Jobsuche in Bulgarien

Ihr umfassender Leitfaden für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

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Bulgarien bietet als EU-Mitgliedstaat für Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz attraktive Möglichkeiten zur Arbeitsaufnahme. Die rechtlichen Hürden sind minimal, da EU-Bürger ohne spezielle Arbeitserlaubnis in Bulgarien tätig werden können. Für deutschsprachige Arbeitnehmer existieren besonders im Kundenservice internationaler Unternehmen sowie im Tourismussektor zahlreiche Jobmöglichkeiten, wobei die Gehälter im Vergleich zum DACH-Raum oft niedriger ausfallen, jedoch den lokalen Lebenshaltungskosten entsprechen.

Wer den Schritt wagt, nach Bulgarien auszuwandern, sollte sich über die Bewerbungsmodalitäten informieren, die teilweise von denen im deutschsprachigen Raum abweichen können. Die Arbeitskultur unterscheidet sich in einigen Aspekten, und Grundkenntnisse der bulgarischen Sprache können bei der Jobsuche von Vorteil sein, auch wenn in vielen internationalen Unternehmen Englisch oder Deutsch als Arbeitssprachen genutzt werden.

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Erste Schritte zur Jobsuche in Bulgarien

Die erfolgreiche Jobsuche in Bulgarien erfordert ein Verständnis des lokalen Arbeitsmarktes und die Vorbereitung notwendiger Dokumente. Eine gründliche Recherche und die richtige Herangehensweise können den Einstieg in den bulgarischen Arbeitsmarkt deutlich vereinfachen.

Arbeitsmarkt in Bulgarien erkunden

Der bulgarische Arbeitsmarkt bietet verschiedene Möglichkeiten für deutschsprachige Fachkräfte. Online-Jobportale wie Jobs.bg, LinkedIn und Glassdoor sind wichtige Anlaufstellen für internationale Stellenangebote.

Besonders gefragt sind Experten in den Bereichen IT, Tourismus und Kundenservice mit Fremdsprachenkenntnissen. Deutsche, österreichische und schweizerische Arbeitnehmer haben oft Vorteile durch ihre Sprachkenntnisse und Ausbildung.

Die Hauptstadt Sofia bietet die meisten Arbeitsmöglichkeiten für Ausländer, gefolgt von Varna und Burgas an der Schwarzmeerküste. Der Tourismussektor ist saisonal stark, während die IT-Branche ganzjährig stabile Beschäftigungsmöglichkeiten bietet.

Netzwerken ist in Bulgarien besonders wichtig. Expat-Gruppen in sozialen Medien und Veranstaltungen für internationale Fachkräfte können wertvolle Kontakte vermitteln.

Wichtige Dokumente für die Jobsuche

Für die Jobsuche in Bulgarien müssen bestimmte Dokumente vorbereitet werden. Ein EU-Lebenslauf ist empfehlenswert, da er in ganz Europa anerkannt wird und die Qualifikationen standardisiert darstellt.

Alle Zeugnisse und Qualifikationsnachweise sollten übersetzt und beglaubigt werden. Für viele Berufe ist eine Anerkennung der Abschlüsse durch bulgarische Behörden erforderlich.

EU-Bürger benötigen für einen Aufenthalt über 90 Tage eine Aufenthaltserlaubnis, die beim bulgarischen Migrationsdienst beantragt werden kann. Für die Beantragung sind folgende Dokumente notwendig:

  • Gültiger Reisepass

  • Arbeitsvertrag oder Nachweis selbständiger Tätigkeit

  • Krankenversicherungsnachweis

  • Nachweis ausreichender finanzieller Mittel

Eine bulgarische Steuernummer (EGN) ist für die Arbeitsaufnahme ebenfalls unerlässlich und kann beim lokalen Finanzamt beantragt werden.

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Umzug nach Bulgarien

Der Umzug nach Bulgarien erfordert eine sorgfältige Planung und Beachtung verschiedener behördlicher Vorgaben. Ein gut organisierter Umzugsprozess kann viel Stress ersparen und einen reibungslosen Start im neuen Land ermöglichen.

Planung und Organisation des Umzugs

Die Vorbereitung eines Umzugs nach Bulgarien sollte mindestens drei bis sechs Monate im Voraus beginnen. Es empfiehlt sich, eine detaillierte Checkliste zu erstellen, die alle wichtigen Aspekte abdeckt.

