Die 9 größten Nachteile beim Auswandern auf die Kanaren

Herausforderungen und Fallstricke im Inselparadies

Die Kanarischen Inseln locken viele Deutsche mit ihrem ganzjährig milden Klima und atemberaubenden Landschaften. Doch ein Umzug in dieses Inselparadies bringt auch Herausforderungen mit sich. Es ist wichtig, sich dieser Nachteile bewusst zu sein, bevor man den Schritt wagt.

Trotz der zahlreichen Vorteile des Lebens auf den Kanaren gibt es einige bedeutende Nachteile, die Deutsche bei einer Auswanderung berücksichtigen sollten. Von bürokratischen Hürden bis hin zu kulturellen Unterschieden können verschiedene Faktoren den Traum vom Inselleben beeinträchtigen. Eine sorgfältige Abwägung dieser Aspekte ist entscheidend für eine erfolgreiche Integration und ein zufriedenes Leben auf den Kanarischen Inseln.

1) Sprachebarrieren

Für Deutsche, die auf die Kanaren auswandern, stellt die spanische Sprache oft eine erhebliche Herausforderung dar. Viele Einheimische sprechen kein oder nur wenig Englisch, was die Kommunikation im Alltag erschwert.

Ohne ausreichende Spanischkenntnisse können einfache Aufgaben wie Einkaufen, Arztbesuche oder Behördengänge zu Hürden werden. Dies kann zu Frustration und einem Gefühl der Isolation führen.

Auch im Berufsleben ist die Sprachbarriere ein bedeutendes Hindernis. Viele Arbeitgeber erwarten fließende Spanischkenntnisse, was die Jobsuche für deutsche Auswanderer einschränken kann.

Die kanarische Variante des Spanischen unterscheidet sich zudem vom Standardspanisch. Dies kann selbst für diejenigen, die bereits Spanisch gelernt haben, eine zusätzliche Herausforderung darstellen.

Um diese Barriere zu überwinden, ist intensives Sprachlernen unerlässlich. Dies erfordert Zeit, Geduld und möglicherweise finanzielle Investitionen in Sprachkurse oder Privatunterricht.

2) Bürokratische Hürden

Die Auswanderung auf die Kanaren bringt deutsche Staatsbürger mit einem komplexen bürokratischen System in Berührung. Die spanische Verwaltung unterscheidet sich erheblich von der deutschen, was zu Herausforderungen führen kann.

Zunächst müssen Auswanderer eine NIE-Nummer (Número de Identidad de Extranjero) beantragen. Dieser Prozess kann zeitaufwendig sein und erfordert oft mehrere Behördengänge.

Die Anmeldung beim Einwohnermeldeamt und die Registrierung im spanischen Gesundheitssystem sind weitere bürokratische Schritte. Hierbei können Sprachbarrieren und unterschiedliche Verwaltungsabläufe zu Verzögerungen führen.

Auch die Anerkennung deutscher Qualifikationen und Abschlüsse kann sich als langwierig erweisen. Dies kann die berufliche Integration erschweren.

Für Unternehmer stellen die spanischen Steuervorschriften und Arbeitsgesetze eine zusätzliche Hürde dar. Sie unterscheiden sich teils erheblich von den deutschen Regelungen.

Die Bürokratie auf den Kanaren kann langsamer ablaufen als in Deutschland. Geduld und gute Vorbereitung sind daher unerlässlich, um diese Herausforderungen zu meistern.

3) Vermissen der deutschen Kultur

Deutsche Auswanderer auf den Kanaren können ein starkes Heimweh nach der vertrauten Kultur ihrer Heimat entwickeln. Die kanarische Lebensweise unterscheidet sich deutlich von der deutschen, was zu einem Gefühl der Entwurzelung führen kann.

Traditionelle deutsche Feste und Bräuche sind auf den Inseln weniger präsent. Weihnachtsmärkte, Oktoberfest oder andere typisch deutsche Veranstaltungen fehlen oft im kulturellen Kalender der Kanaren.

Die deutsche Küche mit ihren charakteristischen Gerichten ist ebenfalls seltener zu finden. Auswanderer vermissen möglicherweise Schwarzbrot, Wurst oder bestimmte Süßigkeiten, die in Deutschland selbstverständlich sind.

