Jobsuche in Slowenien
Ein Leitfaden für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
Slowenien bietet als EU-Mitgliedstaat attraktive Möglichkeiten für Auswanderer aus deutschsprachigen Ländern. Die Jobsuche gestaltet sich für Deutsche, Österreicher und Schweizer verhältnismäßig unkompliziert, da EU-Bürger keine Arbeitserlaubnis benötigen und auf dem slowenischen Arbeitsmarkt den Einheimischen gleichgestellt sind. Allerdings sollten Interessierte beachten, dass Networking eine entscheidende Rolle spielt.
Für eine erfolgreiche Jobsuche in Slowenien empfiehlt sich die Nutzung lokaler Jobportale wie Mojedelo.com und Slovensko delo sowie internationaler Plattformen wie LinkedIn. Während in internationalen Unternehmen und im Tourismus Englisch- und Deutschkenntnisse oft ausreichen, verbessern Grundkenntnisse der slowenischen Sprache die Jobchancen erheblich und erleichtern die Integration im Arbeitsalltag.
Die Arbeitskultur in Slowenien vereint mitteleuropäische Standards mit südeuropäischer Lebensart. Auswanderer schätzen besonders die gute Work-Life-Balance, die zentrale Lage in Europa und die vergleichsweise niedrigeren Lebenshaltungskosten bei gleichzeitig hoher Lebensqualität.
Vorbereitung der Auswanderung
Eine sorgfältige Vorbereitung ist der Schlüssel für einen erfolgreichen Umzug nach Slowenien. Die folgenden Informationen helfen Ihnen, Ihre Auswanderung systematisch zu planen und wichtige Aspekte nicht zu übersehen.
Überblick über Slowenien als Auswanderungsziel
Slowenien bietet als EU-Mitgliedstaat zahlreiche Vorteile für Auswanderer aus dem deutschsprachigen Raum. Mit etwa 2,1 Millionen Einwohnern zählt das Land zu den kleineren europäischen Staaten und besticht durch seine zentrale Lage zwischen Alpen und Adria.
Die Lebenshaltungskosten liegen etwa 15-20% unter dem deutschen Niveau, während das Gesundheitssystem als gut entwickelt gilt. Der Durchschnittslohn beträgt ca. 1.200 Euro netto, was bei der finanziellen Planung zu berücksichtigen ist.
Für Bürger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gelten unterschiedliche Einreisebestimmungen. EU-Bürger genießen Niederlassungsfreiheit, müssen sich jedoch nach drei Monaten registrieren lassen. Schweizer Staatsbürger benötigen eine Aufenthaltsgenehmigung für längerfristige Aufenthalte.
Die slowenische Sprache ist zwar herausfordernd, jedoch kommen viele mit Englisch und teilweise auch Deutsch gut zurecht, besonders in touristischen und geschäftlichen Umfeldern.
Checkliste für Auswanderer aus dem deutschsprachigen Raum
Essenzielle Vorbereitungen (3-6 Monate vor Ausreise):
Wohnsitz in Slowenien finden
Krankenversicherungsschutz klären (EU-Versicherungskarte beantragen)
Arbeitsvertrag oder Selbständigkeit vorbereiten
Bankkonto in Slowenien eröffnen
Sprachkenntnisse aufbauen (Grundkenntnisse Slowenisch)
Administrative Schritte:
Abmeldung des Wohnsitzes im Heimatland
Steuerliche Situation klären (Doppelbesteuerungsabkommen beachten)
Führerschein auf Gültigkeit in Slowenien prüfen
Kontaktieren Sie eine der Beratungsstellen in Ihrem Heimatland für individuelle Beratung. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bietet Schweizer Bürgern hilfreiche Informationen zur Auswanderung. Deutsche und österreichische Staatsbürger können sich an ihre jeweiligen Botschaften in Ljubljana wenden.
