BRICS-Zuwachs: Neue Mitglieder stärken globale Allianz

Die BRICS-Gruppe, bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, steht vor einer bedeutenden Erweiterung. Ab dem 1. Januar 2024 werden sechs neue Mitgliedsstaaten der Gruppe beitreten: Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Diese Erweiterung wird die Gruppe auf insgesamt elf Mitglieder anwachsen lassen und ihren Einfluss auf der globalen Bühne erheblich verstärken.

Die Aufnahme neuer Mitglieder wurde während des BRICS-Gipfels in Johannesburg im August 2023 beschlossen. Diese Entscheidung folgt einem wachsenden Interesse vieler Länder an einer Mitgliedschaft in der Gruppe. Laut Berichten haben insgesamt 19 Nationen ihr Interesse bekundet, was das zunehmende Gewicht der BRICS-Staaten in der Weltwirtschaft und -politik unterstreicht.

Mit der Erweiterung wird die BRICS-Gruppe einen noch größeren Teil der Weltbevölkerung und der globalen Wirtschaftsleistung repräsentieren. Dies könnte zu einer Verschiebung der geopolitischen Machtverhältnisse führen und ein stärkeres Gegengewicht zum Westen bilden.

Die BRICS-Allianz

Die BRICS-Allianz repräsentiert eine einflussreiche Gruppe aufstrebender Volkswirtschaften, die globale Wirtschafts- und Politikstrukturen neu gestalten möchte. Sie strebt nach einer multipolaren Weltordnung und verstärkter Zusammenarbeit zwischen Schwellenländern.

Historie und Entwicklung des BRICS-Bündnisses

Die Abkürzung BRIC wurde 2001 von einem Ökonomen geprägt, um die aufstrebenden Märkte Brasilien, Russland, Indien und China zu beschreiben. 2010 trat Südafrika bei, wodurch BRICS entstand.

Seitdem haben die Mitglieder ihre Kooperation intensiviert. Sie halten jährliche Gipfeltreffen ab und gründeten 2014 die Neue Entwicklungsbank als Alternative zu westlich dominierten Institutionen.

2024 wird die Allianz um sechs neue Mitglieder erweitert: Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Dies stärkt die geopolitische Bedeutung der Gruppe erheblich.

Prinzipien und Ziele

BRICS strebt eine Reform des globalen Finanzsystems an. Die Allianz fordert mehr Mitspracherecht für Schwellenländer in internationalen Organisationen wie IWF und Weltbank.

Ein Hauptziel ist die Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern. Dies umfasst verstärkten Handel, Investitionen und Technologieaustausch.

Die Gruppe setzt sich für eine multipolare Weltordnung ein. Sie möchte ein Gegengewicht zur Dominanz westlicher Staaten bilden und die Interessen des globalen Südens stärker vertreten.

BRICS-Staaten streben nach größerer Unabhängigkeit vom US-Dollar. Sie fördern den Handel in lokalen Währungen und diskutieren die Schaffung einer gemeinsamen BRICS-Währung.

Mögliche Erweiterung und neue Mitglieder

Die BRICS-Gruppe steht vor einer bedeutenden Erweiterung. Ab Januar 2024 werden sechs neue Länder der Staatengruppe beitreten, was ihre globale Präsenz und ihren Einfluss erheblich verstärken wird.

Kriterien und Prozess der Aufnahme

Der Aufnahmeprozess für neue BRICS-Mitglieder ist strategisch und selektiv. Die bestehenden Mitglieder - Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika - haben sich auf die Aufnahme von Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten geeinigt.

Diese Entscheidung wurde auf dem BRICS-Gipfel in Johannesburg getroffen. Die Auswahl basiert auf wirtschaftlichem Potenzial, geopolitischer Bedeutung und der Fähigkeit, zur Stärkung des Globalen Südens beizutragen.

Die neuen Mitglieder repräsentieren verschiedene Regionen und bringen unterschiedliche Stärken ein:

  • Naher Osten: Iran, Saudi-Arabien, VAE

  • Afrika: Ägypten, Äthiopien

  • Südamerika: Argentinien

Wirtschaftliche und geopolitische Bedeutung der Erweiterung

Die BRICS-Erweiterung hat weitreichende Auswirkungen auf die globale Wirtschaft und Politik. Mit den neuen Mitgliedern wird die Gruppe ihre wirtschaftliche Macht deutlich ausbauen. Sie umfasst nun wichtige Öl- und Gasexporteure sowie aufstrebende Märkte.

Geopolitisch positioniert sich die erweiterte BRICS-Gruppe als Gegengewicht zum Westen. Die Aufnahme von Ländern wie Iran und Saudi-Arabien unterstreicht das Streben nach einer multipolaren Weltordnung.

Die Erweiterung stärkt auch die Stimme des Globalen Südens in internationalen Foren. Sie fördert die Süd-Süd-Kooperation und könnte zu Veränderungen in globalen Handels- und Finanzstrukturen führen.