Auch der Zugang zu deutschsprachigen Medien, Büchern und Zeitschriften kann eingeschränkt sein. Dies erschwert es, mit aktuellen Entwicklungen in der Heimat Schritt zu halten.

Die deutsche Arbeitskultur und Pünktlichkeit weichen oft einer entspannteren Einstellung auf den Kanaren. Für manche Deutsche kann diese Umstellung herausfordernd sein und zu Frustration führen.

Der Verlust des vertrauten sozialen Umfelds, einschließlich Familie und langjähriger Freundschaften, kann ebenfalls schwer wiegen. Die räumliche Distanz erschwert regelmäßige persönliche Treffen.

4) Schwierigkeiten bei der Jobsuche

Die Jobsuche auf den Kanaren kann für deutsche Auswanderer eine Herausforderung darstellen. Der Arbeitsmarkt auf den Inseln ist oft begrenzt und stark vom Tourismus abhängig.

Sprachbarrieren können ein weiteres Hindernis sein. Ohne ausreichende Spanischkenntnisse ist es schwierig, eine qualifizierte Stelle zu finden. Viele Arbeitgeber bevorzugen Bewerber mit fließenden Spanischkenntnissen.

Die Arbeitslosenquote auf den Kanaren ist im Vergleich zum spanischen Festland höher. Dies führt zu einem verstärkten Wettbewerb um verfügbare Stellen, besonders in beliebten Bereichen wie dem Gastgewerbe oder der Immobilienbranche.

Saisonale Schwankungen im Tourismussektor können zu unsicheren Arbeitsverhältnissen führen. Viele Jobs sind befristet oder nur während der Hochsaison verfügbar.

Gehaltsunterschiede können ebenfalls eine Rolle spielen. Die Löhne auf den Kanaren sind oft niedriger als in Deutschland, was finanzielle Anpassungen erforderlich machen kann.

Für Fachkräfte in spezialisierten Berufen kann es schwierig sein, passende Stellen zu finden. Die Wirtschaftsstruktur der Inseln bietet nicht in allen Branchen gleichermaßen Möglichkeiten.

5) Hohe Lebenshaltungskosten

Die Lebenshaltungskosten auf den Kanarischen Inseln können für deutsche Auswanderer eine Herausforderung darstellen. Besonders in touristischen Gebieten wie Playa del Inglés, Maspalomas oder Las Palmas fallen die Preise oft höher aus als erwartet.

Mieten in beliebten Lagen sind oft teurer als in vergleichbaren deutschen Städten. Auch die Kosten für Lebensmittel und Restaurantbesuche können überraschen, da viele Produkte importiert werden müssen.

In ländlichen Regionen Gran Canarias sind die Lebenshaltungskosten zwar niedriger, dafür ist dort die Infrastruktur oft weniger entwickelt. Auswanderer sollten ein detailliertes Budget erstellen, um finanzielle Überraschungen zu vermeiden.

Gesundheitskosten können ebenfalls ins Gewicht fallen, besonders wenn eine private Krankenversicherung notwendig ist. Es empfiehlt sich, die Versicherungssituation gründlich zu prüfen und einzukalkulieren.

Für Rentner ist es wichtig zu bedenken, dass die Rente möglicherweise nicht so weit reicht wie in Deutschland. Eine sorgfältige finanzielle Planung ist unerlässlich, um den gewünschten Lebensstandard auf den Kanaren halten zu können.

6) Begrenzte Gesundheitsversorgung

Die Gesundheitsversorgung auf den Kanarischen Inseln kann für Deutsche eine Herausforderung darstellen. Obwohl es öffentliche Krankenhäuser und Gesundheitszentren gibt, ist die medizinische Infrastruktur oft nicht so umfassend wie in Deutschland.

In ländlichen Gebieten kann der Zugang zu Fachärzten und spezialisierten Behandlungen eingeschränkt sein. Patienten müssen manchmal längere Wartezeiten in Kauf nehmen oder weitere Strecken zurücklegen, um bestimmte medizinische Leistungen in Anspruch zu nehmen.