Zunächst sollten Auswanderer verschiedene Umzugsunternehmen vergleichen, die Erfahrung mit internationalen Umzügen haben. Spezialisierte Firmen bieten oft Komplettlösungen an, die Transport, Zollabwicklung und Versicherung beinhalten.

Wichtige Dokumente für den Umzug:

  • Gültiger Reisepass

  • Geburtsurkunde (mehrsprachig)

  • Mietvertrag oder Kaufvertrag der neuen Unterkunft

  • Arbeitsvertrag (falls vorhanden)

  • Nachweise über finanzielle Mittel

Die Kosten für einen Umzug variieren je nach Umfang des Umzugsguts und Transportart zwischen 1.500 und 5.000 Euro.

Umgang mit Umzugsgut und Fahrzeugen

Beim Transport des Umzugsguts nach Bulgarien können EU-Bürger ihre persönlichen Gegenstände zollfrei einführen. Es ist jedoch ratsam, ein detailliertes Inventar anzufertigen und wichtige Wertgegenstände zu fotografieren.

Für die Einfuhr von Fahrzeugen gelten spezielle Regelungen. Fahrzeuge können bis zu sechs Monate mit ausländischem Kennzeichen in Bulgarien gefahren werden. Bei längerem Aufenthalt ist eine Ummeldung erforderlich.

Für die Ummeldung eines Fahrzeugs werden benötigt:

  • Fahrzeugbrief und -schein

  • Kaufvertrag

  • Nachweis über die Entrichtung der Kfz-Steuer

  • Technische Überprüfung in Bulgarien

Elektrische Geräte sollten auf ihre Kompatibilität mit dem bulgarischen Stromnetz (220V) überprüft werden. Besonders wertvolle oder empfindliche Gegenstände sollten separat versichert werden.

Anmeldung und Abmeldung in den Heimatländern

Deutsche, Österreicher und Schweizer müssen sich bei einem dauerhaften Umzug nach Bulgarien bei den Behörden ihres Heimatlandes abmelden. In Deutschland erfolgt dies beim Einwohnermeldeamt, in Österreich beim Gemeindeamt und in der Schweiz bei der Einwohnerkontrolle.

Die Abmeldung sollte innerhalb von zwei Wochen nach Ausreise erfolgen. In Bulgarien müssen sich EU-Bürger innerhalb von drei Monaten beim Einwohnermeldeamt (GRAO) registrieren und eine Aufenthaltsbescheinigung beantragen.

Wichtig ist auch die steuerliche Situation zu klären. Eine Beratung durch einen Steuerexperten ist empfehlenswert, da je nach Heimatland unterschiedliche Regelungen zur Steuerpflicht bestehen können.

Auch Versicherungen sollten überprüft und gegebenenfalls gekündigt oder angepasst werden. Krankenversicherungsschutz muss für Bulgarien gewährleistet sein, entweder durch die Europäische Krankenversicherungskarte oder eine private Auslandskrankenversicherung.

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Arbeiten in Bulgarien

Als EU-Mitgliedstaat bietet Bulgarien deutschen, österreichischen und schweizerischen Auswanderern rechtlich einfachen Zugang zum Arbeitsmarkt. Die Arbeitswelt unterscheidet sich jedoch in vielen Aspekten von der im deutschsprachigen Raum.

Arbeitsbedingungen und Kultur

Die bulgarische Arbeitskultur zeichnet sich durch eine Mischung aus östlichen und westlichen Einflüssen aus. Die übliche Arbeitswoche umfasst 40 Stunden, verteilt auf fünf Tage. Der gesetzliche Mindestjahresurlaub beträgt 20 Tage.

Das Gehaltsniveau liegt deutlich unter dem westeuropäischen Standard. In Sofia, der Hauptstadt, sind die Gehälter am höchsten, bleiben jedoch weit hinter deutschen Durchschnittsgehältern zurück. 2025 liegt der Mindestlohn bei etwa 460 Euro monatlich.

Hierarchien spielen eine wichtigere Rolle als in deutschsprachigen Ländern. Entscheidungsprozesse sind oft zentralisierter und weniger konsensorientiert. Pünktlichkeit wird geschätzt, aber nicht so streng gehandhabt wie in Deutschland oder der Schweiz.

Die Work-Life-Balance wird zunehmend wichtiger, besonders in internationalen Unternehmen und Start-ups in größeren Städten.

