Portugal schafft NHR-Status 2024 ab
Portugal ist bekannt für seinen attraktiven Non-Habitual Resident Steuerstatus (NHR), der in den letzten Jahren viele ausländische Investoren und Rentner ins Land gezogen hat. Allerdings hat die portugiesische Regierung kürzlich beschlossen, diesen Steuerstatus ab dem Jahr 2024 abzuschaffen. Die Entscheidung kommt, als Reaktion auf Kritik von europäischen Institutionen und aufgrund von veränderten wirtschaftlichen Bedingungen im Land.
Die Abschaffung des NHR-Status hat sowohl für aktuelle Inhaber als auch für zukünftige Antragsteller erhebliche Auswirkungen. Es ist wichtig, die Gründe für diese Entscheidung und die Pläne der Regierung bezüglich der Zukunft des Steuerstatus in Portugal zu verstehen. In diesem Artikel werden die wichtigsten Aspekte der bevorstehenden Abschaffung des NHR-Status sowie die möglichen Konsequenzen für ausländische Investoren und Einwohner erörtert.
Die portugiesische Regierung plant, mehrere Maßnahmen einzuführen, um die Abschaffung des NHR-Status zu bewältigen und gleichzeitig das wirtschaftliche Wachstum und die Anziehungskraft Portugals für ausländische Investoren zu fördern. Einige dieser Maßnahmen könnten eine Anpassung der Steuergesetzgebung und die Einführung neuer Anreize für Unternehmen und Einzelpersonen sein. Trotz der Abschaffung des NHR-Status bleibt Portugal ein attraktives Land für ausländische Investitionen und Lebensqualität.
Portugals NHR-Status
Historischer Kontext
Das Non-Habitual Resident (NHR) Steuerprogramm wurde 2009 in Portugal eingeführt, um qualifizierte Personen und Fachkräfte in das Land zu locken. Es bot 10 Jahre lang steuerliche Anreize für Neuankömmlinge und ermöglichte eine Verminderung der Steuerlast, insbesondere bei Einkünften aus dem Ausland.
Vorteile und Nutzen
Die NHR-Regelung bot Personen, die ihren Steuerwohnsitz nach Portugal verlegten, eine Reihe von Vorteilen:
Einkünfte aus ausländischen Quellen wie Renten, Dividenden
Auswirkungen auf bestehende NHR-Begünstigte
Die Abschaffung des NHR-Status in Portugal ab 2024 wird sowohl für bestehende als auch für zukünftige begünstigte Auswirkungen haben. Für diejenigen, die bereits den NHR-Status besitzen, ist es wichtig zu wissen, dass ihre steuerlichen Vorteile nicht sofort verloren gehen. Der NHR-Status bleibt für die Dauer von zehn Jahren ab dem Jahr der ersten Anmeldung gültig. Daher werden diejenigen, die ihren NHR-Status vor 2024 erhalten haben, weiterhin von den Steuervorteilen profitieren, bis das 10-jährige Limit erreicht ist.
Der Zeitpunkt der Abschaffung des NHR-Status führt allerdings zu einem Anstieg der Steuerlast für neue Expats oder Investoren in Portugal. Sie werden ab 2024 nicht mehr von den Steuervergünstigungen profitieren können und müssen sich an die regulären Steuergesetze halten. Dies kann speziell für Rentner, die von den besonderen Steuervorteilen für ausländische Renteneinkünfte profitierten, von Nachteil sein.
Die Abschaffung des NHR-Status wird auch Auswirkungen auf die portugiesische Wirtschaft und Immobilienmärkte haben. Es ist davon auszugehen, dass das Interesse ausländischer Investoren an Immobilien in Portugal abnehmen wird, da einer der Hauptanreize für Investitionen – die vorteilhaften Steuerbedingungen – wegfallen wird. Dies könnte zu einer Abschwächung des Wachstums der Immobilienpreise führen, allerdings ist unklar, in welchem Ausmaß dies erfolgen wird.
Insgesamt wird die Abschaffung des NHR-Status ab 2024 für bestehende Begünstigte zunächst keine drastischen Änderungen mit sich bringen. Jedoch müssen zukünftige Expats und Investoren sich ohne einen NHR-Status in Portugal auf höhere Steuerbelastungen einstellen. Zudem bleibt abzuwarten, welche weiteren Auswirkungen diese Änderung auf das Land und seinen Immobilienmarkt haben wird.
Alternative Steuerprogramme in Portugal
Portugal bietet neben dem NHR-Status (Nicht-habitualer-Resident-Status) auch andere steuerliche Programme, die für ausländische Investoren und Rentner attraktiv sein können. Hier sind einige von ihnen:
Das €350.000 Venture-Capital-Fonds Investment-Programm: Mit dieser Steuerinitiative können Investoren ihre Steuerlast auf Kapitalgewinne reduzieren. Um daran teilzunehmen, müssen sie in portugiesische Venture-Capital-Fonds investieren, die wiederum in Start-ups und wachsende Unternehmen investieren.
Das Double-Taxation-Treaty-Netzwerk: Portugal hat mit über 70 Ländern Doppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen, um eine Doppelbesteuerung für ausländische Investoren und Rentner zu verhindern. Diese Abkommen ermöglichen eine steuerliche Entlastung bei der Besteuerung von Einkünften und Kapitalerträgen aus verschiedenen Quellen.