Die Sprachbarriere kann ein zusätzliches Hindernis darstellen. Nicht alle Ärzte und medizinisches Personal sprechen Deutsch oder Englisch, was die Kommunikation erschweren kann.

Für komplexe oder seltene Erkrankungen könnte eine Rückreise nach Deutschland notwendig sein. Dies kann zusätzliche Kosten und Stress verursachen.

Deutsche Auswanderer sollten sich über die Möglichkeiten der Krankenversicherung informieren. Die gesetzliche spanische Krankenversicherung deckt möglicherweise nicht alle Leistungen ab, die in Deutschland selbstverständlich sind.

7) Herausforderungen bei der Integration

Die Integration auf den Kanarischen Inseln kann für deutsche Auswanderer einige Hürden bereithalten. Die spanische Sprache stellt oft die erste große Herausforderung dar. Ohne ausreichende Sprachkenntnisse gestalten sich alltägliche Situationen und der Aufbau sozialer Kontakte schwierig.

Kulturelle Unterschiede können ebenfalls zu Missverständnissen führen. Die kanarische Lebensweise und Mentalität unterscheiden sich in manchen Aspekten deutlich von der deutschen Kultur. Dies erfordert Offenheit und Anpassungsfähigkeit seitens der Auswanderer.

Die Eingliederung in die lokale Gemeinschaft kann Zeit in Anspruch nehmen. Manche Einheimische stehen Neuankömmlingen zunächst zurückhaltend gegenüber. Es braucht Geduld und Engagement, um echte Freundschaften aufzubauen.

Im beruflichen Umfeld können sich Deutsche mit anderen Arbeitsweisen und Hierarchiestrukturen konfrontiert sehen. Die Anpassung an diese neuen Gegebenheiten erfordert Flexibilität und manchmal auch die Bereitschaft, die eigenen Erwartungen anzupassen.

Bürokratische Prozesse und rechtliche Anforderungen können für Auswanderer eine zusätzliche Belastung darstellen. Die Navigation durch das spanische Verwaltungssystem erfordert oft Ausdauer und gute Nerven.

8) Fehlende soziale Netzwerke

Der Umzug auf die Kanaren bedeutet für viele Deutsche den Verlust bestehender sozialer Verbindungen. Familie, Freunde und langjährige Bekannte bleiben in der Heimat zurück.

Der Aufbau eines neuen sozialen Umfelds auf den Inseln kann Zeit und Mühe erfordern. Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede können die Integration zusätzlich erschweren.

Ohne ein stabiles soziales Netzwerk fühlen sich Auswanderer oft einsam und isoliert. Dies kann zu Heimweh und emotionalem Stress führen, besonders in der Anfangsphase.

Die beruflichen Netzwerke, die in Deutschland aufgebaut wurden, sind auf den Kanaren meist nicht nutzbar. Dies kann die Jobsuche oder geschäftliche Möglichkeiten beeinträchtigen.

Um neue Kontakte zu knüpfen, ist aktives Engagement in der lokalen Gemeinschaft nötig. Teilnahme an Aktivitäten, Vereinen oder Sprachkursen kann helfen, Menschen kennenzulernen.

Der Prozess, tiefere Freundschaften aufzubauen, kann längere Zeit in Anspruch nehmen. Geduld und Offenheit sind wichtig, um sich ein neues soziales Umfeld zu schaffen.

9) Wetterumschwünge

Die Kanaren sind für ihr ganzjährig mildes Klima bekannt, doch auch hier können Wetterumschwünge auftreten. Diese können für Deutsche, die an ein stabileres Wetter gewöhnt sind, überraschend sein.

Besonders im Winter kann es zu plötzlichen Regenfällen kommen. Diese sind oft kurz, aber intensiv und können zu lokalen Überschwemmungen führen. Manchmal bringen Stürme auch starke Winde mit sich.

Im Sommer können Calima-Ereignisse auftreten. Dabei wird heißer, staubiger Wind aus der Sahara auf die Inseln geweht. Dies führt zu erhöhten Temperaturen und einer Verschlechterung der Luftqualität.

Die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht können größer sein als erwartet. In höheren Lagen kann es nachts deutlich kühler werden, was für manche unangenehm sein kann.