Stellensuche und Bewerbungsprozess

Die Stellensuche in Bulgarien erfolgt hauptsächlich über:

  • Jobportale wie jobs.bg oder jobtiger.bg

  • LinkedIn und Xing

  • Deutsche Auslandhandelskammer in Bulgarien

  • Internationale Unternehmen mit Niederlassungen in Bulgarien

  • Personalvermittlungsagenturen

Besonders gefragt sind Fachkräfte in den Bereichen IT, Kundenservice, Tourismus und Ingenieurwesen. Deutschsprachige Bewerber haben oft Vorteile in internationalen Unternehmen und im Tourismussektor.

Der Bewerbungsprozess ähnelt dem deutschen System. Ein übersichtlicher Lebenslauf und ein Anschreiben sind Standard. Bewerbungsgespräche können auf Englisch oder in manchen Fällen auf Deutsch stattfinden.

Netzwerken spielt eine wichtigere Rolle als in Westeuropa. Persönliche Kontakte können den Einstieg in den Arbeitsmarkt erheblich erleichtern.

Anerkennung von Qualifikationen

Die Anerkennung ausländischer Qualifikationen ist für EU-Bürger in Bulgarien vergleichsweise unkompliziert. Für reglementierte Berufe wie in der Medizin oder im Rechtswesen ist jedoch eine offizielle Anerkennung erforderlich.

Das Nationale Zentrum für Informationen und Dokumentation (NACID) ist die zuständige Stelle für die Anerkennung von Hochschulabschlüssen. Der Prozess dauert in der Regel 1-2 Monate und kostet etwa 35-50 Euro.

Für berufliche Qualifikationen sind je nach Branche unterschiedliche Fachbehörden zuständig. Dabei helfen können:

  • Die deutsche Botschaft in Sofia

  • Das bulgarische Bildungsministerium

  • Berufsverbände

Es empfiehlt sich, alle Unterlagen vor der Auswanderung übersetzen und beglaubigen zu lassen. Deutschsprachige Abschlüsse genießen in Bulgarien einen guten Ruf und werden von Arbeitgebern geschätzt.

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Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis

Als EU-Bürger genießen Deutsche, Österreicher und Schweizer besondere Rechte beim Aufenthalt und der Arbeitsaufnahme in Bulgarien. Die Regularien unterscheiden sich je nach Staatsangehörigkeit und geplanter Aufenthaltsdauer.

Visum und Arbeitserlaubnisverfahren

EU-Bürger aus Deutschland und Österreich benötigen für die Einreise nach Bulgarien lediglich einen gültigen Personalausweis oder Reisepass. Für einen Aufenthalt bis zu 90 Tagen ist keine gesonderte Genehmigung erforderlich.

Schweizer Staatsbürger genießen ähnliche Rechte. Für die ersten drei Monate benötigen sie keine spezielle Bewilligung, müssen danach jedoch eine Kurzaufenthaltsbewilligung EU/EFTA beantragen.

Für die Arbeitsaufnahme benötigen EU-Bürger keine separate Arbeitserlaubnis, da die Arbeitnehmerfreizügigkeit gilt. Dies ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber Nicht-EU-Bürgern.

Bei der Einreise sollten folgende Dokumente mitgeführt werden:

  • Gültiger Personalausweis oder Reisepass

  • Führerschein (falls vorhanden)

  • Arbeitsvertrag (falls bereits vorhanden)

Daueraufenthalt und Niederlassung

Wer länger als 90 Tage in Bulgarien bleiben möchte, muss eine Daueraufenthaltsgenehmigung bei der bulgarischen Polizei oder Ausländerbehörde beantragen. Diese Genehmigung ist für EU-Bürger unkompliziert zu erhalten.

Für die Beantragung werden typischerweise folgende Unterlagen benötigt:

  • Gültiger Personalausweis/Reisepass

  • Nachweis über ausreichende finanzielle Mittel

  • Krankenversicherungsnachweis

  • Nachweis über Wohnraum in Bulgarien

Die bulgarische Aufenthaltsbescheinigung sollte stets mitgeführt werden. Sie dient als offizieller Nachweis des legalen Aufenthalts im Land und wird bei vielen behördlichen Angelegenheiten verlangt.

Nach fünf Jahren rechtmäßigem Aufenthalt können EU-Bürger einen dauerhaften Aufenthaltstitel beantragen. Dieser gewährt weitgehend die gleichen Rechte wie bulgarischen Staatsbürgern, ausgenommen das Wahlrecht auf nationaler Ebene.

