeitsinternet nahezu flächendeckend. Die 5G-Technologie wird seit 2020 schrittweise eingeführt und ist in größeren Städten bereits verfügbar.

In ländlichen Regionen bleibt die Versorgung teilweise herausfordernd. Trotz Subventionen zeigt sich, dass Fördergelder allein nicht ausreichen, um alle dünn besiedelten Gebiete anzuschließen.

Die Digitalisierung von Behördendiensten schreitet voran. Viele administrative Prozesse können mittlerweile online abgewickelt werden, was besonders für Auswanderer den Umgang mit Behörden erleichtert.

Cybersicherheit rückt zunehmend in den Fokus, insbesondere in Warschau entstehen internationale Initiativen in diesem Bereich.

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Schnelles Internet in Polen

Polen hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte beim Ausbau der digitalen Infrastruktur gemacht. Das Land verfolgt ambitionierte Ziele im Einklang mit der europäischen Gigabit-Gesellschaft und investiert besonders in den Ausbau von Glasfasernetzen.

Verfügbarkeit von Breitband-Internet

Die Internetabdeckung in Polen variiert stark zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. In größeren Städten wie Warschau, Krakau und Breslau ist schnelles Internet mit Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s problemlos verfügbar. Hier dominiert Glasfaser-Technologie (FTTH).

In ländlichen Regionen gestaltet sich der Ausbau schwieriger. Polen verfolgt jedoch mehrere Förderprogramme, um auch dort den digitalen Wandel voranzutreiben. Der nationale Breitbandplan zielt auf eine universelle Abdeckung mit mindestens 100 Mbit/s ab, die auf Gigabit-Geschwindigkeiten aufrüstbar sein soll.

Besonders hervorzuheben sind zwei große Glasfaserprojekte für ländliche Gebiete, die nicht nur die digitale Konnektivität verbessern, sondern auch die regionale Wirtschaft fördern und positive Umwelteffekte haben sollen. Allerdings zeigt sich, dass Fördergelder allein nicht ausreichen, um jede entlegene Region zu erschließen.

Vergleich der Internetanbieter

Der polnische Markt bietet verschiedene Anbieter mit unterschiedlichen Stärken:

Orange Polska: Als führender Telekommunikationsanbieter verfügt Orange über ein breites Angebot an DSL- und Glasfaser-Optionen. Das Unternehmen investiert kontinuierlich in den Netzausbau und deckt sowohl urbane als auch zunehmend ländliche Gebiete ab.

UPC Polen: Bekannt für schnelle Kabelinternet-Anschlüsse mit guter Stabilität, hauptsächlich in Städten verfügbar.

T-Mobile Polska: Bietet neben Mobilfunk auch Festnetzlösungen mit wachsendem Glasfaserangebot an.

Netia: Ein etablierter Anbieter mit eigenem Netzwerk, der verschiedene Technologien einsetzt.

Inea: Regional stark, besonders in Westpolen, mit ausgezeichneter Glasfaserinfrastruktur.

Die Anbieter unterscheiden sich nicht nur in der geographischen Abdeckung, sondern auch in Kundenservice und Zusatzleistungen wie TV-Paketen und Mobilfunk-Bundles.

Kosten für Internetzugang

Die Internetkosten in Polen sind im europäischen Vergleich moderat bis günstig. Für einen Glasfaseranschluss mit 300-500 Mbit/s zahlen Kunden typischerweise zwischen 50 und 100 Złoty (ca. 12-24 Euro) monatlich.

Die Preisgestaltung variiert je nach:

  • Geschwindigkeit (30 Mbit/s bis 1 Gbit/s)

  • Vertragslaufzeit (längere Verträge bieten oft Rabatte)

  • Bundling mit anderen Diensten (TV, Telefon, Mobilfunk)

In Städten sind die Preise durch die höhere Anbieterdichte oft günstiger als in ländlichen Gebieten. Die meisten Anbieter haben transparente Tarife ohne versteckte Kosten, was den Vergleich erleichtert.

Einmalkosten für Installation und Aktivierung können anfallen, werden aber bei längeren Vertragslaufzeiten oft erlassen. Aktionsangebote mit reduzierten Einstiegspreisen für die ersten Monate sind üblich.

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Mobilfunknetze und -tarife

Polens Mobilfunkinfrastruktur bietet deutschsprachigen Auswanderern ein gut ausgebautes Netz mit wettbewerbsfähigen Tarifen. Die wichtigsten Aspekte umfassen die Netzabdeckung, spezielle Angebote für Neuankömmlinge und die geltenden EU-Roaming-Regelungen.