Wichtige Dokumente und Formalitäten vor der Ausreise
Folgende Dokumente sollten Sie in mehrfacher Ausführung (Original und beglaubigte Kopien) bereithalten:
Persönliche Dokumente: Reisepass/Personalausweis (mindestens noch 6 Monate gültig), Geburtsurkunde, Heiratsurkunde (wenn zutreffend)
Berufliche Dokumente: Ausbildungszeugnisse, Arbeitszeugnisse, Berufsqualifikationen (international beglaubigt)
Gesundheitliche Unterlagen: Impfpass, Krankenakte, EU-Krankenversicherungskarte
EU-Bürger benötigen kein Visum für die Einreise nach Slowenien. Nach 90 Tagen ist jedoch eine Anmeldung beim zuständigen Verwaltungszentrum (Upravna Enota) erforderlich, wo eine Aufenthaltsbescheinigung ausgestellt wird.
Vor der Abreise sollten Sie alle laufenden Verträge im Heimatland kündigen oder auf Standby setzen. Dazu gehören Mietverträge, Versicherungen, Abonnements und Mitgliedschaften. Ein Nachsendeauftrag für Post ist ebenfalls ratsam.
Leben und Wohnen in Slowenien
Slowenien bietet Auswanderern eine hohe Lebensqualität mit einer attraktiven Mischung aus städtischem und ländlichem Leben. Die gemäßigten Lebenshaltungskosten und die landschaftliche Vielfalt machen das Land zu einem beliebten Ziel für Einwanderer aus dem deutschsprachigen Raum.
Wohnungssuche und Wohnkultur
Die Wohnungssuche in Slowenien erfolgt hauptsächlich über Online-Portale wie Nepremicnine.net und Bolha.com. In größeren Städten wie Ljubljana und Maribor sind die Mietpreise höher als in ländlichen Regionen.
Ausländer können problemlos Immobilien erwerben, wobei die Preise im Vergleich zu Deutschland oder der Schweiz oft günstiger sind. Die Wohnkultur ist von einer Mischung aus alpenländischer und mediterraner Architektur geprägt.
In Städten dominieren Wohnungen, während im ländlichen Raum Einfamilienhäuser verbreitet sind. Die Baustandards sind hoch, und viele neuere Gebäude sind energieeffizient gestaltet.
Beliebt sind besonders die Regionen um Bled, Ljubljana und die Küstenstadt Piran. Viele deutschsprachige Auswanderer siedeln sich auch in Grenznähe zu Österreich an, beispielsweise in Maribor und Ptuj.
Lebenshaltungskosten
Die Lebenshaltungskosten in Slowenien liegen deutlich unter dem deutschen oder schweizerischen Niveau, sind jedoch höher als in anderen osteuropäischen Ländern.
Monatliche Durchschnittskosten für eine Person:
Miete (1-Zimmer-Wohnung, Stadtzentrum): 400-500 €
Nebenkosten: 150-200 €
Lebensmittel: 250-300 €
Transport: 30-50 €
Internet/Telefon: 30-40 €
Restaurants und Cafés sind preiswert, besonders außerhalb der Touristenzentren. Ein Mittagsmenü kostet etwa 8-12 €.
Die Gesundheitsversorgung ist gut und vergleichsweise günstig. EU-Bürger können mit ihrer europäischen Krankenversicherungskarte grundlegende Leistungen in Anspruch nehmen.
Der öffentliche Nahverkehr ist zuverlässig und kostengünstig, allerdings in ländlichen Gebieten weniger ausgebaut.
Integration und gesellschaftliches Leben
Die Integration fällt deutschsprachigen Auswanderern in Slowenien relativ leicht. Besonders in Grenznähe zu Österreich sprechen viele Slowenen auch Deutsch, was den Einstieg erleichtert.
Das Erlernen der slowenischen Sprache wird jedoch sehr geschätzt und öffnet Türen zu tieferen sozialen Kontakten. Die Slowenen sind generell aufgeschlossen gegenüber Ausländern und pflegen eine herzliche Willkommenskultur.