Das Madeira International Business Center (MIBC): Das MIBC ist eine steuerliche Sonderzone auf der Insel Madeira. Unternehmen, die dort ansässig sind, profitieren von einer reduzierten Körperschaftsteuer von 5% sowie einer Befreiung von Mehrwertsteuer- und Zollpflichten. Um ansässig zu werden, müssen Unternehmen bestimmten Anforderungen an Investitionen und Beschäftigung nachkommen.
Diese alternativen Steuerprogramme bieten unterschiedliche Vorteile, abhängig von den individuellen Bedürfnissen und Zielen der ausländischen Investoren und Rentner. Es ist empfehlenswert, sich von einem Experten beraten zu lassen, um die beste Option für die persönliche Situation zu finden.
Reaktionen und Auswirkungen in der EU
Die Abschaffung des NHR-Status (Nicht-Habitual-Resident) in Portugal im Jahr 2024 hat sowohl innerhalb des Landes als auch in der gesamten Europäischen Union Reaktionen und Auswirkungen hervorgerufen.
Einige EU-Mitgliedsstaaten begrüßen die Entscheidung als einen Schritt in Richtung einer gerechteren Steuerpolitik innerhalb der EU. Sie argumentieren, dass der NHR-Status in der Vergangenheit Steuervorteile für reiche Einzelpersonen und Unternehmen ermöglichte, die in anderen Ländern möglicherweise höhere Steuern hätten zahlen müssen.
Andererseits gibt es auch Bedenken hinsichtlich der möglichen negativen Auswirkungen auf Portugals Wirtschaft, insbesondere in Bezug auf ausländische Investitionen und die Ansiedlung von Expats. Einige befürchten, dass die Abschaffung des Programms diese Gruppen abschrecken könnte, was zu einem Rückgang der Direktinvestitionen und einem verringerten Zustrom von ausländischem Kapital und Talent in das Land führen kann.
Die EU-Kommission bezieht sich ebenfalls zu diesem Thema und betont die Notwendigkeit, dass alle Mitgliedsstaaten gemeinsam am weiteren Ausbau der europäischen Steuerpolitik arbeiten sollten. Dies soll dazu beitragen, die Steuergerechtigkeit und -transparenz innerhalb der EU zu fördern und Steuerwettbewerb zu reduzieren, damit kein Mitgliedsstaat durch niedrigere Steuern einen "unfairen" Vorteil erlangt.
In der Geschäftswelt gibt es unterschiedliche Meinungen zur Abschaffung des NHR-Status. Einige Unternehmen, die stark in Portugal investiert haben, könnten hiervon betroffen sein, wenn ihre ausländischen Führungskräfte und Fachkräfte, die vom NHR-Status profitiert haben, höhere Steuerbelastungen haben. Andere argumentieren jedoch, dass Portugal auch ohne das NHR-Programm immer noch ein attraktiver Standort für Geschäfts- und Investitionsmöglichkeiten sei, dank seines vielfältigen und qualifizierten Arbeitsmarkts, seiner strategischen geografischen Lage und seiner Infrastruktur.
Während die Abschaffung des NHR-Status sicherlich Auswirkungen auf den Steuerwettbewerb in der EU haben wird, bleibt abzuwarten, wie sich diese Entscheidung langfristig auf Portugals Anziehungskraft für Unternehmen und Expatriates auswirkt. Es ist jedoch klar, dass die Diskussionen zu diesem Thema sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene fortgesetzt werden, um ein gerechtes Steuersystem für alle Mitgliedstaaten zu gewährleisten.
Zukunftsperspektiven
"Portugal calls time on the Non-Habitual Resident (NHR)" heißt es in vielen internatinalen Zeitungen. Portugal hat angekündigt, den NHR-Status (Nicht-Gewöhnlicher Steuerresident) im Jahr 2024 abzuschaffen. Dieser Schritt dürfte sowohl für in- als auch für ausländische Investoren von Bedeutung sein. Das Ende des begehrten Steuerstatus für Neuankömmlinge wird zweifellos Auswirkungen auf die Anziehungskraft des Landes haben.
Ein Hauptgrund für die Attraktivität des NHR-Status war die Möglichkeit, Einkommen ausländischen Ursprungs mit einem reduzierten Steuersatz oder sogar steuerfrei in Anspruch zu nehmen. Die Abschaffung dieses Steuersystems wird es erforderlich machen, dass Portugal andere Wege findet, um Investoren zu locken. Das Land könnte sich darauf konzentrieren, sein wirtschaftliches Umfeld und die Innovationslandschaft zu fördern, um auch ohne den NHR-Status attraktiv zu bleiben.
Einer der Vorteile, die Portugal auch weiterhin als Standort für Investitionen und Geschäftstätigkeit bieten könnte, ist seine geografische Lage innerhalb Europas und seine wachsenden wirtschaftlichen Verbindungen zu afrikanischen und südamerikanischen Ländern. Diese Aspekte könnten dazu beitragen, dass Portugal weiterhin als Drehscheibe für internationalen Handel und Zusammenarbeit angesehen wird, auch wenn der NHR-Status abgeschafft wird.
Die Entscheidung zur Abschaffung des NHR-Status zeigt, dass Portugal sich darauf konzentriert, eine gerechtere und nachhaltigere Steuerpolitik zu entwickeln. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie dies die langfristigen Investitions- und Geschäftschancen des Landes beeinflussen wird. Unabhängig von den anstehenden Veränderungen bleibt Portugal ein interessanter Standort für Investoren und Unternehmen, die sich auf dem globalen Markt etablieren wollen.
Hast du weitere Fragen zum NHR Status oder allgemeine Fragen zu einem Umzug nach Portugal, dann kontaktiere uns noch heute und buche ein Beratungsgespräch mit unserem Experten!