Die Rolle der BRICS-Staaten in der Weltwirtschaft

Die BRICS-Staaten haben in den letzten Jahren erheblich an wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen. Ihr wachsender Einfluss zeigt sich sowohl in ihrem Beitrag zum globalen Wirtschaftswachstum als auch in der Intensivierung ihrer Handels- und Investitionsbeziehungen.

Beitrag zum Weltwirtschaftswachstum

Die BRICS-Länder leisten einen wesentlichen Beitrag zur globalen Wirtschaftsleistung. Im Jahr 2022 erwirtschafteten sie zusammen rund 34% des weltweiten Bruttoinlandsprodukts auf Basis der Kaufkraftparität.

China und Indien sind dabei die Haupttreiber des Wachstums. Ihre dynamischen Volkswirtschaften ziehen ausländische Investitionen an und fördern technologische Innovationen.

Die BRICS-Staaten streben eine stärkere Repräsentation in internationalen Finanzinstitutionen wie der Weltbank an. Sie setzen sich für Reformen im globalen Finanzsystem ein.

Handels- und Investitionsbeziehungen innerhalb der BRICS

Der Handel zwischen den BRICS-Ländern hat sich in den letzten Jahren intensiviert. Sie fördern den Gebrauch lokaler Währungen im gegenseitigen Handel, um ihre Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren.

China spielt als größte Volkswirtschaft der Gruppe eine zentrale Rolle. Der Yuan gewinnt als Handelswährung an Bedeutung.

Die BRICS-Staaten bauen ihre Zusammenarbeit in strategischen Bereichen aus. Dazu gehören Energie, insbesondere Öl und Gas, sowie Technologie und Infrastruktur.

Gemeinsame Investitionsprojekte und der Austausch von Expertise tragen zur wirtschaftlichen Verflechtung bei. Die New Development Bank der BRICS finanziert Infrastrukturprojekte in den Mitgliedsländern.

Geopolitische Herausforderungen und Chancen

Die BRICS-Erweiterung bringt sowohl Herausforderungen als auch Chancen für die globale Ordnung mit sich. Sie verändert das geopolitische Gleichgewicht und eröffnet neue Möglichkeiten für multilaterale Zusammenarbeit.

Spannungen und Kooperation mit dem Westen und den USA

Die Aufnahme neuer BRICS-Mitglieder verstärkt die Spannungen zwischen Ost und West. Washington sieht die Erweiterung kritisch, da sie den Einfluss der USA potenziell schmälert. Gleichzeitig bietet sie Chancen für Dialog und Zusammenarbeit.

Die G7-Staaten beobachten die Entwicklung aufmerksam. Sie suchen nach Wegen, um konstruktiv mit der erweiterten BRICS-Gruppe umzugehen. Sanktionen gegen Russland bleiben ein Streitpunkt.

Trotz Differenzen gibt es Bereiche für mögliche Kooperation. Klimawandel und globale Gesundheit sind Themen von gemeinsamem Interesse. Hier könnte die erweiterte BRICS-Gruppe als Brückenbauer fungieren.

Streben nach einer alternativen Weltordnung

Die BRICS-Erweiterung zielt auf eine multipolare Weltordnung ab. Die Gruppe möchte ein Gegengewicht zur westlich dominierten Ordnung schaffen. Sie strebt nach mehr Mitsprache in globalen Angelegenheiten.

Neue Mitglieder wie Saudi-Arabien und Iran bringen zusätzliches wirtschaftliches und politisches Gewicht ein. Dies stärkt die Position der BRICS in internationalen Foren. Die Gruppe fordert Reformen in globalen Institutionen wie der UNO und dem IWF.

Die erweiterte BRICS-Allianz bietet Entwicklungs- und Schwellenländern eine alternative Plattform. Sie verspricht Zusammenarbeit auf Augenhöhe und gegenseitigen Respekt. Dies könnte die Nord-Süd-Beziehungen neu gestalten.

Interne Dynamiken und Führung

Die Erweiterung der BRICS-Gruppe bringt neue Herausforderungen für die internen Dynamiken und Führungsstrukturen mit sich. China spielt dabei eine zentrale Rolle, während die politische Agenda und Diplomatie der Mitgliedsstaaten an Bedeutung gewinnen.

Wirtschaftspolitik und Führungskraft Chinas

China nimmt innerhalb der BRICS-Gruppe eine dominierende Position ein. Mit seiner enormen Wirtschaftskraft und Bevölkerung von über 1,4 Milliarden Menschen setzt das Land maßgebliche Impulse für die Entwicklung des Bündnisses.

Präsident Xi Jinping nutzt die BRICS-Plattform, um Chinas globalen Einfluss auszubauen. Die Belt and Road Initiative ist ein Beispiel für Pekings wirtschaftspolitische Ambitionen.