Das Freizeitangebot ist vielfältig und naturverbunden. Beliebte Aktivitäten sind:
Wandern und Bergsteigen in den Julischen Alpen
Wassersport an der Adriaküste und den zahlreichen Seen
Kulturveranstaltungen in Ljubljana und Maribor
Weinproben in den Weinbauregionen
Das gesellschaftliche Leben ist von einer angenehmen Entschleunigung geprägt. Cafés und öffentliche Plätze dienen als wichtige soziale Treffpunkte.
Arbeitssuche und Arbeitsmarkt in Slowenien
Der slowenische Arbeitsmarkt bietet EU-Bürgern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gute Chancen, da keine spezielle Arbeitserlaubnis benötigt wird. Netzwerken und lokale Jobportale sind entscheidend für den erfolgreichen Einstieg.
Branchen und Arbeitsmarktchancen
Slowenien verfügt über einen vielseitigen Arbeitsmarkt mit Schwerpunkten in Tourismus, IT, Automobilindustrie und Finanzdienstleistungen. Deutschsprachige Fachkräfte sind besonders in internationalen Unternehmen und im Kundenservice gefragt.
Die Wirtschaft Sloweniens ist exportorientiert, wodurch Positionen im internationalen Handel und Vertrieb gute Perspektiven bieten. Auch der Technologiesektor wächst stetig und sucht qualifizierte Arbeitskräfte.
Für Auswanderer mit technischem Hintergrund oder Erfahrung im Gastgewerbe bestehen überdurchschnittliche Chancen. Die Digitalisierung schafft zudem neue Arbeitsplätze in innovativen Bereichen.
Bewerbungsprozess und Arbeitserlaubnis
EU-Bürger genießen freien Zugang zum slowenischen Arbeitsmarkt ohne spezielle Arbeitserlaubnis. Eine Anmeldung bei der örtlichen Verwaltungsbehörde ist jedoch für längere Aufenthalte erforderlich.
Der Bewerbungsprozess ähnelt dem in deutschsprachigen Ländern. Wichtige Jobportale sind:
Mojedelo.com
Slovensko delo
LinkedIn
Netzwerken spielt eine zentrale Rolle bei der Jobsuche. Persönliche Kontakte und die Teilnahme an Branchenveranstaltungen können oft effektiver sein als formelle Bewerbungen.
Für die Aufenthaltsbewilligung müssen EU-Bürger innerhalb von drei Monaten einen Wohnsitz anmelden und einen Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel oder ein Arbeitsverhältnis vorlegen.
Arbeitsbedingungen und Arbeitsrecht
Das slowenische Arbeitsrecht orientiert sich an EU-Standards und bietet einen guten Arbeitnehmerschutz. Die reguläre Arbeitswoche umfasst 40 Stunden mit mindestens vier Wochen bezahltem Urlaub pro Jahr.
Das Arbeitslosengeld wird über die slowenische Arbeitsverwaltung (Zavod Republike Slovenije za zaposlovanje) abgewickelt. Es beträgt 80% des Durchschnittsgehalts der letzten acht Monate für die ersten drei Monate.
Gehälter liegen generell unter dem deutschen oder österreichischen Niveau, jedoch sind auch die Lebenshaltungskosten niedriger. Das Durchschnittsgehalt beträgt etwa 1.200 bis 1.800 Euro brutto monatlich.
Arbeitsverträge werden üblicherweise zunächst befristet abgeschlossen und später in unbefristete umgewandelt. Die Probezeit beträgt in der Regel sechs Monate, während der beide Seiten das Arbeitsverhältnis unkompliziert beenden können.
Sozialversicherungssystem in Slowenien
Das slowenische Sozialversicherungssystem basiert auf einem Pflichtversicherungsmodell für alle Arbeitnehmer. Als Auswanderer werden Sie automatisch in dieses System integriert, sobald Sie eine Beschäftigung in Slowenien aufnehmen.
Gesetzliche Kranken- und Rentenversicherung
In Slowenien sind Arbeitnehmer und ihre Angehörigen im slowenischen Sozialversicherungssystem pflichtversichert. Die Beiträge werden direkt vom Arbeitgeber vom Bruttogehalt abgezogen und an die zuständigen Institutionen weitergeleitet.
