BRICS-Gipfel 2024: Erweiterung und globale Auswirkungen

Der BRICS-Gipfel 2023 in Johannesburg markierte einen Wendepunkt für die Staatengruppe. Die Entscheidung, sechs neue Mitglieder aufzunehmen, darunter Saudi-Arabien und Iran, stärkt die geopolitische Bedeutung des Bündnisses erheblich.

Die fünf Gründungsmitglieder - Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika - streben eine multipolare Weltordnung an. Sie sehen sich als Gegengewicht zum Westen und wollen mehr Einfluss auf globale Entscheidungen nehmen.

Ein zentrales Thema des Gipfels war die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Die BRICS-Staaten diskutierten Möglichkeiten, ihre Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern. Eine eigene Leitwährung wurde als Option in Betracht gezogen, um den Handel untereinander zu erleichtern.

Entstehung und Entwicklung der BRICS-Staaten

Die BRICS-Gruppe entstand aus einer Wirtschaftsidee und entwickelte sich zu einem bedeutenden Bündnis aufstrebender Volkswirtschaften. Ihre Erweiterung spiegelt das wachsende Gewicht dieser Länder in der globalen Wirtschaft wider.

Ursprung und frühe Jahre

Der Begriff BRIC wurde 2001 von Jim O'Neill, einem Ökonomen bei Goldman Sachs, geprägt. Er fasste damit die aufstrebenden Volkswirtschaften Brasilien, Russland, Indien und China zusammen. O'Neill prognostizierte, dass diese Länder aufgrund ihrer rasanten wirtschaftlichen Entwicklung bis 2050 die führenden Industrienationen überholen könnten.

2006 begannen die BRIC-Staaten, sich als informelle Gruppe zu treffen. Das erste offizielle Gipfeltreffen fand 2009 im russischen Jekaterinburg statt. Die Staaten erkannten ihr gemeinsames Potenzial als Gegengewicht zu den etablierten Wirtschaftsmächten.

Expansion und die Aufnahme neuer Mitglieder

2010 trat Südafrika der Gruppe bei, wodurch aus BRIC BRICS wurde. Diese Erweiterung verstärkte die globale Repräsentation der Gruppe und fügte eine wichtige afrikanische Stimme hinzu.

Im August 2023 beschlossen die BRICS-Staaten eine signifikante Erweiterung. Sie luden sechs neue Länder ein: die Vereinigten Arabischen Emirate, Äthiopien, Argentinien, Iran, Ägypten und Saudi-Arabien. Diese Staaten sollten ab 1. Januar 2024 der Gruppe beitreten.

Die Erweiterung erhöht die wirtschaftliche und politische Bedeutung der BRICS erheblich. Die neue Elfer-Gruppe repräsentiert nun bis zu 37 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts.

Politische und wirtschaftliche Ziele

Die BRICS-Staaten verfolgen ehrgeizige Ziele zur Stärkung ihrer globalen Position. Sie streben eine Neugestaltung der Weltordnung an und wollen ihre wirtschaftlichen und politischen Interessen durchsetzen.

Förderung der Wirtschaftskooperation

Die BRICS-Länder setzen auf eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit. Sie fördern den Handel untereinander und tauschen Technologien aus. Ein zentrales Anliegen ist die Reform des internationalen Finanzsystems.

Die Staaten drängen auf mehr Mitspracherecht in Institutionen wie dem IWF. Sie wollen ihre Volkswirtschaften stärken und unabhängiger vom US-Dollar werden.

Die Gründung der New Development Bank zeigt ihren Willen zur Schaffung eigener Finanzstrukturen. Diese soll Infrastrukturprojekte in Schwellenländern finanzieren.

Globale politische Ambitionen

Politisch streben die BRICS-Staaten nach mehr Einfluss auf der Weltbühne. Sie fordern eine multipolare Weltordnung und kritisieren die Dominanz des Westens.

Die Gruppe positioniert sich als Vertreterin des Globalen Südens. Sie setzt sich für die Interessen von Entwicklungs- und Schwellenländern ein.

Bei den jährlichen Gipfeltreffen stimmen die Staaten ihre Positionen ab. Sie äußern sich zu globalen Themen wie Klimawandel oder Terrorismus.

Die Erweiterung um sechs neue Mitglieder 2023 stärkt das politische Gewicht der Gruppe. Sie repräsentiert nun einen noch größeren Teil der Weltbevölkerung.