Mikroklimate auf den Inseln sorgen für unterschiedliche Wetterbedingungen in verschiedenen Regionen. Eine Seite der Insel kann sonnig sein, während es auf der anderen regnet.

Kulturelle Anpassung

Die Anpassung an die kanarische Kultur stellt deutsche Auswanderer vor einige Herausforderungen. Es gilt, sowohl sprachliche Barrieren zu überwinden als auch sich an die Besonderheiten des täglichen Lebens zu gewöhnen.

Sprachbarrieren

Auf den Kanaren wird hauptsächlich Spanisch gesprochen, oft mit einem spezifischen kanarischen Dialekt. Für deutsche Auswanderer ist es unerlässlich, die Sprache zu erlernen, um im Alltag zurechtzukommen.

Viele Einheimische sprechen kein oder nur wenig Englisch, was die Kommunikation erschwert. In touristischen Gebieten ist Englisch zwar verbreiteter, aber für eine erfolgreiche Integration ist Spanisch unverzichtbar.

Es empfiehlt sich, vor der Auswanderung einen Sprachkurs zu belegen. Vor Ort bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, die Sprachkenntnisse zu vertiefen:

  • Sprachschulen

  • Tandem-Partner

  • Lokale Veranstaltungen

  • Spanischsprachige Medien

Unterschiede im Alltag

Der kanarische Lebensstil unterscheidet sich in vielen Aspekten von dem in Deutschland. Die Siesta-Kultur führt zu längeren Mittagspausen und späteren Arbeitszeiten. Geschäfte öffnen oft erst am späten Vormittag und bleiben dafür bis in den Abend geöffnet.

Mahlzeiten werden deutlich später eingenommen als in Deutschland. Das Abendessen beginnt oft erst gegen 21 Uhr. Soziale Kontakte spielen eine wichtigere Rolle, spontane Treffen sind häufig.

Die Gelassenheit der Kanaren, oft als "mañana-Mentalität" bezeichnet, kann für Deutsche anfangs frustrierend sein. Termine und Zusagen werden weniger strikt eingehalten. Es braucht Zeit, sich an diesen entspannteren Rhythmus zu gewöhnen.

Feste und Traditionen haben einen hohen Stellenwert. Deutsche Auswanderer sollten offen für diese kulturellen Erlebnisse sein, um sich besser zu integrieren.

Wirtschaftliche Herausforderungen

Die Kanaren bieten eine einzigartige wirtschaftliche Landschaft, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen für deutsche Auswanderer bereithält. Die Inseln haben ihre eigenen ökonomischen Besonderheiten, die sich deutlich von denen des deutschen Festlands unterscheiden.

Jobmöglichkeiten

Der kanarische Arbeitsmarkt ist stark vom Tourismus geprägt. Dies schafft zahlreiche Stellen im Dienstleistungssektor, besonders in Hotels, Restaurants und Freizeiteinrichtungen.

Saisonale Schwankungen können jedoch zu instabilen Beschäftigungsverhältnissen führen. In der Nebensaison sinkt die Nachfrage nach Arbeitskräften deutlich.

Für Fachkräfte in spezialisierten Bereichen wie Technologie oder Finanzen sind die Möglichkeiten begrenzt. Viele Auswanderer gründen daher ihr eigenes Unternehmen oder arbeiten als Freiberufler.

Sprachkenntnisse sind entscheidend. Gutes Spanisch ist oft Voraussetzung für qualifizierte Positionen. Englischkenntnisse können in touristischen Berufen von Vorteil sein.

Lebenshaltungskosten

Die Lebenshaltungskosten auf den Kanaren sind in einigen Bereichen niedriger als in Deutschland. Lebensmittel und Restaurantbesuche sind oft günstiger.

Mieten variieren stark je nach Lage. In beliebten Touristengebieten können sie überraschend hoch sein. Abseits der Hauptorte findet man meist günstigere Wohnungen.

Strom und Wasser sind teurer als in Deutschland. Die Insellage führt zu höheren Preisen für importierte Waren.

Der öffentliche Nahverkehr ist preiswert, aber ein eigenes Auto kann aufgrund höherer Kraftstoffpreise kostspielig sein.

Gesundheitsversorgung ist im öffentlichen System kostengünstig, private Versicherungen können jedoch teuer sein.

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