Anbieter und Netzabdeckung

Polen verfügt über vier Hauptmobilfunkanbieter: Play, Orange, T-Mobile und Plus. Diese betreiben landesweit ausgebaute 4G/LTE-Netze mit einer Abdeckung von über 98% der Bevölkerung. In Großstädten wie Warschau, Krakau und Breslau ist die 5G-Versorgung bereits fortgeschritten.

In ländlichen Gebieten kann die Netzqualität variieren, wobei Orange und T-Mobile oft die beste Abdeckung bieten. Für Auswanderer, die in abgelegenen Regionen leben möchten, empfiehlt sich vorab eine Überprüfung der lokalen Netzabdeckung über die offiziellen Karten der Anbieter.

Die Internetgeschwindigkeiten sind vergleichbar mit denen in Deutschland, teilweise sogar besser. Durchschnittliche 4G-Geschwindigkeiten liegen bei 30-40 Mbit/s, während 5G-Verbindungen bis zu 600 Mbit/s erreichen können.

Mobilfunktarife für Auswanderer

Polnische Mobilfunkanbieter bieten flexible Vertragsoptionen ohne lange Mindestlaufzeiten an. Prepaid-Karten (Karta na kartę) sind besonders bei Neuankömmlingen beliebt, da sie ohne polnische Meldeadresse erhältlich sind. Die Registrierung erfordert lediglich einen Personalausweis oder Reisepass.

Die monatlichen Kosten für Datenpakete sind deutlich günstiger als in der DACH-Region:

TarifartDatenvolumenUngefährer Preis (PLN)Prepaid klein10 GB20-30 PLN (4-7 €)Prepaid mittel30 GB30-40 PLN (7-9 €)Vertrag unbegrenztUnbegrenzt50-70 PLN (11-16 €)

Virtuelle Mobilfunkanbieter (MVNOs) wie nju mobile oder Virgin Mobile bieten oft noch günstigere Optionen. Viele Anbieter locken Neukunden mit Sonderaktionen wie doppeltem Datenvolumen für die ersten Monate.

Roaming-Gebühren und EU-Regulierungen

Dank der EU-Roaming-Verordnung können Auswanderer ihre deutschen, österreichischen oder schweizerischen Handyverträge zunächst ohne Aufpreis in Polen nutzen. Dies erleichtert die Übergangsphase erheblich. Die Fair-Use-Politik begrenzt jedoch die dauerhafte Nutzung im Ausland.

Polnische SIM-Karten funktionieren ebenfalls problemlos im EU-Ausland nach dem "Roam like at home"-Prinzip. Bei Besuchen in der alten Heimat fallen daher keine zusätzlichen Gebühren an, solange die Nutzung im Rahmen der Fair-Use-Grenzen bleibt.

Für Telefonate aus Polen in andere EU-Länder gelten die regulierten EU-Tarife mit Maximalpreisen von 0,19 €/Minute für Anrufe und 0,06 € für SMS. Dies ist besonders vorteilhaft für Auswanderer, die regelmäßig Kontakt mit Familie und Freunden im Heimatland halten.

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Stromversorgung und -anbieter

Die Stromversorgung in Polen unterscheidet sich in einigen Punkten von der in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Die Netzqualität, Anbieterstruktur und Preisgestaltung weisen wichtige Merkmale auf, die Auswanderer kennen sollten.

Stromnetzqualität

Das polnische Stromnetz arbeitet mit 230V und 50Hz, identisch zu den DACH-Ländern, weshalb Elektrogeräte ohne Adapter funktionieren. Die Netzstabilität hat sich in den letzten Jahren erheblich verbessert, besonders in städtischen Gebieten.

In ländlichen Regionen kann es jedoch gelegentlich zu Spannungsschwankungen oder kurzen Ausfällen kommen. Dies betrifft vor allem Gebiete mit älterer Infrastruktur, die noch nicht modernisiert wurde.

Für sensible elektronische Geräte ist die Anschaffung eines Überspannungsschutzes ratsam. Bei Neubauten werden moderne Standards angewendet, die eine zuverlässige Stromversorgung gewährleisten.