BRICS als Gegengewicht zum Westen

Die BRICS-Staaten sehen sich als Gegengewicht zu den G7-Staaten und der westlichen Dominanz. Sie streben eine neue globale Ordnung an, in der sie eine führende Rolle spielen.

China und Russland nutzen die Gruppe, um westlichen Sanktionen zu begegnen. Sie bauen alternative Handels- und Finanzsysteme auf.

Die BRICS-Länder fordern eine Reform des UN-Sicherheitsrats. Sie wollen mehr Mitsprache in globalen Entscheidungsprozessen.

Die Gruppe betont die Prinzipien der Nichteinmischung und Souveränität. Sie lehnt westliche Interventionen in anderen Ländern ab.

Jährliche Gipfeltreffen und Vereinbarungen

Die BRICS-Gipfeltreffen sind zentrale Ereignisse für die Zusammenarbeit und strategische Ausrichtung der Mitgliedsstaaten. Sie bieten eine Plattform für wichtige Diskussionen und Entscheidungen auf höchster politischer Ebene.

Historische Übersicht der Gipfel

Der erste BRIC-Gipfel fand 2009 in Jekaterinburg, Russland, statt. Seitdem treffen sich die Staats- und Regierungschefs jährlich in einem der Mitgliedsländer.

2011 wurde Südafrika offiziell in die Gruppe aufgenommen, die seitdem als BRICS bekannt ist. Der 15. BRICS-Gipfel 2023 fand im Sandton Convention Centre in Johannesburg statt.

Südafrika war zum dritten Mal Gastgeber des Treffens. Besonders war die Abwesenheit des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der per Videoschalte teilnahm.

Wichtigste Ergebnisse und Dokumente

Die Gipfeltreffen enden stets mit einer gemeinsamen Erklärung, die die Positionen und Ziele der BRICS-Staaten zusammenfasst. Wichtige Themen sind oft wirtschaftliche Zusammenarbeit und globale Herausforderungen.

2014 wurde die Gründung der New Development Bank beschlossen. Sie soll Infrastrukturprojekte in Schwellen- und Entwicklungsländern finanzieren.

2023 stand die Erweiterung der Gruppe im Fokus. Es wurde die Aufnahme von sechs neuen Mitgliedern ab 2024 vereinbart: Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Die Rolle der Staats- und Regierungschefs

Die Staats- und Regierungschefs spielen eine zentrale Rolle bei den BRICS-Gipfeln. Sie setzen die Agenda und treffen wichtige Entscheidungen für die Zukunft der Gruppe.

Xi Jinping, Narendra Modi, Luiz Inácio Lula da Silva und Cyril Ramaphosa nahmen 2023 persönlich teil. Ihre Anwesenheit unterstreicht die Bedeutung des Formats für die beteiligten Länder.

Die Gipfel bieten den Führungspersönlichkeiten die Möglichkeit zu bilateralen Gesprächen am Rande der offiziellen Veranstaltungen. Dies fördert die Beziehungen zwischen den BRICS-Staaten über die formellen Treffen hinaus.

Die BRICS im internationalen Kontext

Die BRICS-Staaten streben eine Neuordnung der globalen Wirtschaftsbeziehungen an. Sie fordern mehr Mitsprache in internationalen Finanzinstitutionen und wollen die Dominanz des US-Dollars reduzieren.

Beziehungen zu anderen Wirtschaftsbündnissen

Die BRICS-Gruppe positioniert sich als Alternative zu westlich dominierten Formaten wie G7 und G20. Sie sucht den Dialog mit anderen Schwellenländern und regionalen Bündnissen.

Gleichzeitig bleiben die wirtschaftlichen Verflechtungen mit den USA und der EU stark. Viele BRICS-Staaten sind G20-Mitglieder und nutzen diese Plattform für ihre Interessen.

Die Erweiterung um sechs neue Mitglieder stärkt das politische Gewicht der BRICS. Sie repräsentieren nun über 37% der Weltbevölkerung.

Einfluss auf die globale Wirtschaft

Die BRICS-Staaten gewinnen wirtschaftlich an Bedeutung. Ihr Anteil am globalen BIP wächst stetig. Sie fordern eine Reform des internationalen Währungssystems.

Ziel ist es, die Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern. Diskutiert werden eigene Zahlungssysteme und eine gemeinsame Währung.