Die slowenische Krankenversicherung deckt grundlegende medizinische Versorgung ab, wobei für bestimmte Leistungen Zuzahlungen erforderlich sein können. Viele Slowenen schließen daher eine ergänzende private Krankenversicherung ab, um die Lücken zu schließen.
Die Rentenversicherung in Slowenien funktioniert nach dem Umlageverfahren. Das Rentenalter liegt derzeit bei 65 Jahren für Männer und wird schrittweise für Frauen angepasst. Die Rentenhöhe berechnet sich nach den eingezahlten Beiträgen und der Versicherungsdauer.
Für EU-Bürger ist wichtig: Die in Deutschland, Österreich oder der Schweiz erworbenen Rentenansprüche gehen nicht verloren und können später zusammengerechnet werden.
Arbeitslosenversicherung und Sozialleistungen
Die Arbeitslosenversicherung in Slowenien gewährt Anspruch auf Arbeitslosengeld für einen Zeitraum von 3 bis 25 Monaten, abhängig von der vorherigen Beschäftigungsdauer. Die Höhe beträgt etwa 80% des durchschnittlichen Monatsgehalts der letzten acht Monate.
Um Anspruch zu haben, müssen Arbeitnehmer mindestens 9 Monate in den letzten 24 Monaten versicherungspflichtig beschäftigt gewesen sein. Die Anmeldung muss innerhalb von 30 Tagen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses erfolgen.
Slowenien bietet zudem weitere Sozialleistungen wie Kindergeld, Elterngeld und Sozialhilfe. Diese sind jedoch oft an Bedingungen wie Mindestwohndauer oder Einkommenshöhe geknüpft.
Das slowenische Sozialsystem gilt im osteuropäischen Vergleich als gut ausgebaut, erreicht jedoch nicht das Niveau westeuropäischer Staaten.
Anspruch und Transfer deutscher Sozialleistungen
Als EU-Bürger profitieren Auswanderer vom Prinzip der Zusammenrechnung von Versicherungszeiten innerhalb der EU. Dies bedeutet, dass in Deutschland, Österreich oder der Schweiz erworbene Ansprüche nicht verloren gehen.
Bei einer Tätigkeit mit Wohnsitz in Slowenien von unter 50 Prozent kann eine Ausnahmevereinbarung erteilt werden, die speziell bei Telearbeit von Bedeutung ist. Dadurch kann unter Umständen die Versicherungspflicht im Herkunftsland bestehen bleiben.
Deutsche Rentner können ihre Rente problemlos nach Slowenien transferieren lassen. Dafür ist ein Antrag bei der Deutschen Rentenversicherung notwendig.
Für Krankenversicherte ist die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) wichtig, die bei vorübergehenden Aufenthalten die medizinische Grundversorgung sicherstellt. Bei dauerhaftem Umzug ist jedoch ein Wechsel in das slowenische System erforderlich.
Steuerliche Aspekte
Die steuerlichen Regelungen in Slowenien unterscheiden sich in einigen Punkten von denen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für Auswanderer ist es wichtig, die Steuergesetzgebung zu verstehen, um finanzielle Überraschungen zu vermeiden.
Steuerpflicht und Doppelbesteuerungsabkommen
In Slowenien gilt das Welteinkommensprinzip für steuerliche Residenten. Personen, die sich mehr als 183 Tage im Jahr in Slowenien aufhalten, gelten als unbeschränkt steuerpflichtig und müssen ihr gesamtes weltweites Einkommen in Slowenien versteuern.
Um eine Doppelbesteuerung zu vermeiden, hat Slowenien mit Deutschland, Österreich und der Schweiz entsprechende Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) geschlossen. Diese Abkommen regeln, in welchem Land welche Einkommensarten besteuert werden.
Für viele Auswanderer ist besonders relevant, dass Einkünfte aus Immobilien und Kapitalvermögen im Regelfall dort versteuert werden, wo sie erwirtschaftet werden. Bei Arbeitseinkommen ist hingegen meist der Tätigkeitsort entscheidend.