Anbieter von Strom und erneuerbaren Energien

Der polnische Strommarkt wird von vier großen Versorgern dominiert: PGE, Tauron, Enea und Energa. Diese bieten landesweit Dienstleistungen an, wobei je nach Region unterschiedliche Anbieter vorherrschen.

Der Wettbewerb nimmt zu und kleinere Anbieter gewinnen Marktanteile. Erneuerbare Energien werden zunehmend wichtiger, wobei Polen seine Abhängigkeit von Kohle schrittweise reduziert.

Für umweltbewusste Verbraucher gibt es spezielle Ökostrom-Tarife. Die Installation privater Photovoltaikanlagen wird durch Förderprogramme unterstützt und erfreut sich wachsender Beliebtheit bei Hausbesitzern.

Beim Hauskauf ist zu beachten, ob Anschlüsse bereits vorhanden sind oder neu installiert werden müssen.

Preise und Vertragsbedingungen

Die Strompreise in Polen liegen aktuell unter dem deutschen Niveau, jedoch über dem polnischen Durchschnittslohn betrachtet verhältnismäßig hoch. Die Grundversorgungstarife werden staatlich reguliert, während Sondertarife frei gestaltet werden können.

Typische Preisstruktur:

  • Grundgebühr (opłata stała)

  • Verbrauchspreis pro kWh (cena za kWh)

  • Netzgebühren (opłaty dystrybucyjne)

Verträge werden meist für 12 oder 24 Monate abgeschlossen mit automatischer Verlängerung. Kündigungsfristen betragen in der Regel einen Monat zum Vertragsende.

Bei Anmeldung werden benötigt: Personalausweis, Miet- oder Kaufvertrag und manchmal ein polnisches Bankkonto. Für Auswanderer empfiehlt sich anfangs ein Grundversorgungstarif, bis sie den Markt besser kennen.

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Digitale Dienste und E-Government

Polen hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung gemacht. Das Land verfolgt ein ambitioniertes Programm, um staatliche Dienstleistungen online zugänglich zu machen und die Effizienz der Verwaltung zu steigern.

Online-Verwaltungsdienste

Die polnische Regierung hat die zentrale Plattform ePUAP (Elektroniczna Platforma Usług Administracji Publicznej) eingerichtet, die als Hauptportal für digitale Behördendienste dient. Über dieses Portal können Auswanderer zahlreiche Amtsangelegenheiten online erledigen.

Für die Nutzung dieser Dienste ist ein Profil Zaufany (Vertrauensprofil) erforderlich, das als digitale Identität fungiert. Die Einrichtung ist kostenlos und kann entweder persönlich bei einer Behörde oder online über ein polnisches Bankkonto erfolgen.

Zu den wichtigsten verfügbaren Online-Diensten gehören:

  • Anmeldung des Wohnsitzes

  • Beantragung von Ausweisdokumenten

  • Steuererklärungen über das Portal podatki.gov.pl

  • Kfz-Anmeldung und -Ummeldung

  • Gewerbeanmeldungen und Unternehmensregistrierung

Die meisten Formulare sind auf Polnisch, jedoch bieten größere Städte und touristisch geprägte Regionen zunehmend mehrsprachige Unterstützung an.

Digitale Bildungsangebote

Das polnische Bildungssystem integriert digitale Technologien auf verschiedenen Ebenen. Die Plattform EPALE (Electronic Platform for Adult Learning in Europe) bietet Bildungsressourcen speziell für Erwachsene und kann von Auswanderern für die berufliche Weiterbildung genutzt werden.

Für Kinder und Jugendliche gibt es das Programm Ogólnopolska Sieć Edukacyjna (Nationales Bildungsnetzwerk), das den Zugang zu digitalen Lernressourcen in Schulen verbessert. Viele Schulen nutzen zudem digitale Klassenbücher wie LIBRUS, über die Eltern den Lernfortschritt ihrer Kinder verfolgen können.

Sprachkurse für Polnisch werden von verschiedenen Institutionen online angeboten, darunter von der Universität Warschau und dem Institut für Polnische Sprache. Diese sind besonders relevant für deutschsprachige Auswanderer, die ihre Sprachkenntnisse verbessern möchten.

Gesundheitsdienstleistungen online

Das polnische Gesundheitssystem hat mit der Einführung von Internetowe Konto Pacjenta (IKP, Online-Patientenkonto) einen wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung gemacht. Über dieses Portal können Patienten ihre medizinischen Unterlagen einsehen, E-Rezepte erhalten und Arzttermine vereinbaren.