Der Aufbau alternativer Finanzinstitutionen wie der New Development Bank soll den Einfluss erweitern. Geopolitisch streben die BRICS eine multipolare Weltordnung an.

Herausforderungen bleiben die teils divergierenden Interessen der Mitglieder und Spannungen untereinander.

Zukunftsperspektiven und Herausforderungen

Die BRICS-Gruppe steht vor bedeutenden Veränderungen und Herausforderungen. Ihre Erweiterung und geopolitische Positionierung werden die zukünftige Entwicklung maßgeblich beeinflussen.

Potenzielle Erweiterung und Beitritt neuer Länder

Die BRICS-Gruppe plant eine signifikante Erweiterung. Ab Januar 2024 sollen sechs neue Mitglieder beitreten: Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Diese Erweiterung wird die Gruppe mehr als verdoppeln. Sie stärkt ihre globale Präsenz und wirtschaftliche Bedeutung.

Besonders bemerkenswert ist der Beitritt von Saudi-Arabien und Iran. Trotz ihrer Rivalität werden sie nun Teil derselben Allianz sein.

Die Aufnahme neuer Mitglieder könnte die Dynamik innerhalb der Gruppe verändern. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Entscheidungsfindung und Zusammenarbeit entwickeln werden.

Geopolitische Spannungen und deren Auswirkungen

Die BRICS-Erweiterung hat geopolitische Implikationen. Sie wird als Gegengewicht zum Westen gesehen.

Der Ukraine-Konflikt belastet die Beziehungen zwischen Russland und westlichen Ländern. Dies könnte die BRICS-Gruppe näher zusammenbringen.

Gleichzeitig bestehen Spannungen zwischen einzelnen BRICS-Mitgliedern. Indien und China haben territoriale Konflikte.

Die Gruppe muss diese internen Differenzen überbrücken. Nur so kann sie als einheitlicher Block auftreten und globalen Einfluss ausüben.

Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit

Die BRICS-Staaten streben nach wirtschaftlichem Wachstum und Entwicklung. Sie repräsentieren einen großen Teil der Weltbevölkerung und -wirtschaft.

Nachhaltigkeit ist eine zentrale Herausforderung. Die Gruppe muss Wirtschaftswachstum mit Umweltschutz in Einklang bringen.

Einige Mitglieder, wie China und Indien, setzen verstärkt auf erneuerbare Energien. Andere sind noch stark von fossilen Brennstoffen abhängig.

Die BRICS-Bank könnte eine wichtige Rolle bei der Finanzierung nachhaltiger Projekte spielen. Sie bietet eine Alternative zu westlich dominierten Finanzinstitutionen.

Institutionelle Strukturen und Initiativen

Die BRICS-Staaten haben wichtige Strukturen und Partnerschaften geschaffen, um ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit zu stärken. Zwei zentrale Säulen sind dabei die New Development Bank und gezielte Wirtschaftskooperationen.

Die New Development Bank

Die New Development Bank (NDB) wurde 2014 von den BRICS-Staaten gegründet. Sie hat ihren Hauptsitz in Shanghai und verfügt über ein Grundkapital von 100 Milliarden US-Dollar.

Die Bank finanziert Infrastruktur- und Nachhaltigkeitsprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern. Bis 2023 hat sie Kredite in Höhe von über 30 Milliarden Dollar vergeben.

Die NDB vergibt Kredite in lokalen Währungen, um Wechselkursrisiken zu reduzieren. Sie arbeitet eng mit anderen multilateralen Entwicklungsbanken zusammen.

BRICS-Wirtschaftspartnerschaften

Die BRICS-Staaten haben ihre Handelsbeziehungen in den letzten Jahren deutlich ausgebaut. China ist zum wichtigsten Handelspartner für Brasilien, Russland und Südafrika geworden.

Die Länder streben an, den Handel untereinander in lokalen Währungen abzuwickeln. Dies soll ihre Abhängigkeit vom US-Dollar verringern.

Deutschland ist ein bedeutender Handelspartner der BRICS. Besonders der Export von Maschinen und Fahrzeugen spielt eine wichtige Rolle. Die BRICS-Staaten sind auch wichtige Rohstofflieferanten für die deutsche Industrie.

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Russlands Vorsitz beim BRICS-Gipfel 2024: Erweiterung und globaler Einfluss

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Die BRICS Geldbörse: Ein neues Finanztool für die aufstrebende Wirtschaftsallianz