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Sozialversicherung und Steuern in Bulgarien

Bulgarien bietet ein vergleichsweise einfaches Steuer- und Sozialversicherungssystem mit günstigen Sätzen. Der pauschale Einkommensteuersatz von 10% macht das Land für Auswanderer besonders attraktiv.

Sozialversicherungssystem

Das bulgarische Sozialversicherungssystem umfasst Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Unfallversicherung. Die Beiträge werden zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufgeteilt. Für Angestellte trägt der Arbeitgeber etwa 60% und der Arbeitnehmer 40% der Beiträge.

Selbstständige müssen ihre Beiträge komplett selbst tragen. Die Gesamtbelastung liegt je nach Beruf zwischen 22% und 32% des Bruttoeinkommens. Für Deutsche, Österreicher und Schweizer gilt das EU-Abkommen zur Sozialversicherung.

Nach der Arbeitsaufnahme ist eine Anmeldung bei der bulgarischen Sozialversicherung erforderlich. Die BULSTAT-Nummer dient als Steueridentifikationsnummer und ist für alle beruflichen Tätigkeiten notwendig.

Rentenversicherung und Altersrente

Die bulgarische Rentenversicherung basiert auf einem Drei-Säulen-System. Die erste Säule ist die staatliche Pflichtversicherung, die zweite eine zusätzliche Pflichtversicherung für bestimmte Berufsgruppen, und die dritte besteht aus freiwilligen privaten Vorsorgeplänen.

Das Renteneintrittsalter wird schrittweise angehoben. Aktuell liegt es bei etwa 64 Jahren für Männer und 61 Jahren für Frauen. Für den Anspruch auf eine volle Rente sind mindestens 15 Versicherungsjahre erforderlich.

Die Rentenhöhe in Bulgarien fällt im europäischen Vergleich niedrig aus. Auswanderer sollten daher zusätzliche private Altersvorsorge in Betracht ziehen. EU-Bürger können ihre in Deutschland, Österreich oder der Schweiz erworbenen Rentenansprüche mitnehmen.

Steuerrecht und Doppelbesteuerung

Bulgarien besticht durch sein einfaches Steuersystem mit einem Einheitssteuersatz von 10% für natürliche Personen. Dieser Flatax-Satz gilt für sämtliche Einkommensarten, einschließlich Gehalt, Kapitalerträge und Mieteinnahmen.

Mit Deutschland, Österreich und der Schweiz bestehen Doppelbesteuerungsabkommen (DBA). Diese verhindern, dass Einkommen in beiden Ländern besteuert wird. Nach dem Wohnsitzprinzip werden Einkünfte in dem Land versteuert, in dem die Person ihren Lebensmittelpunkt hat.

Bei der Steuererklärung sind Fristen zu beachten. In Bulgarien endet die reguläre Abgabefrist am 30. April des Folgejahres. Die Steuererklärung kann elektronisch oder persönlich beim zuständigen Finanzamt eingereicht werden. Für Selbstständige gelten besondere Regelungen bezüglich Vorauszahlungen und Buchführungspflichten.

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Gesundheitsversorgung für Auswanderer

Die Gesundheitsversorgung ist ein wesentlicher Aspekt, den Auswanderer bei ihrem Umzug nach Bulgarien berücksichtigen müssen. Das bulgarische Gesundheitssystem unterscheidet sich in einigen Punkten vom deutschen, österreichischen oder schweizerischen System.

Krankenversicherungspflicht in Bulgarien

In Bulgarien besteht eine Krankenversicherungspflicht für alle Personen mit ständigem Aufenthalt. Das bulgarische Gesundheitssystem kennt zwei Haupttypen von Krankenversicherungen: die staatliche und die private Variante.

Die staatliche Krankenversicherung wird über die Nationale Krankenversicherungskasse (NZOK) abgewickelt. Für Arbeitnehmer werden die Beiträge teilweise vom Arbeitgeber übernommen. Selbstständige müssen ihre Beiträge vollständig selbst entrichten.

Viele Auswanderer entscheiden sich für eine zusätzliche private Krankenversicherung, da die staatliche Versorgung oft nicht den gewohnten Standards entspricht. Private Versicherungen bieten häufig Zugang zu besser ausgestatteten Kliniken und kürzeren Wartezeiten.