Gleichzeitig führt Chinas Vormachtstellung zu Spannungen mit anderen Mitgliedern, insbesondere Indien. Territoriale Konflikte im Himalaya belasten die Beziehungen zwischen den beiden bevölkerungsreichsten BRICS-Staaten.

Politische Agenda und Diplomatie

Die BRICS-Staaten verfolgen eine multipolare Weltordnung als gemeinsames politisches Ziel. Sie streben nach mehr Mitsprache in internationalen Institutionen und lehnen westliche Dominanz ab.

Russlands Krieg gegen die Ukraine stellt die Gruppe vor diplomatische Herausforderungen. Während Moskau Unterstützung sucht, wahren andere Mitglieder vorsichtige Neutralität.

Brasilien und Südafrika nehmen wichtige Vermittlerrollen ein. Sie balancieren zwischen westlicher Orientierung und BRICS-Solidarität.

Die Erweiterung um sechs neue Mitglieder ab 2024 wird die geopolitische Ausrichtung der Gruppe weiter verändern. Saudi-Arabien und Iran bringen zusätzliches wirtschaftliches und strategisches Gewicht ein.

BRICS und globale Finanzinstitutionen

Die BRICS-Staaten streben eine stärkere Rolle in der globalen Finanzarchitektur an. Sie haben eigene Institutionen geschaffen und fordern Reformen bestehender Organisationen.

Die Neue Entwicklungsbank (NDB)

Die NDB wurde 2014 von den BRICS-Staaten gegründet. Sie dient als Alternative zu Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF). Die Bank finanziert Infrastrukturprojekte und nachhaltige Entwicklung in Schwellen- und Entwicklungsländern.

Das Grundkapital der NDB beträgt 100 Milliarden US-Dollar. Die Stimmrechte sind gleichmäßig unter den Gründungsmitgliedern verteilt. Dies unterscheidet sie von Weltbank und IWF, wo westliche Länder dominieren.

Die NDB vergibt Kredite in lokalen Währungen. Dies reduziert Wechselkursrisiken für Kreditnehmer. Die Bank emittiert auch Anleihen in chinesischen Yuan, um ihre Finanzierungsbasis zu diversifizieren.

Beziehungen zu bestehenden globalen Finanzinstitutionen

Die BRICS-Staaten fordern eine Reform der Weltbank und des IWF. Sie kritisieren die Dominanz westlicher Länder in diesen Institutionen. Insbesondere China und Indien streben größeren Einfluss an.

Die BRICS-Länder haben ihre Stimmrechtsanteile im IWF erhöht. China ist nun drittgrößter Anteilseigner. Trotzdem bleiben die USA der größte Anteilseigner mit Vetorecht.

Die BRICS-Staaten kooperieren auch mit regionalen Entwicklungsbanken. Sie streben eine multipolare Finanzordnung an. Der US-Dollar soll als globale Leitwährung an Bedeutung verlieren.

Zukunftsperspektiven und Strategien

Die BRICS-Gruppe strebt eine verstärkte Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen an. Der Fokus liegt auf Innovation, Technologie und nachhaltiger Entwicklung.

Innovation und technologische Entwicklung

Die BRICS-Staaten investieren zunehmend in Forschung und Entwicklung. Ein Schwerpunkt liegt auf künstlicher Intelligenz und Digitalisierung. Gemeinsame Projekte zur Förderung von Start-ups und Technologietransfer sind geplant.

Brasilien treibt die Entwicklung erneuerbarer Energien voran. Russland setzt auf Raumfahrttechnologie. Indien expandiert im IT-Sektor. China ist führend bei 5G und Elektromobilität.

Die Gruppe plant die Einrichtung eines BRICS-Innovationsfonds. Dieser soll vielversprechende Technologieprojekte unterstützen. Regelmäßige Treffen von Wissenschaftlern und Unternehmern sollen den Austausch fördern.

Soziale, wirtschaftliche und umweltpolitische Nachhaltigkeitsstrategien

Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt der BRICS-Agenda. Die Mitgliedsstaaten haben sich zu den UN-Nachhaltigkeitszielen bekannt. Konkrete Maßnahmen umfassen:

  • Ausbau erneuerbarer Energien

  • Verbesserung der Bildungssysteme

  • Bekämpfung von Armut und Ungleichheit

  • Schutz der Biodiversität

Die New Development Bank der BRICS finanziert Infrastrukturprojekte mit Fokus auf Nachhaltigkeit. Jährliche Gipfeltreffen dienen der Abstimmung von Strategien. Die Gruppe strebt eine Reform globaler Institutionen an, um Entwicklungsländern mehr Mitsprache zu ermöglichen.

Inklusion und soziale Gerechtigkeit sind wichtige Themen. Programme zur Förderung von Frauen und benachteiligten Gruppen werden ausgebaut. Der Konsens über gemeinsame Werte und Ziele soll die Zusammenarbeit stärken.

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BRICS-Staaten: Ein Drittel der globalen Wirtschaftsleistung in 2023

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