E-Rezepte (e-Recepta) haben die traditionellen Papierrezepte weitgehend ersetzt. Patienten erhalten einen Code per SMS oder E-Mail und können damit Medikamente in jeder Apotheke abholen. Dies ist besonders praktisch für Auswanderer, die noch nicht fließend Polnisch sprechen.

Die App mojeIKP ermöglicht den mobilen Zugriff auf alle Gesundheitsdienste. Darin können auch COVID-19-Impfnachweise und andere wichtige Gesundheitsdokumente gespeichert werden.

Telemedizinische Dienste haben seit der COVID-19-Pandemie zugenommen. Viele Ärzte bieten Videosprechstunden an, was insbesondere für Deutsche, Österreicher und Schweizer hilfreich sein kann, die neu in Polen sind und möglicherweise noch keinen Hausarzt gefunden haben.

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Unterstützung für Auswanderer

Bei einem Umzug nach Polen profitieren Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern von verschiedenen Unterstützungsangeboten, die den Übergang erleichtern. Spezielle Beratungsstellen, aktive Expat-Gemeinschaften und kulturelle Integrationsprogramme helfen dabei, sich in der neuen digitalen und sozialen Umgebung zurechtzufinden.

Beratungsstellen und Informationsquellen

Die Plattform internet.gov.pl stellt eine zentrale Anlaufstelle für Informationen zur digitalen Infrastruktur in Polen dar. Hier können Auswanderer spezifische Daten zur Internetverfügbarkeit in verschiedenen Regionen einsehen.

Deutsche, österreichische und schweizerische Botschaften in Warschau bieten umfassende Beratungsleistungen an. Sie informieren über rechtliche Rahmenbedingungen für Telekommunikationsverträge und digitale Dienste.

Einige wichtige Anlaufstellen:

  • Deutsch-Polnische Wirtschaftskammer: Beratung zu geschäftlichen Aspekten digitaler Infrastruktur

  • Arbeitsverwaltung (PUP): Unterstützung bei beruflicher Integration

  • Stadtinformationszentren: Lokale Informationen zu Internetanbietern und Stromversorgung

Die EU-Initiative "Digital Poland" bietet zudem gezielte Unterstützung für EU-Bürger bei der digitalen Integration.

Netzwerke und Communities

Zahlreiche Online-Foren und Social-Media-Gruppen verbinden deutschsprachige Auswanderer in Polen. Diese Communities teilen wertvolle Erfahrungen zu lokalen Internetanbietern, Mobilfunktarifen und Energieversorgern.

In größeren Städten wie Warschau, Krakau und Breslau existieren aktive Expat-Gruppen mit regelmäßigen Treffen. Hier können Neuankömmlinge nützliche Kontakte knüpfen und Tipps zur digitalen Infrastruktur erhalten.

Besonders hilfreich sind:

  • Facebook-Gruppen wie "Deutsche in Polen" oder "Expats in Warsaw"

  • Meetup-Veranstaltungen für Networking

  • Coworking-Spaces, die oft als Informationsdrehscheiben fungieren

Diese Netzwerke helfen nicht nur bei praktischen Fragen, sondern bieten auch emotionale Unterstützung während der Eingewöhnungsphase.

Kulturelle Integration und Sprachangebote

Digitale Sprachkurse erleichtern den Einstieg ins Polnische und fördern die Integration. Viele dieser Angebote sind auch über Smartphone-Apps oder Videokonferenzen zugänglich.

Die polnischen Kulturzentren organisieren interkulturelle Veranstaltungen, die teilweise digital übertragen werden. Diese helfen, die kulturellen Unterschiede zu verstehen und Sprachbarrieren zu überwinden.

Beliebte Sprachangebote umfassen:

  • Goethe-Institut: Polnisch-Kurse mit digitalem Lehrmaterial

  • Tandem-Programme: Sprachaustausch über Video-Chats

  • Städtische Bibliotheken: Kostenloser Zugang zu digitalen Lernplattformen

Viele Universitäten bieten internationale Programme mit englischsprachigen Kursen an, was den Übergang erleichtert, bevor ausreichende Polnischkenntnisse erworben wurden.

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Wirtschaftliche Aspekte

Die digitale Infrastruktur Polens ist eng mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes verbunden und bietet sowohl für Investoren als auch für Arbeitssuchende interessante Perspektiven.