Die Qualität der medizinischen Versorgung variiert stark zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. In größeren Städten wie Sofia oder Varna ist die Gesundheitsversorgung deutlich besser als in abgelegenen Regionen.

Deutsche Krankenversicherungssysteme im Ausland

Deutsche, österreichische und schweizerische Staatsbürger sollten ihre Krankenversicherungssituation vor dem Auswandern gründlich prüfen. Die europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) deckt nur vorübergehende Aufenthalte ab, nicht aber dauerhafte Auswanderung.

Bei Beschäftigung in Bulgarien erfolgt die Pflichtversicherung im lokalen System. Die deutsche Krankenkasse kann unter bestimmten Umständen für maximal zwei Jahre während einer Entsendung bestehen bleiben.

Rentner können unter bestimmten Voraussetzungen ihre deutsche Pflegeversicherung und Krankenversicherung behalten. Hierfür ist eine rechtzeitige Klärung mit der bisherigen Versicherung unerlässlich.

Für viele Auswanderer ist eine internationale Krankenversicherung sinnvoll. Diese bietet oft besseren Schutz als die bulgarische Standardversicherung und kann Behandlungen in Deutschland oder anderen EU-Ländern einschließen.

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Leben in Bulgarien

Das Leben in Bulgarien bietet deutschen Auswanderern eine Mischung aus niedrigen Lebenshaltungskosten, südeuropäischem Klima und wachsender Infrastruktur. Die Anpassung an lokale Gegebenheiten erfordert Zeit, wird jedoch durch die zunehmende internationale Gemeinschaft erleichtert.

Wohnen und Immobilienerwerb

Die Immobilienpreise in Bulgarien liegen deutlich unter dem deutschen Niveau. In Sofia kostet eine 80m²-Wohnung etwa 80.000-120.000 Euro, während man in ländlichen Regionen bereits ab 20.000 Euro Eigenheime erwerben kann.

Für EU-Bürger ist der Immobilienkauf unkompliziert, allerdings mit einer wichtigen Einschränkung: Land kann nur über eine bulgarische Firma erworben werden. Die Nebenkosten beim Immobilienkauf betragen etwa 5-7% des Kaufpreises.

Die Mietpreise sind ebenfalls attraktiv. In Sofia zahlt man für eine zentrale 2-Zimmer-Wohnung etwa 350-500 Euro monatlich. Kleinere Städte wie Plovdiv oder Varna bieten Wohnraum ab 200-300 Euro.

Vor jedem Immobilienkauf empfiehlt sich eine gründliche Prüfung der Eigentumsverhältnisse und der Bausubstanz durch einen lokalen Anwalt.

Bildungssystem und Studium

Das bulgarische Bildungssystem gliedert sich in Grundschule (1.-4. Klasse), Mittelschule (5.-7. Klasse) und weiterführende Schulen (8.-12. Klasse). Die Schulpflicht besteht bis zum 16. Lebensjahr.

In größeren Städten gibt es internationale Schulen mit Unterricht auf Deutsch oder Englisch. Die Deutsche Schule Sofia bietet beispielsweise Abschlüsse an, die in Deutschland anerkannt sind.

Bulgarische Universitäten wie die Universität Sofia oder die Medizinische Universität Varna bieten international anerkannte Abschlüsse zu vergleichsweise günstigen Studiengebühren von 3.000-7.000 Euro jährlich. Besonders beliebt sind Medizin- und IT-Studiengänge.

Die akademische Qualität variiert stark zwischen den Institutionen. Vor der Studienentscheidung sollte die internationale Anerkennung des angestrebten Abschlusses geprüft werden.

Integration und Freizeit

Die Integration wird durch die wachsende deutsche Community in Bulgarien erleichtert. In Sofia und an der Schwarzmeerküste haben sich bereits zahlreiche deutschsprachige Netzwerke etabliert.

Bulgarien bietet vielfältige Freizeitmöglichkeiten: Wandern in den Gebirgen Rila und Pirin, Skifahren in Bansko oder Strandurlaub am Schwarzen Meer. Die Eintrittspreise für kulturelle Veranstaltungen liegen deutlich unter westeuropäischem Niveau.

Die bulgarische Küche mit Gerichten wie Banitsa (Blätterteiggebäck) oder Shopska-Salat ist einen Versuch wert. Lokale Weinsorten genießen zunehmend internationale Anerkennung.