Beschränkt Steuerpflichtige müssen nur ihre slowenischen Einkünfte in Slowenien versteuern. Eine steuerliche Beratung vor dem Umzug kann später hohe Nachzahlungen vermeiden.
Steuererklärung und Steuersätze in Slowenien
Die Einkommensteuer in Slowenien ist progressiv gestaffelt. Der Normalsatz der Mehrwertsteuer beträgt 22%, während der reduzierte Satz bei 9,5% liegt.
Die Abgabe der Steuererklärung erfolgt in der Regel bis Ende März für das Vorjahr. Die slowenische Steuerbehörde (FURS) stellt vorab ausgefüllte Steuererklärungen zur Verfügung, die überprüft und bei Bedarf korrigiert werden müssen.
Einkommensteuersätze in Slowenien:
Einkommen (jährlich)Steuersatzbis 8.500 €16%8.500 € - 25.000 €26%25.000 € - 50.000 €33%50.000 € - 72.000 €39%über 72.000 €50%
Die Sozialversicherungsbeiträge liegen bei etwa 22,1% für Arbeitnehmer und 16,1% für Arbeitgeber. Diese Beiträge sind für die Berechnung des steuerpflichtigen Einkommens relevant.
Besonderheiten für Grenzarbeitnehmer und Expatriates
Grenzarbeitnehmer, die in Slowenien arbeiten, aber in einem Nachbarland wohnen, unterliegen besonderen Regelungen. Generell wird das Arbeitseinkommen im Tätigkeitsstaat besteuert, also in Slowenien.
Für Expatriates, die von ihrem ausländischen Arbeitgeber nach Slowenien entsandt werden, können unter bestimmten Voraussetzungen Steuererleichterungen gelten. Diese betreffen vor allem zusätzliche Leistungen wie Umzugskosten, Schulgebühren oder Heimflüge.
Es ist wichtig, sich vor Arbeitsaufnahme über die genauen steuerrechtlichen Folgen zu informieren. Bei kurzfristigen Einsätzen unter 183 Tagen kann unter Umständen die Besteuerung im Heimatland bleiben.
Besonders bei grenzüberschreitenden Arbeitsverhältnissen ist eine Steuerberatung dringend zu empfehlen. Die Arbeiterkammer und ähnliche Institutionen bieten spezielle Informationen zu diesem komplexen Thema.
Bildung und Sprache
Das slowenische Bildungssystem genießt einen guten Ruf und bietet zahlreiche Möglichkeiten für Auswanderer und deren Kinder. Die Sprachbarriere stellt anfangs eine Herausforderung dar, aber es gibt vielfältige Unterstützungsangebote zur Integration.
Sprachkurse und Integration
Slowenisch gehört zu den slawischen Sprachen und unterscheidet sich deutlich von Deutsch. Für eine erfolgreiche Integration ist das Erlernen der Landessprache unerlässlich. In größeren Städten wie Ljubljana und Maribor bieten Sprachschulen und Volkshochschulen spezielle Kurse für Einwanderer an.
Die Universität Ljubljana führt regelmäßig Intensivkurse für Anfänger und Fortgeschrittene durch. Diese werden teilweise vom slowenischen Staat bezuschusst.
Online-Lernplattformen wie "Slovenščina za tujce" (Slowenisch für Ausländer) ermöglichen flexibles Lernen. Viele Auswanderer kombinieren Präsenzunterricht mit digitalen Lernangeboten.
Praktische Tipps:
Sprachkurse frühzeitig beginnen, idealerweise vor dem Umzug
Tandempartner für die Konversationspraxis suchen
Lokale Integrationsangebote der Gemeinden nutzen
Schulsystem und Bildungsmöglichkeiten
Das slowenische Bildungssystem ist qualitativ hochwertig und ähnelt in seiner Struktur dem deutschen und österreichischen System. Die Schulpflicht beginnt mit sechs Jahren und umfasst neun Jahre Grundschule (osnovna šola).