Wirtschaftliche Entwicklung Polens

Polen verzeichnet seit Jahren ein stetiges Wirtschaftswachstum und hat sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsstandort in Mitteleuropa entwickelt. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt bei etwa 70% des EU-Durchschnitts, zeigt aber eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung.

Nach dem EU-Beitritt im Jahr 2004 konnte Polen von Strukturförderungen profitieren und wichtige Infrastrukturprojekte realisieren. Besonders hervorzuheben ist das Operationsprogramm "Digitales Polen", das mit einem Gesamtbudget von 2,57 Milliarden Euro ausgestattet ist.

Mehr als 1 Milliarde Euro dieses Budgets fließt gezielt in die Verbesserung der digitalen Konnektivität. Diese Investitionen haben zur wirtschaftlichen Stabilität beigetragen und machen Polen für Auswanderer wirtschaftlich attraktiv.

Investitionsmöglichkeiten in die digitale Infrastruktur

Der polnische Markt bietet vielfältige Investitionsmöglichkeiten im Bereich der digitalen Infrastruktur. Besonders der Breitbandausbau wird staatlich gefördert, um auch ländliche Regionen mit schnellem Internet zu versorgen.

Allerdings zeigt sich, dass Fördergelder allein nicht ausreichen, um flächendeckend Glasfaser-Internet anzubieten. In dünn besiedelten Gebieten entstehen dadurch Marktchancen für private Investoren und Dienstleister.

Für Unternehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bieten sich Möglichkeiten in folgenden Bereichen:

  • IT-Dienstleistungen und Softwareentwicklung

  • Telekommunikationsinfrastruktur

  • Smart-Home und IoT-Anwendungen

  • Cloud-Computing und Datenzentren

Die Nähe zu den DACH-Ländern und die gleichzeitig niedrigeren Betriebskosten machen Polen zu einem strategisch günstigen Standort.

Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt

Die Digitalisierung hat den polnischen Arbeitsmarkt nachhaltig verändert. Durch den Ausbau der digitalen Infrastruktur entstehen neue Arbeitsplätze, besonders im IT-Sektor und verwandten Branchen.

Für Fachkräfte aus dem deutschsprachigen Raum ergeben sich attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten bei internationalen Unternehmen, die in Polen Niederlassungen unterhalten. Besonders gefragt sind:

Stark nachgefragte Qualifikationen:

  • Netzwerktechnik und IT-Sicherheit

  • Softwareentwicklung

  • Projektmanagement im IT-Bereich

  • Digitales Marketing

Die zunehmende Verbreitung von Homeoffice und Remote-Arbeit wird durch die verbesserte digitale Infrastruktur unterstützt. Dies ermöglicht Auswanderern, weiterhin für Unternehmen in ihren Heimatländern zu arbeiten, während sie die Vorteile des Lebens in Polen genießen.

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Zusammenfassung und Ausblick

Polen hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte in seiner digitalen Infrastruktur erzielt. Mit einer Internetabdeckung von 93,3% der Haushalte im Jahr 2023 zeigt das Land eine beeindruckende Entwicklung im Bereich der Digitalisierung.

Der nationale Plan für digitale Konnektivität 2025 steht im Einklang mit den Zielen der EU für die Gigabit-Gesellschaft und verspricht weitere Verbesserungen in der Zukunft. Diese Strategie zielt darauf ab, die digitale Kluft zu verringern und allen Bürgern Zugang zu schnellem Internet zu ermöglichen.

Für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern bietet Polen somit eine zunehmend attraktive digitale Infrastruktur. Die Verfügbarkeit von Highspeed-Internet in Städten ist vergleichbar mit westeuropäischen Standards.

Herausforderungen bestehen jedoch weiterhin in ländlichen Gebieten. Nicht alle Talregionen werden vom Mobilfunk erreicht, und in einigen entlegenen Gebieten kann die Stromversorgung unzuverlässig sein.

Wichtige Faktoren für Auswanderer:

  • Hohe Internetverfügbarkeit in urbanen Zentren

  • Kontinuierliche Verbesserung der Mobilfunkabdeckung

  • Regionale Unterschiede bei der Qualität der digitalen Infrastruktur

Die schnelle Digitalisierung Polens wird voraussichtlich in den kommenden Jahren anhalten. Investitionen in 5G-Technologie und die weitere Verbesserung der Netzabdeckung stehen auf der Agenda und werden die digitale Landschaft des Landes weiter positiv verändern.

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