Für Sportbegeisterte stehen moderne Fitnessstudios in größeren Städten zur Verfügung. Mitgliedschaften kosten etwa 20-40 Euro monatlich.

Sicherheit und Infrastruktur

Die Kriminalitätsrate in Bulgarien ist vergleichsweise niedrig. In touristischen Gegenden sollte man jedoch auf Taschendiebstähle achten. Die allgemeine Sicherheitslage ist stabil und unbedenklich.

Die Verkehrsinfrastruktur hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert. Hauptstraßen und Autobahnen sind in gutem Zustand, während Nebenstraßen teilweise renovierungsbedürftig sind.

Das öffentliche Verkehrsnetz ist in größeren Städten gut ausgebaut. Sofia verfügt über eine moderne Metro. Die Fahrpreise sind mit etwa 0,80 Euro pro Fahrt sehr günstig.

Die medizinische Versorgung entspricht in Privatkliniken westlichen Standards, während öffentliche Krankenhäuser oft veraltet sind. Eine private Krankenversicherung ist daher empfehlenswert. Die Internetversorgung ist überraschend gut mit Glasfaseranschlüssen bis 1 GBit/s in vielen Städten.

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Rückkehr nach Deutschland, Österreich oder in die Schweiz

Die Rückkehr in die Heimat nach einem Auslandsaufenthalt in Bulgarien erfordert einige administrative Schritte und Überlegungen zur sozialen Absicherung.

Rückkehr und Wiedereingliederung

Bei der Rückkehr nach Deutschland müssen sich EU-Bürger fristgerecht bei der Einwohnerkontrolle des neuen Wohnortes anmelden. Dies ist ein wichtiger erster Schritt zur Wiedereingliederung in das Heimatland.

Für Rückkehrer nach Deutschland gibt es verschiedene Informationsangebote, die den Wiedereinstieg erleichtern. Die zuständigen Behörden bieten Unterstützung bei Fragen zur Arbeitssuche, Wohnungssuche und Sozialversicherung.

In der Schweiz ist ebenfalls eine fristgerechte Anmeldung bei der Einwohnerkontrolle des Wohnortes notwendig. Ähnliche Regelungen gelten für Rückkehrer nach Österreich.

Wer längere Zeit im Ausland gelebt hat, sollte sich über Änderungen im Gesundheits- und Sozialsystem informieren. Die Wiederanmeldung bei den Sozialversicherungsträgern sollte zeitnah erfolgen.

Grundsicherung für Rentner

Rentner, die nach einem Aufenthalt in Bulgarien in ihre Heimat zurückkehren, haben unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Grundsicherung im Alter. Diese soziale Leistung soll ein Mindestmaß an finanzieller Absicherung gewährleisten.

In Deutschland können Rentner mit niedrigem Einkommen beim zuständigen Sozialamt Grundsicherung beantragen. Die Leistung ergänzt die Rente bis zum soziokulturellen Existenzminimum.

Bei der Berechnung werden Einkünfte aus dem Ausland berücksichtigt. Dies betrifft auch in Bulgarien erworbene Rentenansprüche oder andere Einkünfte.

In Österreich und der Schweiz existieren vergleichbare Systeme der Mindestabsicherung für Rentner. Die genauen Anspruchsvoraussetzungen variieren jedoch je nach Land.

Arbeitslosengeld nach Rückkehr

Nach der Rückkehr aus Bulgarien haben Arbeitnehmer unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Arbeitslosengeld. Beschäftigungszeiten in anderen EU-Ländern werden dabei angerechnet.

In Deutschland ist die Agentur für Arbeit für die Beantragung von Arbeitslosengeld zuständig. Rückkehrer sollten sich umgehend arbeitslos melden, um Leistungsansprüche nicht zu verlieren.

Wichtig ist das Formular PD U1 (früher E 301), das die Beschäftigungszeiten in Bulgarien nachweist. Dieses Dokument sollte vor der Ausreise beim bulgarischen Arbeitsamt beantragt werden.

In der Schweiz hat das Staatssekretariat für Wirtschaft spezielle Rückkehrhilfeprogramme erarbeitet. Ähnliche Unterstützungsangebote gibt es auch in Österreich.

Der Versicherungsschutz während der Arbeitssuche ist durch die Anmeldung bei der Arbeitsagentur gewährleistet. Die Höhe des Arbeitslosengeldes hängt vom vorherigen Einkommen ab.

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