Danach folgt die weiterführende Bildung in Form von Gymnasien (gimnazija) oder berufsbildenden Schulen. Das Abitur (matura) berechtigt zum Hochschulstudium.
In Ljubljana und einigen anderen größeren Städten existieren internationale Schulen, die Unterricht auf Englisch oder Deutsch anbieten. Diese sind eine gute Option für Kinder, die zunächst Sprachschwierigkeiten haben könnten.
Die Universitäten in Ljubljana, Maribor und Koper genießen einen guten Ruf und bieten zunehmend englischsprachige Studiengänge an. Die Studiengebühren sind im Vergleich zu Deutschland, Österreich oder der Schweiz moderat.
Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse
Für die Arbeitsaufnahme in Slowenien ist die Anerkennung vorhandener Bildungsabschlüsse wichtig. Als EU-Mitglied wendet Slowenien europäische Standards an, was die Anerkennung vereinfacht.
Zuständig für die Anerkennung ist das ENIC-NARIC-Zentrum Slowenien, das dem Bildungsministerium angegliedert ist. Der Anerkennungsprozess dauert in der Regel zwischen zwei und drei Monaten.
Benötigte Dokumente:
Beglaubigte Kopien der Abschlusszeugnisse
Übersetzungen durch vereidigte Übersetzer
Lebenslauf und Identitätsnachweis
Nachweis über Berufserfahrung (bei bestimmten Berufen)
Bei reglementierten Berufen wie im Gesundheitswesen oder Rechtswesen können zusätzliche Prüfungen oder Anpassungslehrgänge erforderlich sein. Die Gebühren für den Anerkennungsprozess liegen zwischen 50 und 200 Euro, abhängig vom Qualifikationsniveau.
Ruhestand in Slowenien
Slowenien bietet Rentnern aus dem deutschsprachigen Raum eine attraktive Alternative für den Lebensabend. Die Kombination aus günstigeren Lebenshaltungskosten, mildem Klima und hoher Lebensqualität macht das Land zunehmend beliebt bei Ruheständlern.
Voraussetzungen für den Ruhestand in Slowenien
Für EU-Bürger ist der Umzug nach Slowenien im Ruhestand vergleichsweise unkompliziert. Nach drei Monaten Aufenthalt müssen sie eine Aufenthaltserlaubnis beantragen und nachweisen, dass sie über ausreichende finanzielle Mittel verfügen. Dies umfasst eine angemessene Rentenversicherung sowie Krankenversicherungsschutz.
Der Nachweis eines gesicherten Einkommens ist entscheidend. Für die Anmeldung des Wohnsitzes benötigen Rentner einen Mietvertrag oder Eigentumsnachweis für eine Immobilie.
Die Verlegung des Lebensmittelpunkts nach Slowenien erfordert auch steuerliche Überlegungen. Ein Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und Slowenien verhindert, dass Renten in beiden Ländern versteuert werden müssen.
Lebensqualität und Freizeitmöglichkeiten für Rentner
Slowenien besticht durch seine landschaftliche Vielfalt auf kleinem Raum. Von den Alpen bis zur Adriaküste bietet das Land zahlreiche Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten für aktive Senioren.
Die Gesundheitsversorgung in Slowenien ist gut ausgebaut und vergleichsweise kostengünstig. In größeren Städten wie Ljubljana oder Maribor finden deutschsprachige Rentner oft Ärzte mit Deutschkenntnissen.
Das kulturelle Angebot ist besonders in der Hauptstadt Ljubljana vielfältig. Für Naturliebhaber bieten die zahlreichen Nationalparks und Thermalbäder ideale Bedingungen zur Erholung.
Die Lebenshaltungskosten liegen etwa 15-20% unter dem deutschen Niveau, was den Ruhestand im Ausland finanziell attraktiv macht.
Rückkehr nach Deutschland und Rentenbezug
Der Rentenbezug bleibt für deutsche Staatsbürger auch bei einem Umzug nach Slowenien gesichert. Die Rente wird problemlos auf slowenische Bankkonten überwiesen, allerdings empfiehlt sich die Beibehaltung eines deutschen Kontos für bestimmte Zahlungen.
Bei einer späteren Rückkehr nach Deutschland müssen Rentenbezieher einige bürokratische Hürden überwinden. Eine Abmeldung bei slowenischen Behörden und Neuanmeldung in Deutschland ist erforderlich.
Die Krankenversicherung sollte vor einer Rückkehr geklärt werden. In Deutschland gesetzlich Versicherte können in der Regel problemlos wieder in ihre alte Versicherung zurückkehren.
Es empfiehlt sich, den regelmäßigen Kontakt zu deutschen Behörden zu halten und sich über eventuelle Gesetzesänderungen zu informieren, die Auslandsrentner betreffen könnten.
Beratungs- und Anlaufstellen
Bei der Jobsuche in Slowenien ist professionelle Unterstützung oft entscheidend. Verschiedene Organisationen bieten spezialisierte Beratung und Netzwerkmöglichkeiten für deutschsprachige Auswanderer an.
Deutsche und internationale Institutionen in Slowenien
Die Deutsche Botschaft in Ljubljana ist eine zentrale Anlaufstelle für deutsche Staatsangehörige. Sie bietet grundlegende Informationen zur Arbeitssuche und rechtlichen Rahmenbedingungen in Slowenien.
Das Deutsch-Slowenische Wirtschaftsforum unterstützt bei beruflichen Fragen und vermittelt Kontakte zu deutschen Unternehmen vor Ort. Besonders wertvoll ist deren Jobbörse mit Stellenangeboten bei deutschen Firmen.
Die Außenhandelskammer (AHK) Slowenien bietet umfassende Beratung zu Arbeitsmarktfragen und organisiert regelmäßig Networking-Events. Hier können wertvolle Kontakte geknüpft werden.
Wichtige Kontakte:
Deutsche Botschaft Ljubljana: Tel. +386 1 479 0300
AHK Slowenien: www.slowenien.ahk.de
Europäisches Berufsberatungszentrum für Österreich und Slowenien: Tel. 08031 202 360
Netzwerke und Vereine für Auswanderer
Der Verein "Deutsche in Slowenien" organisiert regelmäßige Treffen und unterhält eine aktive Facebook-Gruppe. Hier können Neuankömmlinge Erfahrungen austauschen und Unterstützung finden.
Das "Expat-Netzwerk Ljubljana" veranstaltet monatliche Stammtische und bietet eine Plattform für Jobtipps und Wohnungssuche. Die Mitglieder helfen oft mit konkreten Hinweisen zur lokalen Arbeitskultur.
Die DACH-Community Slowenien (für Deutsche, Österreicher und Schweizer) unterhält einen aktiven Slack-Kanal mit einem speziellen Bereich für Jobsuchende. Hier werden oft Stellenangebote geteilt, bevor sie öffentlich ausgeschrieben werden.
Für Österreicher bietet der Österreichisch-Slowenische Freundschaftsverein wertvolle Unterstützung und spezifische Informationen zur Arbeitssuche.
Berufsberatung und Weiterbildung
Das Europäische Berufsberatungszentrum in Rosenheim ist auf Österreich und Slowenien spezialisiert und bietet umfassende Beratung zu Qualifikationen und Weiterbildungsmöglichkeiten. Sie unterstützen bei der Anerkennung von Berufsabschlüssen.
Die slowenische Arbeitsagentur (Zavod Republike Slovenije za zaposlovanje) bietet kostenlose Beratungsgespräche auch in deutscher Sprache an. Sie informiert über den lokalen Arbeitsmarkt und vermittelt Sprachkurse.
Für berufliche Weiterbildung ist das "Center za poslovno usposabljanje" (Zentrum für berufliche Bildung) eine gute Adresse. Es bietet Kurse in verschiedenen Fachbereichen, teilweise auch auf Englisch.
Die Universität Ljubljana führt internationale Weiterbildungsprogramme durch, die oft den Einstieg in den slowenischen Arbeitsmarkt erleichtern.